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Ausgerechnet eine Grüne zeigt, warum Sprachpolizist Scholz nicht durchkommt

14.03.2024NewsFocus OnlineUlrich Reitz —   –  Details

Agnieszka Brugger

Die nächste Taurus-Debatte bringt ungewöhnliche, einmalige Koalitionen hervor, wie es sie noch nie gegeben hat. Und offenbart eine tiefe Entfremdung zwischen Grünen, der SPD und ihrem Kanzler. Auf der Regierungsbank sitzt Annalena Baerbock (Grüne). Während der sehr besonderen Rede des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich, die binnen allerkürzester Zeit bis hinein in ukrainische Regierungskreise hohe Wellen schlägt, kann man sie mehrmals mit dem Kopf schütteln sehen. Und wer ihre Lippen genau beobachte, sieht sie ein „Unverschämtheit“ raunen und „unglaublich“ an die Adresse des SPD-Fraktionschefs sagen. Das Ergebnis der Abstimmung über den Taurus-Liefer-Antrag der Union ist zweitrangig, denn das Ergebnis steht vorher fest: Die Union soll nicht die Ampel auseinanderjagen können, und darum stimmen auch Grüne und FDP mit der SPD. Dass sie sich damit jedoch hinter die Linie des Kanzlers stellen, wie manche Medien verbreiten, ist eine Falschmeldung. So eine Konstellation hat es in der Parlamentsgeschichte noch nicht gegeben Die Fakten sehen anders aus: Im Bundestag gibt es in der Taurus-Sache eine Koalition aus SPD, AfD, Wagenknecht-Partei und der Linken. Diese vier Parteien stellen sich ausnahmslos hinter die Weigerung von Olaf Scholz, Taurus-Mittelstreckenraketen an die Ukraine zu liefern. Ihr gegenüber steht eine Pro-Liefer-Koalition von Union, Grünen und FDP. So eine Konstellation hat es in der Parlamentsgeschichte noch nicht gegeben, zumal in einer Frage von Krieg und Frieden. Und noch nie hat ein Bundeskanzler in einer wichtigen außen- und verteidigungspolitischen Frage in seiner eigenen Regierung derart isoliert dagestanden. Tags zuvor hatte Scholz sein Taurus-Basta begründet, mit seinem Amtseid, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Mit der Sicherung des Friedens. Mit der Furcht, „Kriegspartei“ zu werden im Fall einer Lieferung. Mit der Notwendigkeit der „Kontrolle“ von Taurus-Raketen durch deutsche Soldaten, was aber die Lieferung in das Kriegsland Ukraine unmöglich mache. Agnieszka Brugger sitzt seit 14 Jahren im Deutschen Bundestag und an diesem Donnerstag hält die Grüne ihre wichtigste Rede. In der sie dem sozialdemokratischen Bundeskanzler, der in dieser Koalition auch ihr Regierungschef ist, offen, klar und fundamental entgegentritt. Dank von der CDU Agnieszka Brugger lässt nicht eines der Scholz-Argumente stehen. Sie erwähnt den Namen des Kanzlers nicht einmal, sie braucht es auch nicht, jedem ist klar, wer gemeint ist. Brugger spricht ruhig, sie argumentierte staubtrocken und frei von jeder Emphase, wie man sie etwa von ihrer Parteifreundin, der Außenministerin kennt. Hinterher bedankt sich der wichtigste Verteidigungspolitiker der CDU, Johann Wadephul, ausdrücklich bei der Grünen. Die Grünen entschieden sich, die neben Annalena Baerbock treueste Ukraine-Verteidigerin ans Rednerpult zu schicken. Hätte Baerbock selbst geredet, hätte sie sich als Taurus-Befürworterin entweder verleugnen oder dem Kanzler offen widersprechen müssen, was zum Koalitionsbruch hätte führen können. Also redet die Fraktionsvize Brugger. Der Kanzler sagt, Deutschland tue viel für die Ukraine, in Europa am meisten. Brugger stellt nun in den Raum, dies könne „leider nicht genug“ sein. Was, wenn die Ukraine verliere, sie müsse vielmehr „gewinnen“, was Scholz noch nie zu seinem Ziel erklärt hat. Der Ukraine-Antrag, den Scholz in seiner Eigenschaft als Bundestagsabgeordneter unterschrieben hat, sieht nicht einen „Sieg“ der Ukraine vor, sondern einen Sieg im „Verteidigungskampf“ – was „nur“ Selbstbehauptung gegen Russland bedeutet. Der Kanzler sagt, seine Position sichere den Frieden in Deutschland. Brugger sagt, die „größte Gefahr für unsere Friedensordnung“ gehe von einem Sieg Wladimir Putins aus. Zwischen beide Positionen passt eine ganze Partei. „Wir lassen uns die Abwägung von niemandem absprechen“ Scholz lobt sich für seine „Besonnenheit“, seine „Abwägung“, womit er sagt: die anderen seien im Unterschied zu ihm nicht besonnen oder abwägend. Seinen Kurs versucht er, als Alleinstellungsmerkmal auszugeben. Brugger lässt ihn namens der Grünen nicht damit durchkommen: „Wir lassen uns die Abwägung von niemandem absprechen.“ Will sagen: Taurus eben doch zu liefern, kann auch und gerade eine Folge des Abwägens und der Besonnenheit sein. Womit die Grüne dem sprachpolizeilichen Versuch des Kanzlers und von dessen SPD entgegentritt, die Debatte rhetorisch einzuhegen und zu kanalisieren: hier der Frieden, SPD, dort der Krieg – die anderen, auch Grüne und FDP. Der Kanzler warnt vor einer möglichen „Eskalation“, die mit der Lieferung einer weit reichenden Waffe wie Taurus verbunden sein könne. Brugger widerspricht ihm hart: Zu einer Eskalation könne „auch Zögern und Zaudern“ beitragen. Womit sie sagt: Nicht, wer Waffen liefert, riskiert einen Krieg, sondern, wer Waffen nicht liefert, riskiert einen Krieg. Und es geht weiter: Olaf Scholz fürchtet eine Eskalation durch die Lieferung der deutschen Mittelstreckenrakete. Seine grüne Kontrahentin wirft ein, Frankreich und Großbritannien würden Mittelstreckenraketen bereits liefern – aber das habe „nicht zur Eskalation beigetragen“. Womit Brugger sagt: Für die Behauptung des Kanzlers gibt es keinen Beleg. Was auch für einen weiteren Punkt gilt: Scholz argumentiert, Deutschland müsse mit eigenen Soldaten den Taurus in der Ukraine kontrollieren – womit er klarstellt, dass er der Ukraine nicht vertraut. Auch hier setzt Brugger die Empirie gegen die bloße Annahme: „Die Ukraine hat noch nie Vertrauen missbraucht“. ”Die Zeiten von Gerhard Schröder (basta) sind gottseidank vorbei“ Damit nicht genug: Die SPD-Führung würde die gesamte Taurus-Debatte am liebsten gleich ganz beenden. Entsprechend hatte sich SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert geäußert. Mit einem solchen Versuch der Debattenlenkung sind die Grünen nun überhaupt nicht einverstanden, sie werten es als Einschränkung der freien Rede. Brugger: „Die Debatte kann auch nicht einfach beendet werden.“ Die Grüne schiebt knallhart nach: „Die Zeiten von Gerhard Schröder (basta) sind gottseidank vorbei.“ Und ihre letzte Bemerkung bezieht sich auf das wichtigste Argument von Scholz, seinen Amtseid. Damit begründet der Kanzler seine Entscheidung, Taurus nicht zu liefern. Brugger sieht es genau andersherum: „Was dem Frieden nutzt, das gebietet der Amtseid.“ Wenig später ist Rolf Mützenich an der Reihe, er ist, neben Ralf Stegner, der größte Waffenliefer-Skeptiker in den Reihen der ohnehin skeptischen SPD. Wenn er mit seiner Rede fertig ist, wird kurz danach der frühere Botschafter der Ukraine in Deutschland und heutige stellvertretende Außenminister Andrii Melnyk dies twittern: „Habe immer gesagt: dieser Typ war und bleibt der widerlichste deutsche Politiker. Für immer und ewig.“ Das ist der „Säbel“, den man von Melnyk kennt. Mützenich bestreitet rundheraus den Sinn der Debatte Mit dem Florett versuchte es dessen Nachfolger, der amtierende Botschafter Oleksii Makeiev: „Möglicherweise diese Woche auf Fraktionsebene: Verstehst du, warum wir nicht liefern? Lass mich erklären… Neee, erklären kann ich es selbst, ich will es verstehen.“ Mützenich bestreitet rundheraus den Sinn der Debatte über ein einzelnes Waffensystem wie Taurus. Er kreidet denjenigen, die darüber diskutieren wollen, „niedere Beweggründe“ an. Er spricht über die Leistung Deutschlands, ukrainische Flüchtlinge aufgenommen zu haben. Sagt, man solle jetzt, wie der Kanzler, darüber reden, weshalb andere europäische Länder nicht so viel Waffen an die Ukraine lieferten. Empfiehlt, darüber nachzudenken, wie man diesen Krieg „einfrieren“ und dann auch beenden kann – was die auf der Regierungsbank sitzende Bundesaußenministerin Baerbock – völlig zu Recht – als frontalen Angriff auf sie und das Außenamt werten kann. Und hat nicht die Ampel noch vor zwei Wochen die Wiederherstellung der Ukraine in den Grenzen von 1991 beschlossen – mit den Stimmen der SPD? „Spielernatur“ – wer ist hier wohl gemeint? Mützenich attackiert Koalitionspolitiker, die wie Toni Hofreiter (Grüne) oder Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) dem Kanzler vorgeworfen hatten, die Unwahrheit gesagt zu haben. Das sei „bösartig“ und „gehört nicht in eine Koalition“. Später wird sich Strack-Zimmermann von ihrem Platz in den Reihen der FDP-Fraktion mit versteinerter Miene zu Mützenich in die erste Reihe begeben – und auf ihn einreden – so etwas will sie sich als freie Abgeordnete nicht gefallen lassen. Von Mützenich will sie sich nicht vorschreiben lassen, was Koalitionsdisziplin bedeutet. „Zeitenwenden sind nichts für politische Spielernaturen“, sagt Mützenich. „Spielernatur“ – wer ist hier wohl gemeint? Der SPD-Fraktionsvormann lässt es absichtsvoll offen. Mützenich sagt, die USA hätten im Oktober 2022 gefürchtet, die Russen würden taktische Atomwaffen einsetzen. Daraufhin habe Pekings Staatschef Xi das Atom-Tabu öffentlich bestätigt. Mützenich fragt im Oberlehrerstil: „Und wer war an seiner Seite?“ Womit er sagen will: Der Bundeskanzler hat – mit Xi zusammen – einen russischen Atomschlag verhindert. Kurz darauf reagiert der Militärexperte Carlo Masala, ein leidenschaftlicher Ironiker, auf Mützenichs Ansammlung von Rechthabereien: „Alle niedere Motive außer Rolf.“ Die SPD ist in diesen Tagen triumphalistisch gestimmt. Zum ersten Mal glaubt ihr Kanzler, Oberwasser zu haben. Die Umfragen, die eine klare Mehrheit der Bevölkerung gegen die Taurus-Lieferung zeigen, sieht er an seiner Seite. Scholz und seine Sozialdemokratie haben sich in den Wahlkampfmodus begeben. Der Bundeskanzler agiert so parteipolitisch und aggressiv, wie er noch nie agiert hat. Wer – gut begründet – andere Fakten präsentiert, die seiner Version widersprechen, die belegt er mit dem Vorwurf, „Halbwahrheiten“ zu verbreiten – was er allerdings nicht belegt. Den CDU-Politiker Norbert Röttgen traktierte er mit dem Vorwurf, vor der Öffentlichkeit zu verschweigen, was er doch wisse. Es klingt schon fast nach Verschwörungstheorie.

 
 

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Am liebsten komponierte er Weltliteratur – zum Tod von Aribert Reimann

14.03.2024NewsNZZChristian Wildhagen —   –  Details

Aribert Reimann

Shakespeares «Lear», Kafkas «Schloss», Dramen von Euripides bis Strindberg und García Lorca: Aribert Reimann hatte keine Scheu vor grossen Stoffen. Jetzt ist der bedeutende Lied- und Opernkomponist 88-jährig in Berlin gestorben. — Er glaubte an die Macht des gesungenen Worts. Und er glaubte unerschütterlich daran, dass Gesang auf einer Bühne Emotionen wecken, Menschen bewegen und packende Inhalte vermitteln solle. Für einen deutschen Komponisten der Nachkriegsgeneration, die durch den Missbrauch von Musik und Gesang im Faschismus sensibilisiert worden war, erschien das nicht mehr selbstverständlich. — Der Komponist, Pianist und Liedbegleiter Aribert Reimann (1936–2024), hier 2017 bei Proben zu seinem letzten Bühnenwerk «L’Invisible» in der Deutschen Oper Berlin.

 
 

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Die literarische Sensation des Frühlings: Zehn Jahre nach dem Tod von Gabriel García Márquez ist ein letzter Roman erschienen

14.03.2024NewsNZZMichi Strausfeld —   –  Details

Gabriel García Márquez

Der aus Kolumbien stammende Erfinder des magischen Realismus hat einen unvollendeten Roman hinterlassen, von dem man gerüchteweise wusste. Nun haben die Söhne die Veröffentlichung dieser Preziose eines Alterswerks veranlasst. — «Das Buch taugt nichts. Muss vernichtet werden», so lautete das hinterlassene Verdikt des Autors zu den Entwürfen. Auf einer letzten Fassung gab es den Vermerk: «Gran OK». Wie also dachte Gabriel García Márquez wirklich über seinen letzten unvollendeten Roman? Veröffentlichen oder doch nicht? — Aus dem Nachlass von Gabriel García Márquez ist ein unabgeschlossener Roman des kolumbianischen Schriftstellers erschienen. Das Bild entstand 1982 in Paris, im Jahr, als ihm der Literaturnobelpreis verliehen wurde.

 
 

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Es wird einsam um den Kanzler (Scholz) / Taurus-Debatte

14.03.2024NewsSüddeutsche ZeitungDaniel Brössler —   –  Details

Rolf Mützenich

Im Bundestag verteidigt nur noch die SPD die Entscheidung, keine Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Olaf Scholz überzeugt nicht einmal jene, die mit ihm regieren. Die Wirkung nach außen ist verheerend. — Die Debatte und die Abstimmung über die Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Taurus an die Ukraine haben zwei erwartbare, in ihrer Kombination aber dennoch interessante Ergebnisse gezeitigt. Erstens ist die Union abermals mit dem Versuch gescheitert, ein Votum für die Taurus-Lieferung zu erzwingen. Zweitens ist es Bundeskanzler Olaf Scholz und der SPD in keiner Weise gelungen, die Mitkoalitionäre Grüne und FDP von den Argumenten zu überzeugen, die angeblich dagegen sprechen, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren nun auch mit dem Marschflugkörper zu unterstützen. Folglich gibt es zwei Verlierer: die Ukraine und Olaf Scholz. — Vehement argumentierte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich gestern gegen eine Lieferung von — Taurus»-Marschflugkörpern an die Ukraine.

 

 
 

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Die Lage des Landes / Roman von Elizabeth Strout: Am Meer (Pulitzer-Preis)

14.03.2024NewsSüddeutsche ZeitungChristoph Schröder —   –  Details

Küste von Maine

Ein New Yorker Intellektuellen-Paar flüchtet vor der Pandemie aufs Land – und verfolgt von dort aus den Zusammenbruch des alten Amerika: Elizabeth Strouts Roman — Am Meer». — Elizabeth Strouts Romane lassen sich als Fallen deuten. Das Einfachste ist, diese Prosa zu unterschätzen. Im Plauderton hüpft die Ich-Erzählerin, die Schriftstellerin Lucy Barton, assoziativ von Thema zu Thema. Ereignisse branden an sie heran und werden zuverlässig kommentiert. Dass über alldem aber auch etwas Dunkles schwebt, könnte man glatt überlesen, etwa wenn das Rauchen einer Zigarette erzählerisch gleichgeordnet ist mit einem Sterbefall. Tod, Krankheit, Verlust und stilles Leid bilden den Basso continuo von — Am Meer». — Um Gundsätzliches zu klären, ziehen sich die Figuren bei Elizabeth Strout gern an die Küste von Maine zurück, hier im Bild.

 
 

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Dan Wakefield, vielseitiger Schriftsteller auf spiritueller Reise, stirbt im Alter von 91 Jahren

13.03.2024NewsThe New York TimesDavid Stout —   –  Details

Dan Wakefield

Er war produktiv und gefeiert und verfasste Romane, Journalismus, Essays, Kritiken, Drehbücher und in seinen Memoiren einen Bericht über seinen Weg vom Glauben zum Atheismus und wieder zurück. — Dan Wakefield, ein vielseitiger und produktiver Journalist, Romanautor, Drehbuchautor, Kritiker und Essayist, der sich mit so unterschiedlichen Themen wie dem Leben in New York City in den 1950er Jahren, der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und den Wunden befasste, die der Krieg dem Einzelnen und der Gesellschaft zufügt, und vieles mehr Zumindest sein persönlicher Weg vom religiösen Glauben zum Atheismus und wieder zurück starb am Mittwoch in Miami. Er war 91. — Sein Tod in einer Hospizeinrichtung wurde von Will Higgins bestätigt, der von 2016 bis 2017 mit Herrn Wakefield eine öffentliche Radiosendung mit dem Titel «Onkel Dan›s Story Hour» moderierte, in der Herr Wakefield Geschichten über sein Leben und seine Karriere erzählte Red Key Tavern, eine alte Bar in Indianapolis, seiner Heimatstadt. Sein Gesundheitszustand begann sich Ende letzten Jahres zu verschlechtern, nachdem er einen Schlaganfall erlitten hatte, was seinen Umzug nach Miami veranlasste, sagte Herr Higgins. — Herr Wakefield hatte schon früh überwältigende Erfolge als Schriftsteller und schrieb noch bis weit in seine letzten Lebensjahre hinein. Er hatte mehr als 20 Bücher auf seinem Konto; Die meisten davon waren Sachbücher, aber er schrieb auch Romane. Kritiker und andere Autoren lobten seine Arbeit als Ausdruck des Instinkts eines Reporters, gepaart mit anmutiger Prosa. — Kurz nach seinem Abschluss an der Columbia University im Jahr 1955 mit Auszeichnung in Englisch begann er sich einen Namen zu machen und schrieb Artikel, Essays und Geschichten für Esquire, The Nation, Playboy, Commentary und andere Zeitschriften. Kurz nach seinem Abschluss schickte ihn The Nation nach Mississippi, um über den Mordprozess gegen Emmet Till zu berichten , einen der Auslöser der Bürgerrechtsbewegung. — — Der Autor Dan Wakefield im Jahr 1997. Er hat mehr als 20 Bücher veröffentlicht, darunter fünf Romane.

 
 

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Philippe de Gaulle, Admiral und Sohn von Charles de Gaulle, stirbt im Alter von 102 Jahren

13.03.2024NewsThe New York Times Adam Nossiter —   –  Details

Philippe de Gaulle

Seine Heldentaten im Zweiten Weltkrieg und später in Algerien und Indochina reichten nicht aus, um aus dem Schatten seines Vaters zu treten, nach dem in Frankreich tausend Straßen benannt sind. — Admiral Philippe de Gaulle, das älteste Kind des französischen Kriegsführers und ehemaligen Präsidenten Charles de Gaulle, starb am Mittwoch in Paris. Er war 102. Sein Tod wurde vom Élysée-Palast, dem Sitz der französischen Präsidentschaft, bestätigt. Sein Sohn Yves sagte der Zeitung Le Figaro, er sei „in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch“ in der Institution Nationale des Invalides, dem historischen französischen Veteranenkrankenhaus im Zentrum von Paris, gestorben. Auf dem offiziellen Twitter-Account der französischen Marine hieß es, Admiral de Gaulle sei am Mittwoch gestorben. Admiral de Gaulle verbrachte sein Leben im Schatten seines Vaters, des Kriegsretters Frankreichs und Gründers der Fünften Republik, trotz seiner glorreichen Vergangenheit im französischen Widerstand und seiner herausragenden militärischen Karriere danach. Als junger Marineoffizier kämpfte er im Zweiten Weltkrieg im Ärmelkanal und im Atlantik; empfing persönlich die Kapitulation der deutschen Truppen in Paris, die im August 1944 das Palais Bourbon besetzten; „nahm an allen Befreiungsschlachten teil“, hieß es im Elysée-Palast; und wurde sechsmal verwundet. Später wurde er Marinepilot und kämpfte in Frankreichs Kriegen in Indochina und Algerien. Er beendete seinen Militärdienst 1982 als Generalinspekteur der französischen Marine. Keine dieser Karrieren hatte ausgereicht, um dem strengen General de Gaulle besondere Sympathie zu verschaffen. Dennoch war Philippe der sorgfältige Hüter des Andenkens seines Vaters, ihm waren die Papiere des Generals und das Haus der Familie im Nordosten Frankreichs, in Colombey-les-Deux Églises, anvertraut. Er enthüllte unerwartet die menschliche Seite seines Vaters in einer Reihe von Interviews, aus denen das Buch „De Gaulle, Mon Père“ entstand, das 2003 in Frankreich ein Bestseller wurde. In diesen Interviews demonstrierte Philippe de Gaulle den charakteristischen Stoizismus der Familie, den er ein Leben lang als Sohn eines Mannes bewahrte, nach dem tausend Straßen in Frankreich benannt sind. „Von Zeit zu Zeit musste ich verschiedene Verschlimmerungen durchmachen“, erzählte er kühl dem Interviewer Michel Tauriac. Er erinnerte sich einmal an den Vater, der ihn „lieber alter Junge“ nannte und dessen Adlernase und geradlinige Figur er geerbt hatte: „Nachdem er mich umarmt hatte, was er selten tat, schickte er mich nach 15 Minuten weg.“ Redakteurfavoriten Die Reaktion eines Künstlers auf ein rassistisches Wandgemälde bewegt sich auf einem schmalen Grat Bei „Deeper Well“ ist Kacey Musgraves eher in Ordnung Wie bekomme ich meinen arbeitslosen Bruder aus dem Haus unseres Vaters? Zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters im Jahr 1970 im Alter von 79 Jahren sagte Philippe: „Er vermittelte mir oft den Eindruck, dass er seinen Sohn genauso bereitwillig geopfert hätte wie sich selbst, um seinem historischen Schicksal zu dienen.“ — Philippe de Gaulle begleitete seinen Vater Charles, den damaligen Präsidenten Frankreichs, 1962 auf einer Reise nach Westdeutschland. Der Sohn sprach von der Kälte General de Gaulles ihm gegenüber.

 
 

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Michael Culver, ‹Star Wars›-Schauspieler und Opfer von Darth Vader, stirbt im Alter von 85 Jahren

13.03.2024NewsThe New York TimesAimee Ortiz und Orlando Mayorquín —   –  Details

Michael Culver

Mr. Culver, der vor allem durch seinen Tod als Captain Needa in «Das Imperium schlägt zurück» bekannt wurde, war auch ein bekannter Schauspieler im britischen Fernsehen und im Theater. — Michael Culver, der britische Schauspieler, der vor allem für eine der denkwürdigsten Todesszenen in der «Star Wars»-Reihe bekannt ist, starb am 27. Februar. Er war 85 Jahre alt. — Sein Tod wurde von Alliance Agents, die am Dienstag eine Erklärung in den sozialen Medien veröffentlichten , und seinem Agenten Thomas Bowington bestätigt. Die Behörde nannte keine Todesursache, obwohl Herr Bowington sagte, dass Herr Culver seit mehreren Jahren an Krebs gelitten habe. — Herr Culver hatte eine lange Schauspielkarriere auf der Leinwand und auf der Bühne, die sich über 50 Jahre erstreckte und Rollen in «Die Rückkehr des Sherlock Holmes» im Fernsehen und im Film «Eine Passage nach Indien» von 1984 umfasste. — Doch seinen nachhaltigsten Einfluss auf die Populärkultur hatte er 1980 mit seiner kurzen Rolle als Captain Needa im zweiten «Star Wars»-Film «Das Imperium schlägt zurück». Nachdem Needa den Überblick über Han Solos Millennium Falcon verloren hat, entschuldigt er sich bei Darth Vader, der ihn sofort telepathisch erwürgt. — «Entschuldigung akzeptiert, Captain Needa», sagt Vader, geht um den Körper des Captains herum und bedeutet anderen, ihn wegzunehmen. — Mr. Culver trat auch in zwei James-Bond-Filmen mit dem Schauspieler Sean Connery auf: «From Russia With Love» und «Thunderball». — Michael John Edward Culver wurde am 16. Juni 1938 in London als Sohn von Daphne Rye, einer Casting-Direktorin am Theater, und Ronald Culver, einem Schauspieler, geboren, so Bowington. — Herr Culver trat in mehreren Shakespeare-Stücken auf und arbeitete regelmäßig mit dem britischen Regisseur Anthony Page zusammen , sagte sein Agent. — Mr. Culver hinterlässt seine zweite Frau, Amanda Ward Culver, und seine Kinder Roderic, Sue und Justin Culver. — Sein Sohn Roderic Culver sei ebenfalls Schauspieler geworden, sagte Herr Bowington. — Später in seinem Leben gab Herr Culver die Schauspielerei größtenteils auf, um sich auf die Politik zu konzentrieren, und hätte wahrscheinlich eine politische Karriere verfolgt, wenn er kein Schauspieler gewesen wäre, sagte Herr Bowington. — Er besuchte immer noch regelmäßig Star Wars-Fanveranstaltungen, insbesondere eine in Chicago im Jahr 2019, als ihm «die Worte fehlten», als er fast 200 Menschen in der Schlange sah, die auf ihn warteten, hieß es in der Erklärung seiner Agentur. — In einem Interview im Podcast «Making Tracks» im Jahr 2023 erinnerte er sich daran, dass er vor dem Vorsprechen «nichts über den Film wusste» und wunderte sich darüber, dass er aufgrund seiner außergewöhnlichen Anziehungskraft noch bis weit in seine 80er Jahre danach gefragt wurde. — «Als ich ‹Star Wars‹ drehte, kam es mir einfach so vor: ‹Oh, sie machen einen Film über Raumschiffe.‹ Also habe ich es getan. Ich dachte nur: ‹Nun, ich hoffe, es wird erfolgreich‹», sagte er und fügte hinzu: «Man erwartet nicht, dass man 40 Jahre später immer noch Autogramme dafür gibt.» — — Michael Culver als Sir Reginald Musgrave in «Die Rückkehr des Sherlock Holmes».

 
 

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Idles, Paula Hartmann, Róisín Murphy, Norah Jones u.a.

13.03.2024Swagga!radioeinsElissa Hiersemann

Paula Hartmann

Heute ab 21Uhr verlost Elissa Hiersemann letzte Karten für das Konzert der britischen Band IDLES am Freitag in der Max Schmeling Halle. Außerdem stellt sie das neue Album “kleine Feuer” von Paula Hartmann vor. Die 22jährige Berlinerin, die in Hamburg Jura studiert, beschreibt eine Welt aus Partys, Drogen und ansonsten viele Leere. Die 14 Songs auf „kleine Feuer” entwickeln – trotz oder vielleicht auch wegen der Darkness – einen ziemlichen Sog.

 
 

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Youn Sun Nah widmet sich: ‹Elles›

13.03.2024Spielräume Ö1Mirjam Jessa —   –  Details

Youn Sun Nah

Roter Teppich für Jazzsängerinnen: Youn Sun Nah preist Pionierinnen — Youn Sun Nah ist schon lange eine Klasse für sich. Ihre unglaubliche facettenreiche Stimme, ihre hohe Präzision, die Leichtigkeit, mit der sie ihre Stimmakrobatik für eindringliche und ungewöhnliche Interpretationen nutzt, die einem nie wieder aus dem Kopf gehen, ihr Gestaltungswille, ihr hoher Anspruch an sich und die Musik – das alles und mehr macht sie zu einer der gefragtesten und profiliertesten Jazzinterpretinnen unserer Zeit. Ihr aktuelles Album “Elles” ist Sängerinnen gewidmet, die sie beeinflusst haben, wie Nina Simone, Sarah Vaughan, Jessye Norman, Grace Jones, Roberta Flack oder Edith Piaf. “Alle sind Pionierinnen, denen ich es verdanke, dass ich heute hier bin. Sie haben nie aufgehört, sich neu zu erfinden. Björk etwa kann sehr zerbrechlich sein, hat aber auch keine Angst, sich vor dem Mikrofon komplett zu entblößen. Und Maria João kann klingen wie eine Löwin, doch bei anderen Liedern ist es, als würde ein kleines Kind sie singen. Ich bin von Natur aus eine introvertierte Person, und all diese Sängerinnen haben etwas, das mir fehlt.” (Süddeutsche Zeitung 4.2.2024)

 
 

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