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Düstere Prognose im Ukraine-Krieg / Historiker mahnt: Putin weiß, dass die westliche Einigkeit ein Verfallsdatum hat

26.07.2022NewsFocusNiall Ferguson —   –  Details

Niall Ferguson

Der bekannte Historiker Niall Ferguson glaubt, dass die USA einen großen taktischen Fehler im Ukraine-Krieg begangen hat. Seine Prognose für die Ukraine ist deshalb bitter. Das hat auch mit dem Westen und der Erwartung, wie dieser sich gegenüber Russland verhalten wird, zu tun. — «Der Krieg ist umso schwieriger zu beenden, je länger er dauert. Und es wird von Woche zu Woche schwieriger», sagt Niall Ferguson. Der bekannte schottische Historiker ist aktuell Professor an der Universität Havard und hat zahlreiche Bestseller zu politischen und historischen Themen verfasst. — Das Problem aus Sicht der Ukraine dabei: «Leider arbeitet die Zeit zu Putins Gunsten.» Obwohl die russische Invasion zu Beginn katastrophal verlief, sei es für Kiew immer schwieriger zu gewinnen, «je mehr die Ukraine verwüstet wird», so Ferguson im Interview mit « Welt «.

 

 
 

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Papst in Kanada / Federschmuck genügt nicht

26.07.2022NewsFAZ onlineMajid Sattar —   –  Details

Papst Franziskus

Franziskus hat die Indigenen um Vergebung gebeten. Die Anerkennung ihres Leids ist wichtig. Aber es geht um viel mehr. — Die Worte des Papstes waren deutlich. Wie es die indigene Bevölkerung Kanadas gefordert hatte, bat Franziskus für die Rolle der katholischen Kirche um Vergebung. Und er sprach offen aus, was den Kindern an den Schulen, deren letzte erst in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts ihre Pforten schloss, angetan wurde, um sie an die «christliche Zivilisation», wie es hieß, anzupassen. Das Bild des Papstes mit Federschmuck drückte aus, dass die indigene Gemeinschaft seine Geste als aufrichtig empfindet.

 
 

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Europa in der Krise / Wirtschaftshistoriker Adam Tooze: Wir brauchen eine europäische Armee

26.07.2022NewsSternTimo Pache und Stefan Schmitz —   –  Details

Adam Tooze

— Eine neue Eurokrise kann sich Europa nicht leisten, sagt Wirtschaftshistoriker Adam Tooze. Notfalls müsse Deutschland auch für Italiens Schulden einstehen. — Herr Tooze, Sie waren vor einigen Wochen nach langer Zeit wieder in Europa. Als Brite, der in New York lebt: Wie waren Ihre Eindrücke, was hat sich verändert? — Mein erster Eindruck in Berlin war, dass sich sehr wenig verändert hat. Alles war wie immer, und ich habe mich prompt mit Corona angesteckt – zum ersten Mal übrigens.

 
 

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Auswandern in den Kaukasus: Warum so viele junge Russen nach Georgien ziehen

26.07.2022NewsBerliner ZeitungFerry Batzoglou —   –  Details

Strandpromenade von Batumi

Die Strandpromenade von Batumi mit altem Leuchtturm und Riesenrad — Digitale Nomaden mit neuer Heimat: Rund 40.000 meist junge Russen sind seit Kriegsbeginn nach Georgien geflüchtet – aus politischen und ökonomischen Gründen. — Ihre Entscheidung habe sie am 25. Februar gefällt, einen Tag nach dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine. Sie habe nicht gezögert. Ihr war klar: Sie muss Russland verlassen. Sofort. Nein, sie sei in Moskau nicht bedroht gewesen. Sie hatte ihren Job, sie hatte ihr Einkommen. Es hätte so weiterlaufen können. Sie habe nur einfach nicht ungewollt das System Putin unterstützen wollen, diesen sinnlosen Krieg in der Ukraine, überhaupt alles in ihrer Heimat, indem sie weiter in Russland bleibt und brav ihre Steuern bezahlt, erklärt sie.

 
 

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Wie eine Berliner Freiwillige direkte Hilfe ins ukrainische Cherson organisiert

26.07.2022NewsBerliner ZeitungElizabeth Rushton —   –  Details

Hilfe für Cherson

Cherson ist seit fünf Monaten von Russland besetzt, das Essen wird knapp. Eine Frau organisiert von Berlin aus Hilfe für ihre Heimatstadt. – Liska Crofts hat viele schöne Erinnerungen an Cherson. Die Familie ihrer Mutter kommt aus dieser Stadt im Süden der Ukraine. Die 26-Jährige, die jetzt als Softwareentwicklerin in Berlin arbeitet, erinnert sich daran, wie sie bei ihren Sommerbesuchen in der Stadt Kajak auf dem Fluss Dnipro und mit ihrer Oma in einem holprigen Sammelbus in die Oper von Odessa fuhr. «Früher bin ich an der Antonivka-Brücke entlanggelaufen – das war der schönste Ort, um die Stadt zu überblicken», sagt sie. Doch mitten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Brücke zum Schauplatz schwerer Kämpfe geworden. «Ich habe ein Foto gesehen», sagt Crofts, «da lag eine Leiche auf den Stufen.»

 
 

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Evita: 70. Todestag einer Ikone

26.07.2022Der Tag: Cliprbb kulturAnne Herrberg —   –  Details

Maria Eva Duarte de Perón

Vorkämpferin des Feminismus in Südamerika — Den einen gilt sie als «Engel der Armen» und Vorkämpferin des Feminismus, für andere war sie eine machtgierige, berechnende Populistin, die Wohltätigkeit als bloße Show inszenierte. — Maria Eva Duarte de Perón, besser bekannt als Evita, stieg aus armen Verhältnissen zu einer der mächtigsten Frauen Lateinamerikas auf. Vor 70 Jahren, mit nur 33 Jahren, starb sie an Krebs. Ihr Mythos prägt Argentinien bis heute. — Zu ihrem heutigen Todestag berichtet Südamerika-Korrespondentin Anne Herrberg.

 
 

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Wie die Ukraine einen Zermürbungskrieg vermeiden kann

25.07.2022NewsThe EconomistTE —   –  Details

Jack Watling

Ein großflächiger Gegenangriff ist möglich. Aber die Ukraine darf Russland nicht vorzeitig schlagen, sagt der Militärexperte — Russlands Invasion in der Ukraine am 24. Februar führte zu einem verzweifelten Gerangel unter den Verbündeten um Waffen zur Ausstattung der ukrainischen Streitkräfte. Die Länder sendeten vorrangig, was sofort verfügbar war und was das ukrainische Militär mit minimaler Ausbildung nutzen konnte. Aber während sich der Krieg hinzieht, erfordert ein ukrainischer Sieg jetzt, dass seine Freunde methodischer in der Unterstützung sind, die sie bieten.

 
 

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Musiktransfer über die Alpen (1)

25.07.2022MusikstundeSWR2Andreas Maurer —   –  Details

Rausch des Karnevals

Italien, seit jeher übt der südeuropäische Stiefel auf die Menschen jenseits der Alpen eine Faszination aus. Doch warum gerade Italien? Vielleicht weil das Land immer schon mehr ist als Sonne, Strand und Pasta. Herrscher sehen in dem einstigen antiken Weltreich das Ideal Europas und immer wieder schwappt das Gedankengut der Antike über die Alpenpässe. Schubert und Wagner erkennen im Altertum den höchsten Ausdruck des poetischen Gedankens, Puccinis und Verdis Melodien dröhnen durch die Gassen und Rom-Stipendiaten kehren nicht nur mit antiken Träumereien, sondern auch mit dem Rausch des Karnevals im Gepäck nach Hause zurück. Italien ist eben Leben und Sehnsucht zugleich.

 
 

SK-try202*hehi

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Elfriede Jelinek sehr frei nach Johann Nestroy

25.07.2022KlangkunstÖ1Details

Elfriede Jelinek

»Präsident Abendwind». Von Elfriede Jelinek. Mit Ernst Konarek, Manuela Alphons, Wolfram Berger, Jörg Hube, Louise Martini, Hans Wyprächtinger und Elfriede Jelinek. Instrumente: Helmut Herold, Klaus Burger und Edith Salmen-Weber. Musikalische Einstudierung: Othmar Costa. Musik: Peter Zwetkoff. Ton: Hans Scheck. Schnitt: Uta von Reeken. Regie: Hans Gerd Krogmann (BR 1992)

Ebenso wie die Vorlage zu «Präsident Abendwind» – Johann Nestroys 1862 uraufgeführter Einakter «Häuptling Abendwind» – ist Elfriede Jelineks Dramolett eine Sprach-Satire auf die moderne Zivilisation und ihre politische Kultur, auf Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Präsident Abendwind ist ein Verwandter der vielen fiktiven und realen Herrscher, die es verstehen, durch diktatorisches Regime ihren Geldbeutel, ihr Machtvolumen und ihren Magen zu füllen. Dass er zum Schluss von einem Bären gefressen wird, ist kein Akt der Gerechtigkeit, sondern eine Form der «Abwicklung» durch eine überseeische Fernsehgesellschaft, deren Vertreter der Bär ist.

 
 

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