Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Vom Manuskript auf die Bühne / Wiederentdeckung einer Rossini-Oper – Eduardo e Cristina

12.01.2024KlassikplusBR-KlassikFlorian Heurich —   –  Details

Rossini-Oper

Lange hat es gedauert, bis die in der Geburtsstadt des Komponisten Pesaro ansässige Fondazione Rossini die in vielen Bibliotheken und Archiven verstreuten Manuskriptteile dieser Oper zusammengetragen und aufgearbeitet hat, um daraus eine kritische Edition zu erstellen. «Eduardo e Cristina» ist Rossinis vergessene Oper mit ungewöhnlicher Entstehungsgeschichte. Obwohl die Uraufführung ein riesiger Erfolg war, verschwand das Werk bald darauf wieder in der Versenkung. Da der Komponist dafür zu einem Großteil Musik aus früheren Opern eilig zusammengeschustert hat, wurde das Stück oft als Pasticcio abgetan. Im Sommer 2022 kam es nun erstmals in seiner kurz zuvor fertiggestellten neuen kritischen Edition beim Rossini Opera Festival in Pesaro zur Aufführung.

 

Florian Heurich zeichnet den Weg von «Eduardo e Cristina» vom Manuskript auf die Bühne nach und hat dafür mit dem Musikwissenschaftler Andrea Malnati, dem Festivalleiter Ernesto Palacio und Mitwirkenden der Aufführung wie dem Dirigenten Jader Bignamini oder der Mezzosopranistin Daniela Barcellona gesprochen.

 
 

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Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – Thomas Hengelbrock / Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 1 + 2

12.01.2024KlassikplusBR-KlassikBernhard Neuhoff —   –  Details

Thomas Hengelbrock

Nach einem Sturz befindet sich Herbert Blomstedt in Rekonvaleszenz und musste seinen Brahms-Zyklus beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks leider absagen. Für ihn kommt zunächst der 65-jährige Thomas Hengelbrock, der vor zwanzig Jahren beim BRSO mit Bachs “Weihnachtsoratorium” debütierte und seither immer den BR-Chor in seine Münchner Konzerte einbezogen hat. Nun kehrt Hengelbrock mit einem rein symphonischen Programm zurück und übernimmt die ersten beiden Sinfonien von Johannes Brahms. Das könnte spannend werden, ist Hengelbrock doch ein ausgewiesener Kenner der historischen Aufführungspraxis, berühmt geworden mit seinem auf Originalinstrumenten spielenden Balthasar-Neumann-Ensemble samt Chor. Erfahrungen mit historisch informiertem Musizieren kann Hengelbrock auch aus seiner Zeit als Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters vorweisen. Lange hat Brahms gezaudert, mit der Tradition gehadert: “Ich werde nie eine Symphonie komponieren!”, schrieb der skrupulöse Komponist angesichts des übermächtigen Vorbilds Beethoven an den Dirigenten Hermann Levi. “Du hast keinen Begriff davon, wie unsereinem zumute ist, wenn er immer so einen Riesen hinter sich marschieren hört!” Glücklicherweise ist es anders gekommen. Neben die monumentale Erste Sinfonie mit ihrem c-Moll-Pathos stellt Hengelbrock die pastorale Zweite, die Brahms mit dem ihm eigenen grimmigen Humor seinem Verleger Simrock gegenüber so anpries: “Die neue Symphonie ist so melancholisch, dass Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie sowas Trauriges, Molliges geschrieben: Die Partitur muss mit Trauerrand erscheinen.” Genau das Gegenteil ist der Fall, so gutgelaunt und liedhaft kommt die D-Dur-Sinfonie daher!

 
 

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SCO in EBE – Der amerikanische Stargitarrist John Scofield und sein Trio

12.01.2024Jazztime: All that JazzBR-KlassikBenedikt Schregle, Marcus A. Woelfle —   –  Details

John Scofield

«SCO in EBE» — Der amerikanische Stargitarrist John Scofield und sein Trio mit Bassist Vicente Archer und Schlagzeuger Bill Stewart in einer Jazz-Sternstunde — Aufnahme vom 21. Oktober 2023 beim Festival EBE Jazz 23 in Ebersberg — Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

 
 

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Phill Niblock, engagierter Avantgardist der Musik und des Films, stirbt im Alter von 90 Jahren

12.01.2024NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Phill Niblock

Mit Musik ohne Melodie und Rhythmus und Filmen ohne Handlung wurde er zum Liebling des experimentellen New Yorker Undergrounds. — Phill Niblock, ein einflussreicher New Yorker Komponist sowie Film- und Videokünstler, der mit eindringlich minimalistischen Werken, die Drohnen, Mikrotöne und so unterschiedliche Instrumente wie Dudelsäcke und Drehleiern einbeziehen, oft begleitet von seinen ebenso minimalistischen bewegten Bildern, neues klangliches Terrain eröffnete, ist am Montag gestorben Manhattan. Er war 90. Seine Partnerin Katherine Liberovskaya sagte, er sei nach jahrelangen Herzoperationen in einem Krankenhaus an Herzversagen gestorben. Herr Niblock hatte keine formelle musikalische Ausbildung. Dennoch wurde er als führende Persönlichkeit in der Welt der experimentellen Musik gefeiert, nicht nur als Künstler selbst, sondern ab den 1970er Jahren auch als Leiter zusammen mit der Choreografin Elaine Summers von Experimental Intermedia , einer Stiftung für Tanz , Avantgarde-Musik und andere Medien. Von 1985 bis zu seinem Tod fungierte er als alleiniger Direktor der Stiftung und war außerdem Kurator des Plattenlabels der Stiftung, XI. Sein Loft in der Center Street in Lower Manhattan diente der Stiftung als Aufführungsraum. Es war auch ein sozialer Knotenpunkt für grenzüberschreitende Musiker und Komponisten wie John Cage , Arthur Russell , David Behrman und Thurston Moore von Sonic Youth. In einem Instagram-Post am Dienstag schrieb Herr Moore, dass die Arbeit von Herrn Niblock ein „kollektives Bewusstsein hervorrief, das ihr eine eigene echte Auseinandersetzung mit Zuhörern und Interpreten gleichermaßen verlieh.“ Die Musik von Herrn Niblock zeichnete sich durch dicht geschichtete Klangtexturen aus, die aus Tönen bestanden, die in der Tonhöhe nahe beieinander lagen und über längere Zeiträume nur sehr kleine Bewegungen ausführten. „Beim Minimalismus geht es für mich darum , Dinge herauszunehmen und auf einen sehr kleinen Ausschnitt zu schauen – um Melodie, Rhythmus und typische harmonische Verläufe loszuwerden“, sagte Herr Niblock letzten Sommer in einem Interview mit der Zeitschrift Frieze. Er fügte hinzu, dass sich seine Stücke „nicht wirklich ‚entwickeln‘, wie dieses Wort in der Musik verwendet wird“. Auch die Filme und Videos, die normalerweise seine Musik begleiteten, waren auffällig frei von Konventionen und verzichteten auf flotte Schnitte und Erzählbögen. „In Wirklichkeit fehlt der Arbeit das meiste, was einen Film ausmacht“, sagte er. Frau Niblocks bekanntestes Werk war das Stück „The Movement of People Working “, das er erstmals 1973 aufführte und über Jahre hinweg immer wieder weiterentwickelte und auf der ganzen Welt aufführte. Es bestand aus hypnotischer Drohnenmusik , begleitet auf mehreren Leinwänden von seinen meditativen (und handlungslosen) Filmen, die rund um die Welt entstanden und von Fischern, Landarbeitern und anderen Arbeitern handelten. — Der Komponist Phill Niblock im Jahr 1991. Obwohl er keine formale musikalische Ausbildung hatte, wurde er als führende Persönlichkeit in der Welt der experimentellen Musik gefeiert.Kredit…

 
 

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What’s New, Pussycat?! – Vorausblick auf die ersten Highlights in 2024

12.01.2024Sounds & StoriesradioeinsMichael Luecke —   –  Details

Headline aka Tom Jones

Unter diesem Titel wirft Moderator Michael C. Lücke traditionell zu Beginn des Musikjahres den Blick voraus. Welche herausragenden Alben werden uns im Jahr 2024 überraschen und begeistern, bei welchen Konzerten im neuen Jahr wollen wir tanzen und kreischen?! — — — — Und – werden wir weitere, ähnlich schräg gelagerte Projekte, wie die aktuelle Zusammenarbeit des Berliner Rappers Alligatoah mit Limp Bizkit- Frontmann Fred Durst ertragen müssen…? Dazu neue Singles von aktuell ins Haus stehenden Longplayern, wie z.B. von Marika Hackman, Sleater-Kinney, Olli Schulz, dem kanadischen Shootingstar Ekkstacy oder auch der Londoner Indie-Rocker The Vaccines.

 
 

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Vor 120 Jahren: Aufstand der Herero gegen die deutsche Kolonialmacht

12.01.2024Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkLeonie March —   –  Details

Herero-Freiheitsmonument

Das 2002 eingeweihte Freiheitsmonument in Heldenacker bei Windhoek würdigt den Aufstand der Herero gegen deutsche Siedler und Kolonialsoldaten in den Jahren 1904 und 1905. — Herero-Aufstand vor 120 Jahren — Verzweifelter Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung — 1904 erhob sich das Hirtenvolk der Herero mit Waffen gegen das krasse Unrecht, das ihm Siedler und Kolonialsoldaten in Deutsch-Südwestafrika zufügten. Die kaiserliche «Schutztruppe» reagierte mit brutalster Gewalt – es war der Beginn eines Genozids.

 
 

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Der Legendenseher Erinnerungen an Sergei Paradschanow

12.01.2024Das FeatureDeutschlandfunk Daniel Guthmann —   –  Details

Sergei Paradschanow

Eine Collage des Künstlers Sergej Paradschanow aus dem Museum Eriwan in Armenien. — Regie: der Autor — Produktion: Deutschlandfunk 2020 — In seinen Filmen erweckt er armenische, georgische, ukrainische und aserbaidschanische Legenden zu neuem Leben. Dafür hat ihn die sowjetische Kulturbürokratie drangsaliert. Cineasten aus aller Welt verehren Sergei Paradschanow bis heute, 30 Jahre nach seinem Tod.

 

Paradschanow (1924-1990) wuchs als Sohn eines armenischen Antiquitätenhändlers in Tiflis auf. Die georgische Hauptstadt war zu seinen Lebzeiten das multikulturelle Zentrum Transkaukasiens. Paradschanow interessierte sich leidenschaftlich für die Geschichten der verschiedenen Völker dieser Region. Aber viele seiner Herzensprojekte hat er nicht realisieren können. Trotz internationaler Proteste belegten die Sowjets den eigenwilligen Künstler 15 Jahre lang mit Gefängnisstrafen und Berufsverboten.

 

Als Paradschanow im Zuge der Perestroika endlich wieder arbeiten durfte, wurde er unsanft mit den aufkommenden Nationalismen in der Region konfrontiert.

 
 

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Zwei brillante Künstler zogen sich aus der Kunstwelt zurück. Einer kehrte nie zurück.

12.01.2024NewsThe Washington PostHans Namuth, Hollis Frampton — Sebastian Smee —   –  Details

Lee Lozano

Was wollen wir sagen, wenn wir aufhören zu sprechen? — Wie viel Kraft steckt in der Stille?

Ich habe mich in letzter Zeit darüber gewundert, da ich – wie viele andere – dem Wunsch nachgebe, den Überblick zu behalten. Still sein. Keine Meinung abgeben. Wenn bestimmte politische Themen auftauchen, habe ich nichts zu sagen. Es ist so, dass ich nichts sagen möchte . Wenn Menschen auf die Straße gehen, um zu protestieren oder öffentliche Entschuldigungen zu fordern, kann es sein, dass ich starke Gefühle verspüre. Aber ich möchte sie nicht mehr ausdrücken. — Aus bürgerschaftlicher Sicht ist mir klar, dass meine Einstellung miserabel ist. Aber dann denke ich an Lee Lozano und Marisol, zwei verstorbene Künstler, die in letzter Zeit im Rampenlicht stehen, und merke, dass meine vage Sehnsucht nach Stille neben ihrem entschlossenen Engagement dafür unaufrichtig und leichtsinnig wirkt. — Lozano (1930-1999) gehörte zu den Anfängen der Pop- und dann der Konzeptkunst. Als mutige und originelle Künstlerin war sie auch eine Feministin und experimentierfreudige Drogenabhängige, die, wenn es um die Gesellschaft ging, einen Röntgenblick hatte. Sie war, wie eine Ausstellung in der Bourse de Commerce/Pinault Collection in Paris zeigt, fast beängstigend im Einklang mit dem Chaos und den Widersprüchen der 1960er Jahre.

 
 

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Beethoven – Unsterblichkeit für Fortgeschrittene

12.01.2024open: DiskursWDR 3Frank Hilberg —   –  Details

Lv Beethoven

Beethoven kann nicht sterben: Wer, wenn nicht er, Beethoven, soll die Musik der Zukunft schreiben? Die Musik der Freiheit und des neuen Menschen? — Er fasst einen Entschluss: Eine Komponiermaschine muss her; eine, die in der Lage ist, seine Arbeit fortzusetzen. Und es gibt nur einen, der der Aufgabe gewachsen ist, diese Beethovenmaschine zu bauen: Johann Nepomuk Mälzel, kaiserlich musikalischer Hofkammermaschinist, Erfinder des Metronoms und verschiedener Musikautomaten. An Beethovens Sterbebett entspinnt sich ein Dialog über Fragen, die noch heute aktuell sind: über die Freiheit, über die Gefahren der Moderne, über die Ersetzbarkeit des Menschen durch Maschinen, über Europa – sowie über den Preis der Liebe, die Kosten der Einsamkeit und die Sehnsucht der Ichlinge…

 
 

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‹Monkey Mind› – finnischer Trompeter Verneri Pohjola auf der Suche nach neuen Klängen

12.01.2024Jazz & PopSWR2Georg Waßmuth —   –  Details

Verneri Pohjola

Der Trompeter Verneri Pohjola wurde 1977 in Helsinki geboren und studierte dort auch Jazzmusik an der Sibelius-Akademie. Er gehört zur jüngeren Künstlergeneration der Stadt, die eine rege Jazzszene vorzuweisen hat. Den Musiker interessieren keineswegs altbekannte Klänge – seine Trompete sucht eher die unerhörten Sounds. — Verneri Pohjola — Verneri Pohjola — «Monkey Mind» – finnischer Trompeter Verneri Pohjola auf der Suche nach neuen Klängen — 4 Min — Audio herunterladen (3,8 MB | MP3) — — Pohjola Trompete erklingt in allen Schattierungen – mal schmetternd, wie vom höchsten Berg geblasen, mal wie ein kleiner Handstaubsauger mit melodiösen Ambitionen. Und immer wieder ist sein Ensemble mit einem breiten Instrumentarium dabei, das gewaltig unter Strom steht. Verneri Pohjola ist ein Musikmacher der Extraklasse und «Monkey Mind» ein äußerst gelungenes, ambitioniertes Konzeptalbum, meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.

 
 

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