Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Ein Roman enträtselt Russland / Roman von Giuliano Da Empoli

03.03.2023NewsSüddeutsche ZeitungNils Minkmar —   –  Details

Giuliano Da Empoli

Der Magier im Kreml» von Giuliano Da Empoli liefert ein entscheidendes Puzzleteil, um den Überfall auf die Ukraine zu verstehen. — Bis in das Gespräch unter Freunden schleicht sich die Frage, was man von Russland und seinem Präsidenten hält, ja überhaupt von ihm weiß. Ein Jahr nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine sind Einblicke und Gewissheiten rar, die Zeit der Russlandexpertinnen und Kremlbesucher ist vorüber. In Frankreich hatte diese Position lange die Historikerin Hélène Carrère d›Encausse inne. Sie kennt das Land, spricht die Sprache und galt immer als tadellose Quelle, falls jemand in Paris etwas über Moskau und vor allem über die berühmte russische Seele wissen wollte. Doch ihre vielen und prägnanten Fernsehauftritte sind heute ein Problem, denn bis in die Nacht des Angriffs weigerte sie sich zu glauben, dass die russische Regierung wirklich die Ukraine überfallen würde.

 
 

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Wie Miss Cornflakes den Fluxus erfand / Zum Tod von Mary Bauermeister

02.03.2023NewsSüddeutsche ZeitungCatrin Lorch —   –  Details

Mary Bauermeister

Mary Bauermeister wurde von der Szene lange nur als Netzwerkerin und Gattin des Komponisten Karlheinz Stockhausen geschätzt. Immerhin konnte die Künstlerin kurz vor ihrem Tod noch ihre erste Solo-Ausstellung in Kiel erleben.

 

Mary Bauermeister trug den Titel mit Würde: als «Großmutter des Fluxus» wurde sie apostrophiert, als sie endlich im Bewusstsein der bundesdeutschen Kunstszene angekommen war. Doch die fachliche Anerkennung blieb zunächst ohne größere Resonanz. Die Kunst der im Jahr 1934 in Frankfurt am Main geborenen, in Köln aufgewachsenen Mary Bauermeister wurde unterschätzt. Sie galt, ein Irrtum, eher als Netzwerkerin und Gastgeberin – und als Gattin des Komponisten Karlheinz Stockhausen.

 
 

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Fifa-Auszeichnung / Lionel Messi wird erneut Weltfußballer des Jahres

27.02.2023NewsSüddeutsche ZeitungCatrin Lorch —   –  Details

Lionel Messi

Nach dem WM-Sieg mit der argentinischen Nationalmannschaft bekommt der Offensivspieler die nächste Ehrung. Bei den Frauen gewinnt die Spanierin Alexia Putellas – obwohl sie den ganzen Sommer über verletzt war. — Lionel Messi ist gut zwei Monate nach dem WM-Sieg mit Argentinien von der Fifa zum besten Fußballer des Jahres 2022 gekürt worden. Der 35 Jahre alte Offensivkünstler von Paris Saint-Germain setzte sich in der Endausscheidung der Gala des Weltverbandes gegen seinen französischen Klubkollegen Kylian Mbappé und dessen Landsmann Karim Benzema durch. Er dankte in seiner Rede seiner Familie und allen Teamkollegen. Der 35-Jährige folgt auf Robert Lewandowski, den Weltfußballer der Jahre 2020 und 2021, und gewann die Trophäe erstmals seit 2019. — Für Messi war es im Pariser Salle Pleyel am Montagabend die siebte Auszeichnung als Weltfußballer durch die Fifa seit 2009. Die Spieler von Real Madrid inklusive Benzema und dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger blieben der Zeremonie fern, spanischen Medienberichten zufolge aus Protest gegen die Preisvergabe und die Nichtberücksichtigung ihres Jungstars Vinicius Junior auf der 26 Akteure umfassenden Kandidatenliste für die Welt-Elf. Offiziell hieß es, Real wolle sich auf das Pokalspiel gegen den FC Barcelona am Donnerstag vorbereiten.

 
 

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Es ist einsam an der Spitze / Tár-Schauspielerin Cate Blanchet

03.03.2023NewsSüddeutsche ZeitungPhilipp Bovermann —   –  Details

Cate Blanchett

Cate Blanchett ist eine der gefragtesten Schauspielerinnen der Welt. Ein Interview über Macht, Meisterklassen und Cancel Culture. — Wie die gefeierte Künstlerin Lydia Tár, die sie im Film «Tár» verkörpert, steht Cate Blanchett auf dem vorläufigen Höhepunkt einer großen Karriere: Bei den Oscars gilt sie in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» als Favoritin. Sie wäre mit 53 Jahren die jüngste Schauspielerin, die zum dritten Mal die begehrteste Auszeichnung der Filmbranche gewinnt. Zum Gespräch lädt sie in ein Hotelzimmer mit Blick auf den Potsdamer Platz in Berlin, einen Tag vor der Deutschlandpremiere des Films bei der Berlinale. Sie lächelt zuvorkommend, bietet an, ein Glas Wasser einzuschenken.

 

 
 

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Die ganze Welt im Blick – Peter Weibel ist tot

02.03.2023NewsSüddeutsche ZeitungTill Briegleb —   –  Details

Peter Weibel

Er wollte alles wissen und war allem Abseitigen herzlich zugetan: Peter Weibel, der Direktor der Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM), ist gestorben.

Im Ozean aus Papier: Peter Weibel, Künstler und Direktor des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM), in seinem Büro in Karlsruhe. — Es war nie leicht, mit Peter Weibel wirklich ein ausgeglichenes Gespräch zu führen. Zu jedem Halbsatz, den sein Gegenüber aussprach, hatte er bereits eine Assoziation. Der Direktor des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) wusste einfach zu viel. Und er verlor nie die jugendliche Ungeduld, dieses Wissen sofort anbringen zu müssen. Was in dem internationalen Feld kultureller Diskurse, das Weibel als Kurator, Theoretiker und unermüdlicher Anstifter über Jahrzehnte mitprägte, durch sein breites Weiblisch manchmal zur akustischen Schwerstarbeit für alle Zuhörer werden konnte. Denn war schon sein Deutsch durch den österreichischen Akzent wuchtig verformt, so stellte seine schnelle Art zu sprechen im Englischen eine Höraufgabe dar, die keinerlei Ablenkung erlaubte. Aber Zuhören lohnte sich. Denn Weibel dachte immer originell.

 
 

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Am Saxophon überirdisch – Zum Tod von Wayne Shorter

02.03.2023NewsBR-KlassikRoland Spiegel —   –  Details

Wayne Shorter

Er war einer der wichtigsten Saxophonisten des modernen Jazz, spielte mit Miles Davis und begleitete die Rolling Stones auf Tour. Nun ist Wayne Shorter im Alter von 89 Jahren gestorben.

 

Wayne Shorter war ein Musiker für existenzielle Augenblicke: Man hört es zum Beispiel im Song «Burn» von Sängerin Norah Jones. In der Mitte des Songs glimmen ganz feine Töne eines Blas-Instruments, die sofort eine magische Aura entfalten. Und diese Blas-Instrument ist das Sopransaxophon von Wayne Shorter. Wenn dieser Musiker spielte weiteten sich die Dimensionen. — WAYNE SHORTER: EIN ÜBERIRDISCHER MUSIKER — «Überirdisch» – mit diesem Wort könnte man die von ungewöhnlicher Intensität aufgeladenen Linien beschreiben, die Wayne Shorter spielte. Und die er außer in seinen vielen großen Jazz-Aufnahmen, die seit den späten 1950er Jahren sein musikalisches Zentrum waren, auch in Einspielungen etwa der berühmten Songschreiberin Joni Mitchell, der subtilen Rockgruppe Steely Dan – und eben der Grammy-Königin von 2003, Norah Jones, verewigt hat. Außerdem begleitete er die Rolling Stones und Carlos Santana auf Tourneen. — Wayne Shorter, geboren 1933 in Newark, New Jersey, wurde weltberühmt mit seinen Aufnahmen, die er mit den «Jazz Messengers» des Schlagzeugers Art Blakey machte. Denen hatte er sich 1959 angeschlossen, er wurde aber fünf Jahre später von dem Trompeter Miles Davis abgeworben für dessen zweites berühmtes Quintett, in dem auch der Pianist Herbie Hancock, der Bassist Ron Carter und der Schlagzeuger Tony Williams spielten. Von da an gehörte er zu den damals bekanntesten Jazzmusikern der Welt.

 
 

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Wayne Shorter: ein Schamane des Klangs, ein Mystiker der Harmonie

02.03.2023NewsNZZUeli Bernays —   –  Details

Wayne Shorter

Er zählte zu den stilbildenden Jazzsaxofonisten. Sein lyrisches Spiel war so faszinierend wie seine schillernden Kompositionen. Am Donnerstag ist Wayne Shorter im Alter von 89 Jahren gestorben. — Leidenschaft muss nicht lodern und gleich wieder vergehen. In der temperierten Dynamik von Konzentration und Meditation treibt und keimt sie länger, leuchtet und blüht sie heller. Wayne Shorter war vielleicht durch seinen introvertierten Charakter und seine Gleichmut gefeit gegen das verzehrende Feuer. Vielleicht aber lernte er die Gefahren gleich zu Beginn seiner Karriere kennen und zu bannen. So verschwendete er seine künstlerischen Energien nicht an expressive Extreme und behielt die künstlerische Souveränität auch noch in berauschenden Momenten. — 1933 in Newark, New Jersey, geboren, versuchte er sich mit sechzehn Jahren auf einer Klarinette, um in den frühen fünfziger Jahren zum Tenorsaxofon zu wechseln. Bald empfahl er sich der ersten Garde der Jazzszene, die damals unter dem glühenden Stern des Bebop-Saxofonisten Charlie Parker stand. In existenzialistischem Furor hatte sich Parker nicht nur mit Leib und Seele der Musik verschrieben. Er suchte die Potenzierung seiner Vitalkräfte überdies in allen möglichen Rauschmitteln, die ihn allmählich um den Verstand und 1955 um sein Leben brachten.

 
 

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Künstler und Medientheoretiker Peter Weibel ist tot

02.03.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Peter Weibel

Der international renommierte Medienkünstler Peter Weibel ist tot. Der langjährige Leiter des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in einem Karlsruher Krankenhaus, wie ein ZKM-Sprecher am Donnerstag sagte. Am Sonntag wäre Weibel 79 Jahre alt geworden. Zuvor hatten die «Badischen Neuesten Nachrichten« darüber berichtet . Der 1944 im ukrainischen Odessa geborene Österreicher war ein bedeutender Performance- und Videokünstler. Er hinterlässt eine Lebensgefährtin. — Baden-Württembergs Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) sagte laut Mitteilung: «Seine avancierten Ansätze waren immer herausfordernd, denn in seinen oft brillanten Konzepten war Peter Weibel dem Heute oft voraus.« Dieser Haltung und dem kompromisslosen Einsatz seien das weltweite Renommee, die dauernde Weiterentwicklung und Öffnung des ZKM für Themen und gesellschaftliche Fragen zu verdanken. «In diesem Sinn war er in vielen Gremien des Landes und auch mir persönlich ein wichtiger Ratgeber.«

Die Stadt verliere einen Pionier und eine herausragende Persönlichkeit, erklärte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). «Karlsruhe bleibt weltweit als Ort des ZKM und als Unesco-Stadt der Medienkunst mit seinem Namen verbunden.«

 
 

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Der bescheidene Gigant / Zum Tod des Jazzsaxofonisten Wayne Shorter

02.03.2023NewsTagesspiegelGregor Dotzauer —   –  Details

Wayne Shorter

Schon in den Bands von Art Blakey und Miles Davis war er auf dem Weg zu Legende. Doch in hohem Alter hob er das Ensemblespiel mit einem eigenen Quartett noch einmal auf eine neue Ebene.

 

Ein Ton genügte, einer dieser lang gezogenen, jeden Klangnebel zerteilenden und dann wieder in die Unendlichkeit davonschwebenden Töne seines Sopransaxofons, und man wusste: Dieser Sirenengesang kann nur von einem Musiker stammen. Wayne Shorters oboenhafte Schärfe tauchte jede Umgebung in ein intensiveres Licht. — Dass ihm dies inmitten einer Bigband ebenso glückte wie im Duo mit seinem alten Pianistengefährten Herbie Hancock, ist weniger verwunderlich, als dass es ihm auch bei Joni Mitchell gelang. Ihre Musik wäre nicht dieselbe, wenn ihr Shorter, Seite an Seite mit dem Bassisten Jaco Pastorius, auf «Don Juan›s Reckless Daughter» und später auf «Mingus» nicht etwas von jener schmerzlichen Schönheit geschenkt hätte, die in der Orchesterfassung von «Both Sides Now» ihren Höhepunkt erreicht. — Und wie gerieten die Dinge erst in Bewegung, wenn Shorter, der damals schon ein halbes Leben im Jazzolymp hinter sich hatte, in heimatlicheren Gefilden seine ganze Virtuosität ausspielte. Äußerste Sparsamkeit paarte sich mit Anfällen rauschhafter Verschwendungslust. Weather Report, die Fusionband, die er 1970 zusammen mit dem Pianisten Joe Zawinul gegründet hatte, stocherte anfangs noch gewaltig in den Feuern des elektrischen Miles Davis, und im Funkenflug entstanden Klangbilder von halluzinatorischer Kraft. Aber auch, als Weather Report glatter und tanzbarer wurden und sich der meisten Stücke eine federnde Eleganz bemächtigte, behielt Shorter seine Ecken und Kanten, das hart Zupackende und das sich kieksend Überschlagende.

 
 

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Bandolim – Hamilton de Holanda

02.03.2023Round MidnightNDR KulturKatrin Wilke —   –  Details

Hamilton de Holanda

Hamilton de Holanda während eines Konzertes mit dem Pianisten Stefan Bollani im Teatro Colosseo in Turin — Die Mandoline – Instrument des Jahres 2023 – ist heutzutage in ganz Amerika populär: Im Norden in ihrer flachbauchigen Form natürlich im Bluegrass, Jazz und Blues. Doch auch in Südamerika kommt sie inmitten der Vielzahl der einst aus Europa angekommenen Saiteninstrumente in diversen Varianten und im südlichen Amerika v.a. in der Folklore Chiles, Boliviens, Perus, Kolumbiens und Venezuelas vor. — Hamilton de Holanda spielt Bandolim. © Andrea Gattino / Pacific Press Foto: Andrea Gattino — Hamilton de Holanda während eines Konzertes mit dem Pianisten Stefan Bollani im Teatro Colosseo in Turin — Die «Urmusik» Brasiliens, der Choro, wie auch der Samba sind nicht denkbar ohne dieses Instrument, das dort «Bandolim» heißt. Sein aktuell wohl wichtigster Spieler und Modernisier ist Hamilton de Holanda aus Rio, um den es in dieser Sendung geht.

 
 

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Jazz aus der Rue Paradis, Marseille

02.03.2023SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Baptiste Trotignon

Pierre de Bethmann, Baptiste Trotignon und Co: französische Jazzpianisten im klingenden Selbstporträt — Seit zehn Jahren veranstaltet Helene Dumez in ihrer Wohnung in der Rue Paradis im südfranzösischen Marseille Privatkonzerte mit Jazzpianisten und -pianistinnen, die ihren exzellenten Steinway-Flügel zum Klingen bringen. — In der Pandemie war damit Schluss. Und aus der Not wurde eine neue Idee geboren: 14 namhafte französische Tastenmeister wurden innerhalb von eineinhalb Jahren eingeladen, einen Nachmittag lang in Helene Dumez› Wohnung ganz nach eigenem Gusto Soloaufnahmen zu machen und so gleichsam klingende Selbstporträts zu gestalten. — Inzwischen sind die ersten sechs Alben erschienen: Leonardo Montana, Pierre de Bethmann, Baptiste Trotignon, Laurent Coulondre, Jean-Pierre Como und der aus Armenien stammende, in Paris lebende Yessai Karapetian stellen sich im Rahmen der Reihe «Paradis Improvisé» vor: Eine hörenswerte Bestandsaufnahme französischer Jazzpiano-Kunst wie auch ein gelungenes Beispiel modernen Mäzenatentums.

 
 

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