Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Machen wir’s selber! – Schwarze Plattenlabels im Jazz

10.02.2024JazztimeSWR2Odilo Clausnitzer —   –  Details

Black Records

Selbstermächtigung, finanzielle Unabhängigkeit, künstlerische Kontrolle: Das waren die Gründungsmotive für die ersten afroamerikanischen Plattenlabels. Oft wurden sie von Musikern selbst betrieben, wie Charles Mingus› und Max Roachs «Debut Records». Aber der Pionier war 1921 ein Versicherungsbeamter: Harry Pace mit Black Swan Records. Im Zuge der Schwarzen Emanzipation ab den späten 1960er-Jahren entstanden vermehrt kleine Musikerlabels wie Strata oder Black Jazz. Die Platten mit zeittypischer Musik zwischen Hard Bop, Spiritual Jazz, Funk und Fusion sind heute teils begehrte Sammlerstücke.

 

 
 

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Rhapsody in Blue – Gershwins Klavierkonzert für die Amerikaner wird 100.

10.02.2024Apropos KlassikÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

George Gershwin

Auf die Anfrage, Musik zu schreiben, in der afroamerikanischer Jazz ebenso wie europäische Kompositionskunst erklingt und das auf anspruchsvolle und unterhaltsame Weise, sagte Georg Gershwin nicht spontan zu. Denn er hatte großen Respekt vor dem Wunsch des Bandleaders Paul Whiteman, der sich mit seinem Orchester auf Jazz-inspirierte Stücke spezialisiert hatte. Dieser setzte Gershwin, damals bereits erfolgreicher Broadway-Musical-Komponist, unter Druck, und veröffentlichte frech das kommende Programm mitsamt dem neuen Werk. Dann ging es schnell: Gershwin komponierte das knapp über eine Viertelstunde dauernde Werk in nur drei Wochen und interpretierte bei der Uraufführung auch selbst den Klavierpart, inklusive dreier Kadenzen. Gershwin hatte überlegt, das fulminante Stück “American Rhapsody” zu nennen, weil er der amerikanischen Bevölkerung ein identitätsstiftendes Werk schenken wollte. Sein Bruder Ira, begabter Librettist und Texter, brachte ihn auf die geniale Idee, “Rhapsodie” – der Inbegriff der freien Gestaltung – mit “Blue Notes”, den charakteristischen Bluestönen zu verbinden. Die “Rhapsody in Blue” wurde am 12. Februar 1924 in der in der Aeolian Hall in New York uraufgeführt.

 
 

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Profil [79] – Iancu Dumitrescu

10.02.2024Studio Elektronische MusikWDR 3Reinhold Friedl —   –  Details

Iancu Dumitrescu

Dumitrescu, der rumänische Komponist: ein Klangmischer, ein musikalischer Alchemist. — Iancu Dumistrescu, vermutlich der bekannteste lebende Komponist Rumäniens feiert 2024 seinen 80sten Geburtstag. Seine Musik ist zugreifend und unmittelbar, wild, expressiv, klanggewaltig; Absolute Musik im wortwörtlichen Sinne, ‹immersiv‹ wäre eine zu harmlose Vokabel. — Dumitrescu gilt im Neue-Musik-Betrieb als schillernde Figur. Geniegläubig und vom Dirigenten Sergiu Celibidache in musikalischer Phänomenologie unterwiesen, dachte er immer groß: seine Stücke dirigiert er meist selbst und benennt sie nach Galaxien oder Sternbildern – dem Großen Bären, dem Uranus – oder er deklariert sie gleich als ‹Utopien‹. Sein 1976 gegründetes Ensemble trägt den Götternamen eines Titans: Hyperion. All seine Musik – auch reine Instrumentalwerke – bezeichnet er als «elektronische Musik» weil sie ohne elektronische Musik schlicht nicht denkbar wären. Welcher Klang in seinen Werken von Computer oder Tonband kommt und welcher von Instrumenten stammt, lässt sich denn auch kaum unterscheiden. Dumitrescu ein Klangmischer, ein musikalischer Alchemist im eigentlichen Sinne.

 
 

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Ein Leben für 007. Stefan Zürcher, Stuntman

10.02.2024HörbilderÖ1Silvia Meisterle, Steven Crilley, Stefan Weber —   –  Details

Stefan Zürcher

Schon als Kind fährt der Schweizer Stefan Zürcher mit den Brettern an den Füßen zur Schule und macht sich später als «wilder Hund» im Alpinsport einen Namen. Der rote Faden in seinem Arbeitsleben ist die filmische Arbeit für die Bond-Familie. — Stefan Zürcher ist in den 1940er Jahren in Wengen aufgewachsen, am Fuß von Eiger, Mönch und Jungfrau. Nach einer Elektromechaniker-Lehre in Zürich macht er das Skilehrer-Diplom und wandert mit 19 Jahren aus nach Kanada. In den späten 1960er Jahren erfährt er, dass in seinem Schweizer Nachbardorf in Mürren ein James-Bond-Film gedreht werde («Im Geheimdienst Ihrer Majestät»). Die Produzenten suchten Extrem-Skifahrer für eine Verfolgungsjagd. Zürcher bekommt den Job. Er erkennt seine Chance im Filmgeschäft und arbeitet sich während der nächsten 50 Jahre hoch zum Ski-Kameramann, Location-Manager und Produktions-Manager innerhalb verschiedenster Bond-Produktionen. — Ende der 1980er gründet er seine eigene Film-Produktionsgesellschaft, die «Alpine Films» mit Sitz in Wengen. Er arbeitet zusammen mit unzähligen Filmgrößen wie Bob Fosse in «Cabaret» oder Steven Spielberg in «Band of Brothers». — Der rote Faden in seinem Arbeitsleben sei aber das Produzieren mit der Bond-Familie, wie er sie liebevoll nennt. Bis heute werde da mit sehr wenig Computeranimation gearbeitet. Ein Detail am Rande: Innerhalb der Bond-Produktionen trägt Stefan Zürcher den Spitznamen «The Swiss Knife». — Produktion:Stefan Weber — Sprecherin: Silvia Meisterle, Steven Crilley — Redaktion: Eva Roither

 
 

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Ich war doch mal berühmt. Ich war sogar berüchtigt – Der Kabarettist Wolfgang Neuss

10.02.2024KulturfeatureWDR 3Inge Braun und Helmut Huber —   –  Details

Wolfgang Neuss

Wolfgang Neuss gilt vielen auch heute noch als scharfzüngigster und zugleich witzigster Satiriker der Nachkriegszeit. Als der «Mann mit der Pauke” 1989 starb, ging in Deutschland eine Kleinkunst–Ära zu Ende. — Bereits während seiner Lazarettaufenthalte und im Internierungslager organisierte Neuss bunte Abende, erzählte Witze und trat als Komiker auf. Aus diesem Talent machte der gelernte Schlachter einen Beruf. Im West-Berlin der 1950er Jahre schrieb er Theaterstücke, führte Regie, spielte auf Kleinkunstbühnen, unter anderem bei den “Stachelschweinen”. Später bekennt er sich zur APO und bricht mit seinen scharf-satirischen Soloprogrammen die Tabus der Adenauerzeit und wird als Spass-Guerillero und Anarcho-Komiker gefürchtet. In den 70ern zieht er sich zurück, praktiziert Askese und Hanfkonsum. Die Feature-Autoren trafen einstige Weggefährten wie Matthias Bröckers, Hans-Magnus Enzensberger, Wolfgang Gruner, Dieter Hildebrandt, Volker Kühn und Gaston Salvatore. — SFB-ORB/BR/WDR/SWR 1998

 
 

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Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro

10.02.2024OpernabendÖ1Silvia Meisterle, Steven Crilley, Stefan Weber —   –  Details

Met Opera

Mit Cesare Siepi (Figaro), Nadine Conner (Susanna), Victoria de los Angeles (Contessa Almaviva), Frank Guarrera (Conte Almaviva), Mildred Miller (Cherubino), Fernando Corena (Bartolo), Sandra Warfield (Marcellina), Alessio De Paolis (Basilio), Gabor Carelli (Don Curzio) u.a.

 

Metropolitan Opera Chorus, Metropolitan Opera Orchestra; Dirigent: Max Rudolf.

 

(aufgenommen am 07. April 1956 in der Metropolitan Opera in New York)

 
 

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Kontrabassistin Judith Ferstl im Studio

10.02.2024JazznachtÖ1Katharina Osztovics —   –  Details

Judith Ferstl

Judith Ferstl über das neue June in October-Album — Trompeter Franco Ambrosetti musste das geplante Interview leider absagen, zu Gast bei Katharina Osztovics im Jazznacht-Studio ist deshalb Kontrabassistin und Komponistin Judith Ferstl. Anlässlich des neuen Albums ihrer Band June in October spricht die in Wien lebende Musikerin darüber, warum «Status Quo» für sie mehr ist als eine Rockband und welchen Stellenwert es für den Musizierprozess und für das Komponieren hat, wenn man ganz «im Moment» ist. Außerdem verrät Judith Ferstl, warum sie immer schon ein Lied schreiben wollte, das an ein Road Movie erinnert. Und wie sie drei verregnete Tage zu einem ganz besonderen Musikstück inspiriert haben. —

 
 

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Aus nah und fern, Balladeskes und Sentimentales

10.02.2024Jazznacht: Aus dem ArchivÖ1Gerhard Graml —   –  Details

Mathieu Soucy

Aus nah und fern

Die Ö1 Jazznacht präsentiert Gitarrenmusik aus Montreal mit Mathieu Soucy, der seine Kompositionen als «Bebop mit französischem Akzent» beschreibt. Außerdem sphärische Klangexkursionen vom deutschen Label ECM, u.a. mit dem griechischen Pianisten Vassilis Tsabropoulos und dem norwegischen Saxofonisten Trygve Seim.

Balladeskes und Sentimentales zur Blauen Stunde… — …am Sonntagmorgen, diesmal u.a. mit Stücken von und mit Bill Frisell und Fred Hersch.

 
 

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The Shadow – Hanna Hartman

09.02.2024KlangkunstDeutschlandfunk KulturHanna Hartman —   –  Details

Hanna Hartman

Ein Sound und sein Schatten — Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023 — Länge: 30‹ — (Ursendung)

Kann man den Schatten eines Klanges einfangen? Die Künstlerin Hanna Hartman hat sich in Japan auf die Lauer gelegt. — Ein Schatten ist schwer zu fassen. Er dreht sich weg, verteidigt und versteckt sich, nur um im nächsten Moment unerwartet um die Ecke zu biegen.

 

Er mischt sich unter die Menge, wartet hinter einem Stein im Garten, spielt mit Schwertern und versteckt sich in Glocken. Hanna Hartman ist dem Schatten ihres Klangs ganz dicht auf den Fersen. Mit allen Mitteln ihrer Kunst lockt sie ihn ins Mikrofon. — Hanna Hartman ist in Uppsala geboren und lebt als Komponistin, Klangkünstlerin und Performerin in Berlin. Sie komponiert Werke für Radio, elektroakustische Musik, Ensembles, Klanginstallationen und konzertiert in der ganzen Welt. Zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter zweimal der Karl-Sczuka-Preis (2005 und 2021) und zweimal der Prix Phonurgia Nova (2006 und 2016). Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: «HEAT» (2019). —

 
 

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Gefährdet die Viertagewoche den Wohlstand?

09.02.2024Wortwechsel: ClipDeutschlandfunk KulturGerhard Schröder —   –  Details

Work-Life-Balance

Viele Menschen wollen nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Aber ist die Viertagewoche wirklich die Lösung? Es diskutieren die Unternehmerin Mona Ghazi, der Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer und die Volkswirtin Ute Klammer. — Vor allem junge Menschen der Generation Z möchten weniger Lebenszeit mit Erwerbsarbeit verbringen.

 
 

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Musikerin und Psychologin Sarah Straub

09.02.2024Im GesprächDeutschlandfunk KulturHanna Hartman —   –  Details

Sarah Straub

Aufklärerin über Demenz — Sarah Straub schreibt als Liedermacherin ihre eigenen Songs, als Psychologin beschäftigt sie sich vor allem mit Demenzkrankheiten. Wie gut sich beides verbinden lässt, zeigt sie in ihren Büchern und auf der Bühne. — Es gibt nicht «die Demenz», sondern viele Formen davon, sagt Psychologin Sarah Straub. In einem Buch schildert sie die Krankheit ihrer Großmutter.

 
 

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Helado Negro: Phasor

09.02.2024NewsPitchforkJulianne Escobedo Shepherd —   –  Details

Helado Negro

*8.3 — In einem Kurzfilm über die Entstehung von Phasor , Roberto Carlos Langes achtem Album als Helado Negro , sagt der Songwriter und Multiinstrumentalist, dass «langsame Wolken und sanfte Hitze zu Symbolen langer Wanderungen durch die Berge und zum Lärm dieser Lieder wurden.» Seine umweltbedingte Inspiration durchzieht neun wunderschöne Stücke mit einer schwachen und instinktiven Note – wie die Wirkung sauberer Landluft in Ihren Lungen, die Ihnen fast ohne Vorwarnung mehr Energie gibt als sonst. — Langes besonderes Temperament ist ein Segen in einer turbulenten Kultur; seine Musik spiegelt eine sanfte Seele wider, die zu Langsamkeit und Kontemplation ermutigt. Aber Liebe war schon immer die Botschaft von Lange, einem Experimentator im Gewand eines Traditionalisten, dessen Arbeit auf Englisch und Spanisch die Sensibilität eines Folk-Songwriters in funkelnde elektronische Cut-ups und Feldaufnahmen einfließen ließ. Phasor nutzt Leerraum etwas freizügiger als auf Far In aus dem Jahr 2021 , und hier wirken seine Liebesbekundungen so organisch wie die Szenerie, die er einzufangen versucht. «And I›ll go outside, looking at the moon way too long», singt er im Einklang mit der Pianistin Opal Hoyt in «Best for You and Me», sein melancholischer Ton ist vage und himmelwärts gerichtet. In «I Just Want to Wake Up With You» fängt Lange einen der einfachsten Momente der Intimität ein – ein schönes Aufstehen am Morgen mit seinen Nächsten und Liebsten – in einer Kaskade rhythmischer Quietschgeräusche. — Der auslösende Moment für Phasor kam 2019, als Lange fünf Stunden mit dem Sal-Mar verbrachte , einem großformatigen, einzigartigen Synthesizer, der 1969 von dem kontemporären und klassischen Komponisten Salvatore Martirano konstruiert wurde, der die Idee hatte, aus übrig gebliebenen Teilen eines Supercomputers eine interaktive « Komponiermaschine « zu bauen. Während Lange an der University of Illinois, wo es steht, mit dem Instrument interagierte, schrieb er Klänge, die in den Spalten von Phasor aufsteigen und Ideen durch Einfachheit und Wiederholung vermitteln, sei es textlich oder melodisch. Die Sequenzierung des Sal-Mar, die in einem so menschlichen und gefühlvollen Album verwendet wird, regt zu interessanten Gedanken über Zahlen, Fraktale, die Natur der Materie, die große Vernetzung aller Wesen usw. an. — Es scheint bezeichnend, dass der Album-Opener «LFO» oder Lupe Finds Oliveros eine Hommage an die Ikone der elektronischen Komposition Pauline Oliveros und Lupe Lopez ist, eine ursprüngliche Verkabelungstechnikerin für Fender-Verstärker, die in mindestens einer Ecke des Internets als «Göttin des Lötens» bekannt ist. Das Konzept ist wörtlich zu nehmen – der Nachhall steht neben spacigen Klangschnipseln im Mittelpunkt –, stellt aber auch Musik als eine Form transzendentalen Entkommens dar. «Un policía me pegó me dejó por muerto/Y le dije/¿Quién eres tú?» singt er schrill und dann: «¡Y ya sé quien soy!» Wer ist dieser Polizist, der ihn niederschlägt, fragt er, aber zumindest kennt Lange sich selbst. Dann flüchtet er sich in etwas, das wie ein zerhacktes Mariachi-Sample klingt, leichte Kakophonie mit den Echos eines Phasors, des Gitarrenpedals, das am besten als Dub-Reggae-Sound bekannt ist. («Ich besitze keins», gab er in einer aktuellen Biografie zu, «aber ich habe versucht, den Klang auf der Platte so gut wie möglich nachzuahmen.») — BETRACHTEN — — Ludwig Göransson präsentiert seine Film- und Fernsehmusik — Aber verlieren wir uns nicht in den Oszillatoren. Auf diesem Album gibt es zwar viel Theorie, künstlerische Experimente und neue Formen der Untersuchung, aber wie für Langes Arbeit typisch, ist es von purer Schönheit getragen, von der Art durchsichtigen Songwritings, das den Lärm des Alltags verschwinden lässt. Sein Selbstvertrauen in sein Songwriting über acht Alben und 15 Jahre hinweg ermöglicht es diesen erhabeneren Ideen, durch die Songs zu schweben, sie aber nie zu überwältigen – oder sogar als zentrales Thema aufzutreten, wenn Sie nicht in akademischer Stimmung sind. «Out There» ist ein treibender Groove mit einem Hauch von brasilianischem Jazz der 70er Jahre, ausgestaltet mit Vibraphonen, Moog-Rhythmen und Pinson Chanselles federleichtem Schlagwerk. — Ein weiteres Highlight, «Wish You Could Be Here», schwebt in einer vielfarbigen elektronischen Atmosphäre, während Lange seine krächzende untere Stimmlage erreicht: «Straßen überfluten mit deiner Liebe/Autos fließen wie Schlamm herunter/Sonne kaum unter Wolken/Hitze, so sanft, wie es klingt.» Seine Worte sind autoritär, aber impressionistisch – diese Musik will nichts anderes, als die Stimmung eines schlafwandlerischen Sommernachmittags einzufangen. «GLÜCK IN EINEM DAUERHAFTIGEN MOMENT», schreibt er in den Liner Notes zu Phasor . «LASS ES DU SEIN.» Der Himmel ist in dir und lebt in denen, die du liebst, und auf Phasor ist Lange, nie selbstgefällig, entschlossen, ihn zu finden. «Donde quieres ir/Giraré mundos/Para estar allí», gurrt er in der verträumten Schlussballade «Es Una Fantasía». Wohin willst du gehen? Er würde Welten bewegen, um dorthin zu gelangen. — Roberto Carlos Lange kommt mit einem wunderschönen, feinfühlig komponierten Album wieder in Schwung. Es bietet futuristische Synthesizer, wehmütige Romantik und die luftigste Stimmung der Stadt.

 
 

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