Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Welche Rolle spielt Sänger Till Lindemann? – Missbrauchsvorwürfe gegen Rammstein

30.05.2023Tonart: ClipDeutschlandfunk KulturGoetz Steeger —   –  Details

Till Lindemann

Anschuldigungen gegen Rammstein sorgen für Schlagzeilen: Eine junge Frau berichtet, sie sei bei einer Party nach einem Konzert unter Drogen gesetzt worden. Auch Sänger Till Lindemann sei dabei gewesen. Nun hat die Frau die Vorwürfe relativiert.

 

Am 22. Mai begann die Europa-Tournee der Band Rammstein in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Nach dem Konzert erhob eine Besucherin schwere Vorwürfe gegen den Sänger Till Lindemann und weitere Mitglieder seiner Crew.

 

Eine junge, irische Frau hat das Vilnius-Konzert von Rammstein besucht, und sie behauptet, von einer Mitarbeiterin der Band ausgewählt worden zu sein. Vermutlich aufgrund ihres Aussehens, mit anderen hübschen Frauen in der Row Zero, also in der Reihe Null zu stehen. Das ist ein separierter Bereich direkt vor der Bühne. Dort wurden dann Fotos von den Frauen gemacht, und man hat ihnen angeboten, an Partys rund um das Konzert teilzunehmen, wo die Band dann auch zugegen ist.

 

Die Liedtexte von Rammstein handeln immer wieder von Sex und Gewalt. Nach den Missbrauchsvorwürfen erscheinen sie noch einmal in einem anderen Licht.

 
 

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Klangbasierte Künste – LTK4 im Luther Turm der Kölner Südstadt

30.05.2023Neue MusikDeutschlandfunk KulturHubert Steins —   –  Details

Turm-Rakete

Seit 2017 ist in der Kölner Südstadt der Turm der Lutherkirche Spielstätte für neue Musik und klangbasierte Installationskunst. — Klang breitet sich im Raum aus, und so ist der in der Kölner Südstadt befindliche Lutherturm mit insgesamt fünf getrennten Räumen auf unterschiedlichen Etagen ein geradezu idealtypischer Ausstellungsort für Klanginstallationen. Unter dem Label LTK4 kuratieren der Kölner Trompeter und Komponist Rochus Aust und die Flötistin Verena Barié seit 2017 im Kirchturm Medienkunstausstellungen und Konzerte Neuer Musik für kleine Besetzungen. Dank eines monatlich wechselnden Programms ist der Lutherturm heute einer der vitalsten Orte für klangbasierte Kunst in Köln. —

 
 

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Positionen in der Kunst (1) – Cornelia Sollfrank: Pionierin der Netzkunst

30.05.2023RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Cornelia Sollfrank

Seit Mitte der 1990er Jahre beschäftigt sich Cornelia Sollfrank mit dem Schulterschluss von Feminismus und Netzkunst. 1996 lernt Sollfrank den holländischen Hacker Rop Gonggrijp kennen und programmiert mit ihm einen Netzkunst-Generator zur automatischen Produktion digitaler Kunstwerke. Auf die Asymmetrien eines stark geschlechtsspezifisch geprägten Technikgebrauchs macht Sollfrank früh aufmerksam – etwa als Teil des Kollektiven «frauen & technik». — Mittlerweile lotet Sollfrank das Verhältnis von realer und digitaler Welt mit der Künstlerinnen-Gruppe «Purple Noise» aus. Doch auch an der theoretischen Front bleibt Sollfrank aktiv: Welche Rolle Gemeingüter, so genannte «digital Commons», im digitalen Raum spielen können und müssen, bleibt Dreh- und Angelpunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung, die die Beschaffenheit medialer Aufschreibesysteme als Grundlage unserer Kommunikation in den Blick nimmt.

 
 

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In memoriam Renald Deppe Hommage an den verstorbenen Saxofonisten, Komponisten, Kurator und Pädagogen

30.05.2023Alte Musik – neu interpretiertÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Renald Deppe

Hommage an den verstorbenen Saxofonisten, Komponisten, Kurator und Pädagogen Renald Deppe. — Am 28. Mai 2023 erlag einer der wichtigsten Exponenten der österreichischen zeitgenössischen Musikszene seinem schweren Krebs-Leiden: Renald Deppe. — Er machte Musik. Er schrieb Musik. Er zeichnete Musik. Er förderte Musik: Die Jazz- und Improvisations-Szene verdankt Renald Deppe mehrere Dutzend Musiker*innen, die bei ihm lernen oder erste Konzerte spielen konnten. Er besaß zudem eine beneidenswerte Formulierungskunst und hinreißenden Sprachwitz. In typischer Vielschichtigkeit notierte er einmal: «ich glaube an ein gedächtnis der worte, klänge für augen und ohren jenseits der global be- und genutzten norm-verschriftung (norm-verkaufbarkeit) von musik.»

Renald Deppe, geboren 1955 in Bochum, studierte zuerst in Folkwang und dann in Wien. Hier ließ er sich nieder, auch wenn man in seinem Falle vielleicht eher sagen sollte: Hier schlug er sein Nomadenzelt auf. Von hier aus sollte der Vielseitige fortan seine Impulse setzen: Festspielhaus St.Pölten, Kulturspektakel, Graben-Festtage, Imago Dei, Porgy&Bess («Strenge Kammer»!), und und und. Dazu kam der Unterricht an diversen Musik-Universitäten. Wenn er – in letzter Zeit wegen seiner schweren Erkrankung immer seltener – das Saxofon ansetzte und Töne voll freudiger Musizierlust zum Klingen brachte, dann ließ er im Spiel das frohe Chaos spürbar werden, ohne das es in der Kunst nun einmal nicht geht. — Renald Deppe war mit Sicherheit ein ungeheuer talentierter, faszinierender und liebenswerter Mensch. — Ö1 hatte für Mitte Juni zum Schaffen Deppes noch einen Programmschwerpunkt geplant: Radiokolleg, Zeitton, Klassik-Treffpunkt. Nun gilt es schmerzlich, das Multitalent, den Universalkünstler Renald Deppe in memoriam zu ehren: Zu Gast in der Sendung sind der Schriftsteller Bodo Hell, die Leiterin des Wiener Kulturraums «Hinterland», Gudrun Wallenböck, der Kontrabassist Peter Herbert und Ö1-Moderator und Glatt&Verkehrt-Leiter Albert Hosp. — Mit Live-Musik von Judith Ferstl (Kontrabass) und Michael Bruckner (Gitarren).

 
 

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Juan Carlos Formell, lebhafter Erbe des kubanischen Musikvermächtnisses, stirbt im Alter von 59 Jahren

30.05.2023NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Juan Carlos Formell

Juan Carlos Formell veröffentlichte fünf Soloalben und wurde für einen Grammy nominiert, bevor er seinen Vater in der afro-kubanischen Band Los Van Van ersetzte.

 

Juan Carlos Formell, ein gefeierter Singer-Songwriter, der sich nach seiner Flucht aus Kuba in New York niederließ und schließlich die Stelle des Bassisten seines berühmten Vaters Juan Formell bei Los Van Van, einer der einflussreichsten Bands im postrevolutionären Kuba, übernahm, ist gestorben am Freitag während eines Auftritts in New York City. Er war 59. — Sein Tod an einem Herzinfarkt, den er auf der Bühne des Lehman Center for the Performing Arts in der Bronx erlitt, wurde von seiner romantischen und musikalischen Partnerin Danae Blanco bestätigt. Herr Formell habe Bluthochdruck und Arteriosklerose, sagte sie. — Seit seiner Flucht aus Kuba nach New York City im Jahr 1993 hatte Herr Formell seinen eigenen musikalischen Weg eingeschlagen, fünf Soloalben veröffentlicht und im Jahr 2000 eine Grammy-Nominierung für die beste traditionelle tropische Latin-Darbietung für sein Debütalbum «Songs from a Little Blue House» erhalten. «

Als sein Vater im Jahr 2014 starb , erklärte sich Herr Formell bereit, sein Erbe als Bassist von Los Van Van, der von seinem Vater mitbegründeten afro-kubanischen Tanzband, weiterzuführen. Zur aktuellen Besetzung der Band gehören außerdem sein Bruder Samuel am Schlagzeug und seine Schwester Vanessa am Gesang. —

 
 

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Die US-amerikanischen Komponistin Julia Wolfe / Uraufführungen in der Berliner Philharmonie

30.05.2023Musik der Gegenwartrbb kulturMargarete Zander —   –  Details

Julia Wolfe

Die Musik der US-amerikanischen Komponistin Julia Wolfe zeichnet sich durch Körperlichkeit und Kraft aus, die Interpretinnen und Interpreten mitunter an ihre Grenzen bringt. Derzeit ist sie Dozentin an der Steinhardt School der New York University. Für den 8., 9. und 10. Juni ist die Uraufführung eines Neuen Werkes von Julia Wolfe durch die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko in der Berliner Philharmonie geplant.

 
 

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Wizard des Kreativen: Brian Eno, Produzent und Ambient-Erfinder – Als Gast: Paolo Bianchi

30.05.2023Jazz CollectionSRF 2 KulturAnnina Salis —   –  Details

Brian Eno

Damit Kunst gelingt, müssen ausgetretene Pfade verlassen werden. Das soll gerne auch mal unangenehm sein. So das Credo von Brian Eno. — Der Brite hat ab 1971 in der Artrockband «Roxy Music» mit Brian Ferry an Einfluss gewonnen. Als Solokünstler erfindet er später eine Musikströmung, die sich ganz in den Dienst des Moments stellt: Ambient ist ein Klangbad ohne Anfang und Ende, die Künstlerpersönlichkeit wird unwichtig. Eine Idee, die Eno heute mit computeranimierter Zufallsmusik auf die Spitze treibt. — Brian Eno ist auf keinem Instrument virtuos, hat aber die Gabe, das Potential in bestehender Musik zu entdecken und damit zu arbeiten. Er kann erkennen, was fehlt, und aus diesem Manko Neues entwickeln. In einer Art anarchischem Kreativitätscoaching und anhand seines Kartensets «Oblique Strategies» kitzelt Eno aus Musiker:innen Höchstleistungen heraus. So wird er zu einem der erfolgreichsten Produzenten der Zeit. Bryan Ferry, U2, Coldplay und viele mehr gehören zu den Kunden des heute 75jährigen. — Schon lange fasziniert von Brian Enos Arbeit ist auch Paolo Bianchi. Der Kreativitätsforscher und Dozent an der ZHdK diskutiert in der Jazz Collection mit Annina Salis.

 
 

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Jeanne d ’Arc – Die Ikone des Crossdressing in der Musik

30.05.2023AnklangÖ1Robert Fontane —   –  Details

Jeanne d’Arc

Die Ikone des Crossdressing in der Musik. Ausschnitte aus Werken von Giuseppe Verdi, Charles Gounod, Peter Iljitsch Tschaikowsky, Walter Braunfels u.a. — Als Crossdressing wird das Tragen von Kleidung bezeichnet, die nicht der Geschlechterrolle einer Person entspricht. Im Falle der heiligen Johanna, einer Vorreiterin dieser Disziplin, gewinnt das neudeutsche Wort eine zusätzliche Bedeutung, denn das Kreuz als Symbol christlichen Glaubens war ein Leitbild im Leben der Jungfrau von Orleans, die in der römisch-katholischen Kirche bis heute als Heilige verehrt wird. — Ein Gutteil ihres Ruhms basiert auf Legendenbildung, so soll sie bereits als Dreizehnjährige gut im Stimmen hören gewesen sein: Damalige Berühmtheiten wie die heilige Katharina, die heilige Margareta und sogar der Erzengel Michael sollen ihr visionär erschienen sein, und sie ermutigt haben, in die Schlacht zu ziehen. Dadurch sollte sie Karl VII. zum Thron verhelfen, den sein Vater, Karl der «Schwachsinnige», zuvor enterbt hat, und Frankreichs Führung sodann Heinrich VI. von England anvertraut hat. Diese Schlacht hat sie bekanntermaßen in Männerkleidern geschlagen – und hat Karl VII. auf diese Weise die Krone zurückerobert. Die sagenhafte Heldin hat auch in der Musikgeschichte Einzug gehalten und einige Komponisten nachfolgender Epochen zu unterschiedlichen Werken inspiriert. Da der 30. Mai mancherorts als Gedenktag der Jeanne d Arc gilt, widmet sich Anklang an diesem Datum ihrer Gestalt auf musikalische Weise. —

 
 

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Peter Simonischek (2016)

30.05.2023Hörbar RustDeutschlandfunk KulturBettina Rust —   –  Details

Peter Simonischek

Peter Simonischek, Schauspieler – und was für einer. Man darf, muss aber nicht erst den Ausnahme-Film «Toni Erdmann» erwähnen, um das Können dieses Mannes zu würdigen. Sein Können, aber gerade auch seine Freude am Spielen, die sich sofort auf den Zuschauer überträgt. Simonischek war unfreiwillig gelernter Zahntechniker. Und doch studierte er Schauspiel in Graz, von wo aus es ihn auf die großen Bühnen trieb. 1979 holte ihn Peter Stein für 20 Jahre an die Berliner Schaubühne, seit 1999 gehörte er fest zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. In über 100 Vorstellungen gab er bei den Salzburger Festspielen den «Jedermann», war seit 1995 regelmäßig in Yasmina Rezas Stück «Kunst» zu sehen und brillierte – ebenfalls in Salzburg – in «Der Sturm». — Im Oktober 2016 war Peter Simonischek zu Gast in der Hörbar. — In Erinnerung an einen großen Schauspieler – zum Tode von Peter Simonischek — Wiederholung vom 2.10.2016.

 
 

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From Another Planet – Der Bandleader und Pianist Sun Ra

30.05.2023Round MidnightNDR KulturMarianne Therstappen —   –  Details

Sun Ra

Sun Ra! Im Geiste sieht man den ägyptischen Sonnengott Ra mit der Sonne über dem gefiederten Kopf und wird gleich in den Mythos hineingezogen, den der Bandleader, Komponist, Pianist, Poet und Sänger Sun Ra um sich gebildet hatte. Schon sein Geburtsdatum blieb lange rätselhaft. — Als Herman Poole Blount wurde er am 22. Mai 1914 in Birmingham, Alabama, geboren. Bereits als Kind bewies er sein Talent am Klavier. Er las viel, auch über Esoterik. Früh begegnete er Duke Ellington und Fletcher Henderson. Sein Musik-Studium brach er Ende der 1930er ab, behauptete, er stamme von einem anderen Planeten. Mitte der 1940er ging er nach Chicago. Fletcher Henderson holte ihn als Pianisten und Arrangeur in seine Band. Wenig später musizierte er mit eigenen kleinen Gruppen und geriet in die politischen Bewegungen der Afro-Amerikaner. — Doch er interessierte sich auch für das alte Ägypten. In Chicago nannte er sich Anfang der 1950er Le Sony›r Ra – kurz: Sun Ra – und machte seine spirituelle Auffassung mit Kompositionen wie «Future», «Saturn» und «Planet Earth» auf seinem Label «Saturn Records» publik. Seitdem strahlt unüberseh- und unüberhörbar sein Stern am Jazz-Himmel zwischen «Astro-Black» und «Cosmo-Dark». Zu treuen Weggefährten zählten die Saxofonisten Pat Patrick, John Gilmore und Marshall Allen und die Sängerin June Tyson. — In seinem prunkvoll kostümierten «Sun Ra Arkestra» versammelte er viele Musiker um sich und «übte» mit ihnen fast ununterbrochen. Hunderte von Ton-Aufnahmen entstanden. Seine vom Blues, Swing und Bebop geprägte Musik war offen für Einflüsse von «Free Jazz» bis «Psychedelic Rock». Zudem experimentierte Sun Ra auf diversen elektronisch gesteuerten Keyboards. Auch nach Sun Ras Tod am 30. Mai 1993 begeistert das «Sun Ra Arkestra» immer noch – zuletzt 2022 in der Elbphilharmonie in Hamburg. Sun Ra bleibt allgegenwärtig.

 
 

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Opfer, Eros, Sonne, Tod – Der Theoretiker der Verausgabung: Georges Bataille

30.05.2023NachtstudioBayern 2Ulrich Bassenge —   –  Details

Georges Bataille

Georges Bataille (1897-1962) war ein Wilderer im Niemandsland zwischen Kunst und Wissenschaft, unermüdlich unterwegs zwischen Politik und Philosophie, Ethnologie und Religionswissenschaft, Ökonomie und Kunstgeschichte. — Seine Geliebte Laure berichtet von ihm, er sei keinen einzigen Tag seines Lebens allein gewesen. Dieser gesellige, oder nach Laures Lesart «angstbesetzte» Zug Batailles, führte zur Verknüpfung verschiedenster Disziplinen, deren hervorragendste Köpfe zu seinen Freunden zählten. Nach einem Flirt mit dem Katholizismus, einer gründlichen Hegel-Schulung und einem Intermezzo bei den Surrealisten, entwickelte Bataille mit der «Atheologie» seinen eigenen Ansatz der Welterschließung mit den zentralen Begriffen der (Selbst-)Verschwendung, der Entgrenzung, des Opfers. Nur notdürftig verhüllte die Vorderseite seines Lebens als Bibliothekar im Staatsdienst eine Nachtseite, die sich unzureichend mit «wild und gefährlich» umschreiben ließe. Vieles deutet darauf hin, dass seine Methode der schonungslosen Selbstentblößung, die auch den Autor selbst nicht ungeschoren lassen kann, dem ähnlich wilden Denker Foucault als Rollenmodell diente. Unter Batailles Herausgeberschaft erschienen dessen erste Aufsätze in der Zeitschrift Revue Critique, ebenso wie Erstveröffentlichungen von Barthes und Blanchot.

 

Auch auf das von der bürgerlichen Kultur Ausgeschiedene, das Exkrement, das «Heteronome» richtet sich unnachgiebig der bataillesche Blick; ein Blick, der zugegebenermaßen mitunter umflort wirkt (für Jean-Paul Sartre blieb er zeitlebens ein unverbesserlicher Mystiker). Die Bataillesche Pumpgun verschießt Partikel aller wichtigen Bereiche des Lebens und des Denkens, die sich wiederholen, umkreisen, verändern, widersprechen. Zwischen Tod und Sonne verweigert er sich jedem System. Dafür sollten wir ihn lieben.

 
 

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