Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Algerien statt Russland – Italien bezieht sein Erdgas zunehmend aus Nordafrika

19.07.2022NewsNZZAndres Wysling —   –  Details

Aménas Algerien

Algerien erhöht seine Erdgaslieferung an Italien, das im Gegenzug neue Förderanlagen und auch Wasserstofftechnologie liefert. Moskau scheint nicht erbaut. Innert kurzer Zeit hat Italien seine Abhängigkeit von russischem Erdgas ein Stück weit gemindert. Der wichtigste Lieferant ist neuerdings Algerien. Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi reiste am Montag – trotz der akuten Regierungskrise in Rom – mit mehreren Ministern nach Algier, um Verträge im Energiebereich abzuschliessen. — Die Förderanlage von In Aménas, 1600 Kilometer südöstlich von Algier. Die algerischen Anlagen sollen mit italienischer Technologie modernisiert und erweitert werden.

 
 

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Der Herr über Russlands Kriegswirtschaft – Denis Manturow steigt auf und gibt auch politisch zu reden

19.07.2022NewsNZZMarkus Ackeret —   –  Details

Denis Manturow

Russlands Präsident Wladimir Putin will die Industrie stärker auf die Bedürfnisse der Kriegszeit ausrichten. Doch sein Land kann die Abhängigkeit von ausländischen Gütern nicht so rasch abschütteln. — Denis Manturow soll als Vizeministerpräsident und Industrieminister die «technologische Souveränität» Russlands ermöglichen.

 
 

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1971 schiesst Susanne Augustesen die dänischen Fussballerinnen mit einem Hattrick vor 112 500 Zuschauern zum WM-Titel

19.07.2022NewsNZZNiels Anner —   –  Details

Susanne Augustesen

Mit 15 wird Susanne Augustesen in Mexiko Weltmeisterin, mit 18 zieht sie nach Italien, erzielt über 600 Tore und diktiert den Klubs ihre Bedingungen. Sie sagt: «Italien war der Ort für Frauenfussball. Zudem das Essen, guter Wein – Dänemark vermisste ich nicht.» — Susanne Augustesen (mit Sombrero) nach der Rückkehr von der WM 1971 in Mexiko.

 
 

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Samuel Moyn: Ist Frieden auf Erden möglich, Samuel Moyn?

19.07.2022NewsZeit OnlineJohannes Böhme —   –  Details

Samuel Moyn

Der Rechtshistoriker Samuel Moyn sagt, dass der Krieg abgeschafft werden könnte wie einst die Sklaverei. Sein Vorbild? Der russische Schriftsteller Leo Tolstoi. — Samuel Moyn beklagt, wie unambitioniert unser Denken über den Krieg geworden ist. Selbst Menschenrechtsorganisationen gäben sich schon damit zufrieden, wenn Kriege «weniger grausam» geführt würden. — Es ist keine einfache Zeit für Pazifisten. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine scheint eine Welt ohne Krieg noch schwerer vorstellbar als vorher. Der Rechtshistoriker Samuel Moyn, Professor an der Universität Yale, glaubt dennoch nicht, dass der Krieg unvermeidbar zum Menschen gehört. In seinem Buch «Humane: How the United States Abandoned Peace and Reinvented War» beschreibt er eine mehr als hundert Jahre andauernde Debatte. Auf der einen Seite standen Idealisten, die den Krieg abschaffen wollten. Auf der andere Seite Reformer, die lediglich danach strebten, die Grausamkeit von Konflikten zu reduzieren – weil ihnen der Weltfrieden als Ziel zu weit weg schien. Moyn beschreibt, wie die Reformer die Überhand gewannen. Er hält das für eine Tragödie.

 
 

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Kolossale Menge an Schwierigkeiten / Russland-Experte erklärt

18.07.2022NewsFocusF —   –  Details

putin

Es sind ungewöhnlich kleinlaute Worte für den russischen Kriegstreiber: Gegenüber der Agentur Interfax sagte Wladimir Putin am Montag, sein Land stehe angesichts der vom Westen verhängten Sanktionen vor «kolossalen Menge an Schwierigkeiten». Dahinter steckt ein klares Kalkül des Kreml. — Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen als große Herausforderung für sein Land bezeichnet – sich aber weiter optimistisch gezeigt. «Es ist klar, dass dies eine große Herausforderung für unser Land ist, aber wir werden nicht nur nicht aufgeben», sagte Putin am Montag der Agentur Interfax zufolge. «Natürlich nicht, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.» Es sei nicht möglich, Russland mit einem «riesigen Zaun» vom Rest der Welt zu isolieren.

 
 

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Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg ist gestorben / Im Alter von 93 Jahren

18.07.2022NewsSpiegel OnlineLeonid Volkov —   –  Details

Claes Oldenburg

Er galt als eine der letzten Ikonen der Popart. Seine riesigen Skulpturen stehen auf der ganzen Welt. Nun ist Claes Oldenburg in New York gestorben.

Er hat die vor allem auf Drucken und Gemälden stattfindende Pop-Art der 1960er-Jahre zur Skulptur emporgehoben und Konsumobjekte auf humorvolle Weise in einen neuen Kontext gesetzt. Mit Andy Warhol und Roy Lichtenstein zählte er zu den größten Vertretern der Strömung: Claes Oldenburg ist tot. Er sei am Montag im Alter von 93 Jahren in New York gestorben, sagte eine Sprecherin der Pace-Galerie der Deutschen Presse-Agentur in New York. Zuvor hatten US-Medien über den Tod des Künstlers berichtet. — Der Künstler habe sich zuletzt in seinem Studio im Stadtteil Soho, wo er auch lebte, von einem Sturz erholt. «Ich hatte die Ehre, eine großartige Freundschaft mit einem der radikalsten Künstler des 20. Jahrhunderts zu haben«, wurde Galeriegründer Arne Glimcher zitiert: «Er hat das Wesen der Skulptur von hart zu weich verändert und sein Einfluss auf die Kunstwelt ist bis heute sichtbar.« —

 
 

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Estland: Die Frau, die Putin die Stirn bietet

21.07.2022NewsSüddeutsche ZeitungKai Strittmatter —   –  Details

Kaja Kallas

Estlands Premierministerin Kaja Kallas hat sich quasi neu erfunden in der Ukraine-Krise: Heute gilt sie als Frontfrau des Widerstands gegen Russland in der EU. — «Gas mag teuer sein, aber die Freiheit ist unbezahlbar», Estlands Premierministerin Kaja Kallas findet stets klare Worte in der Ukraine-Krise.

 
 

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Moskaus ehemaliger Oberrabbiner über Russland: Der Eiserne Vorhang ist schon wieder zu einem Drittel zu

21.07.2022NewsSüddeutsche ZeitungPeter Münch —   –  Details

Pinchas Goldschmidt

Pinchas Goldschmidt bei einem Besuch in München. Auf seine Gemeinde wurde Druck ausgeübt, damit sie sich für den Krieg ausspricht. — Nach 33 Jahren als Oberrabbiner von Moskau ist Pinchas Goldschmidt nach Israel gegangen – aus Protest gegen Putins Krieg in der Ukraine. Ein Gespräch über sein neues Leben im Exil und die Situation der Juden in Russland.

 
 

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Russland: Machtspiel um eine Turbine

18.07.2022NewsSüddeutsche ZeitungThomas Fromm —   –  Details

Gasturbine von Siemens

Ob bald wieder Gas durch Nord Stream 1 fließt, soll auch von einer 20 Tonnen schweren Gasturbine aus Deutschland abhängen. Nur wo steckt dieses Teil eigentlich gerade? — Wo ist sie überhaupt, die Gasturbine? Siemens Energy will darüber kein Wort verlieren, das Thema ist hochbrisant und politisch. Die russische Zeitung Kommersant will gehört haben, dass die Turbine inzwischen repariert und von Kanada am Sonntag mit dem Flugzeug nach Deutschland gebracht wurde. Vorausgesetzt, dass es keine größeren Probleme mit der Logistik oder dem Zoll gebe, werde es dann noch einmal weitere fünf bis sieben Tage dauern, bis die Turbine am Einsatzort ankomme. Zu spät jedenfalls für eine pünktliche Wiedereröffnung der Pipeline. Wenn es überhaupt jemals so weit kommt.

 
 

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Zum Tod von Hans-Thies Lehmann: Nach der Mimesis

18.07.2022NewsSüddeutsche ZeitungPeter Laudenbach —   –  Details

Hans-Thies Lehmann

Sah Theater weniger als Text, mehr als Praxis: Hans-Thies Lehmann, geboren 1944, lehrte bis zu seiner Emeritierung 2010 in Frankfurt am Main. — Er hat das Theater, wie es heute ist, geprägt: Hans-Thies Lehmann, Theoretiker des «Postdramatischen Theaters», ist gestorben. — Dass ausgerechnet ein Theaterwissenschaftler prägend für eine ganze Stilrichtung des Theaters und eine Generation von Theatermachern wird, ist eine rare Ausnahme. Hans-Thies Lehmann war diese Ausnahme. — Gemeinsam mit seiner früh verstorbenen ersten Frau Genia Schulz prägte er in den 1980er Jahren die westdeutsche Rezeption des damals als skandalös geltenden Werkes von Heiner Müller. Mit seinem Buch «Postdramatisches Theater», gleichzeitig eine Bestandsaufnahme neuer Theaterformen und begriffsscharfe ästhetische Theorie, legte Lehmann 1999 eine Art Manifest vor. Es entwickelte fortan enormen Einfluss auf die Debatte und das Selbstverständnis junger Theatermacher, die sich von Drama und Theater als mimetischer Abbildung der Wirklichkeit und Spielern im Dienst ihrer fiktiven Rollen verabschiedet hatten. — Die Verbindung seiner Schüler zu ihrem Lehrer blieb eng. In der Nacht nach dem Bekanntwerden des Todes Lehmanns verschickte Daniel Wetzel von Rimini Protokoll den Videomitschnitt eines Vortrags dieses großen Lehrers. Am 16. Juli ist Hans-Thies Lehmann nach langer schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren in Athen gestorben.

 
 

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