Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Unter dem Vulkan – Eine Lange Nacht über Neapel

08.07.2023Lange NachtDeutschlandfunkCristiana Coletti und Wolfgang Hamm —   –  Details

Neapel Panorama

(Wdh. v. 25./26.4.2020) — Verschwenderische Wonne unter ewiger Sonne, die alle Sinne in einen Rausch versetzt – das ist das Bild der Metropole am Golf, das Fremde sich machen. Wie Schmetterlinge flattern sie durch das Gewirr der Gassen von einem Platz zum anderen, trunken von Farben und Licht und der chaotischen, lauten Menschenmenge. Opulent verschwenderisch wie eine Barockkirche präsentiert sich ihnen diese Stadt mit ihrer traumhaften Lage zwischen Meer und Vesuv. Aber was ist Neapel heute? Ein urbaner Großraum mit drei Millionen Einwohnern, voller Kontraste und Widersprüche. Bekannt und berüchtigt: die Camorra, Müllskandale haufenweise, Schutzgeld-Erpressungen täglich, größter Drogenumschlagplatz Europas. Eine unverwechselbare Metropole mit einem eigenen, oft schwer begreifbaren Universum. Cristiana Coletti und Wolfgang Hamm präsentieren Künstlerinnen und Künstler, Schriftsteller und Theaterleute, Musiker und Sängerinnen, die ein anderes Bild von Neapel jenseits der Klischees offenbaren. Die «Lange Nacht» führt auch in die unterirdische «Tuffstein-Stadt», die eine Geschichte der Neapolitaner offenbart wie kein anderer Ort am Golf, und spielt augenzwinkernd mit dem «neapolitanischen Volkscharakter» und der «unangepassten Rückständigkeit» der «letzten plebejischen Metropole Europas» (Pasolini).

 
 

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Viersaitig vielseitig Die improvisierende, komponierende und performende Geigerin Biliana Voutchkova

08.07.2023Atelier neuer MusikThe EconomistDietrich Petzold —   –  Details

Biliana Voutchkova

Sie ist eine ungemein kreative, grenzüberschreitend aktive Musikerin: Als Interpretin eigener Werke und als intuitiv kluge Improvisatorin bewegt sich Biliana Voutchkova ebenso souverän im Klangmaterial neuer Musik wie in kammermusikalischem Umfeld. Ihre genreübergreifenden Performances überzeugen durch Ernsthaftigkeit und konsequenten handwerklichen Anspruch. Besonders eindringlich teilen sich ihre in den letzten Jahren aufgenommenen äußerst subtilen Duos mit. Von Intuition und Konzeption gleichermaßen geprägt, sind diese gemeinsam mit hochkarätigen Kolleginnen erspielten Werke voller klanglicher Entdeckungen. Autor Dietrich Petzold spannt den Bogen in seinem auditiven Porträt vom solistischem Schaffen bis zu vielgestaltiger internationaler Zusammenarbeit mit hochspezialisierten Ensembles.

 

 
 

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Neues aus der internationalen Jazzszene / Linda May Han u.a.

07.07.2023Der geheime Garten des Jazz Extended VersionWDR 3Thomas Mau —   –  Details

Linda May Han

Unter den aktuellen Neuerscheinungen aus der internationalen Jazzszene ragen in diesen Tagen zwei Alben besonders heraus. Es sind die Alben zweier ganz unterschiedlicher Bassistinnen, Komponistinnen und Bandleaderinnen. — Auf ihrem neuesten Album «The Glass Hour» präsentiert sich die aus Australien stammende Bassistin Linda May Han Oh als profilierte Komponistin. Für ihre Stücke hat sie eine Quintett zusammengebracht, zu dem unter anderem der Tenorsaxophonist Mark Turner gehört. Zur besonderen Farbe dieses Albums trägt auch die wie ein weiteres Instrument eingesetzte Stimme von Sara Serpa bei. Die Bassistin Meshell Ndegeocello hat ihr neues Album nach einem kleinen obskuren elektronischen Instrument «The Omnichord Real Book» genannt. Mit 18 eigenen Stücken präsentiert sie ihre eigenen musikalischen Wurzeln zwischen Pop, R&B, Afrobeat und Jazz mit vielen namhaften Gastsolisten. Neues gibt es aber auch von dem US-amerikanischen Trompeter Marquis Hill.

 
 

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Die Erfindung der Liebe im 18. Jahrhundert

07.07.2023Punkt EinsÖ1Johannes Kleinbeck – Philipp Blom —   –  Details

Erfindung der Liebe

Zärtlichkeit, die romantische Revolution und Rollenbilder heute. Gast: Dr. Johannes Kleinbeck, Institut für Germanistik, Universität Wien. — Zugegeben, es war nicht die Liebe selbst, die vor gut zweihundert Jahren erfunden wurde. Aber mit der Aufklärung und der Romantik entstanden auch neue Fragen zu Sexualität und Intimität. Zum ersten Mal forderten Autorinnen und Autoren, dass eine Ehe nicht aus der tristen Erfüllung ehelicher Pflichten bestehen dürfe, sondern aus frei und einvernehmlich gegebenem Einverständnis, das Zärtlichkeit zwischen zwei Menschen etwas Besonderes ist. — Der Germanist Johannes Kleinbeck analysiert in seinem Buch «Die Geschichte der Zärtlichkeit» nicht nur die sexuelle Revolution des 18. Jahrhunderts, sondern auch wie große Denker von Jean-Jacques Rousseau bis Sigmund Freud über Liebe dachten und was die Frauen in ihrem eigenen Leben dazu sagten. — So entsteht eine Geschichte der Rollenbilder rund um Gefühle, Sex und Intimität, Rollen, die häufig bis heute präsent sind und unsere eigenen öffentlichen Auseinandersetzungen formen. — Philipp Blom spricht mit Johannes Kleinbeck über alte und neue Einstellungen, historische Unterschiede und unerwartete Gemeinsamkeiten in Sachen körperliche Liebe, Geschlecht und Charakter.

 
 

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Wer so schreibt, will nicht verstanden werden: Die Kritische Theorie erkennt man an ihrer Sprache …

07.07.2023NewsNZZJochen Hörisch —   –  Details

Theodor W. Adorno

… bevor man versucht hat, sie zu verstehen

Theodor W. Adorno und Walter Benjamin waren brillante Denker. Und begnadete Stilisten. Nur kommunikationsfreundlich war ihr Stil nicht. Und wollte es auch gar nicht sein. — Vorliebe für Paradoxien und ein irritierender Sound: Theodor W. Adorno hat eine Sprache geprägt, die einem Ziel gilt – den Gedanken nicht zu verfälschen.

«Kommunikation» ist das Schlüsselwort der neueren (durch Jürgen Habermas geprägten) Frankfurter Schule. Ihre kommunikative Kompetenz ermögliche es Menschen, den zwanglosen Zwang besserer, nämlich sachlich begründeter Argumente walten zu lassen und damit Konflikte aller Art einer ebenso sach- wie menschengerechten Lösung zuzuführen: So lautet die frohgemute Leitthese einer Theorie, die mit ihrem Zentralbegriff «Kommunikation» bemerkenswert unkritisch umgeht.

 
 

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Schubertiade Schwarzenberg 2023

07.07.2023KonzertÖ1Stephanie Maderthaner —   –  Details

Paul Lewis

Paul Lewis, Klavier. Franz Schubert: a) Sonate C-Dur D 840, «Reliquie»; b) Sonate A-Dur D 664; c) Sonate a-Moll D 845 (aufgenommen am 18. Juni im Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg)

Paul Lewis kam 1972 in Liverpool zur Welt. Er lernte zunächst Cello und begann dann erst mit 12 Jahren ernsthaft mit dem Klavierstudium. Lewis studierte in der Folge an der Guildhall School of Music and Drama, später wurde er Meisterschüler bei Alfred Brendel. 1998 trat er zum ersten Mal bei den BBC Proms auf, begleitet vom BBC Symphony Orchestra, vier Jahre später nominierte ihn die Wigmore Hall zum «Rising Star». Im Rahmen dieser Nominierung konnte Lewis in großen Konzerthäusern auf der ganzen Welt auftreten. Am 18. Juni gab Paul Lewis bei der Schubertiade Schwarzenberg 2023 einen reinen Schubertabend. Drei Sonaten standen auf seinem Programm, u.a. die Sonate «Reliquie», die unvollständig blieb und erst 36 Jahre nach ihrer Entstehung veröffentlicht wurde.

 
 

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Rickie Lee Jones / Die US-Legende im Hamburger Mojo

07.07.2023Round MidnightNDR KulturHans Kumpf —   –  Details

Rickie Lee Jones

Zwischen neugierig und abgeklärt — 1979 erschien das Debutalbum von Rickie Lee Jones, das – ganz schlicht – nur ihren Namen im Titel trug. Diesen Namen musste man sich merken. Hier tauchte plötzlich ein großes Talent auf, das auf bislang ungekannte Weise die Welten von Pop, Blues und Jazz verband, das auf Anhieb einen Grammy («Best New Artist») erhielt und den Sprung in die Carnegie Hall und auf das Cover des Time Magazine schaffte. Die Singer-Songwriterin schrieb mit leichter Feder gewichtige Musik und trug sie mit einer Tiefe und einem Jazz-Timing vor, das in den besten Momenten an die große Kunst von Billie Holiday oder Sarah Vaughan erinnerte. Heute, nach einem weiteren Grammy, sieben Nominierungen und mehr als 15 Studio-Alben, steht Rickie Lee Jones immer noch mitten im Leben. Das kommentiert die 68-Jährige mit der ihr eigenen Mischung aus kindlicher Neugier und ironischer Abgeklärtheit. — Am 21. Juni 2023 gab sie im Hamburger Mojo Club ihr einziges Deutschlandkonzert. Gut gelaunt, mal solo, mal im Duo mit dem Gitarristen Vilray Bolles, begeisterte sie das Publikum mit einem breit gefächerten Programm: Im Gepäck waren einige frühe Songs aus ihrer langen Karriere – wie «Weasel and the White Boys Cool» und «Chuck E.›s in Love», der große Hit von ihrem Debutalbum. Daneben gab es Klassiker der US-amerikanischen Pop- und Jazz-Geschichte von ihrer jüngsten Veröffentlichung «Pieces of Treasure», einer sehr persönlichen Sammlung von Songs, die sie zum Teil schon seit ihrer Jugend begleiten. Darunter – in einer augenzwinkernden Interpretation – der Broadway-Evergreen «On the Sunny Side of the Street» und Kurt Weills «September Song», den sie im Konzert mit einer berührenden Intensität vortrug. Rickie Lee Jones Auftritt im Mojo Club war der Auftakt zu einer neuen Reihe von ARTE und NDR Kultur mit dem Titel «Hamburg Sessions». —

 
 

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Hinter dem Wendekreis. Erzählung vom Abschied aus Europa / Andrzej Bobkowski

07.07.2023RadiogeschichtenÖ1Peter Zimmermann —   –  Details

Andrzej Bobkowski

Andrzej Bobkowski: «Hinter dem Wendekreis. Erzählung vom Abschied aus Europa», Die Andere Bibliothek (Übersetzung: Ron Mieczkowski) — Es liest Roman Blumenschein

»Hinter dem Wendekreis. Erzählung vom Abschied aus Europa» nennt sich der kürzlich erschienene Band mit Texten des polnischen Schriftstellers, Individualisten, Fahrradenthusiasten und Modellflugzeugkonstrukteurs Andrzej Bobkowski, der von 1913 bis 1961 lebte. Er erlebte den Zweiten Weltkrieg in Frankreich und findet sich in der Nachkriegswirklichkeit des Kalten Krieges und der Blöcke nicht zurecht. Er arbeitet in Paris in einer Fahrradwerkstatt, reist ins Baskenland, nach Lourdes und mit dem Fahrrad entlang der Cote d›Azur, von wo er mit seiner Frau mit einem Schiff über den Atlantik setzt: Südamerika ist das Ziel, mit Guatemala als dem unbekannten Endpunkt ihrer Auswanderung. Dort wird er in einer Spielzeugfabrik arbeiten, sich den Bau von Modellflugzeugen autodidaktisch erschließen und ein Geschäft eröffnen. — Andrzej Bobkowskis Texte zeichnet eine Unmittelbarkeit des Erlebens aus, eine hohe Aufmerksamkeit für Alltagsszenen, in denen sich ihm der Geisteszustand des «alten» Europa zeigt, eine ungezwungene Gelehrsamkeit ohne Intellektuellenanspruch. Das Gefühl der Unbehaustheit teilt er mit den Emigranten und Flüchtenden zu allen Zeiten. Der Auswanderer wird zum Reisenden, der der Verheißung hinterherfährt.

 
 

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Die Strauss Dynastie – Ein Leben im Dreivierteltakt (5/5)

07.07.2023MusikstundeSWR2Andreas Maurer —   –  Details

Johann Strauss

Das Erbe der Dynastie. Mit schwungvollen Melodien haben Strauss Vater und seine Söhne die Welt erobert. Das Strauss-Ensemble gilt bald als das technisch beste Wiens. Die Qualität lässt sich vermarkten. Johann Strauss Vater wird zum Erfinder des Reise-Orchesters, seine Tourneen zu Sensationen. Später übernehmen die Söhne Johann, Joseph und Eduard das europaweit florierende Unternehmen und tragen den Dreivierteltakt in die Welt. Der Wiener Walzer wird zur Marke und für die Strauss-Familie zu einem Millionen-Geschäft.

 
 

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Unbekannte Miniaturen von Anton Bruckner

07.07.2023Des CisÖ1Rainer Elstner —   –  Details

Anton Bruckner

Klavierstücke aus dem Kitzler-Studienbuch zwischen knappen Tanzsätzen, träumerischen Petitessen und zarten Experimenten

Der österreichische Pianist Christoph Eggner erlaubt uns, eine unbekannte Seite im Werk von Anton Bruckner kennenzulernen. Für das Label Gramola hat das Mitglied des Eggner-Trios bisher unveröffentlichte Klavierstücke Bruckners aus dem Jahr 1862 eingespielt. Die klein dimensionierten Werke entstanden im Zuge von Bruckners Privatstudien bei dem um zehn Jahre jüngeren Linzer Theaterkapellmeister Otto Kitzler. Bruckner war damals bereits seit sieben Jahren Domorganist in Linz. Trotz intensiver Studien beim Wiener Musiktheoretiker Simon Sechter fühlte er sich als Komponist noch immer unsicher. Kitzler brachte in Linz erstmals Werke von Wagner auf die Bühne, und Bruckner konnte bei ihm seinen musikalischen Horizont erweitern. — Wir können in dieser Sammlung Eggners eine Auswahl an einsätzigen Klavierstücken hören, die Bruckner neben Liedern und Musik für Streichquartett zu dieser Zeit komponiert hat. Tanzmusik, Etüden und Fantasien zwischen sprödem Ernst und zarten musikalischen Experimenten. — Mit einer kurzen Vorschau auf die jeweils traditionsreichsten Festivals zeitgenössischer Musik in Deutschland und Österreich, die Donaueschinger Musiktage (102 Jahre alt) und das ORF musikprotokoll im steirischen herbst (55 Jahre alt). Beide werden von der jeweiligen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt organisiert.

 
 

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Ermutigung – Wolf Biermann – sein Leben in Liedern (4)

07.07.2023Der Tag: Cliprbb kulturOliver Kranz —   –  Details

Wolf Biermann

Der Liedermacher Wolf Biermann gehört zu den wichtigen Künstlern aus der Zeit der deutschen Teilung – 1936 in Hamburg geboren, 1953 in die DDR übergesiedelt, 1976 ausgebürgert. Das Deutsche Historische Museum ehrt ihn mit einer Ausstellung und auch wir blicken zurück auf seine Biografie. In einer Beitragsserie erzählen wir sein Leben in Liedern. — Im heutigen vierten Teil berichtet Oliver Kranz über die «Ermutigung».

 
 

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