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Poptical Illusion / neues Album von John Cale

27.03.2024NewsByte FmByteFM Redaktion —   –  Details

John Cale

Nur ein Jahr nach dem Release seines vergangenen Studioalbums «Mercy» hat John Cale ein neues Album angekündigt. «Poptical Illusion» ist die 18. LP des US-Songwriters, Produzenten und Musikers, der als Gründungsmitglied von The Velvet Underground und Produzent von Dutzender Standardwerke wie «Horses» von Patti Smith die alternative Pop-Musik so stark prägte wie wenige andere. Nach einer längeren Pause seiner Solokarriere begann Cale in der Pandemie wieder zu schreiben. Innerhalb kürzester Zeit sprudelten über 80 Songs aus ihm heraus – 13 von ihnen werden auf «Poptical Illusion» erscheinen. — Lag beim Vorgänger «Mercy» der Fokus noch auf der Zusammenarbeit mit zahlreichen Gastmusiker*innen, ist der Nachfolger eine etwas solitärere Angelegenheit. Cale produzierte die Platte nur mit seiner langjährigen künstlerischen Partnerin Nita Scott, den Großteil der Instrumente spielte er selbst ein. Ein Fokus lag auf elektronischen Elementen, was auch die Lead-Single «How We See The Light» demonstriert. Cales getragener Bariton schwebt über Synthesizer und Drumcomputer, auch die Akustikgitarren und Pianos klingen sehr digital bearbeitet. In den «Uuuuhs» und «Aaaahs» des Background-Gesangs lässt sich eine Spur Autotune erahnen. Eine erhabene Mischung aus Trip-Hop und synthetischem Art-Pop. Die leicht unnatürliche Atmosphäre wird auch im von der Video-Künstlerin Pepi Ginsberg gedrehten Musikvideo unterstrichen, in dem mit Pappmaché-Köpfen entfremdete Menschen durch die Straßen ziehen. — Trip-Hop-Beats und Autotune-Aaaahs: John Cale hat ein neues Album angekündigt.

 
 

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Passionszeugen (2/4)

26.03.2024MusikstundeSWR2Bettina Winkler —   –  Details

Judas Iskariot

Im Mittelpunkt des Passionsgeschehens steht natürlich Jesus Christus. Auf seinem Leidensweg begleiten ihn aber ganz unterschiedliche Menschen: sein Jünger Judas, der ihn verrät, der römische Statthalter Pontius Pilatus, der ihn verurteilt, sein Jünger Simon Petrus, der ihn verleugnet, und Maria von Magdala, die ihn bis ans Kreuz begleitet und dem Auferstandenen als erste begegnet. Sie alle kommen in den SWR2 Musikstunde zu Wort. (SWR 2021)

 
 

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Das Quatuor Ébène zu Gast in Wien

26.03.2024 Das Ö1 KonzertÖ1Marie-Theres Himmler —   –  Details

Quatuor Ébène

Quatuor Ebène. Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett D-Dur KV 575, — Veilchen-Quartett»; Alfred Schnittke: Streichquartett Nr. 3; Edvard Grieg: Streichquartett g-Moll op. 27 (aufgenommen am 18. März im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses) — Tiefschwarz, ohne sichtbare Jahresringe, wertvoll: das Ebenholz. Bei den Streichinstrumenten findet es Verwendung als Griffbrett, Saitenhalter, Wirbel, Unter- und Obersattel. Danach benannt hat sich das Quatuor Ébène – das — Ebenholzquartett». Und das ist mindestens so famos wie das Holz, auf das es sich namentlich bezieht! Am 18. März 2024 gastierte das renommierte Quatuor Ébène im Wiener Konzerthaus. Drei Streichquartette standen an dem Abend auf dem Programm: Das waren in der ersten Hälfte das kantable — VeilchenQuartett» (1789) von Wolfgang Amadeus Mozart und das stilpluralistische Streichquartett Nr. 3 (1983) von Alfred Schnittke. In der zweiten Hälfte interpretierte das Quatuor Ébène das einzige und orchestral anmutende Streichquartett in g-Moll (1877/78) von Edvard Grieg – ein gelungener Versuch, klassische Formen mit folkloristischen Elementen Norwegens zu vereinen.

 
 

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Richard Serra, der Skulpturen in großem Maßstab umgestaltete, stirbt im Alter von 85 Jahren

26.03.2024NewsThe New York TimesRoberta Smith —   –  Details

Richard Serra

Seine schrägen Wände aus rostendem Stahl, monumentalen Blöcken und anderen riesigen und unergründlichen Formen schufen Umgebungen, die man durchschreiten oder umrunden musste, um sie vollständig zu erleben. — Richard Serra, der eigentlich Maler werden wollte, sich dann aber zu einem der größten Bildhauer seiner Zeit entwickelte und eine monumentale Umgebung aus riesigen, geneigten Korridoren, Ellipsen und Spiralen aus Stahl erfand, die dem Medium sowohl eine neue abstrakte Erhabenheit als auch eine neue physische Intimität verlieh, starb am Dienstag in seinem Haus in Orient, NY, am North Fork von Long Island. Er war 85. — Die Ursache sei eine Lungenentzündung gewesen, sagte John Silberman, sein Anwalt. — Die berühmtesten Werke von Herrn Serra hatten zum Teil die Ausmaße antiker Tempel oder heiliger Stätten und die Unergründlichkeit von Wahrzeichen wie Stonehenge. Aber wenn diese massiven Formen eine mystische Wirkung hatten, so war sie nicht auf religiösen Glauben zurückzuführen, sondern auf die Verzerrungen des Raums, die durch ihre schiefen, geschwungenen oder kreisenden Wände und die Offenheit ihrer Materialien verursacht wurden. — Das war etwas Neues in der Bildhauerei; eine fließende, kreisende Geometrie, die bewegt werden musste, um vollständig erlebt zu werden. Herr Serra sagte, seine Arbeit erfordere viel «Gehen und Schauen» oder «wandernde Wahrnehmung». Es sei, wie er sagte, «betrachterzentriert»: Seine Bedeutung müsse durch individuelle Erkundung und Reflexion ermittelt werden. — — Richard Serra, ein Mann mit schütterem Haar in braunem Anzug und braunem Hemd (aber ohne Krawatte), steht mit strengem Gesichtsausdruck zwischen zwei großen Stahlwänden.

 

Richard Serra im Jahr 2005 mit einem seiner Stahlwerke. Einige von ihnen erinnerten an antike Tempel oder heilige Stätten.

 
 

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