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Wasted – das erste Theaterstück der Spoken-Word-Künstlerin Kate Tempest

11.02.2021Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturStefan Keim —   –  Details

Kae Tempest

Erwachsen oder schon gebrochen? Dichter*in Kae Tempest porträtiert in „Wasted“ die Generation der knapp 30-Jährigen. Der Text ist einfühlsam und präzise, rhythmisch und glaubwürdig. Das Landestheater Detmold inszeniert das Stück fürs Internet. Ted hat einen sicheren Bürojob und eine Freundin. Charlotte ist Lehrerin, Dani hangelt sich von Job zu Job und träumt davon, mit seiner Band Erfolg zu haben. Gerade fehlt allerdings ein Schlagzeuger.

 
 

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Tod eines umstrittenen Pornoverlegers: Larry Flynt und das ‹Hustle›-Imperium

11.02.2021Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturTheresa Lachner, Marietta Schwarz —   –  Details

Larry Flynt

Erwachsen oder gebrochen: Rapper*in, Spoken-Word-Künstler*in und Dichter*in Kae Tempest. (picture alliance / Photoshot | Justin Ng/Retna/Avalon) Erwachsen oder schon gebrochen? Dichter*in Kae Tempest porträtiert in „Wasted“ die Generation der knapp 30-Jährigen. Der Text ist einfühlsam und präzise, rhythmisch und glaubwürdig. Das Landestheater Detmold inszeniert das Stück fürs Internet. Ted hat einen sicheren Bürojob und eine Freundin. Charlotte ist Lehrerin, Dani hangelt sich von Job zu Job und träumt davon, mit seiner Band Erfolg zu haben. Gerade fehlt allerdings ein Schlagzeuger. Die drei waren mal zusammen jung. Jetzt sind sie irgendwas anderes. Sie fragen sich, ob sie erwachsen oder gebrochen aussehen. Charlotte kündigt, will neu anfangen, hat einen Flug gebucht und geht am Ende wieder zur Schule. Eine im Theater vergessene Generation „Wasted“ heißt das Stück von Kae Tempest, in dem eine Generation porträtiert wird, über die im Theater selten erzählt wird. Dass Erwachsene viele Jahre später noch einmal den Ort ihrer Jugend aufsuchen und mit den Träumen und Dämonen von einst konfrontiert werden, gibt es oft. Aber so weit sind Charlotte, Dani und Ted noch nicht von der Zeit entfernt, in der es für sie losgehen sollte. Abonnieren Sie unseren Kulturnewsletter Und doch nicht mehr nah genug. Der Glanz ist weg, vielleicht war er nur Einbildung. Sie fühlen in sich noch einen Schimmer. Und auch der wird schwächer. Kae Tempest kann solche Gefühle unnachahmlich in Worte fassen. Einfühlsam und präzise, rhythmisch verdichtet und glaubwürdig. Gerade wurde Tempest mit dem Silbernen Löwen der Biennale in Venedig geehrt. Die Ästhetik des Rap und der Spoken-Word-Performance findet sich im von Judith Holofernes übersetzten Stück. Ewa Noack, Felix Frenken und Emanuel Weber versuchen nicht, Kae Tempests Tonfall nachzuahmen. Ausstatterin Victoria Unverzagt hat sie in graue, unauffällige Klamotten gesteckt, die Bühne ist karg, ein paar schmucklose Stehtische aus Stahl. Möbel, die im Sturm überleben, aber nicht besonders aussehen. Wie Lockdown-Theater – nur älter Die Regisseurin Magz Barrawasser bringt Tempests Text in 70 dichten Minuten auf die Bühne des Landestheaters Detmold. Die Filmfassung, die online gestreamt wird, arbeitet mit Split Screens, was die Corona-Abstände kaschiert. Doch allzu nah kommen sich die drei ohnehin nicht. Sie treffen sich am zehnten Todestag eines Freundes. Dani will was von Charlotte, wie früher auch schon. Sie wehrt ihn ab – und dann geht es irgendwie weiter. Ein Stück über die Agonie und den Rest Hoffnung. Fühlt sich nach Lockdown-Theater an, ist aber schon acht Jahre alt. Wenn die Pandemie vorbei ist, taugt es wieder als Gesellschaftsanalyse.

 
 

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Die letzte und beste Instanz: Wie weiter im Öffentlich Rechtlichen?

11.02.2021Kompressor: ClipDeutschlandfunkGesa Ufer —   –  Details

Michel Friedman

„Die letzte Instanz“ war kein Spiegelbild unserer Gesellschaft, sondern ein Spiegelbild des Zustands der ARD. Das sagt Michel Friedmann über die WDR-Sendung, in der Ende Januar vier weiße Männer und eine weiße Frau ihre Rassismusweisheiten präsentierten.

 
 

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Magier der Worte: Er hatte die Gabe, andere zu ermutigen – Zum Tod des Drehbuchautors Jean-Claude Carrière

09.02.2021Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturVolker Schlöndorff —   –  Details

Jean-Claude Carrière

Der französische Drehbuchautor Jean-Claude Carrière ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Durch seine besondere Empathie habe er mit vielen Autoren und Filmschaffenden erfolgreich zusammengearbeitet, sagt der Regisseur Volker Schlöndorff. Rund 60 Drehbücher und 80 literarische Werke hat Jean-Claude Carrière geschrieben. Für sein Lebenswerk wurde er 2015 mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet. Jetzt ist der französische Drehbuchautor und Schriftsteller im Alter von 89 Jahren gestorben.

 
 

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Jazz makes everything possible – Unerhört! – Musikalische Unglaublichkeiten

09.02.2021Round MidnightNDR KulturHenry Altmann —   –  Details

Count Basie

»Jazz makes everything possible.» In «Unerhört!» gibt›s zu hören, was überhört wurde: Vergessenes, Verschollenes, Besonderes und Absurdes aus dem Schatzkästlein der Musikgeschichte. — Mischen is Possible – Wir hören Aufnahmen ungewöhnlicher Kombinationen wie Count Basie und Chuck Berry oder Astrud Gilberto und James Last, Udo Jürgens Bossa Nova schreiben und Mary Roos Bossa Nova singen, Iggy Pop swingen und das Frühwerk von James Brown erklingen. Ob swingende Bands aus den Townships Südafrikas, Mambo aus Mali oder psychedelischer 60s-Jazz auf der Harfe gespielt – in «Unerhört!» ist Platz für alles, was außergewöhnlich, vor allem aber, was außergewöhnlich gute Musik ist. Quer durch die Stile zum Träumen und Tanzen, Taumeln und Seele Baumeln lassen. Alles dran, alles drin.

 
 

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Hedonistisch und dem Leben zugewandt – Schrille Farben und Muster. 40 Jahre Memphis Design

07.02.2021Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturMateo Kries, Britta Bürger —   –  Details

Memphis Design

Die Designgruppe „Memphis“ wollte den Funktionalismus überwinden und gegen die Regeln des guten Geschmacks verstoßen. Und hatte damit durchschlagenden Erfolg. Das Vitra Design Museum widmet ihnen nun eine Ausstellung. Gleich mit ihrer ersten Ausstellung im Jahr 1981 sorgten die italienischen Designer um Ettore Sottsass für Furore. Sie nannten sich Memphis, wandten sich vom Funktionalismus der Bauhausästhetik ab und kreierten schrille Möbelskulpturen, wie Mateo Kries erklärt. Er ist Direktor des Vitra Design Museums in Weil am Rhein und hat die Ausstellung “Memphis. 40 Jahre Kitsch und Eleganz” kuratiert.

 
 

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‹Captain Tom› ist tot

02.02.2021Extra: ClipTagesschau —   –  Details

 Tom Moore

Ein Rollator-Spendenlauf brachte ihm den Weltrekord und dem britischen Gesundheitsdienst eine Millionensumme: Vielen Menschen gab der 100-jährige Tom Moore in der Pandemie Hoffnung. Nun ist er selbst nach einer Corona-Infektion gestorben. Der 100 Jahre alte britische Rekord-Spendensammler Tom Moore, genannt “Captain Tom”, ist tot. Das teilten seine Töchter Hannah und Lucy mit. Moore war zuvor in ein Krankenhaus gebracht worden, weil er sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Wegen Medikamenten, die er zur Behandlung einer Lungenentzündung erhalten hatte, war er nicht gegen Covid-19 geimpft worden.

 
 

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Jazz and Art

01.02.2021Round MidnightNDR KulturHenry Altmann —   –  Details

Cécile McLorin Salvant

Das Wechselspiel zwischen Jazz und Bildender Kunst ist vielschichtig. Ganz schön bunt hier! Wie Jazz klingt, kann jede und jeder sagen. Aber wie sieht er aus? Das Wechselspiel zwischen Jazz und Bildender Kunst ist vielschichtig und beschränkt sich bei weitem nicht auf Plakate und Plattencover. Das Jazz Age der 1920er Jahre färbte auf Werke von u.a. Picasso, Grosz und Dix ab. Wenn Jackson Pollock in seinen “Drip Paintings” spontan Farbe auf Leinwände verspritzte oder Piet Mondrians Straßengitternetz in “Broadway Boogie Woogie” einer Landkarte der Jazzclubs Manhattans glich, wurden die zuckenden Lines des Bebop sichtbar. Als sich der Jazz in den 1950er Jahren zur “Intellektuellen-Musik” entwickelte, reflektierten dies die “coolen” Cover von Pierre Merlin oder Bob Thompson. Afroamerikanische und World-Elemente fanden gleichermaßen Eingang in Musik wie in Bildende Kunst. Und nicht zuletzt haben sich Jazzmusikerinnen und Musiker wie Miles Davis, Ornette Coleman, Pee Wee Russell oder Cécile McLorin Salvant künstlerisch betätigt.

 
 

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A Trace of Grace – Der Jazztubist Michel Godard

29.01.2021Round MidnightNDR KulturPetra Rieß —   –  Details

Michel Godard

Mitte der Neunziger kamen neue Töne aus Frankreich: Der Jazztubist Michel Godard, tauchte in den Gruppen von Rabih Abou-Khalil und Louis Sclavis auf und sein Tubaspiel ließ international aufhorchen. Mit seiner schier grenzenlosen Virtuosität und Spielfreude erweitert der klassisch ausgebildete Godard die Vorstellung der spieltechnischen Möglichkeiten an der Tuba. Seine zweite Liebe gehört einem Renaissance-Instrument, dem Serpent. Das schlangenähnliche Blasinstrument ist ein Vorläufer der Tuba. Michel Godard hat sie wieder zum Leben erweckt und öffnet mit ihr neue Türen. Sei es in seinen Improvisationen zwischen Barock und Gegenwart, wie auf seinem Monteverdi Album 2011 mit dem Bassisten Steve Swallow, seinem Schütz-Projekt oder in Begegnungen mit außereuropäischen Stilistiken. Der jetzt 60-jährige Michel Godard ist deshalb ein auf vielen Festivals und Konzertbühnen gefragter, anspruchsvoller musikalischer Partner und Dozent.

 
 

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