Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Vor dem Feuer sind alle gleich / Waldbrände in Los Angeles

11.01.2025NewsZeit OnlineAmrai Coen und Claire Beermann —   –  Details

Los Angeles Zerstörungen

Die verheerenden Brände in Los Angeles haben mehr als 12.000 Häuser zerstört. Es trifft nicht nur Promis – viele haben alles verloren. Wie Gina Ross aus Altadena. — Uhr 60Kommentare «–

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— – Gina Ross sitzt im Auto und fährt vorbei an ihrer Lieblingsbar. Abgebrannt. Vorbei am Supermarkt. Abgebrannt. An der Pizzeria, dem Spielplatz, der Tankstelle, der Kirche. Alles abgebrannt. Sie atmet tief ein und sagt leise: «Oh, no. Fuck.» Ihr kommen Feuerwehrautos entgegen, Nationalgardisten in Tarnfleck, auf den Bürgersteigen sieht sie Menschen mit Gasmasken. Gina Ross, 38 Jahre alt, ist auf dem Weg zu ihrem Haus im Norden von Los Angeles, besser gesagt: zu dem Ort, an dem es vor ein paar Tagen noch stand. — Sie hat ihr Haus in Altadena in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verlassen, als die Flammen des Feuers immer näher kamen. Das Haus, in dem sie seit sieben Jahren gelebt hatte. In dem sie ihren krebskranken Partner bis zu seinem Tod pflegte. Das Haus mit dem wunderschönen Garten, den sie selbst angelegt hatte, in dem sie morgens die Eichhörnchen und Vögel fütterte und wo sie zwischen den Bäumen die Asche ihres Partners nach dessen Tod verstreut hatte. (…)

 
 

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Daniel Kehlmanns Spiel mit Fakten und Fiktionen / Geister in Princeton

11.01.2025Ö1 HörspielÖ1N.N. —   –  Details

Daniel Kehlmann

«Geister in Princeton». Von Daniel Kehlmann (zum 50 Geburtstag). — Eine Aufbahrungshalle in Princeton, New Jersey, Jänner 1978. Adele Gödel steht vor dem Sarg ihres Mannes. Während sie im Krankenhaus lag und sich von den Folgen einer Hüftoperation erholte, hat ihr Mann, Kurt Gödel, jede Nahrungsaufnahme verweigert. Er hatte sich, aus Angst, vergiftet zu werden, zu Tode gehungert. Nun wird ihm posthum, durch Botschaftsrat Strinetzki, der Große Staatspreis Zweiter Klasse der Republik Österreich verliehen. Denn Gödel war ein genialer Mathematiker, dazu der größte Logiker seit Aristoteles. Am 6. September 1930, mit vierundzwanzig Jahren, revolutionierte er auf einer Tagung für Erkenntnislehre in Königsberg die mathematische Logik mit seinem «Unvollständigkeitssatz», nach dem es Sätze gebe, die zwar richtig, im formalen System der Mathematik aber unentscheidbar seien, also nicht beweisbar. — Da Gödel wenig später außerdem beweist, dass Zeitreisen theoretisch möglich seien, wohnt er im Stück des Erfolgsautors Daniel Kehlmann folgerichtig auch seiner eigenen Bestattung bei. Dort hält er Rückschau auf sein Leben: Die Kindheit in Brünn, das Studentenleben in Wien, die wöchentlichen Sitzungen im Wiener Kreis, die Flucht vor den Nazis in die USA, die Bekanntschaft mit Albert Einstein in Princeton. — Mit Wolfram Berger (Gödel), Wenzel Votava (Gödel, 8), Petra Morzé (Adele), Marcus Kiepe (Woolf), Yuki Iwamoto (Wang), Dietrich Siegl (Strinetzki), Erich Schleyer (Einstein), Erwin Steinhauer (Neumann), Lucas Gregorowicz (Kulakin), Michael Dangl (Mirkutkin), Johann Adam Oest (Schlick), Simon Jaritz (Nelböck), Florentin Groll (Hahn), Franz Josef Csencsits (Neurath), Thomas Reisinger (Waismann), Gerti Drassl (Mama); Musik: Martina Eisenreich; Schnitt: Stefan Wirtitsch, Sabine Kaufmann; Ton: Anna Kuncio, Peter Kretschmann; Bearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer (NDR/ORF 2013)

 
 

SK-

Vom Zauber des Anfangs

11.01.2025Musik der WeltBR-KlassikUta Sailer —   –  Details

Silkroad Ensemble

Ein Anfang macht Hoffnung, ist Aufbruch, Energie. Im Leben, wenn ein Kind geboren wird. In der Liebe, wenn zwei Menschen sich finden. In beruflicher Neuausrichtung. Jeden Morgen bei Sonnenaufgang. Und alle Jahre wieder zum Beginn eines neuen Jahres, das mit vielen Farben und oftmals lautstark gefeiert wird. Alle Kulturen der Welt besingen die Faszination des Anfangs – und spielen dabei selbst mit der Kunst des Beginnens: Uta Sailer stellt Ihnen Musiken über den Anfang vor, die ihrerseits die vielen Facetten des Beginnens aufzeigen: Wie geht etwas los? Zart und leise? Laut und leidenschaftlich? Fragend, forschend? Fangen wir an!

 
 

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Utopist für Realist:innen. Diagonal zur Person: Rutger Bregman, Historiker, Autor, Aktivist

11.01.2025DiagonalÖ1Ines Mitterer —   –  Details

Rutger Bregman

Rutger Bregman. Mit seinem Bestseller «Im Grunde gut» (2020) widerspricht der niederländische Historiker Rutger Bregmann der gängigen abendländischen Denktradition, dass der Mensch des Menschen Wolf sei und leistet sich den Glauben an das Gute. Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon — Zahlreiche Beispiele in dem Buch zeigen: auch, wenn es schwer zu glauben ist, der Mensch sei im Grunde gut, hilfsbereit, empathisch, kooperativ. Für den 1988 geborenen Bregman ist die Menschheit nicht durch das «survival of the fittest» weitergekommen, sondern mit Rousseau durch das «survival of the friedliest» und er gibt zahlreiche historisch belegte Beispiele dafür. — Er erzählt etwa über eine Gruppe von Jugendlichen, die es 1965 bei einem missglückten Segeltörn auf eine unbewohnte Insel im Pazifik verschlägt. Anders als im abendländischen pessimistischen Denken zu erwarten war und anders als in William Goldings Erzählung «Herr der Fliegen» erzählt, zerfleischen sich die jungen Burschen aber nicht gegenseitig, sondern schaffen es, sich über ein Jahr lang gemeinsam bis zu ihrer Rettung am Leben zu halten. Als ein australischer Filmemacher die Geschichte verfilmen will, findet er dafür keine Finanzierung und das Abenteuer gerät in Vergessenheit. Bregmans Fazit: niemand interessiert sich für das Gute im Menschen. Medien, Filmindustrie, Literatur stürzen sich mit wollüstiger Wonne auf die Bösartigkeiten und werden dafür mit Clicks, Käuferinnen und Publikum belohnt. Schließlich ist Empörung die Währung der Stunde in der Aufmerksamkeitsökonomie.

– – Rutger Bregman versucht eine Ehrenrettung unserer Gattung und liefert in seinen anderen Büchern und Texten Ideen für neue Arbeitswelten, Steuergerechtigkeit und den Umgang mit der Umweltkatastrophe. «Wenn das Wasser kommt» lautet sein Buch dazu aus 2021, «Moralische Ambitionen» sein jüngstes Buch über Menschen, die ihre Ideale nicht nur hochhielten, sondern auch lebten. Nur eines kommt für ihn nicht in Frage: den Kopf in den Sand stecken und nichts tun.

– – Eine Sendung zum vorsichtig optimistischen Jahresanfang (trotz allem!). Ines Mitterer im Gespräch mit Rutger Bregman.

 
 

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Neue Soloprogramme von Katie La Folle und Christine Teichmann

11.01.2025Contra – Kabarett und ComedyÖ1Peter Blau —   –  Details

Katie La Folle

Die eine, Christine Teichmann, hat sich neben ihren vielen Tätigkeiten als Kellnerin, Tischlerin, Zirkusclown und Bauleiterin in Tschechien als Poetry Slammerin einen Namen gemacht, die andere, Katie La Folle, hat ihren kabarettistischen Horizont einst als Tänzerin in Pariser Cabaret-Etablissements erweitert. In ihren neuen Bühnenprogrammen beschäftigen sich beide mit ungewollten Familienmodellen und engen gesellschaftlichen Rollen. — Christine Teichmann wendet sich in ihrem neuen Kabarettstück «Unterhaltung – ein Sozialdebatt›l» der Ausbeutung von Frauen und der österreichischen Sozialgeschichte zu. Auf der Suche nach einer Pflegekraft für ihre steinalte Großmutter, deren Leben als Magd immer nur arbeiten, beten und Gosch›n halten bedeutet hat, stolpert Teichmann unfreiwillig komisch über die Fallstricke ihrer eigenen Überzeugungen und Notwendigkeiten und entlarvt sich und das Publikum als Mittäterinnen in ausbeuterischen Systemen einst und jetzt.

Christine Teichmann war mit dem auf vielen Interviews basierenden Stück «Schweiß und Tränen sind auch nur Salz und Wasser» in der Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl zu Gast, ihre gesammelten Recherchen sind in «Unterhaltung – ein Sozialdebatt›l» eingeflossen.

— – Die einst zur Musical-Darstellerin ausgebildete Sängerin und Kabarettistin Katie La Folle, im bürgerlichen Leben Katrin Immervoll, schliff ihre Talente zunächst in etlichen Rollen in Klassikern wie «Evita», «Kiss me Kate» oder «Sound of Music». Soweit, so üblich. 2012 wich sie mutig von der klassischen Laufbahn ab und erweiterte ihren künstlerischen Horizont als freizügige Tänzerin in Pariser Cabarets. Ihre dortigen Erlebnisse und Erfahrungen verhalfen ihr nicht nur zu einer unerschütterlich strahlenden Bühnenpräsenz, sondern auch zu den außergewöhnlichen Inhalten ihres ersten Kabarettprogramms «Die Folle Wahrheit».

– – Es folgten das zwischen Jazz, Swing, Pop, Chanson und Wienerlied angesiedelte Musikkabarett «Folle Vertont» und die beiden Soloprogramme «Finden» (2017) und «Furios» (2020). In ihrem aktuellen fünften Solo «Rettet die Teetassen» zieht sie unter der Regie von Sonja Pikart, Doppelgewinnerin der «Österreichischen Kabarettpreise 2024», alle ihre lustig-lustvollen Register im satirisch-komischen Kampf für ihre gesellschaftlichen Anliegen: mit schamlosem Spott und spitzen Pointen gegen Ungerechtigkeiten aller Art – und gegen die eigene Verbürgerlichung. – – Pressetext: «Katie La Folles scharfer Blick auf ungewolltes Bürgertum, neue Familienmodelle und der Suche nach Sicherheit. Setzen wir uns gemeinsam in eine rotierende Teetasse, philosophieren über künstliche Intelligenz und toxischen Perfektionismus. Über Schwimmflügerl für untergehende Teetassen und verpflichtende Sonnencreme auf Kücheninseln. Wir brauchen Baldriantee für mehr Zen, Lady Grey für den Feminismus und Jagertee fürs Abenteuer. Wir sammeln Zwiebelmuster, feiern den Goldrand und sind keinesfalls für die Maschinenwäsche geeignet! Wir, die zerbrechlichen Teetassen der Neuzeit, die Millennials und ihre Kinder. Die «Teacup Generation», die noch fragilere, noch sensiblere «Tasserl» heranzieht. Sind wir denn wirklich noch zu retten?»

 
 

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VERSunkenE LANDSCHAFT für LAUT- und LEISEsprecher / Ellen Hünigen und ihre ostdeutsche Generation

11.01.2025Atelier neue MusikDeutschlandfunkGisela Nauck —   –  Details

Ellen Hünigen

Die Wiederbegegnung mit Ellen Hünigen löst Fragen aus. Im letzten Jahr der DDR gehörte sie, damals 24 Jahre alt, zu den interessantesten kompositorischen Begabungen ihrer Generation. Bei einem Benefizkonzert in der Berliner St. Marienkirche war sie kürzlich als Solistin des Vokalensembles Diakritos zu hören. Gesungen wurde rituelle mittelalterliche Musik verschiedener Weltreligionen. Diakritos unterstützte damit das multireligiöse Kirchen-Projekt «House of One». Das ist verdienstvoll, aber wo ist die Komponistin Ellen Hünigen geblieben? Wie ist ihr künstlerischer Weg seit der deutschen Wiedervereinigung verlaufen? Autorin Gisela Nauck, selbst publizistische Weggefährtin in den 1980er-Jahren, hat sich auf Spurensuche begeben, bei der sie auch andere Wege dieser letzten, in der DDR ausgebildeten Komponisten-Generation streifen wird.

 
 

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Studiogast: Simon Halsey

10.01.2025NDR Kultur à la carteNDR KulturBeate Scheibe —   –  Details

Simon Halsey

Chormusik ist sein Leben und sie ist ihm in die Wiege gelegt. 1958 in London geboren als Sohn eines Chorleiters und einer Sängerin, wurde Simon Halsey mit 22 Jahren Musikdirektor der University of Warwick. 1982 lud ihn Sir Simon Rattle ein, die Leitung des City of Birmingham Symphony Chorus zu übernehmen. Das war der Beginn einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit. Halsey gründete mehrere Chöre, ging ans Opernhaus Antwerpen, dann zum Rundfunkchor Hilversum und schließlich nach Berlin. Bis 2015 war er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunkchores Berlin und wurde für verschiedene Produktionen in dieser Zeit mit dem Grammy ausgezeichnet. Auch in London setzte er seine Zusammenarbeit mit Rattle fort, als Chordirektor beim London Symphony Orchestra und London Symphony Chorus. — In diesem Jahr wird der Brite in Hamburg mit dem NDR Vokalensemble das Mitsingkonzert «Singing!» wieder mit Leben füllen. Simon Halsey ist einer der Pioniere der beliebten Mitsingkonzerte, die weltweit Anhänger finden. Halsey hat bereits zigtausend Amateur-Sängerinnen und -Sänger zum gemeinsamen Musizieren animiert. Wo immer er arbeitet und auftritt, er begeistert mit seinem Witz, mit seinem enormen Enthusiasmus und letztlich mit seiner künstlerischen Perfektion.

 
 

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Können die Demokraten wieder die Partei der Zukunft sein?

10.01.2025NewsThe New York TimesMichelle Goldberg —   –  Details

Ro Khanna

MEINUNG —Bis vor Kurzem war es überhaupt nicht dissonant, dass das Herz des Silicon Valley im Repräsentantenhaus von einem der progressivsten Kongressabgeordneten vertreten wird: Ro Khanna, ein enger Verbündeter von Bernie Sanders. Khanna, ein Veteran aus Barack Obamas Handelsministerium, kandidierte bei seinem ersten Amtsauftritt, wie Politico es ausdrückte, mit der «überwältigenden Unterstützung der CEOs und Risikokapitalgeber der finanzkräftigen Tech-Community». Darüber hinaus pflegte er jahrelang freundschaftliche Beziehungen zu Männern wie Elon Musk, der für sein erstes Buch wirbt. — Er wurde 2016 gewählt, am Ende einer Zeit, in der technologischer und sozialer Fortschritt noch eng miteinander verknüpft schienen. Die Republikaner misstrauten den Big Tech-Unternehmen fast so sehr wie Hollywood und den Medien, während sich die Demokraten als Partei der Zukunft positionierten. — Diese Phase ist nun vorbei. Viele der mächtigsten Leute im Silicon Valley sind nach rechts gerückt, haben an Donald Trump gespendet und in manchen Fällen ihre Technologien den Republikanern schmackhafter gemacht. — Musks X ist zu einer Quelle reaktionärer Propaganda geworden; während apokalyptische Brände Los Angeles verwüsten, füllt sein Algorithmus meinen Feed mit Posts, in denen fälschlicherweise behauptet wird, der Bürgermeister habe das Budget der Feuerwehr gekürzt, und in denen behauptet wird, nicht der Klimawandel, sondern Diversity-Initiativen seien die Voraussetzungen für das Inferno geschaffen worden. — Diese Woche kündigte Mark Zuckerberg von Meta an, dass Facebook die externe Faktenprüfung abschaffen und mehr rassistische, LGBTQ-feindliche und einwanderungsfeindliche Rhetorik auf der Plattform zulassen werde. Er argumentierte, dass sich die Wahlen 2024 «wie ein kultureller Wendepunkt anfühlen, an dem die Meinungsfreiheit wieder Vorrang erhält». Das ist eine seltsame Aussage über den Aufstieg eines Mannes, der ständig versucht, seine Kritiker in den Ruin zu treiben, aber sie macht Sinn, wenn man Meinungsfreiheit in erster Linie als Freiheit von liberaler Schelte versteht. — (…) — Khanna fuhr fort: «Wir müssen sagen, dass wir die Zukunft verstehen, dass wir die Technologie verstehen und dass wir eine viel bessere Vision davon haben, wie die Technologie Ihrer Familie und Ihrer Gemeinschaft helfen wird und wie wir die Technologie regulieren werden.» — Leider ist die Diagnose fehlender Visionen nur der Anfang; der schwierige Teil ist die Vision selbst. Schließlich steckt die Mitte-Links-Partei in der gesamten entwickelten Welt in der Krise. Diese Woche ist Kanadas Justin Trudeau der jüngste liberale Politiker, der gestürzt wurde, und Deutschlands Olaf Scholz könnte der nächste sein. — Die Rechte hat eine klare Vorstellung von der Welt, die sie schaffen will, wie revanchistisch und dystopisch sie ihren Gegnern auch erscheinen mag. Einen ähnlich motivierenden Geist gibt es bei der geschockten Linken nicht, zumindest nicht außerhalb Lateinamerikas. Eine schrittweise Veränderung des verhassten Status quo reicht eindeutig nicht aus, aber die Progressiven haben kein Bild einer umfassenden Transformation entworfen, das den meisten Menschen machbar oder inspirierend erscheint. — Khanna sieht in der Ansammlung von Tech-Oligarchen um Trump eine Chance. In Trumps Koalition gibt es tiefe Gräben zwischen Männern wie Steve Bannon, die für eine stärkere wirtschaftliche Unterstützung der Arbeiterklasse eintreten, und Leuten wie Musk, die eine Entfesselung von Konzernen und Kapital wollen. — Wenn sich der künftige Präsident von den Libertären des Silicon Valley beeinflussen lässt, so Khanna, «dann gibt er uns meiner Meinung nach eine große Chance zu sagen: Seht her, das ist die Ideologie, die die Arbeiter- und Mittelschicht wirklich im Stich gelassen hat, und wir werden einen Wirtschaftsansatz verfolgen, der die Arbeiter- und Mittelschicht stärker einbezieht.» An diesem Punkt könnte die Zukunft endlich weniger düster aussehen.

 
 

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Offshore-Reichtum, Lebensverlängerung, Bauernaufstand, Guillotine / Vom Austricksen der Superreichen

10.01.2025Kontext – Sachbücher und ThemenÖ1N.N. —   –  Details

Offshore-Reichtum

«Offshore»: Brooke Harrington beschreibt, wie Vermögensverwalter Reichtum tarnen und einen neuen Kolonialismus schaffen (Campus) Beitrag: Madeleine Amberger — «Projekt Lebensverlängerung»: Thomas Schulz über die Möglichkeit gesunder hundert Lebensjahre (DVA) Rezension: Ivo Kaufmann — «Rebellion 1525»: Robert Rebitsch über Michael Gaismair und den Aufstand der Tiroler Bauern (Tyrolia) Studiogespräch: Wolfgang Ritschl — «Der lange Schatten der Guillotine»: László F. Földényi mit Lebensbildern aus dem Paris des 19. Jahrhunderts (Matthes&Seitz) Rezension: Andreas Puff-Trojan — Das Kontext-Album der Woche: Morea – Year By Year (Mamasweed Music)

 
 

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