Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Biden gibt auf

22.07.2024Journal-PanoramaÖ1Elisa Vass —   –  Details

Joe Biden

Eigentlich steht Joe Biden für eisernen Durchhaltewillen, nun aber konnte er dem Druck, der vor allem aus der eigenen Partei kam, nicht mehr standhalten. Weil die Umfragen nach mehreren desaströsen Auftritten nahelegten, dass er bei der Wahl im November nicht mehr gewinnen könne, hat Präsident Biden seine Kandidatur gestern zurückgezogen und seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Wen die Demokraten tatsächlich ins Rennen um die Präsidentschaft schicken, entscheidet sich erst auf ihrem Nominierungsparteitag in Chicago Mitte August. — Wie kann es nun weitergehen, kann Kamala Harris – oder jemand anders – gegen den Republikaner Donald Trump gewinnen? Welche Strategie könnte die demokratische Partei nun wählen, was werden die Republikaner tun? Und wie fällt Joe Bidens Bilanz als 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika aus? — Darüber diskutieren: — Mitchell Ash, Historiker und Publizist — Yussi Pick, Kampagnen- und Kommunikationsberater — Ingrid Steiner-Gashi, Außenpolitik-Chefin, Kurier

 
 

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Yankee Go Home / Roots-Rock-Jazz von John Scofield

22.07.2024On StageÖ1Christian Bakonyi —   –  Details

John Scofield

Gitarrist John Scofield mit «Yankee Go Home» im März 2024 im südsteirischen Greith Haus — US-Gitarrist John Scofield, inzwischen 72 Jahre alt, tourt aktuell gerne durch Österreich: Am 25. Juli ist er mit Kontrabassist Dave Holland bei Glatt & Verkehrt in Krems zu Gast. Und am 17. März gab er sein hinreißendes «Yankee Go Home»-Programm im Greith Haus im südsteirischen St. Ulrich in Greith zum Besten: Gemeinsam mit Jon Cowherd (Klavier, Keyboards), Vicente Archer (Kontrabass) und Josh Dion (Schlagzeug) gab der Meister des angezerrten, bluesigen Gitarrentons «Roots-Rock-Jazz»-Sounds zum Besten, in die sich Jimmy Webbs «Wichita Lineman» und Bob Dylans «Mr. Tambourine Man» ebenso nahtlos einfügten, wie auch Pharoah Sanders› «The Creator Has a Masterplan», das an diesem Abend auf dem Programm stand und von der Scofield-Band in bluesige Americana-Sphären transponiert wurde. Ein mit viel Applaus aufgenommenes Konzert im Greith Haus! —

 
 

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Abgekühlte Freundschaft: Warum Giorgia Meloni die Wiederwahl Ursula von der Leyens nicht unterstützte

22.07.2024NewsNZZUlrike Sauer —   –  Details

Giorgia Meloni / Ursula von

Sie hätte gute Voraussetzungen gehabt, ihren Einfluss in Europa auszubauen. Doch bei der Bildung der neuen EU-Kommission hat sich Giorgia Meloni für den Gang in die Opposition entschieden – und damit eine möglicherweise folgenreiche Kehrtwende vollzogen. «Der vergangene Donnerstag war ein schwarzer Tag für Giorgia Meloni. Die italienische Regierungschefin steht im Schlosspark von Blenheim Palace in Oxford und hält sich entgegen ihrer Art von Journalisten fern. Wenige Stunden zuvor hat in Strassburg ein breites Bündnis Ursula von der Leyen an der Spitze der EU-Kommission bestätigt. Während die anderen Staats- und Regierungschefs nach dem Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Oxford vor Medienvertretern ihre Erklärungen abgeben, entzieht sich Meloni neugierigen Fragen. — Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (links) und Ursula von der Leyen, die EU-Kommissions-Präsidentin, am G-7-Gipfel in Italien.

 
 

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Robert L. Allen, der einen Prozess gegen eine Marinemeuterei schilderte, ist im Alter von 82 Jahren gestorben

22.07.2024News: NachrufeThe New York TimesRichard Sandomir —   –  Details

Robert L. Allen

Er berichtete, wie 50 schwarze Matrosen 1944 vor ein Kriegsgericht gestellt wurden, weil sie sich weigerten, weiterhin Munition auf Frachtschiffe zu laden, nachdem bei Explosionen Hunderte von ihnen ums Leben gekommen waren. Diesen Monat wurden sie freigesprochen. «Robert L. Allen im Jahr 1967. Seine Interviews mit Matrosen, die vor ein Kriegsgericht gestellt wurden, weil sie sich weigerten, in einem kalifornischen Hafen nach der Explosion zweier Schiffe Munition zu laden, führten letzte Woche zu ihrer Freilassung. «Robert L. Allen, der die Geschichte von 50 schwarzen Matrosen erzählte, die wegen Verschwörung zur Meuterei verurteilt wurden, weil sie sich weigerten, weiterhin Munition auf Frachtschiffe zu laden, nachdem Explosionen im Zweiten Weltkrieg in einem kalifornischen Hafen zwei Schiffe auseinandergerissen und Hunderte Menschen getötet hatten, starb am 10. Juli in seinem Haus in Benicia in Nordkalifornien. Er wurde 82 Jahre alt. «Herr Allen, ein Schriftsteller, Aktivist und Akademiker, starb eine Woche, bevor die Marine die Männer rehabilitierte . «Seine Ex-Frau Janet Carter sagte, die Ursache sei Nierenversagen gewesen. ««Der Marineminister rief an, um sein Beileid auszusprechen», sagte Carter in einem Interview mit Bezug auf Carlos Del Toro . «Und er sagte: ‹Ich werde mehr tun – ich werde diese Seeleute rehabilitieren.‹» «Frau Carter, die ihrem ehemaligen Mann, einem Schriftsteller, Aktivisten und Akademiker, weiterhin nahestand, fügte hinzu: «Ich habe unter anderem geweint, weil Robert nicht mehr da war, um das zu sehen.» «In der Nacht des 17. Juli 1944 luden Hunderte von Matrosen im Port Chicago Naval Magazine nordöstlich von San Francisco Artillerie und Munition auf die EA Bryan. Plötzlich detonierte die Munition in den Laderäumen und zerstörte das Schiff, den Pier und Gebäude im Umkreis von 300 Metern. Ein weiteres Schiff, die Quinault Victory, wurde in der Nähe in der Suisun Bay explodiert und sank. «Bei den Explosionen kamen 320 Seeleute, Zivilisten und Angehörige der Küstenwache ums Leben, die meisten von ihnen Schwarze. Fast 400 wurden verletzt, die meisten von ihnen ebenfalls Schwarze. « «

 
 

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Am Tisch mit Gabriele von Lutzau, ‹Landshüterin›

22.07.2024Doppelkopfhr2 kulturAndrea Seeger —   –  Details

Gabriele von Lutzau

Wenn‹s keiner macht, dann kremple ich ganz langsam meine Ärmel hoch.» | Gabriele von Lutzau, «Engel von Mogadischu» — Gabriele von Lutzau spielt in der neueren deutschen Geschichte eine Rolle – im Zusammenhang mit den Terroristen der Rote-Armee-Fraktion. Die 23-Jährige war als jüngstes Crewmitglied an Bord der Lufthansamaschine Landshut im deutschen Herbst 1977. «Die Maschine startete auf Mallorca mit Ziel Frankfurt. Ein palästinensisches Terrorkommando entführte das Flugzeug und erschoss den Kapitän Jürgen Schumann. Fünf Tage und viele Irrflüge später stürmte die deutsche Anti-Terror-Einheit GSG 9 die Maschine auf dem Flughafen in Mogadischu, befreite die Menschen an Bord. Die junge Flugbegleiterin bekam den Beinamen «Engel von Mogadischu». «Dienstlich flog sie nie wieder, bekam Kinder, widmet sich der Kunst, raspelt Holz mit der Kettensäge. Als am 7. Oktober 2023 Mitglieder der Terrororganisation Hamas Israel grausam überfallen haben, löste das bei ihr jede Menge Flashbacks aus. Traumatisiert, sagt sie, wurden sie damals alle. Hilfe vom Staat in Form psychologischer Betreuung oder Entschädigungszahlung gab es nicht. «Die Künstlerin setzt sich schon lange dafür ein, einen Gedenkort für die Opfer des Terrors zu schaffen. Die Bundeszentrale für politische Bildung aus Bonn ist mit von der Partie, Mitarbeiter sollen ein Konzept erstellen. Doch es gibt heftige Auseinandersetzungen zwischen den Opfern der Entführung und den Verantwortlichen der Bundeszentrale. Die Vorstellungen liegen weit auseinander.

 
 

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Werk von Erich Kästner: Die kleine Tür in der Wand

22.07.2024NewsZeit OnlinePeter Beisler — Katrin Hörnlein —   –  Details

Erich Kästner

Noch heute gibt es Menschen, die Erich Kästner gut kannten. Wie haben sie ihn erlebt? «Erich Kästner im Garten seiner Wohnung in München im Jahr 1957 «Als Peter Beisler 14 oder 15 Jahre alt war, öffnete er zu Hause die Tür, und davor stand Erich Kästner. Ein kleiner Mann, der bei dem Teenager kaum Eindruck hinterließ: «Er war einer von vielen Gästen meiner Eltern und für mich keiner der interessanten», sagt Beisler mehr als 70 Jahre später. «Ich war aus dem Alter heraus, in dem ich seine Kinderbücher hätte lesen wollen. Und ich muss gestehen, ich hatte es auch vorher nicht getan.» Hätte man Beisler damals erzählt, dass er einmal einer der besten Kästner-Kenner des Landes werden und nach dessen Tod das Haus des Autors ausräumen würde, Peter Beisler hätte vermutlich laut gelacht.

 
 

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Wir werden erleben, dass Lügen über Kamala Harris verbreitet werden / Stephan Lamby

22.07.2024NewsZeit OnlineStephan Lamby – Elisabeth von Thadden —   –  Details

Blicke versperrt

Auch nach Bidens Rückzug zeigt sich: Verschwörungstheorien zirkulieren im Mainstream. Dahinter stecken wirtschaftliche Interessen, sagt Dokumentarfilmer Stephan Lamby.

Wir leben in Zeiten, die uns einiges Kopfzerbrechen bereiten. Deshalb fragen wir in der Serie «Worüber denken Sie gerade nach?» führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Stimmen des öffentlichen Lebens, was sie gegenwärtig bedenkenswert finden. Die Fragen stellen Maja Beckers, Andrea Böhm, Christiane Grefe, Nils Markwardt, Peter Neumann, Elisabeth von Thadden, Lars Weisbrod oder Xifan Yang. Heute antwortet der Dokumentarfilmer und Publizist Stephan Lamby.

ZEIT ONLINE: Stephan Lamby, worüber denken Sie gerade nach? «Stephan Lamby: Ich denke aus aktuellem Anlass intensiv darüber nach, warum so viele Menschen durch Verschwörungstheorien verführbar sind. Schockierend waren für mich die spontanen Reaktionen auf das Attentat auf Trump, es hat nicht mal eine Stunde gedauert, bis die wüstesten Theorien über die Hintergründe in der Welt waren, anstatt dass man sich nach einem so schrecklichen Ereignis auch nur eine Stunde Ruhe nähme oder wartete, bis die Behörden erste Erkenntnisse vorlegen. Aber nein, der Reflex ist inzwischen so schnell, dass man umgehend lesen konnte, hinter dem Attentat stecke der deep state. Eine geschätzte Freundin von mir hat noch am selben Tag sogar im Brustton der Überzeugung behauptet, Trump habe das Attentat selbst inszeniert. So viel Unsinn, so schnell! Das erschreckt mich. Und nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf blühen wieder neue Verschwörungstheorien. Nur wenige Minuten nach der Bekanntgabe von Bidens Entscheidung hat Elon Musk persönlich auf X geschrieben, Joe Biden sei ja ohnehin nur eine Marionette der wirklich Mächtigen gewesen. In Deutschland hat das Björn Höcke (AfD) sofort wiederholt. Jetzt werden wir erleben, wie über Kamala Harris bösartige Lügen in die Welt gesetzt werden. Donald Trump und seine Leute hatten ja schon 2020 angezweifelt, ob sie als Tochter von Einwanderern aus Jamaika und Indien die Voraussetzungen für das Amt als Vizepräsidentin erfüllt. Dabei wurde sie in Kalifornien geboren. Oft stecken ganz handfeste Interessen hinter Verschwörungstheorien. Und sie entfalten eine beängstigende Wirkung. «Stephan Lamby, 64, ist ein vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilmer, Produzent und Schriftsteller. Zuletzt sind von ihm 2023 das Buch «Ernstfall – Regieren in Zeiten des Krieges» und der gleichnamige Dokumentarfilm veröffentlicht worden.

 
 

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Wie Max Reinhardt nach Pakistan kam: Auf der Spur von Rafi Peerzada (1)

22.07.2024RadiokollegÖ1Rafi Peerzada — Judith Nika Pfeifer, Lukas Matthaei —   –  Details

Max Reinhardt

In den pulsierenden 1920er Jahren begibt sich ein junger Mann aus Indien, Rafi Peerzada, auf eine Reise der kulturellen Entdeckungen. Er lernt Theater und Film bei Größen wie Max Reinhardt und Fritz Lang und trägt die Tricks und das Wissen dieser Meister im Gepäck. In dieser Radiokolleg-Reihe tauchen wir ein in die faszinierende Lebensgeschichte des Filmschauspielers, Radiomachers, Theaterautors und Tänzers, der seine Spuren von Punjab über Wien, Berlin, Lahore, Cannes bis nach Hollywood hinterlassen hat. «1946 gewinnt mit «Neecha Nagar» der bisher einzige indische Film den Grand Prix der Filmfestspiele in Cannes. Hauptdarsteller ist Rafi Peerzada, der 1916 als junger Mann nach Cambridge geschickt wurde, um wie sein Vater und Großvater Jura zu studieren. Doch nun gibt er in expressivem Spiel den bösen Großgrundbesitzer in einem Plot, der auf Gorki›s «Nachtasyl» beruht – jenem Stück, das die Grundlage fürs Theaterimperium des österreichischen Regisseurs Max Reinhardt legte. Fast 80 Jahre später gewinnt «Joyland» aus Pakistan den Preis der Jury in Cannes, um von dort aus als erster Film seines Landes für den Auslandsoscar nominiert zu werden. Den Familienpatriarch, der seine Augen vor der Queerness seines Sohnes verschließt, spielt Salmaan Peerzada – ältester Sohn Rafis. Welcher Bogen spannt sich zwischen diesen beiden Erzählungen? Die Spur führt von den aufkommenden Unabhängigkeitskämpfen im kolonialen Indien ins klassistische England und fiebrige Berlin.

 
 

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