Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Unterwandert die Charts! Vor 40 Jahren starteten Chumbawamba durch

10.04.2023Nachtclub ExtraNDR BlueRalf Dorschel —   –  Details

Chumbawamba

Chumbawamba machten Popmusik mit anarchisch-kommunistischen Texten.Chumbawamba machten Popmusik mit anarchisch-kommunistischen Texten. — «If You Can›t Beat them – subvert them!» – Chumbawamba haben ihr Prinzip immer weiter verfeinert – und auf diesem Weg Heerscharen von Labelbossen, Polizeichefs, «Sun»-Editoren und konservativen Politiker:innen zur Weißglut getrieben. «Wir haben ganz bewusst den Entschluss gefasst, eine erfolgreiche Pop-Band zu werden.», so sagten die so etwa acht Musiker:innen nachher. Vor 40 Jahren wurde dieses Kollektiv voller Spötter und Unruhestifter:innen gegründet, hatte 30 Jahre lang Jahre lang kolossalen Spaß an ihrem Spiel: Paar linksradikale Brit:innen, die allerfeinste Pop-Hits aus dem Ärmel schüttelten, Harmonien sangen wie die Engel und dabei einen teuflischen Plan verfolgten: mit frohem Herzen subversives Gedankengut mitten in die Charts zu tragen. — «Chumbawamba» brachte den großen Erfolg — Und das mit mehr Erfolg, als sie jemals erwartet hatten: Ihr «Tubthumping» findet sich heute noch auf jedem Feld-Wald-und-Wiesen-Sampler, ob der nun für die nächste Fußball-EM wirbt oder die nächste Party oder den nächsten Karaoke-Abend. Der Nachtclub über die ungemein spannende, ungemein sperrige Karriere von Chumbawamba.

 
 

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Selling Out or Giving Up – Popmusik zwischen Kunst und Kommerz

09.04.2023FreistilDeutschlandfunk Mike Herbstreuth —   –  Details

Nina Hagen

Popmusik zwischen Kunst und Kommerz — Sängerin Nina Hagen wirbt 2003 für eine Ikea Filiale in Berlin. — Wer mit Popmusik Geld verdienen will, muss mehr machen als nur Musik. Werbedeals, eigene Firmen gründen, Rechteverkauf – das ist meist lukrativer als die bloße Kunst. War das schon immer so oder hat der Kapitalismus die Popmusik endgültig aufgefressen? — Es gab eine Zeit, da konnte man Musikerinnen und Musiker wenig Schlimmeres schimpfen als ein «Sellout» zu sein – eine Person, die ihre Kunst, ihre Werte, ihre Authentizität und Autonomie verkauft hat: an ein Unternehmen, an eine Marke, an den Mainstream. Doch die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile ist fast ein Wettbewerb darum entstanden, mit Dingen Geld zu machen, die nichts mit Musik zu tun haben. Billie Eilish macht Werbung für Chanel, Bob Dylan verkauft die Rechte an all seinen Songs, Rapper wie Capital Bra lassen Eistee produzieren. Und: Viele werden dafür von ihren Fans gefeiert. Wo führt das hin, und welche Folgen hat das für die Kunst?

 
 

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Literarisch beschallt – Oder: Musiker, die Bücher gelesen haben

09.04.2023Zündfunk: ExtraBayern 2Sabine Gietzelt —   –  Details

PJ Harvey

Songs, die von Büchern inspiriert sind — Literarisch beschallt. Oder: Musiker, die Bücher gelesen haben — Literarisch beschallt werden heute die Hörerinnen und Hörer mit Songtexten, die sich auf Romane und Erzählungen beziehen oder sogar nach ihnen heißen, mit Stücken, in denen Personen oder Handlungen aus verschiedenen literarischen Gattungen eine Rolle spielen und von denen sich Musikerinnen und Musiker der unterschiedlichsten Stilrichtungen beeinflussen ließen. Mit dabei sind die Boo Radleys, Kate Bush, Nirvana, PJ Harvey, Metallica und Blumfeld.

 

Wiederholung vom 4. November 2022

 
 

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50 Years After – Steely Dan: Can’t Buy A Thrill

09.04.2023Zündfunk: ExtraBayern 2Michael Bartle —   –  Details

Steely Dan

Sie waren in der Popgeschichte vielleicht das Duo mit der elegantesten Musik: Walter Becker und Donald Fagen gründeten vor 50 Jahren Steely Dan. Mit der Band haben die beiden über 30 Millionen Platten verkauft. 2001 wurden Steely Dan in die Rock›n›Roll Hall of Fame aufgenommen. Das Debütalbum «Can›t Buy A Thrill», das nach Zeilen aus Bob Dylan Songs benannt war, erschien im Oktober 1972. Eine Verbeugung von Michael Bartle.

 
 

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Retrospektive Margaret Raspé – Wenn das Schnitzel zur Kunst wird

09.04.2023Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturLena Böllinger, Eckhard Roelcke —   –  Details

Margaret Raspé

Die Presse jubelt über die Entdeckung der Künstlerin Margaret Raspé und feiert sie als frühe Feministin und Avantgardistin. Die 90-Jährige ärgert sich über die Vereinnahmung durch Frauenrechtlerinnen: Sie fühlt sich und ihr Werk missverstanden.

 
 

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Mit Sorge und Hoffnung: Zum Tod von Benjamin Ferencz

09.04.2023Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturAntje Passenheim, Eckhard Roelcke

Benjamin Ferencz

Chefankläger der Nürnberger Prozesse — Benjamin Ferencz mit 103 Jahren gestorben — Der letzte bisher noch lebende Ankläger der Nürnberger Prozesse gegen die NS-Kriegsverbrecher, Benjamin Ferencz, ist im Alter von 103 Jahren gestorben. Er trug später entscheidend zur Gründung des Internationalen Strafgerichthofs bei.Der Chefankläger bei den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen, Benjamin Ferencz, ist tot. Er starb im Alter von 103 Jahren in einer Betreuungseinrichtung in Florida, wie US-Medien unter Berufung auf seinen Sohn Don Ferencz berichteten. Er war der letzte bisher noch lebende Ankläger der Nürnberger Prozesse.

 
 

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Worksong als Basis – Art Blakey and the Jazz Messengers: Moanin’ (1958)

09.04.2023MilestonesÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Art Blakey

Die Weiterentwicklung des Jazz von Bebop zu Hardbop in den 1950er Jahren ging einher mit einer Rückbesinnung auf afroamerikanische Musiktraditionen jenseits des Jazz. Bei dieser Anerkennung und Einbeziehung von Gospel und Blues als essenzielle Elemente afroamerikanischen Selbstbewusstseins standen im Jazz Pianist Horace Silver und Schlagzeuger Art Blakey mit ihrer Band The Jazz Messengers ab 1954 in vorderster Reihe. — Als Blakey 1958 die Jazz Messengers mit Trompeter Lee Morgan, Tenorsaxofonist Benny Golson, Bassist Jymie Merritt und Pianist Bobby Timmons neu zusammenstellte, sorgte letzterer mit «Moanin›» für ihren größten Hit. Basis dieser Eröffnungsnummer des erst später auch so betitelten Albums war die Struktur alter Worksongs, wie sie von versklavten Afroamerikanern oder Gefängnisinsassen bei der Zwangsarbeit im Schema von Call & Response gesungen wurden. In den 1950er Jahren waren diese dank der Feldaufnahmen von Musikforschern bereits gut dokumentiert und für urbane Menschen zugänglich. — Auch die meisten anderen Stücke des beim Label Blue Note erschienenen und zunächst einfach nur «Art Blakey and the Jazz Messengers» betitelten Albums wurden zu Klassikern des Bandrepertoires, obwohl Kurzzeitmitglied Benny Golson, aus dessen Feder sie alle stammten, bald nicht mehr mitspielte. — «Art Blakey and the Jazz Messengers» bzw. «Moanin›», aufgenommen am 30. Oktober 1958 im Studio von Tonmeister Rudy Van Gelder in Hackensack, New Jersey, und veröffentlicht im Jänner 1959, ist einer der großen Milestones aus jener Zeit, in der der Jazz oft noch den Anspruch hatte, sich an alle zu richten – und diesen Anspruch auch erfüllte, ganz im Sinne des Bandnamens «Jazz Messengers».

 
 

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Renate Welsh über die Kraft der Geschichten

09.04.2023IntermezzoÖ1Judith Hoffmann —   –  Details

Renate Welsh

Nach dem Schlaganfall erzählt die Autorin von ihrem Weg aus der temporären Sprachlosigkeit.

 

Als «rotschädlerte Hexe» wurde Renate Welsh-Rabadi in der Schule gehänselt, die sie schon als Fünfjährige besuchte. Die Klassenbeste holte sich damals den Stärksten als Beschützer zur Seite und bezahlte seine Fürsorge mit selbstgeschriebenen Geschichten. So begann eine Karriere, die in vielen preisgekrönten Werken für Kinder und Erwachsene mündete und bis heute andauert. Die 1937 geborene Schriftstellerin begeisterte mit Klassikern wie «Das Vamperl» und «Johanna» oder ihrer autobiografischen Erzählung «Kieselsteine». Als Leiterin von Schreibgruppen arbeitete sie unter anderem mit Obdachlosen und Menschen mit Behinderung, stets im Wissen um die Macht und die heilende Kraft der Worte. Als sie im Herbst 2021 einen Schlaganfall erlitt, der sie für Monate ihrer Worte beraubte, musste sie selbst einen neuen Umgang mit der Sprachlosigkeit lernen. Aufgeschrieben hat sie diese Erfahrung nun im Buch «Ich ohne Worte» (Czernin), im Gespräch mit Judith Hoffmann erzählt sie davon.

 
 

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Von Spatzen und Schwalben (1) His Eye Is On The Sparrow – Songs über Spatzen

09.04.2023SpielräumeÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Der Spatz

»Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.» So liest man bei Matthäus 10,29. Als Ware auf Märkten und in der Küche spielen Spatzen kaum mehr eine Rolle, sehr wohl aber als Bild und Metapher. So greift etwa die 1905 von Civilla D. Martin und Charles H. Gabriel verfasste Gospelhymne «His Eye Is On The Sparrow» als Loblied eines grenzenlosen Gottvertrauens direkt auf das Gleichnis bei Matthäus zurück. — Und das ist nur einer von vielen Songs, die den Spatz verschiedentlich ins Zentrum rücken. Trotz seiner optischen Unauffälligkeit genießt der Haussperling gemeinhin große Sympathien als einer der häufigsten gefiederten Gäste im Umkreis des Menschen, auch in Amerika, wo er erst durch den Menschen eingeführt wurde. Im deutschen Sprachraum steht er zwar auch für Respektlosigkeit, Dummheit und allerlei Erotisches, weltweit aber wird der Spatz eher mit Fragilität, Bescheidenheit und Einfachheit konnotiert. Wie wir ist er einer unter vielen; er ist klein, unscheinbar und unbedeutend, aber immerhin: im Gegensatz zu uns kann er zumindest fliegen!

 
 

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Die Ursonate – Kurt Schwitters dadaistisches Lautgedicht

09.04.2023TonspurenÖ1Matthias Haydn —   –  Details

Kurt Schwitters

Über die Ursonate von Kurt Schwitters — Die «Ursonate» oder «Sonate in Urlauten» ist wohl das bekannteste Werk des 1887 in Hannover geborenen Künstlers Kurt Schwitters. Sie schwebt zwischen verschiedenen Kunstgattungen: sie ist Literatur, Musik, bildende Kunst und Performance. — Kurt Schwitters arbeitet neun Jahre lang an seiner phonetischen Dichtung – inspiriert haben ihn Plakatgedichte von Raoul Hausmann. 1932 veröffentlicht Schwitters das Werk in der Nummer 24 seiner Zeitschrift «Merz». — Im Sommer des gleichen Jahres baut er eine Hütte auf der norwegischen Insel Hjertoya um – dort wird er in Zukunft die Sommermonate verbringen. 1937 wandert der als «entartet» diffamierte Künstler sogar auf die Nordseeinsel aus. — 60 Jahre später reist der Berliner Autor, Journalist und Künstler Wolfgang Müller nach Hjertoya. Er findet Kurt Schwitters› unversperrte Hütte und entdeckt darin zahlreiche Kunstwerke, die Schwitters dort zurückgelassen hatte. Eine andere Entdeckung fasziniert ihn noch mehr: er ist überzeugt, dass die vielen Stare von Hjertoya Schwitters Ursonate singen.

 
 

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Relaxez vous – Geschwister Pfister

09.04.2023FormatÖ1Bernhard Fellinger —   –  Details

Geschwister Pfister

Neun Jahre ist es her, dass Ursli und Toni Pfister sowie das Fräulein Schneider mit einem eigenen Programm auf der Bühne standen. Ihr neues heißt «Relaxez-Vous!» — Sie sind hinreißend komisch, mitreißend und Entertainer von großartigem Format. Sie stehen für aufputschenden Schlager, aufheulenden Schmalz und augenzwinkernden Charme: Die Geschwister Pfister. — Nach der Pandemie ist Entspannung angesagt: Im gemütlichen Bühnenambiente laden die drei statt zu einer Show mit Glitzer und Glamour zu so etwas wie einer exklusiven Essenseinladung, aber statt der Gänge gibt es Musik, die sich aus ihrem typischen Repertoire speist: schmissige Songs auf Deutsch, Japanisch oder Schwyzerdütsch. — Dazu singen und springen sie graziös wie eh und je, sind würdevoll gealtert, jung im Gemüt und garnieren das Ganze mit launigen Conferencen.

 
 

6 — Anzahl lt. FM-Datenbank (Archiv)
xxdd — Mitschnitte alle (iTunes-Archiv)
hehitt — Mitschnitte vermutlich garantiert (iTunes-Archiv)
1 — Mitschnitte sicher garantiert (Archiv)
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Mit Johann Sebastian Bach in Scheuchenstein – Jacqueline Gillespie

09.04.2023Neue TexteÖ1Edith-Ulla Gasser —   –  Details

Jacqueline Gillespie

Ö1 Kunstgeschichten: «Die Orgel». Von Jacqueline Gillespie. Es liest: Pippa Galli.

 

Die heutige «Ö1 Kunstgeschichte» ist einer Kirchenorgel gewidmet: «Es ist ein schlichtes Instrument für eine schlichte Kirche» schreibt Jacqueline Gillespie, die fast täglich des Abends auf dieser Orgel spielt, «einem großen und tiefen Schrank aus honigfarbenem Eichenholz in ruhiger Maserung, erbaut 1991 von Herbert Gollini». — Jacqueline Gillespies Erzählung entführt uns in die kleine Kirche im niederösterreichischen Ort Scheuchenstein, umgeben von einem malerischen ländlichen Friedhof, auf dem auch der Biedermeiermaler Friedrich Gauermann begraben liegt. Jahreskreis und Lebenskreis begegnen sich zwischen den Gräbern, und auch in der Musik des Lieblingskomponisten der Orgelspielerin. Das Instrument selbst verfügt nur über acht Register, und strahlt doch Schönheit und Würde aus. — Jacqueline Gillespie wurde 1958 in Wien als Tochter eines Schotten und einer Wienerin geboren. Sie lebt in Wien und in der niederösterreichischen Schneeberggegend, spielt Klavier und Orgel und veröffentlichte bis jetzt bei Löcker zahlreiche Kriminalromane sowie bei Kremayr & Scheriau eine Autobiographie.

 
 

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