Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Queen of the Trumpet – Valaida Snow

21.05.2023MilestonesÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Valaida Snow

Valaida Snow: Londoner Aufnahmen für Parlophone 1936/37

Ihr großes Vorbild an der Trompete war Louis Armstrong, und der wiederum war ihr größter Fan. Doch Valaida Snow aus Chattanooga, Tennessee, spielte nicht nur herausragend Trompete («wie ein Mann», wie es zu ihrer Zeit hieß und wie es damals noch als Gipfel der Komplimente gemeint war), sie war auch eine fabelhafte Sängerin, eine talentierte Tänzerin und eine mitreißende Entertainerin. Von keinem Geringeren als W. C. Handy erhielt die stets schicke und elegante Afroamerikanerin den Ehrentitel «Queen of the Trumpet». — Valaida Snow war bereits in den 1920er Jahren ein Star, und doch ging sie vor dem Zweiten Weltkrieg in den USA nur ein einziges Mal ins Aufnahmestudio, nämlich 1933 als Sängerin mit Pianist und Bandleader Earl Hines. Ihre eigentliche Karriere spielte sich bereits ab 1926 vornehmlich in Europa und Asien ab, wo sie – oft auch im Rahmen von intensiv tourenden Shows wie «Blackbirds» – maßgeblich zur internationalen Popularisierung des Jazz beitrug: Shanghai, Paris, London, Hongkong, Tokio, Bombay, Kairo, Stockholm und Kopenhagen waren einige ihre wichtigsten Stationen, bevor die Nationalsozialisten in Dänemark ihrer glänzenden Karriere 1941 ein jähes Ende bereiteten. Sie wurde als «nicht arisch» all ihrer Besitztümer beraubt, 18 Monate lang interniert und nur durch Vermittlung des Kopenhagener Polizeichefs (er war einer ihrer vielen Fans) freigelassen. Von dieser Erfahrung hat sich Valaida Snow nie mehr ganz erholt, auch wenn sie – zurück in den USA – noch einige Aufnahmen machte. Am 30. Mai 1956 starb sie mit nur 51 Jahren in New York an einer Hirnblutung. — Snows wohl wichtigste Aufnahmen entstanden zwischen 1935 und 1937 in London für das Label Parlophone. Die Sessions vom September 1936 und vom Juli 1937, bei denen auch ihr größter Hit aus eigener Feder, «High Hat, Trumpet, and Rhythm», aufgenommen wurde, stehen im Zentrum dieser Milestones-Ausgabe.

 
 

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Das große Nichts und das kleine Alles – Porträt des Künstlers Jens Risch in 12 Szenen

21.05.2023FreistilDeutschlandfunkBeate Berger —   –  Details

Jens Risch

Regie: Nicole Paulsen — Produktion: SWR 2022

Ein meditativer Besuch bei einem Mann, der aus Knoten Kunst macht. Die Fertigstellung eines seiner Objekte benötigt 18 Monate Arbeit. Knoten macht Jens Risch, nichts als Knoten. Sie sind die Taktgeber seines Lebens, an jedem einzelnen Tag. Bis seine Knotenkunstwerke fertig sind, dauert es Jahre und wenn sie dann in Museen landen, in Sammlungen und Galerien, sind sie vor allem eines: verdichtete Zeit. Die Energie einer Dreiviertelmillion Knoten sei wie Laserlicht und beinahe hörbar, sagt Jens Risch: wie ein Rauschen, das feine Flirren einer höheren Potenz. Beate Berger hat den Künstler besucht. Und hörte: einen Berliner Hinterhof, ein altes Röhrenradio, galoppierende Pferdchen und knuspernde Wespen. —

 
 

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Segensreiche Begegnungen Musiker-Begegnungen unter guten Sternen

21.05.2023SpielräumeÖ1Jörg Duit —   –  Details

David Müller und Klemens Lendl

Wenn beim Musikmachen die Sterne günstig stehen, bekommen sie einen opaken, geheimnisvollen Glanz, der bei aller Lichtundurchlässigkeit extreme Durchlässigkeit, Fragilität, Berührbarkeit mit sich bringt, die sich schlicht als wahrgenommenes Glück aufs Publikum übertragen. — Für eine kleine Auswahl jener Musikerinnen und Musiker, die dieses kaum beschreibbare Glück durch ihr Spiel flüchtig oder auch nachhaltig materialisierten, ist diese Spielräume-Spezial-Ausgabe Bühne. Dazu gehören Ella Fitzgerald und das Paul Smith Trio, Cécile McLorin Salvant und Jacky Terrasson, Carla Bley und Steve Swallow, John Coltrane und McCoy Tyner, David Müller und Klemens Lendl, Wolfgang Muthspiel und Brian Blade.

 
 

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Mit Hank Williams in den Bregenzer Wald

21.05.2023RadiosessionÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Die Wachauerin

Zur Wachauerin mit Theresa Eipeldauer und Max Mayerhofer sowie Geigerin Evelyn Fink-Mennel live aus dem RadioKulturhaus

Von Elvis Presley über Johnny Cash bis Bob Dylan hat der legendäre Country-Sänger Hank Williams (1923-1953) viele beeindruckt und beeinflusst – so auch Michael Bruckner, Fabian Pollack und Wolfgang Kühn. Als Trio Zur Wachauerin bürsten sie österreichische Volksmusik gegen den Strich und schreiben neue Wachauer Lieder. Zur Wachauerin Extended, erweitert um Sänger Wolfgang Vincenz Wizlsperger und Gitarrist Max Mayerhofer, spürt dem tragisch früh verstorbenen Star und seinem Repertoire nach und präsentiert eine Vorschau auf das Hank-Williams-Programm beim heurigen Festival Glatt & Verkehrt, Ende Juli in Krems. — Das Festival-Motto «Das Lied bleibt» kann als Überschrift auch über den vielfältigen Aktivitäten der Sängerin und Geigerin Evelyn Fink-Mennel stehen. Als Sammlerin und Interpretin von Volksliedern ihres Heimatbundeslands Vorarlberg setzt auch sie sich intensiv mit traditioneller Musik auseinander – und das kann auch kritisch oder ironisch heißen, schließt aber «konservativ» im Sinn von bewahrend nicht aus. Evelyn Fink-Mennel und der Klarinettist Daniel Moser – beide unterrichten auch an der Musikwerkstatt von Glatt & Verkehrt – geben Einblicke in ihre aktuelle Arbeit.

 
 

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USA machen Weg frei für F-16-Lieferung / Wie kam es zu Bidens Kehrtwende hin zur Kampfjet-Koalition für Kiew?

20.05.2023NewsRNDdpa —   –  Details

F-16

Die ukrainische Regierung bittet seit Monaten um Kampfjets und holte sich damit zuletzt eine Abfuhr nach der anderen aus Washington ab. Doch nun lenkt US-Präsident Joe Biden ein: Ukrainer sollen an F-16-Kampfjets ausgebildet werden. Warum kam es zur Kehrtwende in Washington? — Und Joe Biden macht es doch. Nach monatelangem Zögern lenkt der US-Präsident ein und erfüllt seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj einen lange gehegten Wunsch: Biden macht den Weg frei für eine Lieferung von Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 an Kiew. — Schon wenige Wochen nach dem russischen Einmarsch im Februar 2022 bat die ukrainische Regierung um Kampfflugzeuge. Auf ihre stetigen Forderungen und Bitten in den Monaten danach kam aus Washington und von Biden persönlich nur ein rigoroses Nein. Jetzt folgt die Kehrtwende der US-Regierung. Es stellt sich nun die Frage, ob das auch Deutschland umstimmen könnte.

 
 

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Russland hat angeblich neue Truppen an die Front geschickt

20.05.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Bachmut-Front

Russland hat laut den britischen Geheimdiensten «wahrscheinlich mehrere Bataillone zur Verstärkung« im Kampf um Bachmut eingesetzt. Neben ukrainischen Geländegewinnen soll das mit Drohungen der Wagner-Truppe zusammenhängen. — Um die ostukrainische Stadt Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft. Trotz mehrerer verfrühter Erfolgsmeldungen haben die Kremltruppen die strategisch wichtige Stadt bisher nicht erobern können. Zuletzt haben stattdessen die Verteidiger Geländegewinne erzielt. Nun hat Russland nach Angaben britischer Geheimdienste seine Truppen in der Gegend verstärkt. — ANZEIGE

«In den vergangenen vier Tagen hat Russland sehr wahrscheinlich mehrere Bataillone zur Verstärkung der Bachmut-Front eingesetzt«, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Dies sei eine Reaktion auf taktische Geländegewinne der ukrainischen Verteidiger an den Flanken der umkämpften Stadt sowie auf öffentliche Drohungen der Söldnertruppe Wagner, den Kampf dort einzustellen, hieß es weiter. — Vermutlich seien nur wenige russische Einheiten in der Ukraine verfügbar. Daher stelle die Verlegung in den Raum Bachmut ein bemerkenswertes Engagement des russischen Kommandos dar, betonte das britische Ministerium. «Die russische Führung betrachtet wahrscheinlich weiterhin die Eroberung Bachmuts als wichtigstes unmittelbares Kriegsziel, das es ihr ermöglichen würde, einen gewissen Erfolg im Konflikt zu verbuchen.« — Zuvor hatte auch die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar erklärt, das russische Militär habe mehrere Tausend Soldaten als Verstärkung nach Bachmut verlegt. «Der Feind kann nicht mit Qualität gewinnen, also versucht er es mit Quantität«, schrieb sie auf Facebook.

 
 

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Der auf dem Schlagzeug singt: Bill Elgart, Jazzdrummer aus Ulm

20.05.2023HausbesuchSWR2Rainer Schlenz —   –  Details

Bill Elgart

Der in den USA geborene Jazzdrummer Bill Elgart ist international unterwegs, hat eine Professur in Würzburg und spielte und spielt mit legendären Namen des Jazz – Carla Bley zum Beispiel, Kenny Wheeler, Karl Berger, um nur einige zu nennen. Klingt sehr nach hippem Künstlerleben in einer Jazzmetropole. Bill Elgart indessen lebt seit Jahrzehnten in Ulm. Dort hat er auch seinen 80. Geburtstag musikalisch gefeiert. Im Hausbesuch erzählt der Ausnahmedrummer, warum er so gerne in Ulm lebt und wie man ein Schlagzeug zum Singen bringt. —

 
 

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Eine Theorie vom Menschwerden

20.05.2023NachtbilderÖ1Anja Bachl —   –  Details

Eva Mayer

Georg-Trakl-Förderungspreis 2023: «weich werden». Von Anja Bachl. Redaktion: Edith-Ulla Gasser. Gelesen von Eva Mayer.

 

Mensch sein. Oder ein wirklicher Mensch sein. Oder ein wirklicher Mensch werden.

 

In ihrem ersten Gedichtband «weich werden» bricht Anja Bachl das Menschsein auf seine grundsätzlichen Komponenten herunter. Auf Blut und Knochen, aber auch auf Impulse und Gefühle. Die Dimensionen des Körperlichen und des Geistigen. Erst, wenn beide in ihrem Sein verstanden werden, kann die Menschwerdung tatsächlich beginnen.

 

Doch – inwieweit sind wir fähig, unser eigenes Sein zu begreifen? Ist die Gesamtheit all dessen, was uns zu dem macht, was wir sind, für uns erfassbar? Sind wir in der Lage weich zu werden?

 
 

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Giuseppe Verdi: I vespri siciliani

20.05.2023OpernabendÖ1Michael Blees —   –  Details

Fabio Luisi

Giuseppe Verdi: I vespri siciliani — Mit Marina Rebeka (Elena), Luca Micheletti (Guido di Monforte), Piero Pretti (Arrigo), Simon Lim (Giovanni da Procida), Adriano Gramigni (Vaudemont), Andrea Pellegrini (Bethune), Valentina Pluzhnikova (Ninetta) u.a.

 

Chor und Orchester der Mailänder Scala, Dirigent: Fabio Luisi — (aufgenommen am 28. Jänner 2023 in der Mailänder Scala)

 
 

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Der Dirigent Hans Schmidt-Isserstedt

20.05.2023DiagonalÖ1Ines Mitterer —   –  Details

Hans Schmidt-Isserstedt

Einer der «vollkommenen Kapellmeister»: Hans Schmidt-Isserstedt ließ Brahms aufrauschen, schuf ein virtuoses Orchester für die Moderne, liebte die Wiener Klassik.

 

Es war einmal die Ära der musikalischen Universalisten am Dirigentenpult, die zugleich «gestandene» Handwerker waren und das künstlerische Potenzial besaßen, einem Klangkörper über ein Vierteljahrhundert hin immer wieder Neues zu geben. Der vor 50 Jahren verstorbene Hans Schmidt-Isserstedt war eine solche Erscheinung. — Zwar während der NS-Zeit bereits in namhafter Position tätig, wurde er 1945 als «unbelastet» dazu bestimmt, dem «NWDR» in Hamburg (später: Norddeutscher Rundfunk NDR) ein Symphonieorchester zu schaffen. Bis 1971 blieben er und das bald als Spitzenensemble wahrgenommene Orchester ein Team, durchs komplette symphonische Standardrepertoire, bei aktuell Zeitgenössischem, beim Zurückgewinnen von seit 1933 verboten Gewesenem. Auch der Operndirigent präsentierte sich bis auf ein paar Gastspiele (etwa beim Glyndebourne Festival) vor allem vor Mikrophonen. — Apropos Mikrophone: Die Wiener Philharmoniker holten Hans Schmidt-Isserstedt in den 1960er Jahren für «alle Neune» von Beethoven und dessen Klavierkonzerte ins Plattenstudio, eine kapellmeisterliche Monopolisierung, wie sie sich seither nur bei Leonard Bernstein wiederholt hat. Aus gegebenem Anlass: ein Griff in den gewaltigen Fundus heute zugänglicher Schmidt-Isserstedt-Tondokumente, ein Gruß aus einer Vergangenheit, in der sich musikalische Exzellenz ohne viel Marketing und Schaugepränge ausleben konnte.

 
 

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