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UNESCO Jazz Day: Liberation Music Orchestra Live in Hamburg 1994

30.04.2024Play Jazz!NDR KulturMauretta Heinzelmann —   –  Details

Charlie Haden

Die Genrealkonferenz der UNESCO hat 2011 den — International Jazz Day» ausgerufen. Er soll an — die künstlerische Bedeutung des Jazz, seine Wurzeln und seine weltweiten Auswirkungen auf die kulturelle Entwicklung erinnern». Am 30. April wird dieser — International Jazz Day» in mehr als 190 Ländern begangen. — Anlässlich des UNESCO Jazz Day senden wir das Konzert, das Charlie Haden›s Liberation Music Orchestra vor 30 Jahren beim Westport Festival in Hamburg gab, live im Festivalzelt an der Großen Elbstraße. Das Liberation Music Orchestra des Bassisten Charlie Haden war eine der mutigsten Gruppen des Jazz, die Freiheitshymnen aus aller Welt im Sinne des Jazz interpretierte: z.B. das Stück — The People United will never be defeated», das auf einem chilenischen Protestlied und Symbol des Widerstands gegen die Militärdiktatur basiert: — das vereinte Volk wird niemals besiegt werden!» — Charlie Haden während eines Konzertes in Hamburg.

 
 

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Zersetzung 2.0 – Opfer von DDR-Unrecht werden zweimal bestraft

30.04.2024Das FeatureDeutschlandfunkAlexa Hennings —   –  Details

Stasizentrale in Berlin

Akten in der ehemaligen Stasizentrale in Berlin. Bis heute kämpfen Stasi-Opfer um Entschädigung.— Seit 2019 können erstmals die Opfer von «Zersetzung» durch die Stasi eine einmalige Entschädigung von 1500 Euro beantragen. Doch es hagelt Absagen von den Gerichten. So setzt sich altes Unrecht bis heute fort. — Wenn die Stasi das perfide Ziel der Zersetzung verfolgte, bedeutete dies berufliche und private Diskreditierung, Destabilisierung der Persönlichkeit, Zerstörung von Beziehungen. Doch selbst Betroffene, die dies anhand ihrer Stasi-Akte oder anderer Belege nachweisen können, haben oft keinen Erfolg.

 

Viele fühlen sich zum Rückzug genötigt – wenn sie nicht klagen wollen oder es sich nicht leisten können. Auch jene, die wegen politisch motivierter Verfolgung in Haft waren: Sie bekommen zwar eine Rehabilitierung zugesprochen, doch wer soziale Ausgleichsleistungen beantragt, scheitert meist.

 

Kleine Renten und dauerhafte Gesundheitsschäden machen für viele Betroffene den Alltag schwer. Bei den Versorgungsämtern können sie Unterstützung – etwa in Form einer kleinen Rente – bekommen. Doch nur zehn Prozent aller Anträge von gerichtlich bereits anerkannten DDR-Opfern werden genehmigt.

 

Ein Skandal – sagen Opferanwälte, Historikerinnen, Wissenschaftler. Eine Demütigung mehr, sagen die Betroffenen, eine «Zersetzung 2.0».

 

Zersetzung 2.0 — Opfer von DDR-Unrecht werden zweimal bestraft — Von Alexa Hennings — Regie: Claudia Kattanek — Redaktion: Wolfgang Schiller — Produktion: Deutschlandfunk 2024

 
 

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Aufhorchen und Kontroverse – der Jazzguru Lennie Tristano

29.04.2024N.N.Karsten Mützelfeldt —   –  Details

Lennie Tristano

In Zeiten, in denen die Jazz-Pädagogie noch in den Kinderschuhen steckte, gründete er eine Jazz-Schule. Von Karsten Mützelfeldt. — In ihrer Verehrung kam Lennie Tristano seinen Schülern, einem Guru gleich. Der Pianist war nicht nur einer der wichtigsten Vertreter des Cool Jazz, er experimentierte auch als einer der ersten mit freier Improvisation und neuen Aufnahme-Techniken.

 

Tristano wird als Sohn italienischer Einwanderer in Chicago geboren. Mit zehn erblindet, studiert er klassische Musik, beginnt parallel Jazz zu spielen – und zu unterrichten. Für seine selbsternannten «Jünger» ist Tristano ihr «Meister». Der spielt nicht nur cool, sondern auch Bebop. 1949 schreibt er Geschichte: «Intuition», eine freie Improvisation, Vorwegnahme dessen, was Ornette Coleman zehn Jahre später kreieren wird. Seine Experimente sorgen für Aufhorchen und Kontroversen: Als er im Studio Tonspuren übereinanderlegt, den Klang verändert und die Band-Geschwindigkeit variiert, heißt es, er kreiere ein «künstliches Produkt». Lennie Tristano fühlt sich unverstanden und zieht sich immer mehr zurück. Seine Schule löst er 1956 auf.

 

 
 

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