Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Krautrockmuseum [21] Kreuzundquer

07.07.2023open: DiskursWDR 3Florian Zwißler, Frank Hilberg —   –  Details

Kreuz undquer

Was auch immer «Krautrock» sein mag, eines ist gewiss: ein Fülle an Stilen und Ansätzen. Und eine immense Spielfreude.

— Zum Abschluss unserer vierten Staffel haben wir an unsere sonst üblichen fünf Episoden noch eine sechste angehängt – denn allzuviel erwähnenswerte Bands wären sonst unbedacht geblieben. Und die Vielfalt zeigt, bei aller Unterschiedlichkeit, wie viele Fäden durch die Bands und Geographien hin und her webten, seien es Personen, Studios, Labels oder what ever. Eine Wundertüte also, an Musik, die ins Kraut schießt…

 
 

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Bildhauerin der Töne – Die Pianistin Dinorah Varsi

07.07.2023MusikfeuilletonDeutschlandfunk KulturWolfgang Rathert

Dinorah Varsi

Zwei Jahre vor ihrer weltberühmten argentinischen Kollegin Martha Argerich in der Hauptstadt Montevideo des Nachbarlands Uruguay geboren, war Dinorah Varsi mit vergleichbaren musikalischen und technischen Talenten gesegnet: Ihr erster Auftritt erfolgte bereits im Alter von vier Jahren, und als Siebenjährige schlug sie in Brasilien ein staunendes Publikum mit Bachs f-Moll-Konzert in ihren Bann. Zu Beginn der 1960er-Jahre ging sie zu weiteren Studien nach Paris und New York, um sich schließlich bei Géza Anda in der Schweiz den letzten Schliff zu holen. Mit dem Gewinn des Clara Haskil-Wettbewerbs 1967 eröffnete sich für Varsi eine glänzende internationale Laufbahn als Klavier-Virtuosin. Doch sie verweigerte sich dem schnellen Ruhm: Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Erarbeitung großer Klavierwerke und -konzerte von Rameau und Bach bis Bartók und Ustwolskaja sowie die Weitergabe ihrer Interpretationsauffassung an die nächste Generation, als Professorin an der Musikhochschule Karlsruhe von 1990-1996. Viel zu früh im Juni 2013 verstorben, hat Dinorah Varsi ein beeindruckendes audio-visuelles Vermächtnis ihrer Kunst hinterlassen, Musik wie eine Skulptur zu modellieren und aus immer neuen Perspektiven zu beleuchten.

 

 
 

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Glawischnig und Feichtmair bei den Konfrontationen

07.07.2023Zeit-TonÖ1Heinrich Deisl —   –  Details

Glawischnig + Fechtmair

Jazz zwischen Generationen im burgenländischen Nickelsdorf — Bei den Konfrontationen im burgenländischen Nickelsdorf trafen im Juli 2022 zwei Generationen improvisierender Musikschaffender aufeinander: Der Pianist Dieter Glawischnig und die Saxofonistin Tanja Feichtmair eröffneten den dritten Festivaltag. Unter dem Motto «Young at heart, wise in time» spielten sie Jazz, der immer wieder zwischen freien Formen und klassischen harmonischen Strukturen changierte. Der Zeit-Ton bringt die Aufnahme dieses Konzerts.

 

Es war die 42. Ausgabe der Konfrontationen. Elf Konzerte fanden in der Jazzgalerie statt, dazu gab es Ausstellungen und auch der Klylehof wurde wieder bespielt. Im Programmheft war zu lesen: «Geleitet von der Idee, die der in westafrikanischen Mythengeschichte vorkommende Vogel Sankofa symbolisiert. Der Rückgriff auf Traditionen, das Lernen aus der Vergangenheit lässt uns – nicht nur musikalisch – voranschreiten.» Es ging um Auseinandersetzungen mit Traditionen, um sie für aktuelle Deutungen zu interpretieren. — Pulsierende Traditionen

Das erste Konzert des dritten Abends präsentierte einen generationenübergreifenden Dialog: Der 1938 in Graz geborene Pianist, Bandleader und Pädagoge Dieter Glawischnig baute in den 1970er Jahren die Jazzabteilung der dortigen Musikhochschule auf und war gut 30 Jahre in Hamburg als Dirigent der NDR Bigband tätig. Seit den 1980er Jahren hat Glawischnig auch Kontakt zur afroamerikanischen Free-Jazz-Szene und spielte u.a. mit Anthony Braxton. — Über die oberösterreichische Saxofonisten Tanja Feichtmair, Jahrgang 1972, schrieb das Grazer Forum Stadtpark in einer Ankündigung: «Ihr Spiel reflektiert sowohl die Entwicklungen der freien Jazzspielhaltung amerikanischer Prägung als auch die reduzierte Klangfarbenästhetik europäischer Herkunft.»

Der erste Konfrontationen-Auftritt von Glawischnig und Feichtmair stand unter dem Motto «Young at Heart, Wise in Time», entlehnt dem gleichnamigen Album-Titel des Pianisten Muhal Richard Abrams, der 1965 in Chicago die Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) mitbegründet hatte. — Im «Zeit-Ton» ist die Ö1 Aufnahme dieses Konzerts zu hören.

 
 

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Der Musiker und Schriftsteller Zülfü Livaneli stellt vor

07.07.2023Klassik-Pop-et ceteraDeutschlandfunkZülfü Livaneli —   –  Details

Zülfü Livaneli

Der Streaming-Dienst Netflix drehe gerade eine Doku über ihn, erzählt er wie nebenbei und setzt sich mit würdevoller Gelassenheit vors Radiomikrofon. Zülfü Livaneli, Musiker, Filmemacher, Romancier, wirkt frisch wie der Frühlingssonntag, an dem er in den Deutschlandfunk in Köln geschlendert kommt, ein Zwischenstopp auf seiner Lesereise. Er lebt in Istanbul und Barcelona und ist einer der populärsten Künstler der Türkei, aber auch außerhalb seines Heimatlandes feiert er große Erfolge. Fünf seiner Bücher sind mittlerweile auf Deutsch erschienen, zuletzt „Der Fischer und der Sohn“, ein Roman über Flüchtlingsdramen im Mittelmeer, Heimat und Vertreibung. 1946 wurde Zülfü Livaneli in Konya-Ilg n in Mittelanatolien geboren. In den Siebzigern wurde er wegen seiner politischen Ansichten mehrfach inhaftiert und floh daraufhin nach Schweden. Trotz Aufführungsverbot entwickelte er sich zu einem der beliebtesten Liedermacher seiner Landsleute, die ihn bei seiner Rückkehr 1984 triumphal willkommen hießen. Livaneli war einige Jahre Mitglied des türkischen Parlaments, besonders setzte er sich dabei für die türkisch-griechische Aussöhnung ein. Von seinen griechischen Freunden, dem berühmten Komponisten Mikis Theodorakis und der Sängerin Maria Farantouri, erzählt er auch in seiner Ausgabe Klassik-Pop-et cetera.

 
 

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Ein Italiener auf Jamaika: der Reggae-Bewahrer – Alborosie

07.07.2023NachtmixBayern 2Noe Noack —   –  Details

Alberto d’Ascolo

Alberto d‹Ascolo, besser bekannt als «Alborosie», hat eine Mission: Er will die Reggae-Kultur bewahren! — Seit 2001 lebt Alborosie auf Jamaika und findet dort immer weniger von den Ursprüngen dieser Musik. Also schlägt er mit analogen Aufnahmegeräten und seiner Musik den Bogen von den goldenen 70ern und 80ern ins Hier und Heute. Er reichert seine neuen Songs und Sounds mit Zitaten und Referenzen an, die an ein kollektives Roots-Bewusstsein appellieren. Besonders auf den Reggae-Sommer-Festivals in Europa und den USA wird er gefeiert, weil sich Alborosie so unfassbar stilsicher durch die zahllosen Spielarten der Reggae Geschichte bewegt! Er hört sich so an, als wären ihm Bob Marley, Sly & Robbie und U-Roy schon mit der Muttermilch eingeflößt worden.

 
 

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Streubomben für die Ukraine? Das ist ein Fehler

07.07.2023NewsRNDSteven Geyer —   –  Details

Streumunition

Die USA wollen Streubomben an die Ukraine liefern. Das sind Waffen, die für die Zivil bevölkerung eine tödliche Gefahr und die aus gutem Grund international geächtet sind. Selbst wenn die Lage verzweifelt ist, darf der Westen nicht so menschen verachtend agieren wie Russland, kommentiert RND-Korrespondent Steven Geyer.

Auf den ersten Blick ist die Lage klar und ein striktes Urteil leicht: Die USA wollen die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland auch mit Streumunition versorgen – das bestätigte die US-Regierung am Freitagabend offiziell. — Diese Waffen sind zwar militärisch hochgradig wirksam, lassen sich aber nicht treffsicher einsetzen, stellen für die Zivilbevölkerung direkt und noch Jahre später eine tödliche Gefahr dar – und sind deshalb aus gutem Grund völker rechtlich geächtet. Sie werden von allen großen Menschenrechts organisationen entschieden abgelehnt. Ihr Einsatz ist deshalb ebenso falsch wie die Lieferung in ein Kriegsgebiet.

 
 

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Bühne frei für The Big Leppinski

07.07.2023Jazztime: All that JazzBR-KlassikBeate Sampson —   –  Details

Big Leppinski

Mit Agnes Lepp (Gesang, Komposition), Marko Mebus (Trompete, Flügelhorn), Jan Prax (Saxofon, Klarinette), Gustavo Strauss (Geige), Klaus Sebastian Klose (Bass), Filip Wi niewski (Gitarre, Komposition), David Soyza (Vibrafon) und Thomas Wörle (Schlagzeug) — Aufnahme vom 21. Juni 2023 im Studio 2 des Münchner Funkhauses — Moderation und Auswahl: Beate Sampson

Die Sängerin Agnes Lepp und der Gitarrist Filip Wi niewski leben in Nürnberg, und haben dort noch während ihres Jazzstudiums an der Musikhochschule vor etwa 14 Jahren ein Duo gegründet, in dem sie ausschließlich ihre eigenen Kompositionen spielen respektive singen. Aus «Leppinski 2» – so haben sie sich, Bestandteile ihrer eigenen Namen verschmelzend, genannt – wurde «Leppinski 3», als sie 2013 den Saxofonisten Lutz Häfner mit an Bord nahmen, und dann 2018 sogar «The Big Leppinski» mit insgesamt acht weiteren Musikern. Im Oktober 2022 hat dieses spannend besetzte Großensemble sein Debütalbum herausgebracht. Es trägt den interessanten Titel «Center the void» – was so viel heißt wie: rücke die Leere in den Mittelpunkt. Auf dem Cover ist ein Rorschach-Testbild zu sehen – ein abstrakter Farbkranz, dessen Hälften exakt gespiegelt sind. Und dazwischen in der Mitte: viel Raum. — Den füllt das Tentett mit Bläsern, Geige, Vibrafon, Bass und Schlagzeug und Agnes Lepps ungemein modulationsfähiger Stimme mit hochenergetischer Musik, die voller Überraschungen steckt, auch weil sie sich an keine Genrezuweisungen hält. Wild und opulent kann sie sein, abgefahren und sperrig im Geiste von Frank Zappa rocken, um im nächsten Moment das Publikum in sanftesten Klängen zu baden. Ihr orchestrales Fließen erwächst aus komplexen Harmonie- und Rhythmustexturen, und es swingt, weil alle Beteiligten durch und durch jazzsozialisiert sind. Starke, mitreißende Soli sind ebenso garantiert wie mysteriös schöne Klangentwicklungen im Stil der Impressionisten oder harmonisch avanciertes Singer/Songwriting. Einen großen, und dabei in sich immer stimmigen Bogen schlägt dieses feinst aufeinander abgestimmte Virtuos:innenensemble in seinen Konzerten, und nun auch zum ersten Mal im Studio 2.

 
 

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Ein Interview mit Kyrylo Budanov, dem Spionagemeister der Ukraine

07.07.2023NewsThe EconomistSteven Geyer —   –  Details

Kyrylo Budanov

Außerdem im täglichen Podcast: Warum Nickel vom Meeresboden abgebaut werden sollte und Erinnerung an «Fall 1» von Autismus — Wir setzen uns mit Kyrylo Budanov zusammen, dem jüngsten Spionagemeister aller Zeiten in der Ukraine . Er ist intensiv, entschlossen – und seltsam charismatisch. Eine Welt des elektrifizierten Transports wird viel Nickel für Batterien benötigen. Wir argumentieren, dass aus ökologischer Sicht die Gewinnung vom Meeresboden deutlich besser ist als der Abbau an Land (11:12). Und ich erinnere mich an Donald Triplett , den ersten Menschen, bei dem Autismus diagnostiziert wurde (19:25). Laufzeit: 27 Min

Zusätzliches Audio mit freundlicher Genehmigung von «In A Different Key», inadifferentkeythemovie.com

Um vollen Zugriff auf die gedruckten, digitalen und Audioausgaben von The Economist zu erhalten, probieren Sie ein kostenloses 30-Tage-Digitalabonnement unter www.economist.com/intelligenceoffer aus

 
 

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Peter Nero, ein genreübergreifender Pianist, ist mit 89 Jahren tot

07.07.2023NewsThe New York Timesdpa —   –  Details

Peter Nero

Mit einer schwungvollen Mischung aus Klassik und Jazz erlangte er große Popularität. Später dirigierte er die Philly Pops, oft mit einer Hand, während die andere Klavier spielte. — Peter Nero, der Konzertpianist, der in den 1960er-Jahren mit einer schwungvollen Mischung aus Klassik und Jazz zu großer Popularität gelangte und fast sechs Jahrzehnte lang mit Alben, Club- und Fernsehauftritten den Takt hielt und später Poporchester dirigierte, ist am Donnerstag in Eustis gestorben. Fla. Er war 89 . — Seine Tochter Beverly Nero sagte, er sei in der Einrichtung für betreutes Wohnen mit häuslicher Pflege gestorben, in der er in den letzten Monaten gelebt hatte. — Es war nicht ganz richtig zu sagen, wie es die New Yorker Zeitung The World-Telegram and Sun im Jahr 1962 tat, dass Herr Nero mit der linken Hand klassische Musik und mit der rechten Pop-Jazz spielte. Aber das war nur eine Paraphrase seiner eigenen Fibel für das Publikum. — «Wir spielen ‹Tea for Two‹», sagte er immer. «Da unsere Vereinbarung komplex ist, möchten wir Ihnen gerne erklären, was wir tun werden. Meine rechte Hand wird «Tea for Two» spielen, während meine linke Hand Tschaikowskys Fünfte spielen wird. Mein linker Fuß wird heftig den traditionellen Rhythmus des tahitianischen Fruchtbarkeitstanzes mitklopfen. Mein rechter Fuß wird nicht allzu viel leisten. Es wird einfach aufregend sein.» — Der Pianist Peter Nero auf einem undatierten Foto. Als bemerkenswerter Interpret von Gershwin war er auch ein begnadeter Schausteller.Kredit.

 
 

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