Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Die unerwartete Berühmtheit von Adam Schiff

02.03.2024NewsThe New York TimesMichelle Cottle

Adam Schiff

«Ich muss ein Foto von Adam machen!» — Eine junge Frau mit dunkler Brille, einem braunen Trenchcoat und einem lavendelfarbenen Fischerhut huscht auf die Straße und rennt hinter dem weißen Porsche-Cabrio her, in dem der Abgeordnete Adam Schiff und seine Frau im Rahmen der Neujahrsparade langsam durch Chinatown gefahren werden Los Angeles. Die Frau stellt sich einige Meter vor das Auto, macht ein paar Fotos und ruft dann dem vorbeikommenden Abgeordneten zu: «Vielen Dank für alles, was Sie tun!» — Als sie zu ihren Freunden zurückkehrt, versuche ich sie aufzuhalten und frage sie, warum sie ein Fan von Mr. Schiff ist, der für den Senat kandidiert, um die Nachfolge von Dianne Feinstein anzutreten, die im vergangenen September im Alter von 90 Jahren im Amt starb. Die Frau bleibt in Bewegung aber er sprudelt, mit einem Anflug von Ratlosigkeit, der darauf hindeutet, dass ich ein Idiot bin, weil ich fragen muss: «Jeder liebt ihn!» Meine Schwiegermutter in Madison, Wisconsin, liebt ihn! Er hat so viel getan!»

 
 

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Die Tavianis sind nicht mehr: Mit Paolos Tod verstummt auch die zweite Stimme von Italiens eigentümlichstem Brüderpaar

01.03.2024NewsNZZAndreas Platthaus —   –  Details

Vittorio + (RIP) Paolo Taviani

Zusammen mit seinem Bruder Vittorio zählte der am Donnerstag verstorbene Regisseur zu den grossen Filmemachern des Landes. — Eigentlich gab es sie immer nur im Doppelpack: Paolo und Vittorio Taviani. Der eine war ohne den anderen kaum denkbar. Zusammen bildeten sie eine Stimme, zusammen formten sie eine Ästhetik und eine Sicht auf Italien. «I Taviani» wollten sie genannt werden, ganz einfach, die Tavianis. «Nennt uns bitte nicht Fratelli Taviani, das tönt wie eine ‹salumeria›», ein Wurstwarenladen, sagten sie. Die Kollaboration des Filme machenden Brüderpaars aus der Toskana gehört zum Eigentümlichsten, was das italienische Kino hervorgebracht hat. — Symbiotische Zusammenarbeit: Vittorio Taviani (links) und sein Bruder Paolo 2012 auf der Treppe vor einem Römer Kino.

 
 

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1974 Revisited – Mein Lieblingsjahr

01.03.2024Sounds & StoriesradioeinsMichael Luecke —   –  Details

Cruyff / Beckenbauer

Zum 50jährigen Jubiläum nimmt sich Michael C. Lücke in der heutigen Ausgabe von Sounds & Stories sein persönliches Lieblingsjahr nochmal zur Brust. — 1974 war das Jahr, in dem (West-) Deutschland im eigenen Land Fußball-Weltmeister wurde, der FC Bayern München als erste deutsche Vereinsmannschaft den Europapokal der Landesmeister erringen konnte und Muhammad Ali im legendären «Rumble In The Jungle» in Kinshasa den damals haushohen Favoriten George Foreman, im taktisch gesehen vielleicht besten Boxkampf der Geschichte, besiegen konnte. Ihr geneigter Moderator durfte im Alter von 10, bzw. 11 Jahren all diese Sportereignisse live vor dem TV miterleben. Dort, wo neben der von Ilja Richter moderierten Sendung «Disco», vor allem die ZDF-Hitparade in Sachen Musik die westdeutschen Wohnzimmer musikalisch dominierte, und ihr Moderator 1974 u.a. «Hoch Auf Dem Gelben Wagen», vorgetragen vom damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel, goutieren durfte. Auch ABBA erlebten 1974 keinesfalls ein «Waterloo», sondern konnten mit dem gleichnamigen Lied den Eurovision Song Contest gewinnen und ihre Weltkarriere starten. — — — In der ersten Stunde hören wir die Songs, die M.C. Lücke 1974 gern gehört hätte, währenddessen er in der zweiten Stunde Sounds & Stories die Lieder zum besten gibt, die er damals wirklich gehört hat…

 
 

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Damenabend mit und ohne Geburtstag

01.03.2024NachtmixBayern 2Sabine Gietzelt —   –  Details

Lene Lovich

Im Nachtmix feiern wir heute Geburtstage, u. a. den von Neneh Cherry, Lene Lovich und Cheryl James von Salt´n´Pepa. Aber wir feiern auch Musikerinnen wie Torres, El Perro Del war und Pan, eine junge Künstlerin aus Taiwan. Sie alle veröffentlichen gerade Neues, was ja durchaus auch Anlass für Feierei sein könnte.

 
 

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Hoffe, ich werde alt, bevor ich sterbe / Roger Daltrey 80

01.03.2024NewsFAZ onlineEdo Reents —   –  Details

Roger Daltrey

Der Rocksänger Roger Daltrey, der im Hochspannungs-Spiel der Band The Who viel aushalten musste und doch locker seinen Teil dazu beitrug, wird achtzig. — Mit der Einführung des Rock-Clans als exemplarischer Lebensform Mitte der Sechzigerjahre kam auch sogleich, und später noch verstärkt durch Flower-Power und Hippietum, das Missverständnis auf, die Mitglieder müssten sich auch besonders gut verstehen. Dass gerade bei den größten Bands oft das Gegenteil der Fall war, deutet darauf hin, dass Kreativität eher aus der Spannung erwächst als aus der Harmonie – die Beatles, die Rolling Stones, die Kinks, die Small Faces, die Byrds oder Creedence Clearwater Revival: Sie alle waren beizeiten und meistens schon, bevor der ganze große Erfolg kam, mit einem Unfrieden konfrontiert, der sich entweder aus der Gleichrangigkeit ergab oder aus der Dominanz eines Einzelnen. — Eines der krassesten Beispiele für Letzteres sind The Who. Und es ist eigentlich ein Wunder, dass der, der unter Pete Townshends wenigstens ein gutes Jahrzehnt anhaltender, ungeheuer produktiver Dominanz wahrscheinlich am meisten gelitten, ihr aber auch den heftigsten Widerstand entgegengebracht hat, sich, nachdem zwei auch schon lange gar nicht mehr leben, von allen Vieren am besten gehalten hat und an diesem Freitag, als der Älteste von ihnen, sogar achtzig Jahre wird. — Roger Daltrey als Titelfigur in Ken Russells «Tommy»-Verfilmung 1975 Bild —

 
 

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Das Zentrum Berlins bleibt eine Leerstelle / unüberlegte Stadtplanung – Hans Stimman

01.03.2024NewsFAZ onlineHans Stimmann —   –  Details

Berlin Zentrum?

In der Sanierung ihres Hochhauses spiegelt sich die fortdauernd westdeutsche Perspektive der Berliner Planungsverwaltung – und zeugt damit von einem offenkundig fehlenden Gespür für das Ganze. — Als Hauptstadt der Bundesrepublik steht Berlin dafür, dass die Teilung des Landes und der Stadt selbst überwunden wurden. Aber die andauernde Debatte über die Funktion und Gestaltung der Leerräume des historischen Stadtzentrums verweist auf die Schwierigkeiten bei der Suche nach dem verlorenen Ganzen der Stadt. Die Auseinandersetzungen über die Bebauung des Molkenmarktes – immerhin des ältesten Platzes Berlins –, das Ausklammern der Quartiere rund um St. Marien und der Umgang mit dem einstigen Heilig-Geist-Viertel als bürgerliches Gegenüber des Stadtschlosses, das von 1986 an von der DDR zur Grünfläche namens Marx-Engels-Forum umgebaut wurde, werden provinziell und mit parteipolitischer Färbung geführt. — Der Unterschied zu den leidenschaftlichen Debatten, die nach der Entscheidung vom Juni 1991 über den künftigen Sitz von Bundestag und Bundesregierung geführt wurden, ist überdeutlich. Unmittelbar nach der knappen Entscheidung gegen Bonn und für Berlin folgte eine Art architekturpolitischer Vergangenheitsbewältigung im Umgang mit den Bauten aus der NS-Diktatur. Gefragt wurde etwa, ob und, falls ja, wie es möglich sei, im Gebäude des NS-Reichsluftfahrtministeriums demokratisch legitimierte Finanzpolitik zu gestalten. — Lieber sanieren statt neu denken: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bleibt, wo sie war.

 
 

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Zona Morta – Frauen erzählen von ihren Geheimnissen

01.03.2024KlangkunstDeutschlandfunk KulturCarla Boregas —   –  Details

Zona Morta

Carla Boregas sammelt Geheimnisse. Die Klangkünstlerin bittet Frauen auf der ganzen Welt, anonym ihre Geschichten zu erzählen. Ihre Aufnahmen spielt sie vier Sängerinnen vor, die spontan und emotional mit ihrer Stimme reagieren. So entsteht ein soziales Panorama. — Scham, Schuld und sozialer Druck: Geheimnisse von Frauen ähneln einander.

 
 

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Politologe – Carlo Masala – der Kriegserklärer

01.03.2024Im Gespräch – Deutschlandfunk KulturDeutschlandfunk KulturUlrike Timm —   –  Details

Carlo Masala

Was Christian Drosten während Corona war, ist Carlo Masala in Kriegszeiten: Ein sachkundiger Experte, der den Verlauf der Kriege in der Ukraine und Nahost aus militärischer Perspektive erklärt. Und der sich fragt, warum die Welt keinen Frieden findet.

 
 

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Nawalny unter großer Anteilnahme in Moskau beigesetzt / Tausende bei Beerdigung

01.03.2024NewsTagesschauN.N. —   –  Details

Moskau Trauerfeier Nawalny

Der verstorbene Kremlkritiker Nawalny ist in Moskau beigesetzt worden. Trotz eines Großaufgebots der Polizei hatten sich Tausende Menschen versammelt. Sie skandierten Nawalnys Namen, auch Anti-Putin-Parolen waren zu hören.Zwei Wochen nach seinem Tod in einem russischen Straflager ist der Kremlkritiker Alexej Nawalny in Moskau beerdigt worden.Im Beisein einiger seiner Angehörigen wurde er auf dem Borissowskoje-Friedhof im Südosten der russischen Hauptstadt beigesetzt. Der Sarg sei zur Musik des Films «Terminator» in den Boden eingelassen worden, schrieb der Nawalny-Unterstützer Iwan Schdanow im Onlinedienst Telegram.Zuvor hatten sich Angehörige und Unterstützer am offenen Sarg von dem Verstorbenen verabschiedet. Sein Team, das wegen drohender Festnahme im Ausland ist, rang mit den Tränen, als Nawalnys Angehörige den Leichnam küssten. Die Live-Bilder waren in einem Youtube-Stream zu sehen. Die Leiche lag mit Blumen bedeckt im Sarg, umgeben von zahlreichen Menschen. Nawalnys Mutter, die eine Kerze in der Hand hielt, und sein Vater saßen während der Zeremonie neben dem Sarg.Laut der Nachrichtenagentur AFP skandierte eine Menge in der Nähe des Friedhofs «Nein zum Krieg!» Die Nawalny-Anhänger riefen demnach zudem «Nieder mit der Macht der Mörder» und «Wir werden nicht verzeihen»

Anti-Putin-RufeTrotz eines Großaufgebots von Polizei und Sicherheitskräften hatten sich schon Stunden vor der Beerdigung zahlreiche Menschen versammelt. An der Kirche zu Ehren der Gottesmutterikone «Lindere meine Trauer» im südöstlichen Bezirk Marjino drängten sich Tausende Trauernde an Metallgittern, um sich von dem Oppositionsführer zu verabschieden. Viele trugen Blumen in den Händen. — Nach Angaben von Nawalnys Team war die Schlange wartender Menschen mehrere Kilometer lang. Im Livestream, den die Mitstreiter des Verstorbenen auf Youtube sendeten, war zu hören, wie die Menschen «Nawalny» und «Wir werden nicht vergessen» skandierten sowie «Du hattest keine Angst und wir haben keine Angst». Viele riefen auch Anti-Putin-Parolen wie «Putin ist ein Mörder» und «Russland ohne Putin».

Auch westliche Botschafter bei TrauerfeierDer Sarg mit dem Leichnam des Oppositionellen war nach einer Zeremonie in der Kirche zum etwa eine halbe Stunde Fußmarsch entfernten Friedhof Borissowskoje gebracht worden. Die Trauernden hatten den Leichenwagen auf dem Weg zum Friedhof begleitet. Auch dabei wurden Rufe laut. «Nein zum Krieg» und «Liebe ist mächtiger als Angst», wurde skandiert.Zur Trauerfeier kamen auch westliche Botschafter, darunter der Deutsche Alexander Graf Lambsdorff. Die letztlich nicht zugelassenen russischen Präsidentschaftsanwärter Boris Nadeschdin und Jekaterina Dunzowa waren ebenfalls in der Menschenmenge vor der Kirche zu sehen.

Die Witwe Julia Nawalnaja, Tochter Darja und Sohn Sachar nahmen nicht an der Trauerfeier teil, weil sie für ihre eigene Sicherheit im Ausland sind. Nawalnys Frau hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin des Mordes an ihrem Mann bezichtigt. Sie würde damit in Russland eine Festnahme riskieren. Auch Nawalnys Team ist nicht im Land, weil seine Mitarbeiter, die als Extremisten gelten, ebenfalls sofort festgenommen würden.Nawalnaja veröffentlichte zum Abschied von ihrem Mann per Videoclip eine Liebesbotschaft mit Szenen aus ihrem gemeinsamen Leben. «Ljoscha, ich danke dir für 26 Jahre absolutes Glück», schrieb die 47-Jährige bei Instagram. «Ja, sogar für die letzten drei Jahre des Glücks. Für die Liebe, dafür, dass du mich immer unterstützt hast, dass du mich sogar im Gefängnis zum Lachen gebracht hast, dass du immer an mich gedacht hast.» Ljoscha ist die Koseform des Namens Alexej.

Drohkulisse vor Nawalnys Beerdigung — Russlands Machtapparat hatte vor der Kirche und am Friedhof eine für die Trauernden beispiellose Drohkulisse aufgebaut: Metallgitter wurden weiträumig aufgestellt, Dutzende Einsatzfahrzeuge mit Uniformierten bezogen schon am frühen Morgen Stellung, Uniformierte überprüften Dokumente und persönliche Gegenstände von Passanten, wie russische Medien meldeten. Auch das mobile Internet sei eingeschränkt worden. Auch am Borissowskoje-Friedhof wurden zahlreiche Polizisten postiert.Der Kreml warnte vor Beginn der Trauerfeier vor der Teilnahme an «nicht genehmigten» Versammlungen. Wer an einer solchen Kundgebung teilnehme, werde «gemäß dem geltenden Recht zur Verantwortung gezogen», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Tass.

 
 

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