Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Frank Auerbachs haptische Malerei gilt als eine der bedeutendsten Positionen britischen Kunstschaffens. Nun ist der Maler im Alter von 93 Jahren gestorben

12.11.2024NewsNZZKerstin Stremmel —   –  Details

Frank Auerbach

Frank Auerbach floh als Kind vor den Nazis aus Deutschland nach London. Dort stürzte er sich als junger Mann in die Malerei, die auch ein Mittel zur Verdrängung war. — Zunächst war er an einer Theaterlaufbahn interessiert. Dann aber stürzte sich Frank Auerbach regelrecht in die Malerei. Wichtige Impulse für diese Berufswahl erhielt er im intellektuellen wie ideologiefreien Umfeld eines Internats, das von einer deutsch-jüdischen Quäkerin geführt wurde. Dorthin war er nach seiner Flucht aus Berlin gelangt. — Frank Auerbach wurde in Berlin geboren und floh als Kind 1939 vor den Nationalsozialisten nach England.

 
 

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Vor 95 Jahren: Grace Kelly, Fürstin von Monaco und US-Schauspielerin, geboren

12.11.2024KalenderblattDeutschlandfunkKlasen, Andrea —   –  Details

Grace Kelly

Grace Kelly Hitchcocks Liebling und Fürstin von Monaco Ihre Filme waren Meilensteine der Filmgeschichte. Doch ihre große Hollywoodkarriere bricht Grace Kelly, geboren am 12. November 1929, auf dem Höhepunkt ab, um Fürstin von Monaco zu werden. Sie stirbt mit nur 52 Jahren an den Folgen eines Autounfalls. — Grace Kelly heiratete 1956 Fürst Rainier III. von Monaco. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere hatte sie drei Hauptrollen in Filmen von Alfred Hitchcock gespielt.

 
 

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«Man kann doch in einer so riesigen Einsamkeit nicht leben!», schreibt die Schriftstellerin Adelheid Duvanel in einem ihrer verzweifelten Briefe

12.11.2024NewsNZZElsbeth Dangel-Pelloquin —   –  Details

Adelheid Duvanel

Mit den gesammelten Briefen der Basler Autorin ist erstmals zu erfassen, in welchem Ausmass die düsteren literarischen Szenarien von Adelheid Duvanel eigenen Lebensstoff verhandeln. — «Alle meine Geschichten sind ganz wahr», sagte Adelheid Duvanel über ihre literarischen Texte. — In einem Brief an ihre Freundin Maya Beutler schreibt die Basler Autorin Adelheid Duvanel: «Ein Künstler darf die Verbindung zur ‹Unterwelt› nicht verlieren; man darf ihn nicht daraus vertreiben. Er muss im Schrecken wohnen bleiben; dort gibt es auch Lust und Freude.» Die jetzt im Limmat-Verlag erschienenen Briefe Adelheid Duvanels machen erfahrbar, wie sehr diese Autorin dem Schrecken ausgesetzt war und daraus ihre oft finsteren und zugleich surreal komischen Erzählwelten schöpfte.

 
 

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Der seltsame Fall der ‹ungezogenen kleinen Nora›, einer Gestaltwandlerin aus dem Jazz-Zeitalter

12.11.2024News: NachrufeThe New York TimesSamantha Ege —   –  Details

Nora Holt

Nora Holt war eine Pionierin der schwarzen klassischen Musikszene Chicagos. Sie war mit Josephine Baker befreundet und wurde später Bluessängerin in Pariser Nachtclubs. — Ein Porträt von Nora Holt aus dem Jahr 1934 von Carl Van Vechten. — «Fabelhaft ist das Wort für Mrs. Nora Douglas Holt», lautete der Nachruf von 1974 in The Amsterdam News. — Und sie war fabelhaft: Als Pionierin der schwarzen klassischen Musikszene in Chicago wurde Holt auch eine wichtige Figur in der Harlem Renaissance und im Jazz-Zeitalter in Paris. Als Kind der Mittelschicht bewegte sie sich zwischen den Welten hin und her: Konzertkünstlerin und Bluessängerin, Zeitungskolumnistin und Clubhostess, gelehrte Gelehrte und skandalöse Persönlichkeit der Gesellschaft. — Dieser fließende Übergang führte zu Freundschaften mit zwei Frauen, die für schwarze Frauen im frühen 20. Jahrhundert unterschiedliche Formen des Ruhms darstellten: Josephine Baker, die Tänzerin aus der Arbeiterklasse von St. Louis, die in Paris zum Star wurde, und die Komponistin Florence Price, die Chicagos klassische Musikszene veränderte und mit ihren Symphonien landesweite Berühmtheit erlangte. — Holts Leben folgte keinem bekannten Muster. Ihr Leben war keine Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär wie das von Baker; und es war auch kein kathartischer Durchbruch für schwarze Musiker in der weißen Welt der klassischen Musik wie das von Price. Stattdessen war sie in gewisser Weise wandelbar, wechselte häufig ihren Namen und ihren Platz in der Kultur und brachte so Vorstellungen von Ehrbarkeit und sexueller Befreiung ins Wanken. — Musik war der rote Faden in Holts Leben. Sie machte sich zunächst in der klassischen Musik einen Namen. Für junge, schwarze Frauen der Mittelschicht im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert konnte klassische Musik Türen zur Salonkultur, in die kirchliche Führungsrolle, zu Jobs als Musiklehrerin und ins bürgerliche Engagement öffnen. — 1918 erhielt die Pianistin Holt als erste schwarze Person in den Vereinigten Staaten (ob weiblich oder männlich) am Chicago Musical College einen Masterabschluss in Musik. Sie arbeitete auch in den von Männern dominierten Bereichen der Musikkritik, -wissenschaft und -komposition. Ihr Musikjournalismus, ihre öffentlichen Vorträge, Konzerte und ihre Gemeindearbeit wurden zu einem Vorbild für andere schwarze Frauen, die Führungspositionen in Chicagos klassischer Musikszene anstrebten. — «Natürlich soll man sagen, dass Männer ein besseres Geschäftsverständnis haben als Frauen», schrieb sie an einen männlichen Kollegen, nachdem sie 1921 die Zeitschrift «Music and Poetry» gegründet hatte. «Aber ich habe das Ding auf die Reihe gekriegt, und die Möglichkeiten sind nach wie vor unbegrenzt.» — Holts musikalische Arbeit wurde in schwarzen Zeitungen dokumentiert. Die historischen Aufzeichnungen ihrer Anfänge sind jedoch unklarer. Sie wurde entweder als Lena Douglas oder als Nora Douglas in Missouri geboren, obwohl sie selbst sagen würde, dass sie in Kansas City, Kansas, geboren wurde. In ihren Nachrufen wird ihr Geburtsjahr mit 1885 angegeben, andere Quellen sprechen jedoch von 1890.

 
 

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Sprachmusik als Ideologiekritik – Zum Vokalwerk von Hans G Helms

12.11.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturFlorian Neuner —   –  Details

Hans G Helms

2024 veröffentlichte Peter Weibel posthum den Band „Hans G Helms: Vokale Strukturen, Texte, Partituren und Tondokumente“. Er würdigt einen Komponisten, Schriftsteller und Journalisten, der sich integral mit musikkritischen, ideologischen, sozial- und wirtschaftshistorischen Themen auseinandersetzte. — Hans G Helms im Jahr 2003 an seinem Schreibtisch.

 
 

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Faszination Weltraumpsychologie – Psychotherapeutin Alexandra de Carvalho

12.11.2024Im GesprächDeutschlandfunk KulturMarco Schreyl —   –  Details

Alexandra de Carvalho

Der Weltraum: Endlose Weiten, Isolation. Die Psychotherapeutin Alexandra de Carvalho erforscht, wie die extremen Bedingungen einer Marsmission unser Verständnis von Einsamkeit, Teamdynamik und Resilienz verändern – und was wir daraus für unseren Alltag lernen können.

 
 

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Lou Donaldson: Saxophonist, Soul-Jazzer und Vortänzer des Hip-Hop – als Gäste: Christian Münchinger, Andreas Müller-Crépon

12.11.2024Jazz CollectionSRF 2 KulturAndreas Müller-Crepon —   –  Details

Lou Donaldson

Was braucht der Jazz, damit er aus den akademischen Wohnzimmern zurück auf die Tanzfläche findet? Lou Donaldson kannte die Antwort dazu schon in den 1960er Jahren: Er muss tanzbar sein. — Ins grosse Rampenlicht kam Lou Donaldson als Jazz-Saxophonist von altem Schrot und Korn. Die Sporen verdiente er sich noch im Bebop ab. Bald aber war Hard-Bop angesagt, Donaldson gehörte in dieser Phase zu den wichtigsten Künstlern des Labels Blue Note. Danach schaffte er auch den Sprung zur souligen Spielart von Jazz, häufig mit Orgeltrio und immer mit viel Groove. Zusammen mit dem Organisten Dr.Lonnie Smith schuf er Klassiker wie «Everything I Play Is Funky». — Dass er sich damit ein Denkmal schuf bis weit in die 90er Jahre hinein, hat ihn dann vielleicht doch etwas überrascht. Aber genau so war es: Mit seinen direkten Themen und den unverschnörkelten Grooves traf er den sweet spot der Old School Rapper in den 90er Jahren, die damals natürlich nicht old school waren, sondern der letzte Schrei. — Vor der Jazz Collection Reprise besprechen Annina Salis und Jodok Hess kurz die Einflüsse von Lou Donaldson auf den Hip-Hop. Bevor der Saxophonist Christian Münchinger dann den Stil und die Spielart von Lou Donaldson als Jazzmusiker analysiert und in die grösseren Zusammenhänge stellt – als Gast von Andreas Müller-Crépon. — «Jazz ain›t dead, it just smells funny»? Der flapsige Spruch von Zappa wird immer noch gerne zitiert. Der Geruch, falls er mal da war, hat sich längst verflüchtigt. Einer, der für den nötigen Durchzug sorgte, war der Saxophonist Lou Donaldson. — Erstausstrahlung: 22.11.2011

 
 

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Lone Star (2/2) – The gritty underbelly

12.11.2024FeatureDeutschlandfunk KulturSonya Schönberger< —   –  Details

Knives Guns

In Teil 2 wird ein exemplarisches Leben im Lone Star State Texas erzählt. — Die Kleinstadt als Mikrokosmos. Der zweite Teil des Feature aus Texas gibt Raum für eine einzige Biografie. Wie die Protagonistin sich als Kind drogenabhängiger Eltern durchschlug, kann man sich erst vorstellen, wenn man es gehört hat. — Viele extreme und vielleicht auch besondere Lebensgeschichten hat Sonya Schönberger bei ihren Gesprächen in einer texanischen Kleinstadt gehört. Eine davon stach heraus: Eine junge Frau, die heute einen Laden betreibt, erzählt von ihrem Aufwachsen auf einer Meth-Farm außerhalb der Stadt, auf der ihre Eltern sich mit dem Kochen und Verkaufen von Drogen über Wasser hielten und selbst damit versorgten. Mehr als einmal ging es für die Kinder dieser Eltern in diesem Klima von Sucht und Brutalität um Leben und Tod. Mit dem frühzeitigen Auszug war der Alptraum nicht vorbei. Ein Leben im ständigen Kampf um Selbstbehauptung, Selbstfindung unter den widrigsten Umständen. Sie erzählt diese amerikanische Geschichte in ihren eigenen Worten.

 
 

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Das riskante Stimmungshoch (2) Manie – Zwischen Höhenflug und Absturz

12.11.2024RadiokollegÖ1Christa Nebenführ —   –  Details

Höhenflug und Absturz

Der Schriftsteller Thomas Melle machte im Jahr 2016 in seinem autobiographischen Werk «Die Welt im Rücken» seine bipolare Erkrankung öffentlich. Diese wurde bislang im Gegensatz zur «Volkskrankheit» Depression in der medialen Berichterstattung und der wissenschaftlichen Forschung wenig thematisiert. Dabei ist vermutlich mindestens die Hälfte aller depressiv Erkrankten auch von manischen Phasen betroffen. Und wer sich gerade noch nahezu jeden Wunsch erfüllen konnte, verkraftet die Enttäuschung, wenn gar nichts mehr geht, besonders schwer, daher ist das Suizidrisiko in einer bipolaren Depression höher als in einer unipolaren. Wie es zu dieser Erkrankung kommt, ist bis heute ungeklärt. Es wird ein Zusammenspiel erblich-biologischer, sozialer und individuell-psychischer Faktoren vermutet. Ende des 19. Jahrhunderts prägte der Deutsche Emil Kraepelin den Begriff des «manisch-depressiven Irreseins». Dabei ist strittig, ab welcher Intensität der Stimmungsumschwünge zu Recht von einer Krankheit gesprochen werden kann, denn Hoch- und Tiefphasen finden sich in jedem Lebenslauf. — Christa Nebenführ versucht sich dem Krankheitsbild anhand künstlerischer Zeugnisse und Interviews zu nähern.

 
 

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Lexikon der österreichischen Popmusik (2) Die Strottern: Pioniere des neuen Wiener Lieds

12.11.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Die Strottern

Grüß Gott, ich bin das Wienerlied»: Das Akustik-Duo Die Strottern zählt neben dem Kollegium Kalksburg zu den Wegbereitern des neuen Wienerlieds. Klischeefrei, ohne waidwunde Weinseligkeit. Seit 2003 betreiben Klemens Lendl und David Müller eleganten Etikettenschwindel: sie singen subtil und sehnsuchtsvoll – und damit untypisch für das klassische Wienerlied – von der Liebe. Die musikalische Reise der beiden Jugendfreunde begann in der Fußgängerzone Klosterneuburg und führte über Pop zum Wienerlied. Was als kleiner Flirt mit Neuinterpretationen der Klassiker begann, entpuppte sich als große Liebe, entfacht durch die Texte des Lyrikers Peter Ahorner, dessen poetische und bildreiche Sprache sie mit Gitarre und Geige vertonen. Neben ihrem Haus-und-Hof-Dichter Peter Ahorner arbeiten Die Strottern auch mit zahlreichen anderen Künstler:innen zusammen, wie der Jazzwerkstatt Wien, Willi Resetarits, Franui, Maja Osojnik, Ensemble Mikado. Theater und Museen laden sie ebenfalls regelmäßig zu Kollaborationen ein. — Der Altwiener Ausdruck «Strottern» stammt ursprünglich von den Kanalstrottern, die Anfang des 20. Jahrhunderts in der Wiener Kanalisation nach Verwertbarem suchten, und steht symbolisch für die Recyclingkünste der Band, die aus scheinbar Unbrauchbarem etwas Wertvolles schafft. Lange Zeit wurde auch das Wienerlied nicht gebraucht: auserzählt, aus der Zeit gefallen, führte es ein Schattendasein im tiefen Dopplergrün der Weinheurigen. Während dieser Durststrecke spielten Die Strottern für eine Handvoll Eingeweihte, Freunde und Familie, doch seit einigen Jahren weht neuer Wind durch das totgesagte Genre: Auferstanden wie der liebe Augustin, das Wienerlied lebt. 2012 wurde die Beständigkeit der Band mit dem deutschen Weltmusikpreis ausgezeichnet. Die Strottern wissen genau, wovon sie singen: «Waunsd woadsd geht sie des aus».

 
 

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