Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Klassenkampf im rauem Diskursrock-Sound / Ja Panik, Die Sterne

12.02.2024SpielräumeÖ1Rainer Elstner —   –  Details

Ja Panik

Sie waren Vorbilder in einer Zeit, als es noch gedruckte Musikmagazine in großer Auflage gab, ihre Slogans und Gruppenporträts waren auf den Titelseiten der stilbildenden Veröffentlichungen des deutschsprachigen Raums zu finden, von «Spex» bis «skug». Die Zeiten der gedruckten Gatekeeper sind vorbei, aktiv sind einige der Bands noch immer: Die Sterne nehmen ein pressfrisches Best-of-Album auf Doppelvinyl mit auf eine Tournee, die die Hamburger auch nach Österreich führen wird. Neues gibt es von der österreichischen Band Ja, Panik: Sie hat locker-lässig ein in rauer Direktheit produziertes siebentes Album aus dem Ärmel geschüttelt. Es zeigt die 2005 von Burgenländern in Wien gegründete, mittlerweile in Berlin ansässige Gruppe in mitreißender Frische und mit rauem Sound. — Eine Platte, die «alles aufsagt, was gut ist an Rockmusik», so «Die Zeit». Ja, Panik werden weiterhin auch in Deutschland gehört: Begleitet wird die Veröffentlichung von Interviews von Ö1 Kulturjournal über «Kurier» bis «TAZ». Der Albumtitel «Don›t play with the rich kids» steht für Politisches: «Es geht um Klassenverhältnisse und darum, die Klassenfrage in die Popmusik und in die Kunst generell zurückzubringen», so Frontmann Andreas Spechtl in der «Frankfurter Rundschau». «Schließlich lautet die Frage auch: Wer kann eigentlich heutzutage noch Kunst machen? Wer kann es sich heute noch leisten, Punkrocker zu sein?»

Eine neue Platte präsentiert dieser Tage auch ein Künstler, der seit langem ein Fixpunkt der heimischen Musikszene ist, auch als Theatermusiker: Bernhard Eder. Sein Album «Golden Days» ist musikalisch besonders vielfältig geworden, aufgenommen im akustisch vielgepriesenen Studio 2 im Wiener Radiokulturhaus. Die Texte bieten einen bei Bernhard Eder gewohnt melancholische Blicke auf das eigene Leben, aber auch politische Aspekte spielen eine Rolle und der eine oder andere Lichtstrahl glänzt am Horizont.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddtry-2024hehitt

Robert Adrian X – Pionier der Radiokunst (1) Positionen in der Kunst (1)

12.02.2024RadiokollegÖ1Thomas Mießgang —   –  Details

Robert Adrian

Was ist Radiokunst? Einfache Antwort: Kunst zum Hören, die fürs Medium Radio gemacht ist, die sich mit Radio und seinen Produktionsbedingungen, seiner Technologie oder seiner Rezeption befasst. Doch so einfach ist es nicht, denn die Radiokunst hat sich nie auf Radio beschränkt; Radiokünstlerinnen haben pionierhaft auch andere Kommunikationstechnologien verwendet, reflektiert und weiterentwickelt, sei es früher Telefon und Fax, oder das Internet. Viele begreifen und nützen das Radio als immateriellen Raum, in dem andere Regeln herrschen, als etwa in einer Galerie, in einem Museum oder anderen Kunst-Orten, die zu betreten für viele Menschen mit einer Schwellenangst einhergeht. Der Radioraum bietet – vollständig schwellenbefreit – künstlerische Freiheiten und erreicht ein Publikum, das so manche Kunsträume niemals erreichen können. — Die vielleicht schlüssigste Definition von Radiokunst hat der Telekommunikationskünstler und Ö1 Kunstradio-Verbündete Robert Adrian X in seinem Manifest «Towards a definition of radio art» geliefert. Im letzten Punkt heißt es da: «Radio art is not a combination of radio and art. Radio art is radio by artists». — Der kanadische Künstler Robert Adrian, der seinem Namen ein X als Rätselzeichen und offener Signifikant hinzufügte, gehörte zur Pioniergeneration jener Medienkunst, die heute ubiquitär ist, und die er zu seiner Zeit mit den jeweils verfügbaren technischen Mitteln vorantrieb. Geboren 1935 in Toronto, gestorben 2015 in Wien, war der, seit 1972 in der österreichischen Hauptstadt lebende Adrian dem ORF eng verbunden: Als Lebenspartner von Heidi Grundmann, der Gründerin und langjährigen Producerin der Sendung «Kunstsradio», nutzte er auch die Möglichkeiten des Radios, um seine Vorstellungen von telekommunikativer Innovation ästhetisch zu verwirklichen. Zu den performativen künstlerischen Arbeiten, die seinen Namen international bekannt machten, gehörte vor allem das in Zusammenarbeit mit der Ars Electronica entwickelte Projekt «The World in 24 Hours» aus dem Jahr 1982, das zu einer Art Signature Piece wurde: Es ging dabei darum, den elektronischen Raum interaktiv zu erkunden. Fünf Telefonlinien, Fax-Gerät und Slow-Scan Television kamen zum Einsatz, um 15 Städte weltweit zu vernetzen und künstlerische Statements sowie Informationen zur Koordination der hochkomplexen Aktion auszutauschen. Ein anderes zukunftsweisendes Projekt von Robert Adrian war «Surveillance/Überwachung», wo er 1981 Bilder von Überwachungskameras ins österreichische Fernsehen teleportierte. Und der kanadische Innovator war durchaus auch in traditionelleren Kunstgattungen tätig: Sein Arbeitsfeld reichte von analytischer Malerei über konzeptuelle Fotografie und Kleinplastik und Modellbau bis zu Licht- und Soundinstallationen. Doch sein wahres Interesse galt telekommunikativen Projekten im öffentlichen und medialen Raum.

 
 

SK-xxddtry-2024hehit

Afrodiasporisches Komponieren (1) Ausradiert – afrodiasporische Komponistinnen

12.02.2024RadiokollegÖ1Marie-Theres Himmler —   –  Details

Tanja León

»Composing While Black. Afrodiasporische Neue Musik Heute» – so lautet der Titel des im Juli 2023 erschienene Sammelbands, den Georg E. Lewis und Harald Kisiedu herausgegeben haben. Er bietet neue Perspektiven sowohl auf die lückenhafte historische Darstellung als auch die mangelnde klangliche Präsenz afrodiasporischen Musikschaffens. Das Radiokolleg ist den neuen – und weit verzweigten – Perspektiven auf der Spur. — »… möglicherweise ist keine dieser Ausradierungen eklatanter als die der afrodiasporischen klassischen Komponistin», heißt es in der Einleitung zum Buch «Composing While Black. Afrodiasporische Neue Musik Heute». Die Repräsentation ist in jedem Fall ein entscheidender Aspekt der Erfahrung, als Schwarze oder Schwarzer zu komponieren. Ein hörender Blick auf die in kubanisch-amerikanische Komponistin, Dirigentin und Pianistin Tanja León und das Schaffen jüngere Zeitgenossinnen wie Elaine Mitchener und Yvette Janine Jackson.

 
 

SK-xxddtry-2024hehit

Bob Edwards, langjähriger Moderator der ‹Morning Edition› von NPR, stirbt im Alter von 76 Jahren

12.02.2024NewsThe New York TimesTrip Gabriel —   –  Details

Bob Edwards

Er war ein Vierteljahrhundert lang «die Stimme, mit der wir aufgewacht sind», und lieferte Nachrichten und Interviews in einem satten Bariton, der Millionen von Zuhörern erreichte. — Bob Edwards, der fast ein Vierteljahrhundert lang Moderator der NPR-Sendung «Morning Edition» war und dessen satter Bariton und cooles Auftreten seinen Radiosendungen die Autorität verlieh, Millionen von Zuhörern zu erreichen, starb am Samstag im Alter von 76 Jahren in Arlington, Virginia. — Sein Tod in einer Rehabilitationseinrichtung sei auf Herzversagen und Komplikationen von Blasenkrebs zurückzuführen, sagte seine Frau Windsor Johnston. — Herr Edwards, ein gebürtiger Kentuckyer, der schon in jungen Jahren wusste, dass er beim Radio arbeiten wollte, kam 1974 während der Watergate-Anhörungen zu NPR. In diesem Jahr wurde er Co-Moderator von «All Things Considered», dem charakteristischen Abendnachrichtenmagazin des öffentlich-rechtlichen Senders mit Interviews, Analysen und Features. Der Erfolg führte 1979 zum Spin-off «Morning Edition». — Herr Edwards war zunächst 30 Tage lang vorübergehender Moderator dieses Programms, bevor er 24,5 Jahre lang als dessen Moderator fungierte. — «Bob Edwards verstand die enge und ausgesprochen persönliche Verbindung zum Publikum, die Audiojournalismus von anderen Medien unterscheidet», sagte John Lansing, Geschäftsführer von NPR, in einer Erklärung , «und jahrzehntelang war er eine vertrauenswürdige Stimme im täglichen Leben von Millionen von Menschen.» NPR-Hörer.» — — Susan Stamberg, seine Co-Moderatorin bei «All Things Considered», beschrieb in einem Interview mit NPR für dessen Nachruf auf Mr. Edwards die Chemie zwischen Öl und Essig. — «Wir hatten fünf gute – wenn auch steinige – Jahre zusammen, bis wir irgendwie den Rhythmus des anderen fanden, denn er war Mr. Cool, er war Mr. Authoritative und geradeaus», sagte sie. «Ich war der New Yorker mit einer Million Ideen und einem großen Lachen. Aber wir haben uns wirklich ziemlich gut angepasst.» — — Sie nannte ihn ein Vierteljahrhundert lang «die Stimme, mit der wir aufgewacht sind». — In «Morning Edition» interviewte Mr. Edwards Tausende von prominenten Persönlichkeiten in den Nachrichten, berichtete aber auch über die Sängerin Dolly Parton und den bekannten Baseball-Ansager Red Barber, mit dem er einen beliebten wöchentlichen Kommentarabschnitt leitete. — Herr Edwards wurde 2004 aus der «Morning Edition» verdrängt, ein Schritt, der zu Protesten von Zuhörern führte und bis in die Kongresshallen reichte, wo Senator Dick Durbin, Demokrat von Illinois, im Senat erhob, um Einspruch zu erheben, und Herrn Edwards « die erfolgreichste Morgenstimme in Amerika.» — — Editors› Picks — — Our Condo Building Has a Huge Roof. Why Aren›t More People Allowed on It? — — A Mild Cognitive Impairment Diagnosis Can Be Scary. Here›s What Comes Next. — Ye›s New LP Debuts at a New York Arena. Why Do His Fans Stay Loyal? — Ein NPR-Ombudsmann , Jeffrey A. Dvorkin, schrieb damals, dass 35.000 Zuhörer den Ausstieg von Herrn Edwards aus der Sendung kommentiert hätten, viele davon entmutigt und einige deuteten auf Altersdiskriminierung hin. Mr. Edwards stand kurz vor seinem 57. Geburtstag. — — Bob Edwards wurde 2007 ausgestrahlt. Er hatte eine «innige und ausgesprochen persönliche Verbindung zum Publikum», sagte John Lansing, Geschäftsführer von NPR.

 
 

SK-try-2024news

Benjamin Tallis: Wir sollten bis an die Zähne bewaffnet sein

12.02.2024NewsZeit OnlineBenjamin Tallis —   –  Details

Panzerrohr Symbolik

Außenpolitischer Realismus sei der größte Trugschluss, auf den man hereinfallen kann, sagt der Politologe Benjamin Tallis. Stattdessen gilt es, vom Baltikum zu lernen. — Wir leben in Zeiten, die uns einiges Kopfzerbrechen bereiten. Deshalb fragen wir in der Serie “Worüber denken Sie gerade nach?” führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Stimmen des öffentlichen Lebens, was sie gegenwärtig bedenkenswert finden. Die Fragen stellen Maja Beckers, Andrea Böhm, Christiane Grefe, Nils Markwardt, Peter Neumann, Elisabeth von Thadden, Lars Weisbrod oder Xifan Yang. Heute antwortet der Politikwissenschaftler Benjamin Tallis. — »Man braucht Krieg, um eine faschistische Expansionsdiktatur zu stoppen, denn die sollte der Albtraum Deutschlands sein und nicht nur Krieg als solcher», sagt der Politikwissenschaftler Benjamin Tallis.

 
 

SK-try-2024news

Dead Dawg / Musiker und Schauspieler Pablo Grant ist tot

12.02.2024NewsZeit OnlineJona Spreter —   –  Details

Pablo Grant

Der Musiker und Schauspieler Pablo Grant ist tot. Er sei am 6. Februar unerwartet an den Folgen einer Thrombose verstorben, teilte seine Familie über Grants Rap-Crew BHZ auf Instagram mit. “Wir danken allen Fans, die Pablos künstlerischen Weg über die Jahre begleitet und unterstützt haben.” Pablo Grant wurde 26 Jahre alt. — Geboren wurde Grant 1997 in Berlin. Zusammen mit den Rapper Longus Mongus, Ion Miles, Monk und BigPat sowie den Produzenten MotB, Sami und Themba bildete er die Rap-Crew BHZ. Ihre Songs thematisieren das Aufwachsen und Leben in Berlin-Schöneberg, Hits sind Flasche Luft, Drink ist kalt oder auch Powerade. Bei den Hiphop.de-Awards wurde BHZ 2022 als Beste Gruppe national ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren traten BHZ auf fast allen großen Festivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Auch eine eigene Tour war für 2024 erneut geplant – wurde nach Grants Tod aber ersatzlos abgesagt. Sein erstes Soloalbum Dunklschwarz unter dem Künstlernamen Dead Dawg legte Grant 2019 vor – darauf dominieren melancholische Töne. Im Song Frida heißt es: “Das einzig schöne Mädchen, das ich will, hat mich schon abbestellt / Davor hat sie einen großen Schluck genommen, von meinem Plastikgeld”. 2023 folgte das Album Liebe und Schmerz. Darauf setzt sich Grant mit dem Tod seines Vaters auseinander, der ebenfalls Musiker war. Auch als Schauspieler war Grant aktiv, seine erste Kinorolle hatte er 2015. Zwischen 2018 und 2019 wurde er in der auf ZDFneo ausgestrahlten Webserie Druck einem breiteren Publikum bekannt. Ab 2020 gehörte er im Magdeburger Polizeiruf 110 als Günther Márquez zum Ermittlerteam. — Pablo Grant im November 2022 in Berlin.

 
 

SK-try-2024news

Sänger von Can / Musiker Damo Suzuki ist tot

11.02.2024NewsZeit Onlinezo —   –  Details

Damo Suzuki

Psychedelischer Gesang war sein Markenzeichen, bekannt wurde er als Sänger mit der deutschen Krautrock-Band Can. Nun ist Damo Suzuki im Alter von 74 Jahren gestorben. — Der Musiker Damo Suzuki ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Zwischen 1970 und 1973 war er Sänger der deutschen Band Can, die mit Krautrock und Psychedelic-Rock bekannt wurde. Der Tod wurde auf dem Instagram-Account von Can verkündet.

 

— Suzuki wurde in Japan geboren und schlug sich als Teenager als Straßenmusiker in Europa durch. Bei einem Auftritt in München entdeckten ihn die Can-Musiker Holger Czukay und Jaki Liebezeit, die ihn sofort als Sänger engagierten. Noch am selben Abend hatte Suzuki den ersten Auftritt mit Can.

 

— Mehrere Alben mit Can — In den folgenden Jahren nahm er mit der Band mehrere Alben auf, darunter Tago Mago, Future Days und Ege Bamyası. Dabei wurde Suzukis improvisierter, psychedelischer Gesang zum Markenzeichen der Gruppe.

 

— 1973 verließ er Can und verschwand für längere Zeit aus der Öffentlichkeit. In den Achtzigerjahren spielte er in mehreren anderen Bands, später gründete er die Damo Suzuki Band sowie sein eigenes Label Damo›s Network.

 

— Im Alter von 33 Jahren wurde bei Suzuki das erste Mal Dickdarmkrebs diagnostiziert. 2014 trat die Krankheit erneut auf. Ärzte gaben ihm eine Überlebenschance von zehn Prozent. Suzuki lebte weitere zehn Jahre und starb am Freitag.

 
 

SK-news

Damo Suzuki / Die Kunst des Zufalls

11.02.2024NewsZeit OnlineAlbert Koch —   –  Details

Damo Suzuki

Damo Suzuki war die Stimme des Fortschritts. Für die große Band Can sang er Texte in Welt- und Fantasiesprachen, mal lethargisch, mal ekstatisch. Nun ist er verstorben. — Durch Zufall wurde er zum Sänger einer Band, die den Zufall zu ihrem künstlerischen Konzept erhoben hatte. Damo Suzuki war nie erpicht darauf, auf der großen Bühne zu stehen. Dass er dann bei der Kölner Avantgarde-Band Can einstieg, ist deren ungewöhnlicher Herangehensweise an die Musik geschuldet. Bei Can wurden Improvisation und spontane Komposition zum Ausgangspunkt für musikalische Erkundungen, vermeintliche Fehler zum Stilmittel. Im Mai 1970 änderte eine zufällige Begegnung in München das Leben des damals 23-jährigen Japaners Suzuki. Er hatte einen Job als Tänzer im Ensemble des Musicals Hair gefunden. Damit wollte er nach einer längeren Reise durch Europa seine Rückkehr nach Japan finanzieren. Tanzen war nicht unbedingt Suzukis Berufung, eine intensive Gesangsperformance auf der Leopoldstraße im Münchener Stadtteil Schwabing nutzte er als Ventil, um seinem Ärger über den ungeliebten Job Luft zu verschaffen. — Eine Aufnahme der Band Can mit ihrem Sänger Damo Suzuki (Mitte, vorne) aus dem Dokumentarfilm “Krautrock 1”

 
 

SK-news

Erste Bank Kompositionspreis Wien Modern 2023. Komponieren für das Klangforum Wien

11.02.2024SupernovaÖ1Marie-Theres Himmler —   –  Details

Nimikry Duo

Seit 1989 vergibt die Erste Bank jährlich einen Kompositionspreis in Würdigung des bisherigen Schaffens an herausragende Komponistinnen und Komponisten. Der Preis ist mit mindestens drei Aufführungen innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten durch das Klangforum Wien verbunden. Die Uraufführung findet in der Regel im Rahmen des Festivals Wien Modern statt und werden von Ö1 mitgeschnitten. Darüber hinaus ermöglicht der Erste Bank Kompositionspreis eine Veröffentlichung des neuen Werks auf einer Porträt-CD des Labels Kairos. 2023 ist der Preis erstmals an ein Kollektiv gegangen: Nimikry – ein Duo bestehend aus Alessandro Baticci und Rafal Zalech. Gemeinsam arbeiten sie an der Schnittstelle von Technologie und Musik. Ihr neues Werk “Rhizomatic Studies” für Ensemble, augmentierte Instrumente und Elektronik (2023) hat das Klangforum Wien am 28. November 2023 im Wiener Konzerthaus uraufgeführt. Davor erlebte das Trompetenkonzert von Wladimir Pantchev nach 20 Jahren seine Uraufführung. Danach gab es das von Wien Modern mit in Auftrag gegebene Kontrabasskonzert von Chaya Czernowin erstmals in Österreich zu hören. Nach dem Motto “was bisher geschah” werfen wir neben der Wiedergabe des Konzertabends zudem einen Blick in das Erste Bank Kompositionspreis-Archiv und lauschen ausgewählten Uraufführungen früherer Preisträger:innen.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddtry-2024

Kochen, Lieben, Musizieren … … außen knusprig, innen saftig!

11.02.2024SpielräumeÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Jazz-Cooking

Kochen, Lieben und Musizieren haben vieles gemeinsam, nicht zuletzt die Tatsache, dass es dabei bisweilen heiß hergeht: Es köchelt, dampft und brodelt, es wird frittiert und gebacken, und es ist wichtig, dass nicht mit Gewürzen gespart wird und man sich immer ausreichend Zeit nimmt. Soul Food statt Fast Food! Bereits im frühen Jazz ist “Cooking” zu einem fixen Begriff geworden für Nächte, wo die Musik so heiß und das virtuose Zusammenspiel der Musiker so perfekt war, dass der Tanzsaal regelrecht kochte. Der Name “Hot Jazz” kommt nicht von ungefähr. Im New Yorker Harlem und im Chicago der 20er und 30er Jahre gab es zudem die berühmten House-Rent-Parties, veranstaltet von Afroamerikanern, um die überteuerte Miete ihrer Wohnungen zu finanzieren – mit dem Servieren von heißer Livemusik, schwarzgebranntem Alkohol und üppigem Essen: Backhendl, Schweinskoteletts oder Schweinsfüße mit Kartoffelsalat. Im Bebop wurde dann ebenfalls gern gekocht, vor allem aber im Soul Jazz der 50er und 60er Jahre. Aber auch in Zydeco und Cajun Music, in Blues und Soul wird mit dem Vokabular der Kochkunst gespielt, um einmal mehr die Kunst der Musik, einmal mehr die Kunst der Liebe, oder aber das Essen selbst damit zu meinen, oder gleich alle drei gemeinsam. Wichtig jedenfalls: außen knusprig, innen saftig!

 
 

SK-xxtry-2024

Die vielseitige Anny Schlemm

11.02.2024Apropos OperÖ1Michael Blees —   –  Details

Anny Schlemm

Eine individuelle Stimme mit facettenreichem Ausdruck – Erinnerungen zum 95. Geburtstag der singulären Künstlerin. — Ihren 95. Geburtstag begeht sie in diesem Monat: die im hessischen Neu-Isenburg geborene Anny Schlemm. In ihrer fast 60 Jahre umspannenden Karriere hat sie diverse stimmliche Verwandlungen durchgemacht: von der Soubrette über den jugendlich-lyrischen zum lirico-spinto-Sopran, dann zum Mezzosopran und schließlich ins Charakterfach. Ohne all die Rollen ihrer Studiotätigkeit (vor allem bei deutschen Rundfunkanstalten) mitzurechnen, hat sie auf der Bühne weit über 120 Partien gestaltet; doch ganz egal in welchem Fach: Die individuell timbrierte Stimme der Schlemm war stets wiedererkennbar – und ihr facettenreiches Ausdrucksvermögen, ihre bewegende Gestaltungskraft und ihre enorme Verwandlungskunst singulär. Ihr Opern-Repertoire hat von Mozart bis zur Moderne gereicht, auf der Bühne und vor allem im Studio war sie aber auch eine charmant raffinierte Operettendiva; das besondere Flair ihrer Vortragskunst und ihre pointierte Textpräsentation haben ähnlich wie in der Oper auch zahlreiche Operettenaufnahmen veredelt.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxdd

Schöne Insel – Tempel, Berge, Ureinwohner – Taiwan

11.02.2024AmbienteÖ1Margit Hainzl und Emil Wimmer —   –  Details

Taiwan Drachen

Ambiente Spezial: «Schöne Insel» mit ungewisser Zukunft. Erkundungen in Taiwan. — «Ilha Formosa», «schöne Insel» nannten die Portugiesen das heutige Taiwan wegen der vielfältigen landschaftlichen Reize, die die (sub)tropische Insel vor der Küste Chinas zu bieten hat. Doch ihre Geschichte ist weniger schön. Bereits im 17. Jahrhundert verdrängten Einwanderer vom chinesischen Festland die austronesischen Ureinwohner in die Bergregionen. Von 1895 bis 1945 war Taiwan japanische Kolonie. 1949 flüchtete General Chiang Kai-shek mit seiner von Mao Zedong geschlagenen Armee und 2 Millionen Anhängern nach Taiwan und regierte die Insel bis zu seinem Tod 1975 mit eiserner Faust. Erst 1987 wurde das Kriegsrecht aufgehoben. 1996 fanden die ersten freien Präsidentschaftswahlen statt, und seither entwickelte sich Taiwan im Gegensatz zu Festlandchina zur Demokratie. Doch die Zukunft ist ungewiss, vom Festland wird immer nachdrücklicher die «Wiedervereinigung» gefordert, obwohl Taiwan nie Teil der Volksrepublik war. — Margit Hainzl und Emil Wimmer reisen in die heutige Hauptstadt Taipeh, sowie in die ehemalige Hauptstadt Tainan, die auch die älteste Stadt der Insel ist. Außerdem besuchen sie das «Gao Shan Forest Centre» am Pazifischen Ozean, eine Art Basislager, von wo aus die hoch aufragenden, tropisch bewachsenen Berge im Rücken der Ostküste erkundet werden können, sowie den Künstlerort Dulan, wo auch viele Menschen vom indigenen Stamm der Amis leben.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddtry-2024