Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Ivory & Steel – Die Reggae-Verbindungen des jamaikanischen Pianisten Monty Alexander

14.05.2021Round MidnightNDR KulturThomas Haak —   –  Details

Monty Alexander

»Dieser Bursche ist wie Sprengstoff» – soll Frank Sinatra über den im Jahre 1944 im jamaikanischen Kingston geborenen Pianisten Monty Alexander gesagt haben, der im zarten Alter von 17 Jahren nach Miami ging und seitdem mit fast allen Größen des amerikanischen Jazz gespielt hat. Ein «Klavierfuchs» (Dave Brubeck), der sich anfangs stark an Oscar Peterson orientierte, sich im Laufe seiner Karriere aber immer mehr genreuntypischen Spielkonzepten zuwandte, die vornehmlich aus seiner karibischen Heimat stammen. Etwa im Zuge seiner Zusammenarbeit mit dem Gitarristen und Langzeitweggefährten Ernest Ranglin, seiner zahlreichen Würdigungen Bob Marleys, der Aufnahmen mit seinem Karibik-Ensemble Ivory & Steel sowie zuletzt 2019 im Rahmen seiner Monk-Hommage «Wareika Hill Rastamonk Vibrations».

 
 

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Der universelle Musikhandwerker – Warum der Komponist Paul Hindemith noch aktuell ist

13.05.2021MusikporträtWDR 3Anja Renczikowski —   –  Details

Paul Hindemith

Am Anfang, in den wilden 1920ern, erwirbt sich Paul Hindemith einen Ruf als musikalischer Bürgerschreck. Doch seine Neigung zum künstlerischen Rabaukentum beruhigt sich rasch, und er mutiert zu einem führenden Vertreter der gemäßigten Moderne. — Wie auch immer man zu ihm steht – einen Mangel an Vielseitigkeit kann man Hindemith jedenfalls nicht vorwerfen. Denn als Geiger, Bratscher, Klavierspieler oder Schlagzeuger hat Hindemith, eigener Aussage zufolge, die folgenden musikalischen Gebiete beackert: Kammermusik aller Art, Kino, Kaffeehaus, Tanzmusik, Operette, Jazz-Band und Militärmusik. Hinzu kommen noch sein Interesse an elektronischer Klangerzeugung sowie sein Talent als Musik-Organisator und als Pädagoge.

 
 

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Hier am Rande der Stadt – Intendant und Schriftsteller Steffen Mensching

13.05.2021KulturfeatureWDR 3Simone Hamm – Tabea Soergel und Martin Becker —   –  Details

Steffen Mensching

Seit 2008 ist der Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Steffen Mensching Theaterintendant in Rudolstadt. 2018 erschien sein Roman „Schermanns Augen“. Er brachte 4000 antiquarische Bücher aus New York City nach Deutschland und schrieb einen Roman über ihre ehemaligen Besitzer. Er stand vor dem Mauerfall oft auf der Bühne und besang mit seinem Freund Wenzel “Letztes aus der Da Da eR“. Er ist seit über zehn Jahren Theaterintendant im kleinen Rudolstadt, hat dafür sogar das Berliner Metropolenleben hinter sich gelassen und scheut keine Kontroversen: Steffen Mensching, Jahrgang 1958, geboren in Ostberlin, ist Clown, Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller – und in erster Linie ein kritischer Geist, der sich vor allem am Rand wohlfühlt. Das Feature begleitet Mensching durch seinen Theateralltag in der thüringischen Kleinstadt – und es erzählt von der Entstehungsgeschichte seines letzten Romans “Schermanns Augen“, für den Steffen Mensching zwölf Jahre lang die Geschichte des sowjetischen Gulags und seiner Insassen recherchiert hat.

 
 

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NDR Bigband gratuliert Carla Bley zum 85. Geburtstag

13.05.2021Round MidnightNDR KulturHenry Altmann —   –  Details

Carla Bley

»Dieser Bursche ist wie Sprengstoff» – soll Frank Sinatra über den im Jahre 1944 im jamaikanischen Kingston geborenen Pianisten Monty Alexander gesagt haben, der im zarten Alter von 17 Jahren nach Miami ging und seitdem mit fast allen Größen des amerikanischen Jazz gespielt hat. Ein «Klavierfuchs» (Dave Brubeck), der sich anfangs stark an Oscar Peterson orientierte, sich im Laufe seiner Karriere aber immer mehr genreuntypischen Spielkonzepten zuwandte, die vornehmlich aus seiner karibischen Heimat stammen. Etwa im Zuge seiner Zusammenarbeit mit dem Gitarristen und Langzeitweggefährten Ernest Ranglin, seiner zahlreichen Würdigungen Bob Marleys, der Aufnahmen mit seinem Karibik-Ensemble Ivory & Steel sowie zuletzt 2019 im Rahmen seiner Monk-Hommage «Wareika Hill Rastamonk Vibrations».

 
 

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Als Curzio Malaparte einen Napoleon-Witz machte

13.05.2021NewsWelt OnlineMarc Reichwein —   –  Details

Curzio Malaparte

Kurt Erich Suckert: Curzio Malaparte — Zu den originellsten Figuren der Literaturgeschichte zählt Curzio Malaparte. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein exzentrischer Schriftsteller, der eine architektonische Landmarke auf Capri hinterließ, die Godard später als Filmkulisse diente.

 

Zu den originellsten Spuren, die Napoleon in der Literaturgeschichte hinterließ, zählt der Schriftsteller Curzio Malaparte. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich eine der schillerndsten Figuren der Weltliteratur. Viele wissen nicht, dass der Italiener in Wahrheit Kurt Erich Suckert hieß. — 1898 in Prato bei Florenz geboren, wurde Kurt als Kind eines aus Zittau in Sachsen stammenden deutschen Ingenieurs und einer italienischen Mutter schon in der Schule Curzio gerufen und bekam eine Ahnung davon, wie sehr Namen Identitäten prägen. Und dass sie sich nicht immer wörtlich übersetzen lassen, manchmal aber schon. Die Chuzpe, sich der Öffentlichkeit qua Pseudonym als parodierend-negatives Abziehbild des berühmten Korsen Bonaparte zu präsentieren, muss man erst mal haben. — Malaparte («schlechter Teil») ist auf Italienisch ein sehr sprechender Name. Schon mit 16 Jahren zog Kurt Suckert (als Garibaldiner) in den Ersten Weltkrieg. Ab 1925 nannte er sich Malaparte und wusste sich zeit seines Lebens neu zu erfinden: als Soldat, Literat, Diplomat (1919 war er Attaché in Warschau), als Faschist, Journalist, Spion, Kriegsreporter, Kommunist und Katholik. Chamäleon lautet sein Spitzname in Italien, was auch damit zu tun hat, dass er sich 1922 am Marsch auf Rom beteiligt hatte, Ende der 1920er aber eine Satire auf Mussolini schrieb: «Don Camaleón». — Malaparte ging nach Frankreich, veröffentlichte dort 1931 eine Schrift über den Staatsstreich, «Technique du coup d›Etat». 1933 zurück in Italien, wurde er verhaftet, für ein Jahr nach Lipari verbannt, verbrachte weitere Jahre im Hausarrest, bevor er 1938 als Korrespondent des «Corriere della Sera» in die Kolonie Italienisch-Ostafrika ging. Im Zweiten Weltkrieg war Malaparte Spion der Amerikaner und Kriegsreporter an allen möglichen Fronten. — Biografen und Literaturwissenschaftler betonen Malapartes Eskamotage, also seine bis zur Taschenspieltrickserei gehende Wandlungsfähigkeit. Schon als junger Mann sei Malaparte «ein geübter Lügner» gewesen, schreibt, sichtlich fasziniert, Hans Magnus Enzensberger in seinem Buch «Überlebenskünstler» über ihn. Zwei Romane von Malaparte erlangten weltweite Bekanntheit. Der eine heißt (übrigens auch im italienischen Original) «Kaputt» und spielt im Zweiten Weltkrieg, unter anderem im deutsch besetzten Polen; in ihm tritt neben dem Generalgouverneur Hans Frank auch der Kriegsverbrecher Otto Wächter auf. Der andere Roman heißt «Die Haut» und spielt 1943 in Neapel. Florian Illies empfiehlt ihn als «aberwitziges, größenwahnsinniges und explosives Buch». — Die Casa Malaparte — Malapartes berühmteste Hinterlassenschaft aber ist kein literarisches Werk, sondern die von ihm mit entworfene, ab 1938 entstandene Villa auf Capri. Die architektonisch herausragende Landmarke faszinierte Filmemacher und Fotografen später gleichermaßen. Godard drehte hier «Die Verachtung» mit Brigitte Bardot und Michel Piccoli. Karl Lagerfeld machte einen Bildband. Malaparte nannte die Villa «una casa come me: triste, dura, severa» («ein Haus wie ich: traurig, hart, streng»). — Als Curzio Malaparte 1957 starb, vermachte er seine Villa den Chinesen. Denn längst war er kommunistisch gesinnt und Italien, was oft vergessen wird, das westeuropäische Land mit der größten KP. Mao Tse-tung hatte ihn nach China eingeladen. Auf der Reise wurde bei Malaparte Lungenkrebs festgestellt, schwer krank starb er wenige Monate später in Rom, nicht ohne auf dem Totenbett noch rasch zum Katholizismus überzutreten. Die Capri-Villa wurde übrigens nach langen Rechtsstreitigkeiten nie chinesisches Volkseigentum, sie befindet sich heute in Privatbesitz.

Parodierte Bonaparte: Curzio Malaparte

 
 

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Klaus Doldinger wird 85 Jahre alt

12.05.2021Round MidnightNDR KulturThomas Haak —   –  Details

Klaus Doldinger

Bereits vor 25 Jahren wurde Klaus Doldinger mit einem «Echo Jazz Lifetime Award» ausgezeichnet. Für ein Lebenswerk, das so umfangreich und vielgestaltig ist, wie das kaum eines anderen deutschen Jazzmusikers. Dabei sieht sich der 1936 in Berlin geborene, in Wien und Düsseldorf aufgewachsene Saxofonist hauptberuflich als Komponist von Fernseh- und Filmmusiken – z.B. für den «Tatort» oder «Das Boot» – der sich ohne diese Basis keine Band wie Passport leisten könnte.

 
 

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Sonnig, schmeichelnd, leichtfüßig – die Jazz-Flöte von Hubert Laws

11.05.2021Round MidnightNDR KulturSarah Seidel —   –  Details

Hubert Laws

Nur eine Handvoll Musiker des Jazz haben die Flöte zu ihrem Hauptinstrument gemacht – meist ist sie das Nebeninstrument der Saxofonisten. Mit der Flöte traten in der Vergangenheit die Saxofonisten Jerome Richardson, Frank Wess, Eric Dolphy oder Yusef Lateef in Erscheinung, ausschließlich als Jazzflötisten kennt man Herbie Mann, James Newton, Jeremy Steig oder Hubert Laws. Nicht so durchsetzungsstark wie andere Instrumente im Jazz, wird die Flöte schon mal belächelt oder assoziiert mit Cartoon-Musik, wahlweise niedlich oder schrill. Man hört die Querflöte und ihre Schwestern, die Piccolo-, Alt-, Tenor- und Bassflöte in Orchestern, Big Bands und in Latin-Jazz-Zusammenhängen, gerne in kurzen Soli oder als «Fills», zum Beispiel eingesetzt zwischen den Melodien eines Sängers. Ein Sound, der ab und an aufleuchtet, aber nicht zu dominant ist. Als Soloinstrument ist die Flöte offenbar für männliche Musiker weitaus weniger attraktiv als das Saxofon, ihre hohe Tonlage entspricht einfach nicht dem Bild von starken Kerlen mit tiefen Stimmen.

 
 

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From Pink to Blue – Die Stimme von Joni Mitchell From Pink to Blue

11.05.2021FeatureDeutschlandfunk KulturJan Decker —   –  Details

Joni Mitchell

From Pink to Blue — Die Stimme von Joni Mitchell — Feature von Jan Decker — Regie: Friederike Wigger — Mit: Sebastian Schwarz, Lyonel Holländer, Lena Stolze, Marina Frenk, Walter Kreye, Michael Evers, Oliver Nitsche und Friederike Wigger — Quellen der verwendeten Originaltöne von Joni Mitchell: CBC Music, Charlie Rose, Christiane Rebmann — Ton: Thomas Monnerjahn — Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018 — Länge: 54›25 — Eine Wiederholung vom 03.11.2018 — In der Jugend eine Folk-Ikone mit sirenenhaftem Sopran. 30 Jahre später eine lebende Legende mit brüchigem Alt. Was an Joni Mitchell fasziniert, berührt, manchmal auch verstört, das erzählt ihre Stimme. — In der Stimme des Menschen hört man alles, sie ist Ausdruck und Handeln des Menschen, man braucht nicht mehr, um ihn zu erkennen (frei nach Rudolf Arnheim). Joni Mitchell: In ihrer Stimme, die von den höchsten Registern am Beginn ihrer Karriere bis zu irritierenden Tiefen an deren Ende reicht, schwingt schon der ganze Mythos Joni mit. Die kanadische Sängerin ist feministische Ikone, aufrechte politische Kämpferin und bahnbrechende Songwriterin. Am 7. November 2018 ist ihr 75. Geburtstag. — Joni Mitchell im Jahr 2013

 
 

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Die Komponistin und Pianistin Carla Bley zum 85. Geburtstag

10.05.2021Round MidnightNDR KulturMauretta Heinzelmann —   –  Details

Carla Bley

Wer Carla Bley auf der Bühne erlebt hat, wird sie ewig in Erinnerung behalten: hochgewachsen, voluminöse Haare, eine charismatische, dabei völlig entspannte und humorvolle Künstlerin, ohne die die Welt ärmer wäre. Carla Bley ist ein Wunder in der Jazzlandschaft. Ihre Anfänge sind legendär, sie verkaufte Zigaretten im Jazzclub «Birdland», um der Musik nahe zu sein, und auch Paul Bley, ihrem ersten Ehemann. Wer über Frauen im Jazz nachdenkt, ruft: es gibt doch Carla Bley! Sie ist voran- und weitergegangen, als kreative, kompromisslose Komponistin, als eigensinnige Pianistin, als Dirigentin großer Ensembles und Visionärin der Jazz-Oper «Escalator over the Hill».

 
 

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Ausbeutung eingepreist – Der schwere Weg zu sauberen Lieferketten

09.05.2021Das FeatureWDR 5Nico Rau und Linda Staude —   –  Details

Textilarbeiter:innen

Kinderarbeit, Ausbeutung, Raubbau – viele Waren in unseren Läden werden unter katastrophalen Bedingungen hergestellt. Jetzt soll ein Lieferkettengesetz deutsche Unternehmen zu nachhaltiger Produktion weltweit zwingen.

Rein ökonomisch macht es Sinn, wenn Unternehmen in anderen Ländern fertigen lassen: Sie produzieren kostengünstig und verkaufen anderswo in der Welt zu teuren Preisen. Allerdings geht die Profitmaximierung häufig auf Kosten der ärmeren Länder. Die Produktion dort ist oft genug nur deshalb kostengünstig, weil Hungerlöhne gezahlt werden, weil es keinen Arbeitsschutz gibt, keine soziale Absicherung, keine Umweltstandards. Das Dok5-Feature zeigt, warum Kobalt aus einsturzgefährdeten Mini-Minen im Kongo in den Batterien unserer E-Autos landet. Wie ein deutscher Smartphone-Hersteller nachhaltig in China produziert. Warum es den Näherinnen in Bangladesch zwar besser geht als noch vor fünf Jahren, aber längst noch nicht gut. Und was passieren müsste, um die Produktionsbedingungen wirklich zu verbessern.

 
 

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