Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Am Tisch mit Helmut Heit, ‹Nietzsche-Nach-Denker›

02.07.2024Doppelkopfhr2 kulturThomas Plaul —   –  Details

Helmut Heit

Vor 180 Jahren, am 15. Oktober 1844, wurde mit Friedrich Nietzsche einer der umstrittensten und gleichzeitig faszinierendsten Philosophen des 19. Jahrhunderts geboren, dessen enorme Wirkung bis in die Gegenwart reicht. «Im hr2-Doppelkopf stellt der Philosoph Helmut Heit einige der Kerngedanken Nietzsches vor: Wieso ist sein markiger Satz «Gott ist tot» viel mehr als nur Religionskritik und was hat es mit der «Amor fati» (Liebe zum Schicksal), dem «Willen zur Macht» sowie dem «Übermenschen» auf sich, aus dem sich die Nationalsozialisten ihren «Herrenmenschen» zusammengesponnen haben? «Auch deshalb erläutert Helmut Heit die verwickelte Rezeptionsgeschichte des «Dichterphilosophen», in der seine antisemitische Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche eine zentrale Rolle spielt. Und er spricht über die Faszination der Chinesen für Nietzsche und über seine eigene. Der 1970 im Emsland geborene Heit hat Nietzsche früh schon als «noch cooler als Camus» und als «Punk» empfunden. Schließlich erklärt Heit, weshalb das Kolleg Friedrich Nietzsche an der Klassik Stiftung Weimar, dessen Leiter er ist, als ein Ort der nietzscheanischen Muße konzipiert und Nietzsches Sterbezimmer dort zum Bad umfunktioniert wurde.

 
 

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Jill Barbers Liebeserklärung an den Chanson & mehr Musik grenzenlos

02.07.2024Hörbar hr2 kulturKarmen Mikovic —   –  Details

Jill Barber

Jill Barbers Liebeserklärung an den Chanson & mehr Musik grenzenlos Vor elf Jahren hat die kanadische Folk- und Jazzmusikerin ihr erstes Album mit französischen Klassikern aufgenommen, von Edith Piaf bis Serge Gainsbourg. ‹Chansons› hieß das Coveralbum schlicht. Jetzt gibt Jill Barber mit dem neuen ‹Encore!› eine Zugabe.

 
 

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Die Kunst des Hörens — Manja Ristic im Porträt

02.07.2024Sound Art: Zeit-TonÖ1Susanna Niedermayr —   –  Details

Manja Ristic

Eigentlich schien eine Karriere als Konzertviolinistin vorgezeichnet. Bereits während ihres Studiums zuerst an einer Musikschule und später an der Fakultät für Musik der Universität der Künste in Belgrad und dem Royal College of Music in London trat Manja Ristic regelmäßig auf, sowohl solo als auch in Ensembles und Orchestern, und gewann erste Preise. Doch es kam anders. Eine Arbeitsbewilligung in Europa zu bekommen, stellte sich für die junge Serbin als überaus hürdenreich heraus, dann erkrankte die Mutter. Ristic ging zurück nach Belgrad, um bei ihr sein zu können. Bald nach ihrem Tod wurde die angehende Violinistin selbst Mutter, – eines autistischen Kindes, das besonders viel Aufmerksamkeit brauchte. «Für die Kunst blieb der Alleinerzieherin nicht viel Zeit und das Leben im vom Krieg erschütterten ehemaligen Jugoslawien war schwierig. Doch die Musik blieb Zufluchtsort. In den wenigen ruhigen Momenten horchte Manja Ristic tief hinein in ihr Innerstes und entwickelte dabei ihre eigene Methodologie des Hörens, die sie schließlich zur Klangkunst führte. Als Ausgangsmaterial dienen Ristic heute vor allem Field Recordings, aus denen sie imaginäre Klanglandschaften schmiedet, die schnell Sogwirkung entfalten und die Hörer:innen auf wundersame Reisen schicken. Und die Künstlerin möchte auf die Missstände unserer Zeit aufmerksam machen, auf den zerstörerischen Massentourismus auf ihrer Heimatinsel Korcula etwa, auf die immer größer werdende Verschmutzung der Adria und auf jene Menschen, die – der Balkanroute folgend – ehemalige Minenfelder durchqueren, in der Hoffnung in Europa ein neues Leben beginnen zu können. «Manja Ristic ist SHAPE+ Artist 2023/24, nominiert vom ORF musikprotokoll im steirischen herbst. Im Rahmen einer SHAPE+ Artist Residency erkundete Ristic gemeinsam mit Abby Lee Tee und Frankziska Thurner das österreichisch-tschechische Grenzgebiet. Die im Anschluss entstandenen Stücke «forest floodlights» und «water whispers» feierten beim musikprotokoll 2023 ihre Uraufführung. «SHAPE+ ist die Plattform für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst des Festivalnetzwerkes ICAS der International Cities of Advanced Sound. Gefördert wird SHAPE+ durch das Programm «Creative Europe» der Europäischen Union. — (Wiederholung vom 10. Mai 2024)

 
 

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Konzertsaal mit Tabea Zimmermann und dem hr-Sinfonieorchester

02.07.2024Konzertsaal mit Tabea Zimmermann und dem hr-Sinfonieorchesterhr2 kulturN.N. —   –  Details

Tabea Zimmermann

Rund um die Welt des Tanzes drehte sich der Konzertabend am 25. Mai 2007 in der Alten Oper Frankfurt. Denn der damalige Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters hatte sich Ballettmusik von Debussy, Orff und Strawinsky ausgesucht – und kombinierte sie mit dem Violakonzert von Béla Bartók.

 
 

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‹Quizás, Perhaps, Vielleicht›

02.07.2024PassionradioeinsCarsten Wehrhoff —   –  Details

Nat King Cole

«Quizás, quizás, quizás», drei Worte im Titel, drei Versionen in Passion. Vielleicht entdecken Sie auch die neue Platte von The Decemberists für sich, oder finden durch das Tribute-Album «Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty» einen anderen Zugang zu dem Musiker. Dazu gibt es brandneue Tracks von Jake Xerxes Fussell, Mavis Staples, Ezra Collective, Manu Chao, David Gilmore, Yosef Gutman…

 
 

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Sunny Sounds aus Jamaica

02.07.2024 JazzWDR 3Manuela Krause —   –  Details

Sonny Bradshaw

Jazz ist nicht unbedingt, das Erste, was einem einfällt, wenn man an Musik aus Jamaika denkt. Und tatsächlich war der Jazz in Jamaika lange Zeit Tabu. Von den Kirchen wurde er als «Teufelsmusik» bezeichnet und sollte vor allem Sonntags nicht gespielt werden. «Aber er wurde gespielt, z.B. von Sonny Bradshaw. Der legendäre Trompeter, der heute als der «Godfather des jamaikanischen Jazz» gilt, baute sich als Teenager selbst ein Radiogerät, damit er heimlich sämtliche Jazzsendungen aus Kuba und vom BBC hören konnte. Später arbeitete er in einem Musikgeschäft und brachte sich dort selbst das Notenlesen und Trompetenspiel bei. In den 1950er Jahren gründete er die «Jamaican Bigband», die Stars wie Sarah Vaughan begleitete und der inzwischen längst namhafte Musiker aus Jamaika wie z.B. der Gitarrist Ernest Ranglin und der Pianist Monty Alexander angehörten. Manuela Krause hat sich auf die Suche nach den Roots des Jazz in Jamaika begeben und spannt einen musikalischen Bogen, angefangen von den 1950ern in Jamaika bis hin zur Gegenwart in London. Dort gibt es heute zahlreiche JazzmusikerInnen mit Jamaikanischen Wurzeln wie der Saxophonist Courtney Pine oder die Sängerin Zarah McFarlane. Mit Musik u.a. von Cecil Lloyd, Ernest Ranglin, Count Ossie and The Mystic Revelations of Rastafari, Don Drummond u.v.m.

 
 

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Das New Yorker Label Chant Records

02.07.2024Round MidnightNDR KulturWolf Kampmann —   –  Details

Shanir Ezra Blumenkranz und Jon Madof

Ein Label, auf dem frei improvisierte Musik, Avantgarde-Jazz, HipHop, elektronische Musik, Surfrock sowie traditionelle und neue jüdische Musik gleichermaßen Platz haben – kann es das geben? — Es kann. In New York ist das Label Chant Records zuhause, das einem der unglaublichsten musikalischen Portfolios der Gegenwart von frei improvisierter Musik bis Surfrock, von Avantgarde Rock bis Noise, von verschiedensten Spielarten jüdischer Musik über Jazzrock bis zu vielen anderen Musikrichtungen aus aller Welt eine Heimat gibt. Wolf Kampmann lädt zu einem Spaziergang durch die Zauberwelten von Chant Records mit Labelbetreiber Jon Madof ein. — Shanir Ezra Blumenkranz (l) und Jon Madof sind die Betreiber das New Yorker Labels Chant Records.

 
 

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Übergewicht bei Kindern – Was Eltern und Gesellschaft tun können

02.07.2024Das WissenSWR KulturAnja Schru —   –  Details

Übergewicht bei Kindern

In Deutschland gelten rund zwei Millionen Kinder als übergewichtig, 800.000 von ihnen als adipös. «Corona» habe die Lage noch verschärft, warnen Kinder- und Jugendärzte. Stundenlanges Sitzen vor Computer, Fernseher oder Smartphone, fehlender Sport, kein Treffen mit Freunden – all das schlägt sich auf der Waage nieder. «Betroffene Kinder und Jugendliche kämpfen aber nicht nur mit ihren Pfunden, sondern auch mit Diskriminierung und Mobbing. Mehr Sportangebote, Ernährungskompetenz, Steuern auf Süßgetränke und Werbeverbote für ungesunde Kinderlebensmittel lauten einige Vorschläge zur Prävention.

 
 

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Trikot und Spielstand / Hosea Ratschiller

02.07.2024Gedanken für den TagÖ1Alexandra Mantler —   –  Details

Hosea Ratschiller

Hosea Ratschiller, Kabarettist und Schauspieler, über Gedanken vor dem EM-Finale — Ich bin ein Fan der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Und ich wehre mich auch nicht dagegen. Weil, wozu? Gerade wäre auch der schlechteste Zeitpunkt, um damit anzufangen, weil die Jungs und Mädels sind richtig gut drauf. «Seit meinen Bubenjahren habe ich eine dreistellige Anzahl Ländermatches abgesessen, wo Österreich das Spiel lange Zeit offenhalten kann, zum Teil sicher auch, weil der Gegner uns unterschätzt, völlig zurecht übrigens, weil in der 85. Minute laufen wir ja auch diesmal wieder in einen Konter, verlieren 0:1 und bleiben zu Hause. Ja, wir. Ich bin ganz offensichtlich mitgelaufen, weil ich bin fix und fertig. «Neuerdings gewinnen wir solche Spiele mit einem schnellen Angriff in den ersten Sekunden oder mit einem reingenudelten Abpraller in der 87. Minute! Der Gregoritsch merkt oft gar nicht, dass sich der Spielstand geändert hat. Es ist wunderschön. Ja, ich will. Ich stehe im Österreich-Trikot im Fansektor von Österreich. Das muss man nicht. Und lange Zeit habe ich mir das auch versagt, weil da waren auch Wahlergebnisse, Opferlügen und anderer Stumpfsinn. Dahinter wollte ich nicht stehen. All das ist aber Teil von Österreich. «Sicher, da sind auch Rechtsstaat, gemeinnütziger Wohnbau, sozialer Fortschritt und Hilfsbereitschaft, für all das steht das rot-weiß-rote Trikot auch. Aber vor allem steht es für den Traum des kleinen Buben, der ich einmal war, einen Traum davon, dass ein Spiel etwas Bedeutsames sein kann. Und deshalb trage ich dieses Trikot mit Stolz.

 
 

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