Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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… then we take Berlin (1)

12.11.2022le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Leonard Cohen

le week-end in Berlin

Familie Mendelssohn Bartholdy bezieht 1825 ein geräumiges Haus in Berlin, Sohn Felix ist 16 Jahre alt und schreibt das Oktett für Streicher, im Jahr darauf werden in Berlin die ersten Gaslichter zur Straßenbeleuchtung installiert. — Felix› Mutter entstammt einer musikaffinen Familie, spielt Klavier, organisiert und fördert das zeitgenössische Musikleben, die in Berlin lebenden Bach-Söhne prägen den familiären Musikgeschmack. Sarah Levy, jene Großtante von Felix Mendelssohn Bartholdy, bei der er Klavierunterricht erhält, war ihrerseits eine Schülerin von Carl Philip Emanuel Bach. — Carl Phlilp Emanuel Bach: «Gewisse Umstände machten jedoch, dass ich erst 1740 bei Antritt der Regierung seiner Preussischen Majestät förmlich in dessen Dienste trat, und die Gnade hatte, das erste Flötensolo, was seine Majestät als König spielten, in Charlottenburg mit dem Flügel ganz allein zu begleiten.»

Er soll ein sehr guter Flötist gewesen sein, weswegen die Berliner Komponisten überproportional viel für die Traversflöte geschaffen haben. Aber Friedrich der Große soll mitunter gröbere Probleme mit dem Rhythmus gehabt haben und deshalb – glaubt man den Klagen Carl Philipp Emanuel Bachs – war das Leben als königlicher Begleiter nicht immer ganz einfach.

 
 

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Oskar Werner als melancholischer Prinz Leonce

12.11.2022HörspielÖ1Georg Büchner – Gert Westphal —   –  Details

Oskar Werner

»Leonce und Lena». Von Georg Büchner. Mit Oskar Werner (Leonce), Gertrud Kückelmann (Lena), Werner Krauß (Valerio), Armin Waldek-Süßenguth (König Peter), Nicole Heesters (Rosetta) und Alma Seidler (Gouvernante). Ton: Friedrich Wilhelm Schulz. Musik: Peter Zwetkoff. Regie: Gert Westphal (SWF 1958)

Er war einer der führenden Theater- Filmschauspieler der Nachkriegszeit, er war – spätestens seit seiner Rolle in François Truffauts «Jules et Jim» – ein internationaler Star. 1958, ein Jahr vor seiner Rückkehr ans Burgtheater, nahm Oskar Werner, gemeinsam mit seinen künstlerischen «Wahleltern» Werner Krauß und Alma Seidler, eine Hörspielfassung von Georg Büchners Lustspiel «Leonce und Lena» auf. Büchners Stück, das dieser 1836 im Alter von 23 Jahren schrieb, mit dem müden und zynischen Prinzen Leonce im Reiche Popo als Hauptfigur, lässt sich auch als Polit-Satire lesen, als angewandte «Theory of the Leisure Class», als radikale Kritik an der Provinzialität des deutschen Adels und an dessen als Genie-Attitüde verklärtem irrationalen Eskapismus. Gesellschaftskritik – vermittelt und veredelt durch die Stimmen außergewöhnlicher Schauspieler/innen.

 
 

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Soundtrack Vol.1 – Diagonal zum Thema Filmmusik

12.11.2022DiagonalÖ1Petra Erdmann —   –  Details

Hitchcocks Psycho

Ob die blutige Duschszene in Alfred Hitchcocks «Psycho» oder die unheilvolle Mundharmonika in Sergio Leones «Spiel das Lied von Tod». Soundtrack is first, wenn es darum geht, im Kino vom Schrecken zu erzählen. Die Musik triggert Erinnerungen an unsere intensivsten Filmerlebnisse. Wenn wir die Bilder längst ausgeblendet haben, implementieren sich filmische Ohrwürmer ins popkulturelle Gedächtnis. — Seit Beginn der Filmgeschichte haben verschiedene Erfinder versucht, Bild und Ton durch «sprechende» Kinofilme zu vereinen. Die Edison Company hat bereits im Herbst 1894 mit dem neuen Medium Film experimentiert. Heute ist der 20 Sekunden-Streifen unter «Dickson Experimental Sound Film» bekannt. Der Film zeigt einen Mann, möglicherweise Dickson, der vor einem Phonographen Geige spielt, während zwei Männer tanzen. — Die Filmmusik gibt mehr als nur den Ton an. Oft spielen Sounds und Tracks, ob symphonisch, elektronisch oder experimentell, eine zentrale Rolle, auf und außerhalb des «big screen». Der Soundtrack kreiert die Atmosphäre. Die Musik formt die Charaktere.

 
 

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Die Stimme des Oskar W. – Oskar Werner zum 100. Geburtstag

12.11.2022KlangkunstÖ1Alfred Koch —   –  Details

Oskar Werner

»Die Stimme des Oskar W.» – Ein Großteil der Faszination machte zweifellos die nasale, manchmal ein wenig arrogante, manchmal zerbrechliche, häufig kippende Stimme des Theaterhelden Oskar Werner aus. Alfred Koch hat dieser Stimme ein akustisches Denkmal gesetzt.

 

Er hatte eine Stimme, die «tausend Schattierungen» kannte. Oskar Werner, der Theaterheld, der Schwierige, der bereits mit 19 Jahren ans Burgtheater engagiert wurde, wo er Hamlet und Don Carlos spielte. — Spencer Tracy bezeichnete ihn «als den besten Schauspieler überhaupt, der hervorragend gebrechliche Jünglinge verkörperte». Oskar Werner schaffte den Durchbruch in Hollywood, um seine Kompromisslosigkeit und Unbestechlichkeit haben er selbst und seine Fans geradezu einen Kult getrieben. Das Geheimnis seines unverwechselbaren Timbres steht im Mittelpunkt dieser Hommage. —

 
 

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Kommunismus auf Steirisch: Wie Graz von einer KPÖ-Bürgermeisterin regiert wird

12.11.2022Gesichter EuropasDeutschlandfunkAntonia Kreppel —   –  Details

Elke Kahr

Elke Kahr regiert, in Koalition mit den Grünen und der SPÖ, seit dem 17. November 2021 im prächtigen Rathaus am Grazer Hauptplatz. Sie selbst gehört der Kommunistischen Partei Österreichs an.

 

Seit November 2021 ist die Marxistin Elke Kahr Bürgermeisterin der steirischen Landeshauptstadt Graz; eine wohlhabende Stadt, die fast zwei Jahrzehnte konservativ regiert wurde, flankiert von einer immer stärker werdenden KPÖ. Bürgernähe und ihr Einsatz für leistbaren Wohnraum machen die steirischen Kommunisten so erfolgreich – einzigartig in Österreich. Wird Graz nun «eine soziale und gerechte Stadt für alle»? Was bewegt sich in puncto Bodenversiegelung und Stadterweiterung, Klima- und Umweltschutz, Nahversorgung, Fürsorge für Zugewanderte und Obdachlose? Eine Nahaufnahme – in einer krisengeschüttelten Zeit.

 

 
 

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Nach dem Krieg – Das große Heft / nach Agota Kristof

12.11.2022HörspielDeutschlandfunkAgota Kristof —   –  Details

Die Zwillinge

Reihe: Nach dem Krieg — Das große Heft — Nach Agota Kristof — Bearbeitung und Regie: Erik Altorfer — Mit: Libgart Schwarz und Kristof van Boven — Komposition: Martin Schütz — Ton: Franz Baumann — Produktion: Deutschlandfunk/HR/DRS 2021 — Länge: 113›11

— Bei ihrer Großmutter auf dem Land sind die zwei Brüder der Grausamkeit des Kriegs ungeschützt ausgesetzt. Die Zwillinge erfahren, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen können. Ihre Beobachtungen schreiben sie nieder im großen Heft. Zu Kriegszeiten werden zwei zehnjährige Brüder von ihrer Mutter zur Großmutter aufs Land gebracht. Der Armut und Brutalität ausgesetzt, sind sie nun auf sich selbst gestellt. Die Schulen sind geschlossen, und die Großmutter behandelt sie schlechter als ihre Tiere. Die Brüder trainieren physische und psychische Unempfindlichkeit und bringen sich allmählich das Alphabet des Überlebens bei. Sie folgen eigenen Moralvorstellungen: Sie helfen, wo die Not noch größer ist, sie rächen Ungerechtigkeit, leisten Sterbehilfe. Im großen Heft schreiben sie ihre Beobachtungen und Erkenntnisse in einfachen Sätzen auf und schützen sich mit der Kraft einer sachlichen Sprache vor dem Zynismus des Elends.

 
 

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Leben fürs Theater – Intendantin Nele Hertlin

12.11.2022KlangkunstDeutschlandfunkBarbara Behrendt,Susanne Burkhardt —   –  Details

Nele Hertling

Nele Hertling hat 60 Jahre ihres Lebens an der Akademie der Künste in Berlin gearbeitet, wichtige internationale Performance- und Tanz-Festivals gegründet und das Theater Hebbel am Ufer (HAU) geprägt. Nun würdigt ein Sammelband ihr Lebenswerk. — Ein Moment am Ende des Abends spricht Bände über Nele Hertling: Da wünscht der Herausgeber des Buchs, Johannes Odenthal, ihr viel Freude beim Lesen. Denn Nele Hertling hat die fast 400 Seiten starke Veröffentlichung noch gar nicht gesehen.

 

Es sei ihr, sagt sie uneitel, komisch vorgekommen, sich bei einem Buch über ihre Person einzumischen. Mehr als die darin enthaltenen aufschlussreichen Gespräche hat sie nicht beigesteuert. Ohne die Akademie der Künste wäre wohl nie ein Buch über sie entstanden.

 

Dabei ist das, was hier fixiert worden ist, ein essenzielles Stück deutscher Kultur- und Performance-Geschichte. Dass man es mit klugen Ideen, mit Hartnäckigkeit und Vertrauenswürdigkeit schaffen kann, die Kulturparameter eines Landes zu verändern, das zeigt die Arbeit Nele Hertlings seit den 1960er-Jahren. Sie erinnert sich: — Sie war die erste, die Trisha Brown oder die Wooster Group aus New York nach Europa einlud. Sie machte Robert Wilson bekannt, Merce Cunningham, Lucinda Childs, Boris Charmatz, Jan Fabre – um nur einige zu nennen.

 
 

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