Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Verbrauchsware Soldat – Russland behandelt seine Truppen wie den letzten Dreck

24.02.2023NewsNZZAndreas Rüesch —   –  Details

Leichen russischer Soldaten

Totale Geringschätzung kennzeichnet das Verhältnis der Armee zu ihren Soldaten. Entsprechend gering ist die Kampfmoral. Hilferufe aus einem Jahr Krieg ergeben ein erschütterndes Bild. Manche Russen erkennen erst an der Front, in welche Falle sie geraten sind.

 

Leichen russischer Soldaten in einem Dorf in der Ostukraine. Aus Erzählungen russischer Kriegsteilnehmer ist bekannt, dass man die Gefallenen oft einfach liegen lässt.

 

Felipe Dana / AP — Als Pawel Abramow Anfang Februar letzten Jahres nach einer zweiwöchigen Reise vom Pazifik quer durch das russische Riesenreich in Weissrussland aus seinem Eisenbahnwagen stieg, ahnte er noch nicht, dass ihm die schwierigste Etappe erst bevorstand. Abramows Militäreinheit werde hier an einer Übung teilnehmen, hatte es geheissen. Am Telefon erzählte ihm seine Mutter voller Spott von den westlichen Spekulationen über einen russischen Angriff auf die Ukraine – sie hielt dies für dumme Propaganda. Doch die «Übung» endete, ohne dass die Truppen die Heimkehr antraten.

 
 

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Die Ukraine markiert den ‹härtesten Tag unserer modernen Geschichte› und schwört, weiterzukämpfen

24.02.2023NewsThe Washington PostMissy Ryan, Erin Cunningham u.a. —   –  Details

W. Selenskyj

Die Ukraine markiert ein Jahr, seit Russland einen umfassenden Angriff gestartet hat, der Jahrzehnte relativer Stabilität in Europa gewaltsam beendet hat. — Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschrieb die Invasion als «den härtesten Tag unserer modernen Geschichte» und fügte hinzu: «Wir sind früh aufgewacht und seitdem nicht mehr eingeschlafen.» Er hat den Konflikt als moralisch aufgeladenen Kampf dargestellt und versprochen, dass die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe westlicher Waffen weiterkämpfen werden. Die Vereinigten Staaten kündigten am Freitag ein weiteres 2-Milliarden-Dollar-Paket für die Ukraine an, darunter panzerbrechende Switchblade-Drohnen und lasergelenkte Raketensysteme. — In Russland war der Freitag ein ruhiger Feiertag, an dem der Jahrestag kaum offiziell erwähnt wurde, obwohl einige Antikriegsdenkmäler zur Unterstützung der Ukraine entstanden und die Polizei in Großstädten stark präsent war, um mögliche Unruhen zu verhindern.

 
 

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Jonathan Jeremiah im Sendesaal – so war das Konzert

24.02.2023Newsbremen zweiSimon Brauer, Maria Klindworth —   –  Details

Jonathan Jeremiah

Jonathan Jeremiahs Songs sind voller Soul, cleverer Gitarrengriffe und seine warme Bariton-Stimme versprüht Optimismus. Er wird 1980 in London geboren und spielt bereits als Sechsjähriger die ersten Akkorde auf der Gitarre. Seine Familie ist musikalisch, der Plattenschrank des Vaters steckt voller Inspiration für den kleinen JJ – mit Alben von Cat Stevens, Serge Gainsbourg oder Scott Walker. — Eine Nachtschicht, und ich konnte mir wieder einen Geiger leisten. Mit der nächsten Nacht war dann der Kontrabassist abbezahlt. — Jonathan Jeremiah — Bis zu seinem Debütalbum 2011 dauert es dann noch eine ganze Weile. Um das zu finanzieren, arbeitet er nachts für eine Sicherheitsfirma – und Geld braucht er, denn Jeremiahs musikalische Visionen sind kostspielig: «Eine Nachtschicht, und ich konnte mir wieder einen Geiger leisten. Mit der nächsten Nacht war dann der Kontrabassist abbezahlt.»

 
 

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Russland und Ukraine: NATO Expertin Stefanie Babst fordert Kurswechsel

24.02.2023LeuteSWR1N.N. —   –  Details

Stefanie Babst

NATO-Fachfrau Stefanie Babst hat vor dem Krieg gegen die Ukraine gewarnt. Die Expertin fordert einen Kurswechsel und sagt, der Krieg werde länger andauern als erwartet. — Stefanie Babst arbeitete über 20 Jahre lang in verschiedenen hochrangigen Funktionen bei der NATO in Brüssel. Mittlerweile ist sie als Sicherheitsexpertin und Strategieberaterin gefragt. Anders als viele Menschen wurde sie vom Kriegsausbruch vor einem Jahr nicht überrascht. — Russland: Putins Strategie — Während ihres Studiums spezialisierte sich Stefanie Babst auf Russland. Sie war die erste weibliche Dozentin an der Bundeswehr-Universität Hamburg und etablierte dort unter anderem den Lehrstuhl für Russland- und Osteuropastudien. Sie arbeitete auch als Wahlbeobachterin für die OSZE bei Wahlen in Moskau. — Einblicke in die Arbeit der NATO — Stefanie Babst war beim transatlantischen Bündnis zuletzt auch für den Bereich Krisenvorausschau verantwortlich. Darüber hat sie ein Buch geschrieben mit dem Titel «Sehenden Auges», in dem sie nicht nur NATO-Einblicke gibt, sondern auch zeigt, wie wir mit Ansage in diese Katastrophe gesteuert sind. —

 
 

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Das Meer – Atlantischer Gesang von Gert Heidenreich

24.02.2023Lesenswert LiteraturSWR2Kerstin Bachtler —   –  Details

Andrea Tompa

GEDICHTE UND IHRE GESCHICHTE

Der Hörspielsprecher, Autor und Lyriker Gert Heidenreich liebt das Meer. Ihm hat er ein umfangreiches poetisches Werk gewidmet: «Das Meer – Atlantischer Gesang». Es ist ein Epos über die See und die berühmten Kreidefelsen der Côte d‹Albâtre in der Normandie. Seit 1976 ist die französische Küste zwischen Le Havre und Calais die zweite Heimat des Schriftstellers. Sie bestimmt seine Impressionen, Erzählungen und Reflexionen, die sich in seinem Atlantischen Gesang zu einer eigenen lyrischen Form verbinden: eine große Ode auf das Meer und eine dichterische Reise zum Ursprung des Lebens.

 
 

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Der Kaiser von Portugallien / Selma Lagerlöf (1950)

24.02.2023Hörspielhr 2 kulturSelma Lagerlöf —   –  Details

Schwedische Malerei

Hörspiel-Klassiker von Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf — Zeit seines Lebens war Andersson ein alter Grantler, bis seine Frau in späten Jahren doch noch ein Kind bekommt. Die Tochter wird Jans Prinzessin, um die sich der schönste Traum seines Lebens immer enger spinnt. Als sie nach Stockholm geht, um ihre Eltern finanziell zu unterstützen, malt er sich aus, dass Klara zu Macht und Ruhm gekommen und zur Kaiserin geworden ist. Gleichwohl sieht die Wahrheit anders aus, sie arbeitet als Prostituierte. Jan jedoch ignoriert jedwedes Gerücht und er bleibt «Der Kaiser von Portugallien», in dessen Traumreich Licht und Güte herrschen. // Mit: Hans Mahnke, Gisela Uhlen, Fränze Roloff u.v.a. // Regie: Theodor Steiner // Produktion: hr 1950

 
 

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Vuvuzelas and Sun Damage – Warrick Swinney

24.02.2023KlangkunstDeutschlandfunk KulturWarrick Swinney —   –  Details

Vuvuzelas

Produktion: Deutschlandfunk Kultur/Goethe-Institut/Bauhaus-Universität Weimar 2023 — Länge: 51›28 — (Ursendung) — Weißer Pop gegen die Apartheid: Damit wurde der südafrikanische Musiker Warrick Swinney in den 1980er Jahren berühmt. Später arbeitete er als Sound Designer und Toningenieur. Nun komponiert er eine akustische Autobiografie. — Warrick Swinney ist in Südafrika eine Legende. Seine Band Kalahari Surfers zählte zu den Pionieren des weißen Anti-Apartheid-Pop in den 1980er-Jahren. Später arbeitete er als Toningenieur, Sound Designer und Komponist unter anderem für den Künstler William Kentridge.

 

In «Vuvuzelas and Sun Damage» beschwört er die Geister der Vergangenheit: In einer Mischung aus Plunderphonics und Autobiografie erzählt er, was Fußballtröten mit heiligen Trompeten und Sonnenbrand zu tun haben.

 

Die Komposition entstand im Rahmen der Radio Art Residency Weimar, ein Gemeinschaftsprojekt des Goethe-Instituts und des Experimentellen Radios an der Bauhaus-Universität Weimar in Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt, Deutschlandfunk Kultur, Radio Lotte, der EIGENHEIM Weimar/Berlin und der ACC Galerie Weimar.

 
 

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Trotz allem / Filmkuratorin Yuliia Kovalenko

24.02.2023Im GesprächDeutschlandfunk KulturBritta Bürger —   –  Details

Yuliia Kovalenko

Wegen des Krieges fiel das Dokumentarfilmfestival, das Yuliia Kovalenko für 2022 organisiert hatte, deutlich kleiner aus als geplant. Doch sie hat es geschafft, dass die Filme überall in der Ukraine und auch in der Nähe der Front gezeigt werden konnten.

 
 

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Schaden ist jetzt schon katastrophal / Sanktionsfolgen für Russland

24.02.2023NewsTagesschauPhilipp Jaklin —   –  Details

Michael Rochlitz

Wie hart treffen die westlichen Sanktionen Russland? Der Ökonom Michael Rochlitz hält die Folgen für massiv – gerade in Zukunftsbranchen. Auch die Rüstungsbranche des Landes habe große Probleme, sagt der Experte im tagesschau.de-Interview.tagesschau.de: Immer wieder hat der Westen seine Sanktionen verschärft in diesem einen Jahr Krieg. Alleine die EU hat zehn Sanktionspakete auf den Weg gebracht. Es hat Einfuhrverbote gegeben, Exportbeschränkungen, Sanktionen gegen Banken, Oligarchen, den Flugverkehr, ein Ölembargo. Was hat Russland am härtesten getroffen?Michael Rochlitz: Zwei Arten von Sanktionen haben eine wichtige Rolle gespielt. Zum einen das Ölembargo und der Gaslieferungsstopp. Damit hat Russland seinen wichtigsten Absatzmarkt verloren, die EU – wahrscheinlich für immer. Russland versucht jetzt, sein Öl und Gas nach China zu verkaufen, nach Indien, in andere Märkte. Aber zum einen fehlt die Infrastruktur, man muss die Pipelines erstmal aufbauen. Zum anderen hat China jetzt eine ganz andere Verhandlungsbasis und kann niedrigere Preise durchsetzen.Die andere wichtige Sanktion ist der Exportstopp bei Hochtechnologie-Gütern. Russlands Wirtschaft hat ein bisschen so funktioniert: Man hat Öl und Gas exportiert und alles andere eingekauft. Das Land war deswegen sehr abhängig vom Import von Hochtechnologie-Gütern. Und die kommen jetzt nicht mehr, was in vielen Sektoren der russischen Wirtschaft zu großen Problemen führt. Man kann nicht mehr produzieren, gerade im Rüstungssektor.

 

Michael Rochlitz | Harald Rehling — Zur Person — Michael Rochlitz ist Professor für Volkswirtschaftslehre am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen. In seiner Forschung untersucht er die Funktionsweise autoritärer Wirtschaftssysteme, mit besonderem Fokus auf Russland und China. Von 2013 bis 2017 arbeitete er als Juniorprofessor an der renommierten Higher School of Economics in Moskau. — tagesschau.de: Wie groß ist der Schaden für die russische Wirtschaft insgesamt?Rochlitz: Der Schaden ist jetzt schon katastrophal und massiv, gerade in Zukunftsbranchen wie dem IT-Sektor. Hier hatte Russland eine Reihe von guten Konzernen, Yandex zum Beispiel, Kaspersky oder das soziale Netzwerk VKontakte. Da gab es wirklich Möglichkeiten, das Land zu diversifizieren.Die Frage ist: Was kommt nach Öl und Gas? Der IT-Sektor wurde ganz stark durch die Sanktionen getroffen und durch einen Braindrain. Mit der Mobilisierung sind viele Zehntausende, vielleicht sogar Hunderttausende hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Land geflohen. Und die kommen wahrscheinlich auch nicht mehr zurück. Damit hat Russland im Prinzip die Tür zugeschlagen in diesem Zukunftsbereich.

 

— Michael Rochlitz, Wirtschaftswissenschaftler Uni Bremen, zu den Auswirkungen von Wirtschaftssanktionen12 Min — Michael Rochlitz, Wirtschaftswissenschaftler Uni Bremen, zu den Auswirkungen von Wirtschaftssanktionen — tagesschau24 12:00 Uhr, 24.2.2023 — Importe sind weggebrochentagesschau.de: Wie genau wissen wir eigentlich, wie es um die russische Wirtschaft steht? Kann man den offizielle Daten glauben?Rochlitz: Russlands Wirtschaft ist weniger stark geschrumpft als zuvor angenommen. Im Februar oder März 2022 dachte man, dass Russlands Wirtschaftsleistung im Jahr vielleicht um zehn bis 15 Prozent zurückgehen wird. Tatsächlich war es jetzt nur ein Minus von drei bis vier Prozent. Andererseits hat man Anfang 2022 noch mit einem Wachstum von ungefähr drei Prozent gerechnet. Zusammengerechnet kommt man also zu einem Wirtschaftsrückgang von sechs bis sieben Prozent im Jahr 2022.Russland hat es geschafft, am Anfang recht gut mit diesem Schock umzugehen. Wegen des Kriegs sind die Öl- und Gaspreise angestiegen, Russland konnte sein Öl und Gas viel teurer verkaufen. Es kam viel Geld in die Staatskasse. Gleichzeitig sind die Importe weggebrochen. Man hat also viel weniger importiert, viel weniger Geld ausgegeben und hatte große finanzielle Reserven.Und die wurden kurzfristig dafür verwendet, den ökonomischen Schock abzufedern. Zum Beispiel wurden Gehälter weiter gezahlt, der Rüstungssektor wurde massiv finanziell unterstützt. Und jeder gebaute Panzer, jede Granate, jede Rakete spiegelt sich in Wirtschaftswachstum wieder. Aber das hilft natürlich den Bürgerinnen und Bürgern in Russland nicht, wenn Panzer gebaut, in die Ukraine geschickt und da zerstört werden.

 

Blick auf den Kreml in Moskau. | REUTERS — ANALYSE — 22.02.2023 — Folgen für die Wirtschaft — Wie die Russland-Sanktionen wirken — Der Kreml frohlockt, ein Kollaps der russischen Wirtschaft sei ausgeblieben, trotz massiver Sanktionen des Westens. — Lebensstandard nähert sich Kuba oder Nordkorea antagesschau.de: Wo sind denn für die Menschen in Russland die Folgen der Sanktionen im Alltag am meisten spürbar?Rochlitz: Das ist tatsächlich ein bisschen das Drama: dass die Folgen der Sanktionen noch gar nicht richtig angekommen sind – weil der russische Staat die Möglichkeit hatte, Gehälter weiter zu bezahlen, und die Menschen nicht so richtig mitkriegen, dass ihnen die wirtschaftliche Zukunft genommen wird. Mittelfristig und langfristig werden die Folgen katastrophal sein. Russland hat im Prinzip jetzt schon wirtschaftlich den Anschluss verloren und kann nicht mehr mithalten mit den anderen großen Volkswirtschaften.Es wird in den nächsten Jahren zu einer langen Stagnation, zu einem langen Prozess des Verfalls kommen. Der Lebensstandard wird heruntergehen, sich annähern an Kuba, Venezuela, Nordkorea oder Iran. Und das ist sehr tragisch, weil Russland wirtschaftlich eigentlich so ein großes Potenzial hat. Das Land hätte das Potenzial, reich und glücklich zu werden: Eine tolle geographische Lage zwischen China und Europa, eine immer noch sehr gut ausgebildete Bevölkerung, ein großes Potenzial auch im Tourismussektor. All das wurde durch Putins Krieg zerstört.

 

Ursula von der Leyen und Wolodymyr Selenskyj | dpa — 02.02.2023 — Ukraine-Treffen in Kiew — EU verhängt neue Sanktionen gegen Russland — Neue Sanktionen, Ausweitung der Militärausbildung und mehr Geld zum Minenräumen – die EU sagt Kiew Unterstützung zu. — tagesschau.de: Auch für den Westen haben die Sanktionen einen Preis. Man sieht es an Konzernen wie BASF, die hohe Verluste hinnehmen müssen wegen ihres Russlandgeschäfts, an den sehr stark gestiegenen Energiepreisen. Aber gibt es irgendeinen Zweifel daran, dass der Schaden für Russland viel größer ist als für den Westen?Rochlitz: Nein, da gibt es keinen Zweifel. Der Westen ist für Russland viel wichtiger, als es Russland für den Westen ist. Natürlich war man eng mit Russland wirtschaftlich verflochten, und es ist schmerzhaft, diese Verflechtung aufzulösen. Aber der Westen kann das besser verkraften.Russland war schon immer ein Hochrisikomarkt, gerade wegen der unsicheren politischen Lage. Es kann durchaus sein, dass sich die politische Lage noch verschlechtert und es für ausländische Unternehmen fast unmöglich wird, dort noch aktiv zu sein. Deswegen war es vielleicht sogar zwingend, sich aus Russland zurückzuziehen.

 

LNG Tanker am Kai einer Anlage für verflüssigtes Erdgas in Russland. | picture alliance/dpa/TASS — 24.02.2023 — Energielieferungen — Europas Gasmarkt ohne Russland — Russlands Angriff auf die Ukraine hat schwere Turbulenzen am europäischen Gasmarkt verursacht. — Der Industrie fehlen die Bauteiletagesschau.de: Die Sanktionen sollten es Wladimir Putin zumindest erschweren, den Krieg zu finanzieren – ist das gelungen?Rochlitz: Man kann von zwei Zielen der Sanktionen reden. Das eine Ziel war, es für Russland wirtschaftlich schwieriger zu machen, den Krieg in der Ukraine zu führen. Das hat tatsächlich funktioniert. Es ist jetzt schon viel schwieriger als noch vor einem Jahr, zum Beispiel im Verteidigungssektor die Produktion aufrechtzuerhalten, weil Ersatzteile oder Bauteile fehlen. Die muss man jetzt kompliziert über Kasachstan oder andere Länder importieren. Das ist viel teurer und viel ineffizienter, als wenn man sie direkt auf dem Markt kaufen könnte.Das zweite große Ziel: Man wollte versuchen, die Bevölkerung in Russland zu überzeugen, sich vielleicht gegen das Regime oder gegen den Krieg zu stellen. Das hat wegen der russischen Propagandamaschine nicht funktioniert. Die meisten Menschen bekommen ihre Informationen aus dem staatlichen Fernsehen und sind tatsächlich davon überzeugt, dass Russland hier einen gerechten Krieg führt.

 

Robert Habeck | REUTERS — 23.02.2023 — Zehnpunktepapier — Habecks Plan gegen die Umgehung von Sanktionen — Ein Zehn-Punkte-Papier beinhaltet schärfere Bedingungen für Exporte in Drittstaaten. — Wie die Sanktionen umgangen werdentagesschau.de: Von Anfang an hat es Versuche gegeben, die Sanktionen zu umgehen. Wo sehen Sie aktuell die größten Schlupflöcher?Rochlitz: Es gibt das Problem der Parallelimporte. Hersteller verkaufen ihre Güter etwa nach Kasachstan, Armenien, Georgien, die Türkei oder vielleicht China. Und diese Drittländer verkaufen sie weiter nach Russland. Auf diese Art und Weise versucht man zum Beispiel, an Computerchips zu kommen. Das funktioniert noch einigermaßen, ist aber viel teurer und ineffizienter als der direkte Import.Gleichzeitig versuchen die EU und die USA, gegenzusteuern und auch diese Länder mit Sekundärsanktionen zu belegen. Da sehen wir auch schon erste Erfolge. Für Russland kann das also keine langfristige Lösung sein.tagesschau.de: Hat der Westen sein Repertoire bei den Sanktionen inzwischen ausgeschöpft?Rochlitz: Die Wirtschaftssanktionen sind tatsächlich schon massiv. Ganz wichtig ist jetzt, der Ukraine weiterhin langfristig und glaubhaft Unterstützung zuzusichern – dass man weiter Waffen liefert, vielleicht bessere Waffen, mehr Waffen. Man muss Russland signalisieren, dass dieser Krieg nicht gewonnen werden kann.Putins Taktik baut darauf, dass der Westen irgendwann ermüdet und einlenkt, wenn der Krieg Monat um Monat weitergeht, dass man die Ukraine dazu drängt, Friedensverhandlungen zuzustimmen und einen Teil ihres Landes abzugeben. Wenn man – wie Joe Biden in Kiew – signalisiert, dass Russland nicht damit rechnen kann, dass diese Unterstützung irgendwann aufhört, ist das meiner Ansicht nach die beste Möglichkeit, den Krieg irgendwann zu beenden.Das Gespräch führte Philipp Jaklin, tagesschau.de. Die schriftliche Fassung wurde redaktionell bearbeitet.

 

 
 

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UN-Abstimmung / Russland bleibt isoliert

24.02.2023NewsTagesschauKai Küstner —   –  Details

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Deutlicher als erwartet hat die UN-Vollversammlung den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verurteilt. 141 Ja-Stimmen erhielt die Resolution, die den Rückzug russischer Truppen fordert. Es war auch ein Erfolg für die deutsche Außenministerin. — Vom Auftritt der deutschen Außenministerin würde eine Menge abhängen, so jedenfalls sahen es die ukrainischen Vertreter bei den Vereinten Nationen. Deshalb setzte sich Annalena Baerbocks ukrainischer Amtskollege, Dmytro Kuleba, persönlich dafür ein, dass die Deutsche als letzte Rednerin in der Generalversammlung auftreten möge – um zu verhindern, dass eine Reihe der Ukraine nicht freundschaftlich verbundener Staaten, darunter China, das letzte Wort behalten sollten.

 
 

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