Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Euer Beethoven – ‹Nur die Kunst hielt mich zurück› oder Welcher Gott! – Helmut Oehring

04.02.2023radioWissenBayern 2Helmut Oehring

Lv Beethoven

Mit: Gregor Wiest, Daniel Roy, Christoph Staude und der Band BUG ROZER — Kompositorische Mitarbeit, Sound- und Klangregie: Torsten Ottersberg / GOGH surround musicproduction — Komposition und Regie: Helmut Oehring — Produktion: SWR 2020 — Hörstück von Helmut Oehring. Der Komponist und Vertreter des modernen Musiktheaters, zitiert Beethoven in seinem doku-poetischem Hörspiel über dessen «Konversationshefte», seine Briefe und dem «Heiligenstädter Testament». — Diese Zeugnisse konfrontiert Oehring mit O-Ton-Interviews zum Thema «Hören», die vom Instrumentalisten bis zum Gehörlosen reichen, und mit einem autonomen Musik-Kosmos aus eigenen, mit Beethovens Werk splitterhaft vernetzten Kompositionen. Das Genie Beethoven dabei auf seine Tauglichkeit für die zeitgenössische Kunst und das heutige Leben überprüft.

Die musikalische Ebene versucht dabei, jegliche Illustration zu unterlaufen, und ist als autonomer Kompositions-Kosmos angelegt, in dem Oehring splitterhaft (und sich damit bewusst auf die frühromantische Fragmenttheorie beziehend) die Musik Beethoven «erhört» und für sich «nachhört».

 
 

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Iceland Crust – Hörstück von Nikolaus Heyduck und Monika Golla

04.02.2023Studio Akustische KunstWDR 3Ilka Geyer —   –  Details

Nikolaus Heyduck und Monika Golla

Für die Komposition «Iceland Crust» haben die Künstler Monika Golla und Nikolaus Heyduck die Signale von geologischen Messstationen bearbeitet und mit field recordings aus isländischen Städten kombiniert: Akustische Bestandsaufnahmen eines Landes. — Der isländische Boden ist heute in mehrfacher Hinsicht unsicheres Terrain: Jährlich driften die Erdplatten unter der Insel um zwei Zentimeter auseinander. Dass der Boden trägt, verdankt er einzig und allein der Verkrustung von nachbrodelndem Gesteinsmaterial. Gleichzeitig hat der Bankencrash von 2008 tiefe Gräben in der isländischen Gesellschaft hinterlassen. — Monika Golla, geboren 1966 in Bytom (Polen), studierte Kunstgeschichte, visuelle Kommunikation und Fotografie. Atelierstipendium der Association of Icelandic Visual Artists, Reykjavik. Nikolaus Heyduck, 1957 in Kassel geboren, Studium der Bildenden Kunst und Komposition, lebt und arbeitet in Darmstadt.

 
 

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Peter Longerich über 1923 und den 30. Januar 1933

04.02.2023DiskursMDR KulturStefan Nölke —   –  Details

Peter Longerich

Ruhrbesetzung, Hyperinflation und zwei Putschversuche: Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Krisenjahr 1923 mit dem Scheitern der Weimarer Republik 10 Jahre später? Darüber spricht MDR Kulturredakteur Stefan Nölke mit dem Münchner Historiker und Buchautor («Außer Kontrolle. Deutschland 1923») Peter Longerich.

 
 

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Der unmögliche Traum (4/5

04.02.2023Aus den ArchivenDeutschlandfunk KulturSiegfried Schmidt-Joos —   –  Details

Sammy Davis Jr.

In der vierten Folge unserer Reihe über Sammy Davis Jr. steht die Seele seiner Musik im Mittelpunkt. Aber es geht auch um seine Begeisterung für Filme: Legendär war seine Sammlung von vielen hundert Spielfilm-Kopien auf 16-mm.

 

Sammy Davis Junior kannte jeden in der Filmindustrie und plauderte gern aus dem Nähkästchen. Nachzulesen ist das in seinem Buch «Hollywood in a suitcase». Weil er aber die Traumfabrik auch von innen kannte, die dem lebendigen Menschen irgendwann keine Luft zum Atmen ließ, wie er schrieb, war seine logische Folgerung: weg von der Kamera, rauf auf die Bühne, wo es nur noch um Singen, Sprechen und Steppen geht.

 

Diese Folge aus der RIAS-Reihe von 1984 ist dennoch etwas anders als die bisherigen: Während der Produktion starb Count Basie, ein afroamerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und berühmter Bandleader des Swing. Autor Siegfried Schmidt-Joos lässt diesen berühmten Musiker und Orchesterleiter in die Erzählungen über Sammy Davis Junior gekonnt hineinfließen.

 
 

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Ein Ort zum Staunen und ein Ort für die Seele – Die Lange Nacht vom Museum

04.02.2023Lange NachtDeutschlandfunkKatharina Palm —   –  Details

Dinosaurier im Museum

Sie sind Orte wie aus der Welt gefallen – und doch so welthaltig wie keine anderen. Sie bringen uns Altes und Neues näher, lassen uns eigene und fremde kulturelle Wurzeln erkennen, lösen Erinnerungen, Staunen und Befremden aus. Museen katapultieren uns in eine andere Welt und eine andere Zeit. Dabei fordern sie unsere Sinne und unseren Kopf heraus und schenken uns Raum für unsere Seele. Aber wie machen sie das? Wer macht das? Und wie kam es dazu? Um das herauszubekommen, geht die «Lange Nacht» – ins Museum! Das tut sie in Dresden, wo vieles begann, wo der König sammelte und auch seine Untertanen staunen ließ, und in Köln, wo Bürger sammelten und ihre Sammlungen stifteten. Sie betritt Gebäude, die als architektonische Skulpturen Plätze prägen, Städten Glanz verleihen und selbst schon ihr bestes Exponat sind. Sie besucht Ausstellungen, die von Designern wie Schau-Filme erzählt und ins rechte Licht gerückt werden und manchmal auch nur in einem kleinen Raum stattfinden, der die ausufernden Staun-Geschichten kaum halten kann. Manchmal passt ein Museum sogar zwischen zwei Buchdeckel. Die «Lange Nacht» vom Museum scheut keine weiten Reisen, trifft Ausstellungsmacher und Geschichtenerzähler, manische Sammler und erste Galeristen, dauert so lange wie ein Museumsbesuch und ist vielleicht auch selbst ein Ort zum Staunen und ein Ort für die Seele.

 
 

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Der Soundtrack der Revolution – Rebellische Songs von Woody Guthrie bis Sleaford Mods

04.02.2023Nachtmix: ExtraBayern 2Noe Noack —   –  Details

Woody Guthrie

Nicht einverstanden sein mit den Zuständen. Sich nicht abfinden wollen mit dem Status Quo. Mit Krieg, Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Diskriminierung. Unzufriedenheit und Wut, das waren schon immer Antriebsmotoren für rebellische, revolutionäre Songs mit Sprengkraft. Und um die geht es in diesem Nachtmix. Woody Guthrie singt von einer besseren Welt, in der die Macht der Gewerkschaften für Gleichheit und Gerechtigkeit sorgt. Yoko Ono sieht die «Woman Nation» dämmern in ihrer Selbstermächtigungs-Hymne «Woman Power». «There›s no love to be found in this country» singt Curtis Mayfield in «Hard Times» und beklagt 1975 die Lage seiner schwarzen Schwester und Brüder in den USA. Es hat sich kaum etwas geändert. Struktureller Rassismus und die afroamerikanischen Opfer von Polizeigewalt bestimmen wöchentlich die Schlagzeilen. In «I can‹t breathe» zitiert H.E.R. die letzten Worte von George Floyd. PJ Harvey beklagt, dass das United Kingdom, ihr Heimatland, das British Empire einst mit brutaler Waffengewalt aufgebaut, und dann die eroberten Länder ausgebeutet hat. Die Folgen besingt Max Romeo in «War Inna Babylon»

 
 

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Podolskis Treffer aus 60 Metern ist »Tor des Jahres 2022«

04.02.2023NewsNZZbka —   –  Details

Lukas Podolski

Lukas Podolski spielt noch immer Fußball. Für den polnischen Klub Górnik Zabrze war er im vergangenen Jahr mit einem Treffer aus großer Distanz erfolgreich. Nun wurde er dafür ausgezeichnet. — Lukas Podolski ist zum zweiten Mal nach 2017 zum Torschützen des Jahres in der Wahl unter den Zuschauerinnen und Zuschauern der ARD-»Sportschau« gekürt worden. Sein Treffer aus 60 Metern für Górnik Zabrze im November 2022 wurde von über 43.000 Fans oder 14,19 Prozent der Teilnehmer gewählt.

 
 

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Frauen haben ein stärkeres Gespür für Tabus / Titanic-Chefin Julia Mateus

04.02.2023Fazit: ClipDeutschlandfunkSigrid Brinkmann —   –  Details

Julia Mateus

Humor entspringt der eigenen Erfahrung, sagt Julia Mateus. Und Frauen werde es häufig übler genommen als Männern, wenn sie von der sozialen Norm abweichen. Wohl der, die trotzdem lacht! — Männer ticken in Sachen Humor nicht grundsätzlich anders als Frauen, meint Julia Mateus, die seit etwa 100 Tagen das Satiremagazin «Titanic» leitet. Frauen sind nach ihrem Eindruck aber sensibler für soziale Tabus.

 
 

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Engagiert für Experiment und Entertainment – Regisseur Jürgen Flimm ist tot

04.02.2023Fazit: ClipDeutschlandfunkUwe Friedrich, Sigrid Brinkmann —   –  Details

Jürgen Flimm

Umtriebig, reizbar und diskussionsfreudig: So wird der Regisseur und Intendant Jürgen Flimm vielen in der Opern- und Theaterwelt in Erinnerung bleiben. — Als Regisseur für Oper und Theater war Jürgen Flimm zielstrebig und voller Energie, so erinnert sich Musikkritiker Uwe Friedrich. Als Intendant habe er auch andere Größen neben sich respektiert und gefördert. Nun ist Flimm mit 81 Jahren gestorben.

 
 

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Winnaretta Singers Pariser Salon der Moderne – Music’s Modern Muse (4)

04.02.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner, Christian Scheib —   –  Details

Winnaretta Singers

Die Amerikanerin Winnaretta Singer, verheiratete Princesse Edmond de Polignac, führt in Paris in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts musikalische Salons der Moderne. Wir treffen dort Igor Strawinsky und Sergej Diaghilev, Erik Satie und Jean Cocteau, und auch der junge Marcel Proust kommt oft vorbei. — Staffel 1, Folge 4: Der Erste Weltkrieg bricht aus, Cole Porter und Erik Satie fegen auf je eigene Art über Paris hinweg. — Es sind überschäumende Jahre und Jahrzehnte in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wir richten unser ganzes Augenmerk auf das Wirken dieser Princesse de Polignac, die sich über Jahrzehnte den Luxus eines zeitgenössischen Salons samt abendlicher Konzerte leisten kann und will. Werke von Gabriel Fauré und Vincent d›Indy, Claude Debussy und Maurice Ravel, immer wieder auch Barockes von Johann Sebastian Bach und Christoph Willibald Gluck, später dann die nächste Generation mit Francis Poulenc, Manuel de Falla und Mario Castelnuovo-Tedesco werden aufgeführt. Der Jazz klopft in Paris an und Cole Porter sowie Kurt Weill sind im Salon von Winnaretta, Princesse de Polignac, zu hören. Komponistinnen sind häufiger vertreten als anderswo: Germaine Tailleferre, Ethel Smyth und Armande de Polignac erhalten Kompositionsaufträge, die in Winnarettas Salons in Paris und Venedig aufgeführt werden. — Auch die Crème de la Crème der damals jungen Interpreten und Interpretinnen tritt in den Salons von Winnaretta, Princesse de Polignac, auf und von einigen davon verfügen wir auch noch über Originalaufnahmen: Nadia Boulanger und Clara Haskil, Arthur Rubinstein und Vladimir Horowitz, Dinu Lipatti und Organist Marcel Dupré. Dass die Dame, deren Salons wir besuchen, auch Sozialprojekte unterstützt, sei ebenfalls erwähnt: Der junge Le Corbusier kommt beispielsweise in den Genuss von Architekturaufträgen für den sozialen Wohnbau in Frankreich. — Winnaretta Singer ist als Tochter des amerikanischen Nähmaschinenmagnaten Isaac Singer eine Millionenerbin, heiratet in Paris 1893 den gebildeten, aber mittellosen, adeligen Amateurkomponisten Edmond de Polignac. Es ist eine «mariage blanc», wie man das in Paris damals nennt; sie ist lesbisch, er ist schwul, sie ist reich und er ist arm, er braucht Geld und sie braucht Renommee, vor allem aber lieben beide Kunst und Musik und daraus wird dann eine kurze, knapp zehnjährige, aber äußerst glückliche Ehe. Sie hört dann auf den Namen Princesse Edmond de Polignac und veranstaltet bis 1939 jahrzehntelang Konzerte in ihren Salons in Paris und Venedig.

 
 

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Salomon Sally Perel / «Ich habe nur vier Wochen gebraucht, um ein ordentlicher Hitlerjunge zu werden, aber ein ganzes Leben, um wieder ein achtbarer Jude zu sein.»

03.02.2023NewsNZZElena Panagiotidis —   –  Details

Salomon Sally Perel

Sally Perel entging dem Holocaust getarnt als Volksdeutscher «Jupp». Die erzwungene Doppelidentität prägte sein Leben. Nun ist er im Alter von 97 Jahren gestorben. — Salomon «Sally» Perel, NS-Überlebender, nimmt an einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) teil. Perel überlebte den Nationalsozialismus, indem er seine jüdische Identität geheim hielt. Seine Erfahrungen verarbeitete er in seiner 1990 veröffenlichten Autobiografie «Ich war Hitlerjunge Salomon», die auch verfilmt wurde. Der Israeli las vor Schülern am Dillmann-Gymnasium in Stuttgart aus seinem Buch.

 

Marijan Murat / dpa

«Du sollst leben!» und «Vergiss nicht, wer du bist». Diese Worte geben Mutter und Vater dem 14-jährigen Sally Perel mit auf den Weg, als sie ihn 1939 auf die Flucht vor den Nationalsozialisten schicken. Sally Perel hält sich an beides: Er über-lebt. Dafür musste er zunächst jemand anders werden. Doch er vergisst nicht, wer er war.

 
 

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Wladimir Sorokin im Interview:”Wir sind alle schuldig, natürlich

03.02.2023NewsNZZAndrej Archangelski —   –  Details

Wladimir Sorokin

»Ich bin nicht damit einverstanden, dass die russische Literatur in Gänze ihrem Wesen nach militaristisch sei»: Wladimir Sorokin, Schriftsteller und Dramatiker im Exil.

 

Ein Gespräch mit dem Bestsellerautor Wladimir Sorokin über Russlands Gewaltgeschichte, den untoten Sowjetmenschen und den Unwillen der Intelligenzija, Verantwortung zu übernehmen.

 

Der russische Bestsellerautor Wladimir Sorokin hat immer wieder betont, dass politische Herrschaft in Russland seit der Regentschaft Iwan des Schrecklichen im Grunde stets auf dieselbe Weise ausgeübt wurde: mit roher Gewalt. Auch der Zusammenbruch der Sowjetunion habe an diesem Prinzip nichts geändert. Der «tote Körper des Sowjetischen», so Sorokin, sein in den Neunzigerjahren nicht begraben worden und moderte seither in einer Ecke vor sich hin. Jetzt habe er sich erhoben und drohe der ganzen Welt mit Vernichtung.

 
 

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