Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Wagners Wonne und Vision: Die Erlösung der Elisabeth

12.01.2025Notenschlüsselhr 2 kulturPaul Bartholomäi —   –  Details

Richard und Cosima Wagner

Was machen in Richard Wagners Oper die meisten weiblichen Hauptfiguren? Richtig: Sie sterben. Aber nicht einfach so, sondern umrankt von Schuld, Schicksal und Religion. Ihr Tod in der Bühnenhandlung wird als Erlösungstod deklariert – nur: Wen erlösen sie eigentlich? Sich selbst? Oder doch eher den attraktiven männlichen Helden? Elisabeth in Wagners “Tannhäuser” ist ein besonders kompliziertes Beispiel einer Wagner-Heldin, die zwecks Erlösung ihr Leben aushaucht. Paul Bartholomäi untersucht im “Notenschlüssel” diese Bühnengestalt, blickt zu Franz Liszt hinüber und erklärt auch, was das Ganze mit der Autobahnraststätte Hörselberg zu tun hat.

 
 

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Der Norden liest. Katja Lange-Müller stellt ihren neuen Roman ‹Unser Ole‹ vor

12.01.2025SonntagsstudioNDR KulturAlexander Solloch —   –  Details

Katja Lange-Müller

Kaum jemand schreibt so witzig und gelassen wie Katja Lange-Müller; aber die Fragen, die sie aufwirft in ihrem neuen Roman «Unser Ole», sind in tiefe Verzweiflung getaucht: Warum verachten uns unsere Mütter so sehr? Und sind wir, wenn unsere Mütter uns nicht geliebt haben, nicht auch selbst der Liebe unfähig? Drei Frauen, jede exzentrisch und ichbezogen auf je eigene Art, stehen im Mittelpunkt des Romans – und ein Junge, der zwar geistig stark beeinträchtigt ist, aber doch die Kraft hat, alles auf den Kopf zu stellen. Es ist eine lustige und zugleich sehr traurige Geschichte, die Katja Lange-Müller hier ausbreitet.

 
 

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Medizin fürs Gehirn

12.01.2025Lebenskunst – Begegnungen am SonntagmorgenÖ1Doris Appel —   –  Details

Doris Appel

Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen

1. Den eigenen Weg gehen – Aspekte der Bibel (Lukas 3,15-16.21-22) — Im noch jungen Neuen Jahr, am Sonntag, dem 12. Jänner, ist für katholische Gottesdienste ein Text aus dem Lukasevangelium vorgesehen, der von einer besonderen Begegnung des Jesus aus Nazareth mit dem jüdischen Bußprediger Johannes erzählt. Dieser hat laut Überlieferung zur Umkehr aufgerufen und das «Abwaschen von Schuld» mit dem Eintauchen im Fluss Jordan verbunden. Auch Jesus, der ein Schüler des Johannes gewesen sein könnte, hat sich dem Ritual unterzogen und sich danach als Prediger auf Wanderschaft begeben. Dieser «Taufe Jesu» wird in der Westkirche am Sonntag nach dem 6. Jänner (dem Feiertag «Epiphanie» oder «Dreikönigstag») gedacht. Der Festtag «Taufe des Herrn» bildet den Abschluss des Weihnachtsfestkreises. Gedanken zum Bibeltext von der katholischen Theologin Eva Puschautz. — 2. Miteinander sein und wachsen – Ein Familienritual — Nicht übergehen, sondern begehen, das ist das Motto von Ritualen. Sie können helfen, Lebenserfahrungen zu vertiefen sowie Veränderungen, die das Leben mit sich bringt, zu unterstützen und sinnerfüllt zu vollziehen. In Lebenskunst werden am Beginn des Neuen Jahres, im Jänner und Februar, in einer Reihe diverse Rituale vorgestellt, Zeremonien, die verschiedene Menschen unterschiedlicher Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen durchführen. Die «Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage», landläufig nach einer ihrer Heiligen Schriften, dem Buch Mormon, Mormonen genannt, rät zu aktivem Familienleben. Und so hat eine Familie, die in dieser Tradition lebt, ein Ritual eingeführt, das sie einmal wöchentlich bewusst «Familienzeit» gestalten lässt, um «miteinander zu sein und zu wachsen». Veronika Schwendenwein und Lena Göbl waren bei einem «Familienabend» in Innsbruck. — 3. Beten und meditieren – Medizin fürs Gehirn — Wir dürfen nicht andauernd Stress haben, sagt die Neurowissenschafterin Manuela Macedonia. Denn Stress führt dazu, dass das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird (was seit Urzeiten in besonderen Gefahrenmomenten nötig war, etwa wenn Menschen vor Mammuts fliehen mussten). Cortisol sei dann im ganzen Körper im Umlauf, es schade den Organen und führe sogar dazu, dass das Gehirn schrumpft. Was aber tun gegen den Stress, den politische Ereignisse, kriegerische Bedrohungen und Umweltkatastrophen sowie persönliche Belastungen hervorrufen? — Manuela Macedonia rät zu Meditation, Gebet und zur japanischen Therapieform des «Waldbadens». Sie seien wissenschaftlich erwiesene Möglichkeiten, den Cortisol-Spiegel und damit Stress zu senken. Zudem würden die sogenannten «Glückshormone» Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Die Neurowissenschafterin benennt in ihrem jüngsten Buch «Wellness für das Gehirn» fünf Säulen, wie dem Gehirn Gutes getan und kognitive Fähigkeiten gestärkt werden können; eine davon sei «Spiritualität». Zur Spiritualität, konkret zum Katholizismus, hat die lebhafte Italienerin vor einigen Jahren neuerlich gefunden. Maria Harmer hat Manuela Macedonia in ihrem Haus in Oberösterreich besucht. — 4. Sich als Beschenkter fühlen – Lebenserfahrungen eines Jesuiten — Sein langes Haar hat er zu einem Zopf zusammengebunden, gekleidet ist er in Jeans und Pullover. Der Jesuit Pater Helmut Schumacher hat als Seelsorger in New York Strafgefangene begleitet, hat mit geflüchteten Menschen in Uganda gearbeitet und war auch im Libanon und auf den Philippinen im Einsatz. Nun leitet der in diesem Jahr 50-Jährige als Direktor das «Kardinal König Haus» in Wien. Im renommierten Bildungszentrum des Jesuitenordens wird persönliche Weiterbildung, beruflich wie privat, angeboten. Allein im Jahr 2023 waren rund 24.000 Menschen zu Gast bei insgesamt mehr als 1.250 Veranstaltungen. Bei einem Besuch im Kardinal-König-Haus hat Maria Harmer mit Pater Helmut Schumacher u.a. über die Herausforderungen eines Bildungshauses gesprochen und warum die Mystik und Spiritualität des Ignatius von Loyola (1491-1556), des Ordensgründers der Jesuiten, für den gebürtigen Norddeutschen heute noch aktuell ist.

 
 

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TaraGnawa – Musikalische Grenzgänger über das Mittelmeer

12.01.2025Musik der WeltBR-KlassikMohcine Ramdan —   –  Details

TaraGnawa

Zwei mediterrane Kulturen, die geografisch nahe beieinanderliegen, aber oft getrennt wahrgenommen werden, treffen in einem außergewöhnlichen Projekt aufeinander: TaraGnawa. Hier verschmelzen die pulsierenden Rhythmen der kalabrischen Tarantella mit der spirituellen Klangwelt der nordafrikanischen Gnawa-Tradition aus Marokko zu einem einzigartigen musikalischen Erlebnis. Initiiert von Danilo Gatto aus Catanzaro, Kalabriens kulturellem Zentrum, bringt das Ensemble neun Musiker zusammen, die gemeinsam einen intensiven Dialog führen. Eine Woche lang durchwanderten die Musiker die Hügel und Täler Kalabriens, spielten vor einem offenen Publikum und öffneten zugleich ein Fenster in die musikalischen Landschaften des Mittelmeerraums. Die Live-Aufführungen sind geprägt von polyrhythmischen Elementen und modalen Strukturen, die die gemeinsamen Wurzeln dieser Traditionen hörbar machen. TaraGnawa spürt den Verbindungen zwischen den Kulturen des Mittelmeers nach und zeigt, wie diese alten Traditionen in einer globalisierten Welt fortbestehen und neu interpretiert werden können. Diese musikalische Reise lässt die historische Verbindung zwischen den Ufern des Mittelmeers in einem neuen Licht erscheinen und zeigt die fortwährende Relevanz dieser Traditionen in einer multikulturellen Welt. Mohcine Ramdan, Sänger und Gembri-Spieler aus Marokko, hält als Teil des Projektes diese besondere Begegnung für die Sendung “Musik der Welt” fest.

 
 

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Lieblingsgedichte – Ausgewählt und interpretiert von Otto Schenk / In memoriam OS

12.01.2025Du holde KunstÖ1Kurt Reissnegger —   –  Details

Otto Schenk

Lyrik ist das, was mir das Beten ersetzt — Publikumsliebling, Theaterlegende, internationaler Theater- und Opernregisseur, Entertainer und Bestsellerautor – das alles war Otto Schenk. Für «Du holde Kunst» hat Otto Schenk im Jahr 2016 «Lieblingsgedichte» ausgewählt – Gedichte von Rainer Maria Rilke, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin, Bertolt Brecht, Erich Kästner und Christian Morgenstern. — «Lyrik ist ein falscher Ausdruck», so Otto Schenk, «man müsste es Sagung nennen. Ein großes Gedicht sagt etwas so, wie›s nicht anders sein kann, wie man›s nicht anders sagen kann. Und danach suche ich Gedichte aus».

 

Für diese Sendung mit «Lieblingsgedichten» hat Otto Schenk auch die Musik ausgewählt – Musik von J. S. Bach, Franz Schubert, Joseph Haydn, Richard Wagner und Johann Strauß. — 1. Bertolt Brecht: Gegen Verführung 2. Rainer Maria Rilke: Aus dem Stundenbuch (Von der Armut und vom Tode) 3. Johann Wolfgang von Goethe: Prometheus 4. Hölderlin: An die Parzen 5. Bertolt Brecht: Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration 6. Erich Kästner: Hamlets Geist 7. Christian Morgenstern: Seufzer/Christian Morgenstern: Der Hecht

 
 

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Black voices rise – Afroamerikanische Künstler:innen an der Metropolitan Opera von New York

12.01.2025Apropos OperÖ1Michael Blees —   –  Details

Marian Anderson

Vor 70 Jahren, im Jänner 1955, ist es an der Metropolitan Opera von New York zu einem besonderen Debüt gekommen: zum allerersten Mal in der bis dahin über 70jährigen Geschichte des Hauses war es einer afroamerikanischen Sängerin gestattet, eine zentrale Rolle an dieser Bühne zu singen – Marian Anderson hat als Ulrica in Verdis “Ballo in maschera” begeistert. Fünf Jahre lang hatte Met-Direktor Rudolf Bing davor gegen Widerstände gegen Engagements afroamerikanischer Künstler:innen kämpfen müssen, doch dann war der Bann endlich gebrochen – anfangs nur zögerlich, dann immer mehr haben afroamerikanische Sänger:innen auf der Met-Bühne begeistert: von Reri Grist über Leontyne Price bis Jessye Norman, von Robert McFerrin über George Shirley bis Simon Estes.

 
 

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Thomas Mann: Wer ist dieser Mann?

11.01.2025NewsZeit OnlineAdam Soboczynski —   –  Details

Thomas + Elisabeth Mann

Drei Gründe, warum uns dieser Schriftsteller einfach nicht in Ruhe lässt— Thomas Mann mit seiner jüngsten Tochter Elisabeth 1946 in Pacific Palisades — Thomas Mann genießt eine posthume Berühmtheit, an die heute weder Goethe noch Brecht, weder Ingeborg Bachmann noch Christa Wolf, weder Kleist noch Kafka heranreichen. 150 Jahre nach seiner Geburt darf er als der letzte deutschsprachige Klassiker gelten, der noch außerhalb von Liebhaberkreisen, von Universität und Schule gelesen wird, der Letzte, der einem großen Publikum noch als Charakter vertraut ist, dessen Figuren lebendig geblieben sind: Hans Castorp und der kleine Herr Friedemann, Tony Buddenbrook und Gustav von Aschenbach. Er ist der Letzte, dessen Bücher noch heute selbstverständlich auch in Buchhandlungen in Frankreich, Polen oder Amerika stehen. Und selbst Werke über seine Biografie werden zu Bestsellern. (…)

 
 

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Glaubst Du denn, dass es schön sein wird ohne Dich?› – Eine Lange Nacht über Hans Albers und seine jüdische Lebensgefährtin Hansi Burg

11.01.2025Lange NachtDeutschlandfunkDaniela Herzberg —   –  Details

Hans Albers

Als Lügenbaron Münchhausen flog Hans Albers 1943 über die Kinoleinwände im nationalsozialistischen Deutschland. Mit dem Dreispitz winkte der Star seinem Publikum zu, das Krieg und Greuel vergessen sollte. Die Liebe seines Lebens, die deutsch-österreichische Schauspielerin Hansi Burg, überlebte den Krieg in London, versteckte sich vor deutschen Luftangriffen in U-Bahn-Tunneln und betäubte ihre Angst mit Morphium. Hans Albers spielte Helden, doch er war keiner. Er verachtete die Nationalsozialisten, düpierte Parteibonzen öffentlich und spielte dennoch in Propagandafilmen. Weder war er gemeinsam mit seiner Hansi geflohen, noch unterstützte er sie im Exil. Trotzdem kehrte sie kurz nach Kriegsende zurück in die Villa am Starnberger See, die er 1935 für sie beide als luxuriöse, aber trügerische Zuflucht gekauft hatte. Sie hatte nur noch ihn, nachdem ihre gesamte Familie ermordet worden war. Seinen neuesten heißen Flirt warf sie aus dem Haus und lebte weitere 15 Jahre mit ihm. Die «Lange Nacht» erzählt von einer Liebe, die bittere Verluste, Sucht und Verzweiflung überstand und das Rückgrat von Hans Albers› Karriere war. — Regie: die Autorin (Wdh. v. 11.12.2021)

 
 

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Dämon Weib / Frauenbild bei Thomas Mann

11.01.2025NewsZeit OnlineIris Radisch —   –  Details

Thomas + Erika Mann

Von Anbeginn meiner Lektüre haderte ich mit Thomas Mann. Und tue es bis heute. Das hat vor allem mit den Frauen in seinem Werk zu tun. — Thomas Mann mit seiner Tochter Erika 1950 in New York. — Focus Ich habe es schwer in der Reihe der Gratulanten. Zum einen, weil man in der oberen Liga der Thomas-Mann-Verehrung in Deutschland bis vor Kurzem Vornamen wie Reinhard, Klaus, Hermann oder Dieter trug. Als Marcel Reich-Ranicki vor fünfzig Jahren in der FAZ das «nationale Ereignis» des 100. Geburtstags Thomas Manns feiern ließ, gab es unter den Gratulanten kein einziges «Weib», um gleich mit einem Lieblingswort des Jubilars ins Haus zu fallen. — Zum anderen habe ich Angst vor der Blamage, mein Unbehagen gegenüber den Meisterwerken eines zu Recht weltberühmten Autors einzugestehen. Und dann vielleicht so türenschlagend und vorlaut zu erscheinen wie die unerzogene Madame Chauchat im Zauberberg. Oder schlimmer noch wie die unerträgliche Frau Stöhr mit ihren fettigen Haaren und den matt erhitzten Wangen, deren «Bildungsschnitzer» den Leser des Zauberbergs zum gönnerhaften Schmunzeln einladen. Womit ich beinahe schon die vollständige Typologie des Weiblichen dieses größten Romanciers Deutschlands zusammengetragen habe. (…)

 
 

SK-news