Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Winzig wie ein Salzkorn: Künstler stellen mikroskopisch kleine Luxushandtasche her – und versteigern sie für mehr als 60 000 Dollar

04.07.2023NewsNZZN.N. —   –  Details

MSCHF mikroskopische Handtasche

Die neuste Kreation des New Yorker Künstlerkollektivs MSCHF sieht man mit blossem Auge kaum. Trotzdem hat sich die Miniaturhandtasche mit Louis-Vuitton-Logo aus dem 3-D-Drucker gelohnt. — pop. Eine Künstlergruppe aus New York hat eine mikroskopisch kleine Handtasche aus Kunststoff hergestellt und diese vergangene Woche für 63 750 Dollar versteigern lassen. Weder ist das verwendete Material besonders wertvoll, noch handelt es sich tatsächlich um eine Handtasche von Louis Vuitton, dessen Label die nur 657 222 700 Mikrometer grosse Handtasche ziert. — «Die mikroskopische Handtasche von MSCHF ist kleiner als ein Salzkorn», heisst es in der Beschreibung für die Auktionäre. Joopiter pop. Eine Künstlergruppe aus New York hat eine mikroskopisch kleine Handtasche aus Kunststoff hergestellt und diese vergangene Woche für 63 750 Dollar versteigern lassen. Weder ist das verwendete Material besonders wertvoll, noch handelt es sich tatsächlich um eine Handtasche von Louis Vuitton, dessen Label die nur 657 222 700 Mikrometer grosse Handtasche ziert.

 
 

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Porträts in Musik / Simon Thoumire

04.07.2023SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Simon Thoumire

Thoumire-Milligans feinsinniges Album «Porträts» und andere liebevolle Zeichnungen

Simon Thoumire spielt die englische Concertina, und ist mit diesem kleinen Akkordeon-Verwandten einer der gefragtesten Musiker im Vereinigten Königreich. Ob pure Volksmusik oder avancierte Kammermusik: Thoumire besticht durch klaren Sound und rhythmische Präzision. — Zu seinen vielfältigen Projekten gehört, seit 2001, die Zusammenarbeit mit dem Pianisten Dave Milligan. Unlängst erschien des Duos neues Album, «Porträts». Die Aufnahmen reichen vom März 2023 bis ins Frühjahr 2020 zurück, denn die Idee entstand während der Corona-Lockdowns. In der Isolation machte sich Thoumire darüber Gedanken, wie er die Menschen, die ihm etwas bedeuteten, durch Musik beschreiben könnte. — Von diesem berührenden Album ausgehend, werden in den Spielräumen noch ein paar weitere «weltmusikalische Porträts» an die Wand gehängt.

 
 

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Das Römische Reich ist nie untergegangen

04.07.2023NewsNZZClemens Klünemann —   –  Details

Kaiser Justinian

Der Historiker Bernhard Jussen rüttelt an scheinbaren Gewissheiten der Geschichtsschreibung

Zuerst war die Antike. Dann war Untergang und irgendwann Mittelalter. Falsch, sagt der Frankfurter Historiker Bernhard Jussen: Die Zeit vom 6. bis zum 16. Jahrhundert sei zwar von radikalen Umwälzungen bestimmt gewesen. Aber auch von Kontinuitäten. — Die Menschen im Mittelalter wussten nicht, dass sie in einem «Mittelalter» lebten. Einem Mittelalter, das immerhin ein Jahrtausend europäischer Geschichte ausmacht: Diese Erkenntnis ist banal, aber keineswegs harmlos. Geschichte wird von denen kategorisiert, die sie aus zeitlicher Distanz betrachten. In den vergangenen Jahren stellten Bücher wie Jacques Le Goffs «Geschichte ohne Epochen?» oder Thomas Bauers «Warum es kein islamisches Mittelalter gab» das Vertrauen in ein Geschichtsbild infrage, das die Jahrtausende in übersichtliche Einheiten einteilt, deren Akteuren die Historiker dann bestimmte Wesenszuschreibungen verpassen. — Der römische Kaiser Justinian im Kreis von weltlichen und geistlichen Würdenträgern: Mosaik aus der Kirche Riva San Vitale in Ravenna, 6. Jahrhundert.

 
 

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Léon Gautier, letzter überlebender französischer Kommandosoldat vom D-Day, stirbt im Alter von 100 Jahren

04.07.2023NewsThe New York TimesAssociated Press —   –  Details

Léon Gautier

«Wir waren an der Spitze der Landung», sagte er. «Die Briten ließen uns ein paar Meter voraus. Für uns war es die Befreiung Frankreichs, die Rückkehr in die Familie.» — Léon Gautier, das letzte überlebende Mitglied einer französischen Eliteeinheit, die sich den alliierten Streitkräften bei der D-Day-Invasion anschloss, um die Normandie der Kontrolle Nazi-Deutschlands zu entreißen, ist im Alter von 100 Jahren gestorben. — Der Tod wurde am Montag von Romain Bail, dem Bürgermeister von Ouistreham, einer Küstengemeinde am Ärmelkanal, in der die alliierten Streitkräfte am 6. Juni 1944 landeten und in der Herr Gautier seine letzten Jahrzehnte verbrachte, bekannt gegeben. Er sei mit Lungenproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte Herr Bail. — Herr Gautier, eine landesweit bekannte Persönlichkeit, traf sich letzten Monat im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zum 79. Jahrestag des D-Day mit Präsident Emmanuel Macron. — In Frankreich war er eine Stimme der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und der Warnung. «Den jüngeren Generationen muss man es sagen – sie müssen es wissen», sagte er 2019 gegenüber The Associated Press. «Krieg ist hässlich.» Krieg ist Elend – Elend überall.»

 
 

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«Ich denke jede Nacht als Letztes an die Rosen in Mutters Garten» – die ukrainische Künstlerin Alyona Volkova spricht über den Krieg in ihrer Heimat

04.07.2023NewsNZZTara Hill —   –  Details

Alyona Volkova

Alyona Volkova wurde in diesem Juni an der Kunstmesse Volta in Basel als Shootingstar gehandelt. Die Arbeiten der 29-jährigen, in Frankfurt lebenden Ukrainerin beschäftigen sich mit den Grundfragen der Existenz. Die Künstlerin erzählt, wie sie den Krieg in ihrer Heimat erlebt. — Alyona Volkova ist eine elegante Erscheinung. Die Ukrainerin äussert sich vorsichtig, aber routiniert. Ja, die Liebe zur Kunst habe sich früh gezeigt. Ab dem zarten Alter von vier Jahren habe sie einen Kindergarten vis-à-vis einer Kunsthochschule besucht – und sei fasziniert gewesen: Schon als Kind habe sie nie schlafen können. Deshalb habe sie Kurse besucht: «Es ging darum, dieses Begehren zu kanalisieren. Während andere Kinder im Bett lagen, kam ich mit einem Kunstwerk zurück.»

«Ich möchte, dass meine Kunst Ruhe in Zeiten des Aufruhrs darstellt»: Alyona Volkova.

 
 

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Die brutale Klangsprache der Galina Ustwolskaja

04.07.2023Zeit-TonÖ1Rainer Elstner —   –  Details

Galina Ustwolskaja

Leiden und Leidenschaft. Ilan Volkov dirigiert Ustwolskaja-Symphonien bei den Salzburger Festspielen — «Passion» lautete das Motto der «Ouverture spirituelle» zu den Salzburger Festspielen 2018. In dieser mehrtägigen Konzertreihe zu Beginn des Festivals spielte das Werk von Galina Ustwolskaja eine zentrale Rolle. Passend zum Leitthema, denn in Ustwolskajas Musik fallen Leiden und Leidenschaft exemplarisch zusammen. Die Komponistin hat, vom Westen über Jahrzehnte kaum beachtet, eine in der Musikgeschichte einzigartige, brutal kompromisslose Klangsprache entwickelt, die kathartische Wirkung entfalten kann. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde das Werk der Schostakowitsch-Schülerin und -Vertrauten einem breiten Publikum bekannt. — Drei Konzerte der «Ouverture spirituelle» wurden damals vom israelischen Dirigenten Ilan Volkov geleitet, der 2003 zum jüngsten Chefdirigenten in der Geschichte des BBC Scottish Symphony Orchestra berufen worden ist. Am 24. Juli 2018 dirigierte er das Klangforum Wien im Großen Saal der Stiftung Mozarteum – auf dem Programm standen u.a. die zweite und dritte Symphonie der russischen Komponistin. Leiden und Trauer werden hier in überwältigender Weise in Töne transformiert. Möglich macht das die für Ustwolskaja typische ungewöhnliche Ensemblebesetzung ohne hohe Streicher aber mit mehrfach besetzten Bläsern in Kombination mit Perkussion und Stimmen.

 
 

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Die Strauss Dynastie – Ein Leben im Dreivierteltakt (2/5)

04.07.2023MusikstundeSWR2Andreas Maurer —   –  Details

Johann Strauss

Johann Strauss Sohn erobert die Welt. Mit schwungvollen Melodien haben Strauss Vater und seine Söhne die Welt erobert. Das Strauss-Ensemble gilt bald als das technisch beste Wiens. Die Qualität lässt sich vermarkten. Johann Strauss Vater wird zum Erfinder des Reise-Orchesters, seine Tourneen zu Sensationen. Später übernehmen die Söhne Johann, Joseph und Eduard das europaweit florierende Unternehmen und tragen den Dreivierteltakt in die Welt. Der Wiener Walzer wird zur Marke und für die Strauss-Familie zu einem Millionen-Geschäft.

 
 

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Wanna Buy a Bridge? Eine Compilation verändert die Popwelt

04.07.2023NachtmixBayern 2Noe Noack —   –  Details

Rough Trade Records

«Wanna Buy a Bridge?» Die Compilation des Londoner Independent Labels «Rough Trade Records» erschien 1980. Die Platte sollte den Amerikanern klarmachen, dass Speed Rock‹n›Roll, wie ihn die Ramones spielten, out war und die anti-rockistischen Revoluzzer aus dem United Kingdom schon viel weiter waren. Bands wie die Swell Maps, Delta 5, Slits, The Raincoats, Young Marble Giants, Cabaret Voltaire, Pop Group, Scritti Politti und vielen anderen, haben dann auch amerikanische Bands wie R.E.M., Nirvana, Sonic Youth und viele mehr beeinflusst und die Popwelt verändert. «Rough Trade Records» hatte so viele Talente, so viel manische Energie am Start, dass das Label 14 aufregende Bands auf diesen Sampler packen konnte, ohne auch nur eine einzige Mogelpackung dazwischen verstecken zu müssen. Noe Noack über einen Sampler, der die Musikwelt verändert hat und schon sehr früh etwas mehr gender-gerecht war.

 
 

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Lewis Branscomb, Verfechter der fachübergreifenden Wissenschaft, stirbt im Alter von 96 Jahren

04.07.2023NewsThe New York TimesDaniel E. Slotnik —   –  Details

Lewis Branscomb

Während seiner Karriere, die vom Wettlauf ins All bis zum Beginn des Internets reichte, leitete er wissenschaftliche Fortschritte bei IBM und innerhalb der Bundesregierung. — Der Physiker Lewis Branscomb arbeitete 1968 in einem Labor des Joint Institute for Laboratory Astrophysics, das er mit aufgebaut hatte.Kredit… — Als der Kalte Krieg zu Ende ging, befürchtete der Physiker Lewis Branscomb, dass Amerikas wirtschaftliche und wissenschaftliche Überlegenheit in Gefahr sei. Er glaubte, dass der Rückgang der wissenschaftlichen Kompetenz und des kritischen Denkens in der amerikanischen Bildung katastrophale Folgen für das Land haben könnte. — Studenten, sagte er 1986 zu «The MacNeil/Lehrer NewsHour» auf PBS, «müssen nicht viele Fakten über die Wissenschaft wissen, aber sie müssen wirklich verstehen, wie man auf die Art und Weise denkt, wie Wissenschaftler denken – das heißt in.» ein Problemlösungsansatz angesichts eines komplexen Umfelds, in dem Entscheidungen getroffen werden müssen.»

Ob in der Wissenschaft, der Privatwirtschaft oder der Regierung, Dr. Branscomb hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Fortschritt der Wissenschaft voranzutreiben und ihr eine größere Rolle in der öffentlichen Politik zu geben. Er hoffte auf eine bessere Zukunft durch Technologie, aber nur, wenn Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger die Öffentlichkeit für diese Idee gewinnen könnten. — Dr. Branscomb, der während seiner gesamten Karriere an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie, Politik und Wirtschaft gearbeitet hat, sei am 31. Mai in einer Pflegeeinrichtung in Redwood City, Kalifornien, gestorben, sagte sein Sohn Harvie. Er war 96.

 
 

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Die hab ich satt – Wolf Biermann – sein Leben in Liedern (2)

04.07.2023Der Tag: Cliprbb kulturOliver Kranz —   –  Details

Wolf Biermann

Der Liedermacher Wolf Biermann gehört zu den wichtigen Künstlern aus der Zeit der deutschen Teilung – 1936 in Hamburg geboren, 1953 in die DDR übergesiedelt, 1976 ausgebürgert. Das Deutsche Historische Museum ehrt ihn mit einer Ausstellung und auch wir blicken zurück auf seine Biografie. In einer Beitragsserie erzählen wir sein Leben in Liedern. — Im heutigen zweiten Teil berichtet Oliver Kranz über den Song «Die hab ich satt!».

 
 

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Die Töne frei fliegen lassen – Der Posaunist Conny Bauer *80

04.07.2023Round MidnightNDR KulturBert Noglik —   –  Details

Conny Bauer

Conny Bauer während einer Performance im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zu Ehren der Autorin Christa Wolf in der Berliner Akademie der Künste — So, wie er die Posaune klingen lässt, vermag das kein anderer. Conny Bauers Sprache auf dem Instrument reicht vom tiefen Bordun bis zu Obertonreihen und mehrstimmigen Chören, von gesanglichen Melodien bis zu geheimnisvoll funkelnden Geräuschfarben. — Besonders eindrucksvoll erleben lässt sich das in seinen Solokonzerten, nachhören auch auf seinen Soloplatten, die so bildhafte Titel tragen wie «Flüchtiges Glück», «Hummelsummen» oder «Der gelbe Klang». Doch Conny Bauer, der fulminante Solist, ist zugleich ein exzellenter Teamplayer. Geboren am 4. Juli 1943 in Halle an der Saale, zählte er seit den siebziger Jahren zu den führenden Jazzmusikern der DDR, dann bald auch zu den international gefragten Improvisatoren. — Nach der Mitwirkung in der Modern Soul Band vollzog er mit der Gruppe FEZ die Hinwendung zum zeitgenössischen Jazz. Er war Mitbegründer von «Synopsis», dem späteren «Zentralquartett». In der Gruppe «Doppelmoppel» spielte er gemeinsam mit seinem Bruder Johannes Bauer, danach gab es die Familien-Band «Bauer 4». Conny Bauer, der mit zahlreichen renommierten Musikern wie Peter Kowald, Hamid Drake, William Parker und Gianluigi Trovesi zusammengearbeitet hat, formierte sein aktuelles Trio mit Bruder Mattias Bauer am Kontrabass und Dag Magnus Narvesen am Schlagzeug.

 
 

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