Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Harry Roland, ‹der Mann des World Trade Centers›, stirbt mit 70 Jahre

06.06.2024News: NachrufeThe New York TimesAlex Traub —   –  Details

Harry Roland

Schon wenige Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und fast bis zu seinem Tod war er ein Straßenredner, der lautstark über die Verluste und die Zerstörung jenes Tages wetterte. — Harry Roland spricht über die Terroranschläge vom 11. September 2001 in der Nähe von Ground Zero in Lower Manhattan im Jahr 2006. Er war jahrelang eine feste Größe in der Gegend und verbreitete Informationen über die Anschläge und darüber, was dort vorher passiert war. — Harry Roland, der nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bis zu seinem Lebensende die meisten Tage auf den Gehsteigen rund um das World Trade Center verbrachte und den Passanten in singenden Reimen von den Schäden zurief, die nie wieder gutzumachen seien, starb am 23. Mai in seinem Haus in Upper Manhattan. Er wurde 70 Jahre alt. — Die Ursache sei ein Herzinfarkt gewesen, sagte sein Sohn Kajuane Devon Roland. — Wenige Monate nach dem 11. September trieb Roland, der sich selbst als ehemaligen Fremdenführer und Sicherheitsbeamten des World Trade Centers bezeichnete, sein Unwesen in den Straßen rund um die Ruinen. Er war kein Straßenprediger, der das bevorstehende Ende der Zeiten verkündete, sondern etwas Ungewöhnlicheres: ein Redner, der darauf bestand, dass Passanten sich mit einer Tragödie der Vergangenheit auseinandersetzen sollten. — Zunächst hat Herr Roland eine unerfüllte Nachfrage erfüllt. — Der Angriff verwandelte das World Trade Center in einen tiefen Riss in der Erde, genannt Ground Zero. Aufräumarbeiten und Bauarbeiten zogen sich hin, während die Beamten über die Pläne für den Standort stritten. Touristen aus aller Welt kamen und fanden nichts, nicht einmal ein Gedenkschild – nur Bauzäune, die schwere Maschinen absperrten, die schepperten und heulten. — Doch über dem Lärm war eine Stimme zu hören. — «Die Geschichte, lass sie kein Mysterium bleiben!», rief Herr Roland. «Wie viele Gebäude gab es dort, bevor sie verschwunden sind? Verstehen Sie das nicht falsch! Sagen Sie nicht zwei, denn das stimmt nicht!» — Die richtige Antwort waren sieben Gebäude des World Trade Center-Komplexes, die alle dem Erdboden gleichgemacht wurden. — In seiner Rede schilderte er die Zerstörungskraft des Angriffs. Er sprach von der Unermesslichkeit jedes einzelnen Zwillingsturms – etwa vier aufeinandergestapelte Freiheitsstatuen. Er brüllte, das World Trade Center habe seine eigene Postleitzahl verdient, 10048 – «eine Stadt in der Stadt», sagte er. — Porträts auf NPR , in der New York Times , der Los Angeles Times und anderswo stellten Herrn Roland als Symbol dessen dar, «womit jeder New Yorker zu kämpfen hat: einen Weg zu finden, mit den Verlusten des 11. September zurechtzukommen», wie es der Orlando Sentinel im Jahr 2002 ausdrückte. — Der Sentinel beschrieb, wie sich die Besucher um Herrn Roland drängten, «weil es hier einfach keine anderen Informationen gibt – keine Reiseführer, keine Literatur, keine Schilder, die ihnen sagen, was sie jenseits des riesigen, quadratischen Lochs im Boden sehen, das mehrere Stockwerke tief ist.» / Herr Roland am Ground Zero im Jahr 2011. Bevor ein 9/11-Museum und eine Gedenkstätte eingerichtet wurden, war er eine Art Fremdenführer mit seinem typischen Refrain: «Die Geschichte darf kein Mysterium bleiben!

 
 

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Musik aus fester Absicht und purem Zufall – Der Improvisator und Schlagwerker Paul Lovens

06.06.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturHans Rempel —   –  Details

Paul Lovens

In der Freiheit seines Spiels hatte Paul Lovens maßgeblichen Anteil an der Entwicklung eines eigenständigen europäischen Improvisations-Idioms. Zu seinem 75. Geburtstag bringen wir ein kurz kommentiertes Selbstportrait des Musikers, das Hans Rempel 2002 aufgezeichnet hat. — Paul Lovens am 09.12.2008 im Münchner Jazz Club «Unterfahrt» — Aus: «Zeile für Zeile» – Ein Film über den Komponisten Ernstalbrecht Stiebler von Viola Rusche & Hauke Harder, 2014

 
 

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Hank Williams’ Gitarre

06.06.2024HappySadradioeinsSimon Brauer —   –  Details

Hank Williams

Er ist in diesem Jahr 91 Jahre alt geworden und hat gerade sein 75. Studioalbum veröffentlicht: — Borders», so heißt das neue Album von Country-Altmeister Willie Nelson. Darauf träumt er davon, die Gitarre seines großen Idols Hank Williams zu sein. Außerdem in HappySad: 70s-Soul aus Vietnam, das zarteste Album des bisherigen Jahres (laut Simon Brauer) und ein kleiner Rückblick auf das grandiose Konzert von Beth Gibbons am vergangenen Sonntag.

 
 

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5. Juni 774 – Karl der Große wird ‹Rex Francorum et Langobadorum›

05.06.2024ZeitZeichenWDR 3 —   –  Details

Karl der Große

Anfangs muss sich der Frankenkönig Karl noch vom Klerus in Rom bitten lassen, gegen die Langobarden in den Krieg zu ziehen. Doch dann bricht Karl, der seit seiner Kindheit auf Kriegsführung gedrillt ist, mit seinem Heer Richtung Alpen auf. Wenig später ist der Langobarden-König Desiderius in seiner Hauptstadt Pavia eingeschlossen und muss nach neun Monaten kapitulieren. Am 5. Juni 774 kann sich der Frankenkönig Karl zum König der Langobarden erklären. Aufatmen in Rom! — Dort wird König Karl auf den Stufen von St. Peter von Papst Hadrian freudig empfangen. Der ganze Klerus ruft ihm entgegen: — Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn!» Zum ersten Mal erscheint nun in Rom der Beiname, der untrennbar mit dem berühmtesten mittelalterlichen Herrscher verbunden ist: Karl der Große. — Auch wenn es weitere 26 Jahre dauern wird, bis Karl zum Kaiser gekrönt wird, der Sieg über die Langobarden dehnt sein Reich weiter aus: Der umtriebige König unternimmt Feldzüge in Spanien, in Bayern, gegen die Slawen, Hunnen und die Dänen. Und 30 Jahre lang führt er immer wieder Krieg gegen die verschiedenen Sachsenstämme. — Am Ende formt der Kaiser, der 814 in Aachen stirbt, ein europäisches Großreich. Historiker Matthias Becher warnt jedoch davor, Karl den Großen als Vorbild für ein europäisches Bündnis zu sehen: — Die Methoden etwa, mit denen Karl der Große Europa geeint hat, die wollen wir uns ja ganz sicherlich nicht zu eigen machen.» —

 
 

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Jazz is the mother of Hiphop

05.06.2024JazzWDR 3Sarah Mürte —   –  Details

Miles Davis / Easy Mo Bee

»Jazz is the mother of Hiphop», sagt Robert Glasper. Für den Jazzpianisten ist die Verbindung aus beidem mehr als nur eine Jazzband mit DJ oder ein DJ, der Jazz-Samples auflegt. In seiner Band spielen Musikerinnen und Musiker, die beide Genres beherrschen. Daraus entsteht das Album «Black Radio», das es an die Spitze der Jazzcharts, aber auch auf Platz vier der Hiphop- und R›n›B-Charts schafft. — — Anfang der 90er – 20 Jahre vor Glasper – entscheidet sich Miles Davis kurz vor seinem Tod dazu, ein Hiphop-Album aufzunehmen. Der Jazztrompeter findet in Easy Mo Bee einen jungen Produzenten mit zwei Jahren Berufserfahrung – lässt ihn kurzerhand das gesamte Album «Doo-Bop» produzieren. Der Titel: ein doppeltes Wortspiel aus dem Gesangsstil — Doo-Wop» und «Hiphop» namens «Doo-Hop» – den der Produzent selbst performte – und dem von Miles Davis früher gespielten «Bebop». Nicht nur aus Amerika gibt es derartige Misch-Versuche: Sarah Mürter stellt Musik vor, die auf ganz unterschiedliche Weise Elemente aus beiden Stilen in sich vereint.

 
 

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In a Piano Mood – mit Jazz von Omer Avital, Matthieu Bordenave, Monty Alexander, Charles Lloyd und anderen

05.06.2024Jazztime: JazztodayBR-KlassikBeatrix Gillmann —   –  Details

Omer Avital

Mit Klaviertönen in unterschiedlichen Schattierungen und Besetzungen können Sie heute die letzte Stunde des Tages verbringen: «In a Piano Mood» entführt Sie in andere Welten. Der rote Faden: das Instrument mit den 88 Tasten. Das Klavier fügt sich erstaunlich gut in den Klang einer Gruppe ein; als Soloinstrument besitzt es große Aussagekraft. Gelassenheit und Virtuosität kommen hinzu, etwa wenn es der jamaikanische Pianist Monty Alexander spielt. Am 6. Juni wird dieser Musiker 80 Jahre alt. Ein starker Interpret, der sehr viel Töne in kurzer Zeit unterbringen und dabei unfassbar viele Facetten zeigen kann. Zum Meilenstein seiner Laufbahn wurde ein Trio-Konzert von 1976 beim berühmten Montreux Jazz Festival. Im Quartett des US-amerikanischen Flötisten und Saxophonisten Charles Lloyd (*1938) ist seit vielen Jahren Jason Moran der Mann an den Tasten. Außerdem ist in dieser Ausgabe der Jazztime eine BR-Aufnahme eines sehr erfolgreichen Klaviertrios mit groovendem Sound und kantigen Rock-Drive dabei: e.s.t. aus Schweden. Eine klingende Hommage an Pianist Esbjörn Svensson, der am 14. Juni 2008 bei einem Tauchunfall ums Leben kam. —

 
 

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Sol Gabetta, Violoncello / Vivaldi, Respighi, Saint-Saëns u.a.

05.06.2024Klassik-StarsBR-KlassikN.N. —   –  Details

Sol Gabetta

Antonio Vivaldi: Violoncellokonzert F-Dur, R 410 (Sonatori de la Gioiosa Marca); Ottorino Respighi: Adagio con variazioni (Danish National Symphony Orchestra: Mario Venzago); Camille Saint-Saëns: Violoncellokonzert a-Moll, op. 33 (Münchner Rundfunkorchester: Ari Rasilajnen); Antonín Dvo ák: Rondo g-Moll, op. 94 (Danish National Symphony Orchestra: Mario Venzago)

 
 

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