Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Lob der Bürokratie – Das unsterbliche Milieu der Verwaltung

09.11.2024FeatureDeutschlandfunk KulturFlorian Felix Weyh< —   –  Details

Akten-Ordner

Theoretisch spricht viel dafür, dass die Verwaltung in der digitalen Automatisierung untergeht; praktisch allerdings ist sie erstaunlich präsent. Verwaltungen erweisen sich als soziokulturelle Biotope von großer Beharrungskraft.

Von Florian Felix Weyh – Regie: Frank Merfort – Mit: Cathlen Gawlich und Tonio Arango – Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2024 – Länge: ca. 54›30 – (Wdh. am 10.11.2024 Deutschlandfunk, 20.05 Uhr) –

Vor 30 Jahren versprach Microsoft das papierlose Büro und heute soll die KI möglichst alle menschlichen Verwaltungsvorgänge – von der Dokumentation bis zum Dokumentenstempel – automatisieren. Aber würde das dem komplexen Milieu der Verwaltung gerecht? Wohl kaum.

 

Mit Niklas Luhmann im Hinterkopf lassen sich Verwaltungsvorgänge als autonome Welten beschreiben: Tun um des Tuns willen, Produktivität, ohne Produkte zu erzeugen. Und jeder Vorgang wird für die Nachwelt dokumentiert! Zwar ärgert sich jeder mal über die Verwaltung – ihre Sprache, ihre Formulare, ihre Fristen, ihre starren Entscheidungen –, dennoch fällt es schwer, sich ihr Verschwinden vorzustellen. Selbst der Stempel, archaischstes Verwaltungswerkzeug, scheint unersetzlich. Womöglich blühen sogar im ruhigen Biotop des Verwaltungsapparats, wo Leistungsdruck und Konkurrenz durch starre Laufbahnen entschärft sind, versteckte Orchideen? Es gilt, sie zu entdecken. — Haben die Aktenordner ausgedient?

 
 

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Judith Jamison, Alvin Ailey-Tänzerin von ‹Power and Radiance›, stirbt im Alter von 81 Jahren

09.11.2024News: NachrufeThe New York TimesBrian Seibert —   –  Details

Judith Jamison

Als Mitglied der Truppe wurde sie zum internationalen Star und übernahm später die Leitung, führte die Truppe aus den Schulden und steigerte ihre Popularität. — Die Tänzerin und Choreografin Judith Jamison im Jahr 2006. «Jamison zeigt Ihnen keine Schritte», schrieb ein Kritiker, «sie verwendet sie, um Ihnen eine tanzende Frau zu zeigen. — Judith Jamison, die mit dem Alvin Ailey American Dance Theater zum internationalen Star wurde, zunächst als majestätische Tänzerin und dann als Leiterin der Truppe, die sie zur erfolgreichsten modernen Tanzkompanie des Landes machte, starb am Samstag in Manhattan. Sie wurde 81 Jahre alt. — Ihr Tod im NewYork-Presbyterian Weill Cornell Medical Center wurde von Christopher Zunner, einem Sprecher der Ailey-Firma, bekannt gegeben. Er sagte, sie sei «nach kurzer Krankheit» gestorben. — Mit 1,78 Metern war Frau Jamison für eine Frau ihres Berufs ungewöhnlich groß. «Aber jeder, der sie auf der Bühne gesehen hat, ist überzeugt, dass sie 1,95 Meter groß ist», schrieb die Kritikerin Deborah Jowitt 1976 in der New York Times. — Frau Jamison (ausgesprochen «JAM-ih-son») gab in ihrer Autobiografie «Dancing Spirit» aus dem Jahr 1993 zu: «Ich war das Gegenteil der kleinknochigen, zurückhaltenden Tänzerin mit klassisch weiblicher Figur.» — Aber es war nicht nur ihre physische Präsenz, die unverwechselbar war; sie war eine Künstlerin von großer Intelligenz, Wärme und Witz. — «Jamison zeigt Ihnen keine Schritte, sondern zeigt Ihnen damit eine tanzende Frau», schrieb Frau Jowitt. «Diese Fähigkeit, eine menschliche Dimension zu bewahren und übermenschliche Kraft und Ausstrahlung auszustrahlen, ist vielleicht eine ihrer beeindruckendsten Fähigkeiten.» — Als Balletttänzerin mit kurz geschnittenem Haar inspirierte Frau Jamison oft zu Vergleichen mit dem Göttlichen. «Der Prototyp unzähliger geschnitzter und geformter Göttinnen», so beschrieb Olga Maynard sie 1972 in einem Titelartikel für das Magazin Dance. (Frau Maynard schrieb später 1982 die Biografie «Judith Jamison: Aspekte einer Tänzerin»).

— – Clive Barnes von The Times schrieb über Frau Jamison: «Sie sieht aus wie eine afrikanische Göttin» und bewegt sich «auf eine Art, die fast elementarer ist als die eines Menschen.» — Mr. Barnes rezensierte die Premiere von «Cry», einem 16-minütigen Solo, das Alvin Ailey 1972 für Ms. Jamison choreografierte. Sie war 1965 der Ailey-Kompanie beigetreten und hatte sich bereits in Mr. Aileys Paradestück «Revelations» einen Namen gemacht, indem sie in einer Taufszene eine Frau spielte, die mit einer Hand einen weißen Regenschirm hochhält und den anderen Arm schwingt, um einen plätschernden Fluss nachzuahmen. Aber es war «Cry», ein sofortiger Erfolg, der sie zum Star machte. — Zunächst trug Frau Jamison ein langes weißes Kopftuch, schwang eine Reihe von Frauenrollen, von der Mutter über die Dienerin bis zur Königin, und tanzte durch den Schmerz in die ekstatische Freiheit. Das Solo war eine körperliche Herausforderung – «als ob man mit voller Geschwindigkeit um den Block rennt», schrieb sie – und eine schwere symbolische Hebung. Herr Ailey widmete es «allen schwarzen Frauen überall, besonders unseren Müttern». — «Wenn man mir gesagt hätte, dass ich jede schwarze Frau der Welt repräsentieren sollte, hätte ich das Tuch fallen lassen und sofort die Bühne verlassen», schrieb Frau Jamison über die Bürde der Repräsentation in «Dancing Spirit». — Aber genau das wurde ihr oft zugestanden, wenn sie als Gastkünstlerin an der Wiener Staatsoper, beim San Francisco Ballet, beim Königlichen Schwedischen Ballett und anderen renommierten Ensembles auftrat und meist «Cry» aufführte. Wie Thomas F. DeFrantz in «Dancing Revelations: Alvin Ailey›s Embodiment of African American Culture» (2004) schrieb, war es «eine trotzige Interpolation der afroamerikanischen Erfahrung auf Bühnen, auf denen normalerweise keine schwarzen Körper zu sehen sind.» (…) «Ich glaube nicht, dass ich mich nur deshalb so bewege, weil ich jahrelang trainiert habe oder weil ich lange Arme habe oder so etwas», sagte sie 1976 der Times. «Ich glaube, dass Gott mir eine besondere Gabe gegeben hat und dass ich sie nutze.»

 
 

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Ella Fitzgerald, die Carnegie Hall & Jazz online

09.11.2024rein-gehörtÖ1Ulrike Leitner, Bernhard Eppensteiner —   –  Details

Ella Fitzgerald

Wir haben uns für Sie um- und in einige Audio-Angebote genauer rein-gehört: — Am 26. Juni 1969 begrüßte Ella Fitzgerald gemeinsam mit Tommy Flanagan, Klavier, Franc de la Rosa, Bass, und Ed Thigpen, Schlagzeug, das Publikum im Wiener Konzerthaus zu einem fulminanten Abend, der sich klassischen Jazz-Standards, aber auch bekannten Pop-Songs widmete. Fitzgerald gasierte in diesen Jahren regelmäßig in Wien, nur wenige Aufnahmen existieren von den Konzerten. Jene vom Juni 1969 ist nun auf Doppel-LP in der Edition Ö1 erhältlich. — Im Podcast «If This Hall Could Talk» wird die Geschichte der Carnegie Hall anhand von Objekten erzählt – manchmal skurril, manchmal dramatisch, immer unterhaltsam. Mit dabei: die Brille der «First Lady of Song» Ella Fitzgerald. — Das deutsche Jazzlabel ACT betreibt seit kurzem auf Non Profit Basis das Online-Radionetzwerk ONE JAZZ und präsentiert dort Neuerscheinungen und Musik auch jenseits des ACT Kosmos, inklusive Geschichten und Hintergründen. Auch die Online-Radioshow «ACT & Friends» wird von ONE JAZZ gehostet.

 
 

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‹Il Grido› / Liebe und Verlust im italienischen Po-Tal

09.11.2024NewsThe New York TimesJ. Hoberman —   –  Details

Il Grido

Lange Zeit stand dieser Film im Schatten der späteren Werke Michelangelo Antonionis, nun wird er in frisch restaurierter Form im Film Forum wiederaufgeführt, mitsamt den einst zensierten Szenen. — Steve Cochran als Aldo und Dorian Gray als Virginia in «Il Grido». — Michelangelo Antonioni sorgte 1960 mit «L›Avventura» bei den Filmfestspielen von Cannes für Verwirrung, doch dieses hochmoderne Vermissten-Mysterium kam nicht aus dem Nichts. Drei Jahre zuvor gewann der italienische Meister mit einem kaum weniger radikalen Film, der existenziellen Liebesgeschichte «Il Grido» (Der Schrei), den Hauptpreis beim Festival von Locarno. — «Il Grido» stand lange Zeit im Schatten von Antonionis späteren Werken und erlebt nun im Film Forum eine seltene Wiederaufführung in einer neuen Restaurierung, komplett mit mehreren einst zensierten Szenen. — Untermalt von den Klängen einer Drehleier-Tarantella verfolgt «Il Grido» die zirkuläre Reise des gelernten Fabrikarbeiters Aldo (der raue amerikanische Schauspieler Steve Cochran), der, von seiner langjährigen Lebensgefährtin Irma (Alida Valli) abgewiesen, mit gebrochenem Herzen durch die Po-Ebene im Norden Italiens wandert. — Aldo, der anfangs von seiner 6-jährigen Tochter Rosina (Mirna Girardi) begleitet wird, nimmt ein paar Gelegenheitsjobs an und hat mit mehreren Frauen zu tun. Als nicht unattraktiver, wenn auch finsterer Typ schaut er zuerst bei der Verlobten vorbei, die er sitzengelassen hat (der auf der schwarzen Liste stehenden amerikanischen Schauspielerin Betsy Blair), nur um am nächsten Morgen wieder abzureisen. Er steckt in einer Tankstelle im Nirgendwo fest und hat kurz etwas mit der Besitzerin Virginia (Dorian Gray, ihre Stimme wurde von Antonionis Muse Monica Vitti synchronisiert), einer lüsternen Witwe mit einem alkoholkranken Vater. — Um Virginia einen Gefallen zu tun, schickt Aldo Rosina mit dem Bus nach Hause, macht sich dann aber selbst davon und stößt schließlich auf eine temperamentvolle Prostituierte, Andreina (die britische Schauspielerin Jacqueline Jones, unter dem Namen Lyn Shaw), die an einem verarmten Flussabschnitt arbeitet. Ihre kurze Liaison ist für beide alles andere als zufriedenstellend. Während sie mit ihr am Po entlang gehen, beginnt Aldo zu erzählen, wie er Irma kennengelernt hat, und verfällt dann in verwirrtes Schweigen. «Was ist das für eine Geschichte?», fragt Andreina. — Aldo, der einzige Protagonist aus der Arbeiterklasse in Antonionis Werk, ist in seinen Gedanken verloren und scheint nicht zu bemerken, dass der Po über die Ufer getreten ist oder dass seine Heimatstadt, die von der Regierung als Standort für einen neuen Flugplatz ausgewählt wurde, kurz vor dem Verschwinden steht. Das Universum ist gleichgültig. Die Welt hat keinen Platz für ihn. Die kargen, nebligen Landschaften und das melancholische Klaviergekritzel des Films scheinen seine Orientierungslosigkeit widerzuspiegeln. — Obwohl «Il Grido» ebenso ziellos erscheinen kann wie Aldo, ist der Film voller Ereignisse und reich an Subtext. Das Bild von Aldo und Rosina auf der Straße erinnert unweigerlich an zwei italienische Klassiker, Vittorio De Sicas «Fahrraddiebe» und Federico Fellinis «La Strada». Doch trotz gelegentlicher Verweise auf den Klassenkampf ist «Il Grido» kein linker Gesellschaftstraktat. Ebenso wenig ist es eine katholische Fabel. Die düstere und doch drollige Szene, in der Aldo und Virginia versuchen, in einem Straßengraben Liebe zu machen, könnte von Samuel Beckett stammen. — Virginias betrunkener Vater bringt Rosina einmal eine Revolutionshymne bei, doch eine solche Solidarität ist für Aldo unvorstellbar. Er kehrt in sein Dorf zurück und findet Arbeiter und Bauern in einem höchstwahrscheinlich vergeblichen Kampf gegen die Regierung vereint vor. Ohne zu wissen, dass die Felder in Flammen stehen, sucht Aldo nach Irma, nur um festzustellen, dass sie ohne ihn glücklich geworden ist. (…)

 
 

SK-news

Die Botschaft. Europas letzter Mauerfall 5/5

09.11.2024HörbilderÖ1Franziska Tschinderle und Anja Troelenberg —   –  Details

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35 Jahre Fall der Berliner Mauer: Die Botschaft – Europas letzter Mauerfall. Podcast-Serie in 5 Folgen von Franziska Tschinderle und Anja Troelenberg. Ko-Produktion DLF/ORF (Radiokolleg und Hörbilder). Erzählt werden die dramatischen Ereignisse im Juli 1990, als Tausende Albaner:innen in die deutsche Botschaft in Tirana flüchten und den Anfang vom Ende der Diktatur in Albanien einläuten. Folge 5 inklusive Studiogespräch. — Deutschland 1990. Ein junger Grenzpolizist namens Lothar Parzeller wird auf seinen ersten Auslandseinsatz entsandt. Er landet in der deutschen Vertretung in Albanien, der letzten stalinistischen Diktatur Europas. Kurz nach seiner Ankunft bricht eine Revolte los. Mittendrin: Die deutsche Botschaft. — Der Podcast erzählt in fünf Folgen die dramatischen Ereignisse im Juli 1990, als sich Tausende albanische Flüchtlinge während der WM in Rom in die deutsche Auslandvertretung flüchten und den Anfang vom Ende der Diktatur in Albanien einläuten. — In der fünften Folge «Freiheit» verlassen die entkräfteten Flüchtlinge die Botschaft, das Gelände liegt in Trümmern. Doch bis zuletzt ist unklar: Laufen sie in eine Falle? — «Die Botschaft» ist eine Geschichte über Mut und Hilfsbereitschaft, die Kraft des Fußballs und den großen Sog der Freiheit. Die ersten vier Folgen wurden im Radiokolleg gesendet. Alle Folgen sind auf ORF SOUND als Podcast erhältlich. — Ko-Produktion DLF/ORF 2024 Redaktion DLF: Christiane Habermalz Redaktion ORF: Monika Kalcsics, Ina Zwerger Regie: Roman Ruthard

 
 

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RadioArt goes Hollywood: Terrence Malick & Arsenije Jovanovi

09.11.2024Studio Akustische KunstWDR 3Ilka Geyer —   –  Details

Arsenije Jovanovi

Geyer2011. 64. Filmfestspiele von Cannes. Die Goldene Palme geht an: «The Tree of Life» von Terrence Malick. Auf der Tonspur begegneten der Jury auch Klänge, die Arsenije Jovanovi ursprünglich für das Studio Akustische Kunst von WDR 3 komponiert hatte.

 
 

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Mörderische Moritaten / Zwischen Wiener Moritaten und mörderischen Opernszenen

09.11.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Wiener Moritaten

Ein «Grusel»-le-week-end mit mörderischen Moritaten und bemerkenswert fantasievollen Opernmorden. Und auch cineasisch wird es Schwarz-Weiß. — Mörderisches von Hitchcocks Haus- und Hofkomponist Bernard Hermann begegnet Wiener Moritaten mit Kurt Sowinetz, Helmut Qualtinger und Ernst Kölz. Auch die Opernwelt steuert Mordwaffen bei, vom vergifteten Veilchenstrauß zum immer wieder beliebten Dolch.

 
 

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Olivia Dean / Confessional Soul

09.11.2024The Voiceradio3Susanne Papawassiliu —   –  Details

Olivia Dean

Olivia Dean macht sich gerade auf den Weg, die neue junge Soulstimme aus Großbritannien zu werden. Ihre Texte sind intelligent, ihre Stimme kräftig, der Sound modern. Olivia Dean hat vor einem Jahr ihr Debütalbum rausgebracht und wurde direkt zum Glastonbury Festival eingeladen. Thematisch bewegt sie sich im traditionellen Soul. Ihre Texte kreisen um Liebe und Trennung, wobei sie ihr Innerstes radikal nach Außen kehrt. «Confessional Soul» nennt sie das.

 
 

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Christine Lavant über ihre Psychiatrie-Erfahrungen

09.11.2024Ö1 HörspielÖ1Peter Rosmanith —   –  Details

Christine Lavant

«Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus» von Christine Lavant Sechs Wochen verbrachte Christine Lavant als Zwanzigjährige in der «Landeskrankenanstalt Klagenfurt», nachdem sie einen Suizidversuch mit Medikamenten unternommen hatte. — Elf Jahre später, im Herbst 1946, schrieb sie über ihre Erlebnisse mit Patientinnen, Pflegerinnen und Ärzten in der Institution Psychiatrie. Vor allem aber über ihre Selbstwahrnehmungen, die Zustände des eigenen Bewusstseins und Unbewusstseins in dieser existenziellen Situation. — Sie verdichtet ihre Erlebnisse und Empfindungen «zu einem grotesk-realistischen Spielbild, in dem die Verhaltensweisen, die Hierarchien, die Machtstrukturen und Unterdrückungsmuster einer rigiden Klassengesellschaft sichtbar werden, die sich ›draußen› und ›drinnen› nach den gleichen Vorstellungen und Prinzipien organisiert. Die fiktive Tagebuchschreiberin hält die Einzelheiten des Kampfes um die vorteilhaftesten Positionen auf allen Ebenen mit schmerzhafter, sich selbst nicht schonender Genauigkeit und einer unerbittlichen, von innerer Rebellionen bebenden Härte fest, deren Gradmesser Gerechtigkeitsempfinden und Mitgefühl sind» (Klaus Amann). Die Ich-Erzählerin vermag es allerdings, sich im System «Irrenhaus» geschickt zu behaupten, sie wird als geheilt entlassen, könnte sich aber vorstellen zu bleiben, verrückt zu werden und es – durch Heirat – zu einer «Frau Primarius» zu bringen. «Lavants Selbstironie und ihr Humor sind nicht zu unterschätzen» (Klaus Amann). — Mit Gerti Drassl, Musik: Franz Hautzinger, Matthias Loibner, Peter Rosmanith, Ton: Jupp Prenn, Bearbeitung und Regie: Peter Rosmanith (Autorenproduktion 2019)

 
 

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In 40 Jahren um die Welt – Best of Diagonal Stadtporträts 1 – Czernowitz 1984

09.11.2024DiagonalÖ1Anna Soucek, Peter Waldenberger —   –  Details

Stadt Czernowitz

Seit 40 Jahren reist die Ö1 Redaktion «Diagonal» für ihre Stadtporträts um die Welt – von Accra bis Venedig, von Damaskus bis ins Silicon Valley, von Manaus bis Rejkjavik. Rund 200 atmosphärisch dicht gewebte Klangeindrücke entstanden dabei, gespickt mit Analysen, Hintergrundgesprächen, überraschenden Entdeckungen und neuen Blickwinkeln auf vielleicht schon Altbekanntes. Mit dieser neuen Serie bringt Diagonal einen repräsentativen Querschnitt dieser Städtesendungen aus den letzten Jahrzehnten in aktuell kommentierter Fassung wieder ans Licht. – – Mit diesen Worten begann die damals blutjunge Moderatorin Doris Glaser im Dezember 1984 das Diagonal Stadtporträt Czernowitz:

– – »Stimmt. Es ist schon lange nichts berichtet worden aus dieser Stadt, die für viele aus dem Rand des Bewusstseins in die Vergessenheit verschwunden ist. Wenn wir uns in Diagonal einer Stadt nähern, dann denken wir gern an Aktuelles, an Atmosphäre und Originalton in den Straßen, an öffentliche und private Plätze, an die Musik, die unser Bild von einem Ort mitmalen hilft. Die Reise nach Czernowitz und in ihr Land, die Bukowina, den Buchenwald, wird uns vor allem in die Vergangenheit führen. Wir werden uns ihr durch Erinnerungen nähern, durch Dokumente des Alltags, durch Lyrik, die die Stadt am Leben erhalten hat. Natürlich kann man sich Czernowitz auch noch ganz prosaisch auf der Landstraße nähern. Der vermutlich kürzeste Weg, ohne Rücksicht auf mögliche Grenzübertrittsschwierigkeiten, führt zuerst nach Budapest und von dort nach Debrecen. Dann sind es etwa 30 km bis zur rumänischen Grenze, der entlang, und zwar auf rumänischer Seite bis Satu Mare nach Nordosten, dann nach Osten bis Baia Mare und dann in nördlicher Richtung bis zur Grenze der Sowjetunion, also über die Theiß nach Jasina, dann nordöstlich nach Kolomea und dann ostwärts bis Czernowitz – in russisch Tschernowzy. Insgesamt dürften das circa 1000 km weit von Wien sein. Unsere Radio-Reise wird uns aber nicht nur quer durchs Land, sondern durch die Zeit führen.»

 
 

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Die Überfliegerin — Pilotin Nicola Winter

08.11.2024Im GesprächDeutschlandfunk KulturUlrike Timm —   –  Details

Nicola Winter

Nicola Winter flog für die Luftwaffe, heute ist sie ESA-Astronautin in Reserve. Unternehmen buchen sie für Vorträge, vor allem, wenn es ums Entscheiden in Krisen geht. — Die Lufthansa wollte sie nicht. Mit 1,60 m ist Nicola Winter zu klein für die dortige Pilotenausbildung. Bei der Bundeswehr stört das nicht, sie wird eine von drei Pilotinnen, die Tornados und Eurofighter fliegen. Jetzt träumt sie vom Flug ins All.

 
 

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Offene Ohren für grenzenlose Klänge / Highlights vom Festival ‹PARALLEL UNIVERSE› zum 20-jährigen Bestehen der Münchner Konzertreihe ‹Offene Ohren› mit freitönender Musik

08.11.2024ARD Jazz. Das MagazinBR-KlassikUlrich Habersetzer —   –  Details

Elisabeth Coudoux

Offene Ohren für grenzenlose Klänge Highlights vom Festival «PARALLEL UNIVERSE» zum 20-jährigen Bestehen der Münchner Konzertreihe «Offene Ohren» mit freitönender Musik Musik vom Trio «Espresso & Mud Extended», von «le 7ème Continent» mit Cellistin Elisabeth Coudoux sowie von «TAMUOO» mit Vibrafonist Emilio Gordoa Aufnahmen vom 18.-20. Oktober 2024 im Schwere Reiter in München

 
 

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