Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Bidens internationale Erfolge sind Trumps Chancen

20.12.2024NewsThe Washington PostFareed Zakaria —   –  Details

Trump / Biden

Meinung — Kann die neue Regierung die Situation ihrer geschwächten Gegner optimal ausnutzen?

Joe Bidens Präsidentschaft geht in den letzten Monat. Um sein außenpolitisches Vermächtnis zu beurteilen, kann man sich ansehen, wie sich die Gegner der USA schlagen. Und die Antwort lautet fast ausnahmslos: schlecht. Die «Achse des Aufruhrs» – Russland, China, Iran und Nordkorea – ist in einem viel schlechteren Zustand als vor vier Jahren. Das ist zum Teil Glück, zum Teil aber auch das Ergebnis guter Strategie und sorgfältiger Arbeit. In jedem Fall bietet diese neue Realität dem designierten Präsidenten Donald Trump echte Chancen, im nächsten Jahr bedeutende Erfolge zu erzielen. — Der Iran könnte sich in seinem schwächsten Zustand seit Jahrzehnten befinden. Die Islamische Republik hat eine sorgfältige und komplexe asymmetrische Strategie entwickelt, um die von den USA geführte Sicherheitsstruktur im Nahen Osten zu unterminieren. Der Iran finanzierte eine Reihe militanter Gruppen – die Hisbollah, die Houthis, die Hamas – sowie die syrische Regierung, um Israel, Saudi-Arabien und andere gemäßigte arabische Staaten in Atem zu halten. Diese Strategie liegt nun in Trümmern. Israels Angriffe haben Hamas und Hisbollah verwüstet und den Iran geschwächt. Ohne diese Stützen und mit der Ablenkung Russlands brach das Regime von Bashar al-Assad zusammen. — Israel behauptet, einen Großteil der iranischen Luftabwehrsysteme und ballistischen Raketen zerstört zu haben. Der Wiederaufbau der Luftabwehr könnte schwierig werden, da die modernsten Systeme aus Russland kommen, das in der Ukraine feststeckt. Die iranische Wirtschaft ist durch die Sanktionen schwer getroffen und die Inflation ist nach wie vor hoch. Der oberste Führer ist 85 und bei schlechter Gesundheit. Die Hardliner des Regimes und das Militär vertrauen dem Präsidenten nicht. (…)

 
 

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Der Daoismus – Mehr als Yin Und Yang (4) Lob der Beweglichkeit

19.12.2024RadiokollegÖ1Günter Kaindlstorfer —   –  Details

Wu wei

»Wu wei» ist einer der zentralen Begriffe des Daoismus. Er bedeutet so viel wie «Nicht-Eingreifen» oder «Geschehenlassen». Dahinter steht die Überzeugung, dass aktionistisches Eingreifen in den Fluss der Dinge diese nicht zum Besseren wendet. «In einer speziellen Situation kann es besser sein, gar nichts zu tun», erklärt die britische Sinologin Jean Campbell Cooper: «Oft ist es vorteilhafter, die Dinge sich auf natürliche Weise entwickeln zu lassen… Wu-Wei ist das ruhige Hinnehmen des Lebens in der Welt, wie es kommt und wie es ist, das Warten auf die rechte Zeit, kein Erzwingen eines Ergebnisses, sondern ein Zulassen desselben, sodass es sich nach seiner eigenen Zeit und Eigenart entfalten kann. Wu-wei ist passiv, aber es ist eine schöpferische Passivität.»

 
 

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Seltener Luxus / ‹Die Freude und das Gesetz› von Giuseppe Tomasi di Lampedusa

19.12.2024RadiogeschichtenÖ1Julia Zarbach —   –  Details

Giuseppe Tomasi di Lampedusa

»Die Freude und das Gesetz» von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Aus dem Italienischen von Moshe Kahn. Es liest Michael Dangl — Als «verdienstvollster Angestellter» bekommt der nicht gerade wohlhabende Familienvater und Ehegatte in der Weihnachtszeit einen sieben Kilogramm schweren Kuchen geschenkt. «Das Gesetz» ist seine Frau, die entscheidet, was mit dem Kuchen passieren soll. — Giuseppe Tomasi, Herzog von Palma und Fürst von Lampedusa, wurde am 23. Dezember 1896 in Palermo geboren und starb am 23. Juli 1957 in Rom. Neben Erzählungen schrieb er innerhalb weniger Monate seinen einzigen Roman: «Der Leopard». Ein Jahr nach seinem Tod veröffentlicht, wurde er zum Welterfolg und machte Lampedusa zu einem der bedeutendsten italienischen Autoren der Moderne.

 
 

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William Christie dirigiert

19.12.2024Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

William Christie

Vor allem Barockes, feinsinnig und gewinnend besetzt. — Zwei Musiker aus den USA, die es teils schon zur Ausbildung nach Europa zog, beide Cembalisten in der Erst-Profession, entwickelten sich hier zu Pionieren der «historischen Aufführungspraxis» speziell am Sektor Vokalmusik. Der eine: Alan Curtis, italophil, mit Vorlieben von Monteverdi bis Cesti, von Händel bis Vivaldi. Der andere: William Christie, vor 80 Jahren geboren, frankophil, ein Vorkämpfer für Charpentier und Rameau, Couperin und Lully. Noch eine Gemeinsamkeit: Beide Musiker blieben immer «ihren» nie zur Großbesetzung heranwachsenden Stamm-Ensembles treu, im Fall von William Christie: «Les Arts Florissants»; sie zogen das kammermusikalische Musizieren dem Gastieren bei konventionellen Symphonieorchestern vor, zu dem es so viele Fachkollegen lockte und lockt. Nicht nur in epochemachenden Einspielungen wie den von Hasses «Cleofide», von Luigi Rossis «Orfeo», von Rameaus «Hippolyte et Aricie» ist William Christies künstlerische Handschrift gut erkennbar, als da wäre: Integrität und Intelligenz, facettenreiches, aber nie den Exzess suchendes Musizieren, Phantasie ohne stilfremde Zutaten. Und die Vokalbesetzungen von Christie zählten immer zu den besten, die die «Szene» zu bieten hatte, Gastspiele aufgebauschter Stars von außerhalb blieben die Ausnahme. Wie auch anders, bei einem Musiker, der noch mit Alfred Deller arbeiten durfte!

 
 

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Gabriela Montero & Marin Alsop

19.12.20245.1-dolby-digital” target=”_blank” >Das Ö1 Konzert – 5.1 Dolby DigitalÖ1N.N. —   –  Details

Marin Alsop

ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dirigentin: Marin Alsop; Gabriela Montero, Klavier.

 

Gabriela Ortiz: «Antrópolis» für großes Orchestra; Gabriela Montero: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1, «Latin Concerto»; Jessie Montgomery: «Strum» für Streichorchester; Samuel Barber: Symphonie Nr. 1 op. 9 (aufgenommen am 12. Dezember im Großen Musikvereinssaal in Wien in 5.1 Surround Sound) — Egal worüber, der venezolanischen Pianistin Gabriela Montero fällt zu jedem Thema eine Improvisation ein. Aus ihrem Ideenreichtum hat sie vor einigen Jahren begonnen, als Komponistin zu schöpfen: Temperamentvolles Ergebnis ist ihr Klavierkonzert Nr. 1 «Latin Concerto«. Darin kombiniert sie in drei Sätzen mitreißende lateinamerikanische Rhythmen mit klassischer Orchestermusik. Eine Liebeserklärung an ihre Heimat sowie an ihr Engagement als Botschafterin von Amnesty International für die Menschenrechte in Venezuela.

 

»Antrópolis« ist ein Kunstwort, das die Mexikanerin Gabriela Ortiz aus dem umgangssprachlichen spanischen Begriff «antro« für Bar oder Nachtclub kreiert hat. Die Komponistin zeichnet das schillernde musikalische Ambiente im nächtlichen Mexiko City als persönliche Hommage voller Erinnerungen an legendäre Etablissements nach. Dort wurde Rumba getanzt, spielten Live-Kombos, huldigte man der Welt des Goldenen Zeitalters des mexika¬nischen Films oder experimentierten Punk Bands in den 1980er-Jahren.

 

Mit Samuel Barbers Symphonie Nr. 1 spielt das ORF RSO Wien schließlich jenes Werk, das 1937 das erste eines US-amerikanischen Komponisten bei den Salzburger Festspielen war.

 
 

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Manfred Grübls weit gefasster Kunstbegriff

19.12.2024Sound Art: Kunst zum HörenÖ1N.N. —   –  Details

Manfred Grübl

Akustische Arbeiten von Manfred Grübl. — «Das Interessante an der akustischen Kunst ist, dass sie ungreifbar ist. Sie schwebt im Raum und bewegt sich im metaphorischen Bereich. Für Søren Kierkegaard ist sie deshalb die höchste aller Künste.» — Manfred Grübl vertritt einen weit gefassten Kunstbegriff. Seine vielseitige Arbeit umfasst Installationen, Performance, Foto, Video und Skulptur bzw. stellt eine Weiterführung dieser Medien dar. Grübl interveniert im öffentlichen Raum. Er durchdringt diesen mit seiner Kunst und schafft so die Möglichkeit für künstlerische Arbeit im Alltag. Die Rezipienten und Rezipienteninnen macht er zu diversen Akteuren und Akteurinnen seiner Kunst. Seine Arbeit zielt auf Reaktionen ab. Die Betrachter und Betrachterinnen, die Gesellschaft werden von ihm aufgefordert, Position zu beziehen. Die Auffassung von Kunst als subjektives umfassendes Erlebnis, nicht als starres Objekt im Raum, sondern als Interaktion und Kommunikation, charakterisiert Grübls Herangehensweise.

 

Hans Groiss spricht mit Manfred Grübl in seinem Atelier über die künstlerische Arbeit mit Sound. Darunter die Arbeiten «Kunstgespräch» sowie «Marge und Grübl». — «KUNSTGESPÄCH» Performance / Serpentine Galerie / 2024 Kunstgespräch ist eine Performance mit zwei Performerinnen, die sich in einer laufenden Ausstellung der Serpentine befinden und versuchen, einer anderen Person am Telefon ihr Umfeld zu erklären. Die Performerinnen sind ausgestattet mit Telefonen und Headsets.

 

Am Anfang taucht eine Person in einem Raum auf, nach einer gewissen Zeit eine zweite Person in einem anderen Raum und die erste entfernt sich wieder aus der Ausstellung. Die Intervention endet nach einer üblichen Betrachtungsdauer, die man für eine Ausstellung einer bestimmten Dimension benötigt. Wenn man mit einem Headset telefoniert, ist es, als würde man sich in einen anderen Raum begeben, abgekoppelt von den Aktivitäten, die im Realraum gerade stattfinden. Umgekehrt hat es auch für die anderen Ausstellungsbesucherinnen etwas Absurdes, weil sich diese Abkoppelung auch auf Gestik und Mimik auswirkt. Es ist eine Raum-in-Raum-Situation, die das Umfeld der Ausstellungsbesucherinnen verändert und in einen anderen Erlebnisbereich führt. — «Marge und Grübl» eine rudimentäre Aussprache Das/Die Video/Vinyl zeigt die Problematik einer Kommunikation zwischen zwei Welten. — Man bemüht sich die selbe Sprache zu finden, sehr oft ist es aber Erfolglos. Heulen verwenden Wolfe die in Rudeln leben um sich über große Distanzen zu verständigen und Territorien abzustecken. Wie Wolfe leben auch wir in Rudeln – Städte, Dörfer und Familienverbände in unterschiedlichen Dimensionen und Strukturen. Die Kommunikation erfolgt auf verbaler Ebene, für große Distanzen werden Hilfsmittel wie etwa das Internet oder das Telefon verwendet um soziale Strukturen aufrecht zu erhalten. In der Kommunikation mit meiner Hündin Marge geht es darum, eine Decodierung zu finden. Der Hund ist dabei als domestizierte Form des Wolfes das Bindeglied zur Natur.

 
 

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Auf den letzten Drücker / Liv Greene, Lou Reed, Tom Petty – Songs des Jahres

19.12.2024HappySadradioeinsChristine Heise —   –  Details

Liv Greene

Auf den letzten Drücker Liv Greene entdeckt! Tolle Songwriterin aus Nashville, die unter den Fittichen von Gillian Welch & David Rawlings ihr zweites Album “Deep Feeler” zu einem kleinen Triumph werden lässt. Ausserdem heute: einige HappySad Songs des Jahres, gar nicht überraschende Konzerthinweise, und die Folge 3 von “Tribute To The Tribute” widmet sich heute Lou Reed und Tom Petty.

 
 

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Zwei Existenzen – Heinz Holliger und Urs Peter Schneider

19.12.2024JetztMusikSWR KulturMichael Kunkel —   –  Details

Heinz Holliger und Urs Peter Schneider

Heinz Holliger und Urs Peter Schneider, beide Jahrgang 1939, beide Berner, beide komponieren, performen, sind Pioniere der Neuen Musik in der Schweiz, beide Wörtermenschen, die sich sich vom gleichen literarischen Stoff (Hölderlin, Celan, Robert Walser) ernähren, beide lieben Schumann, Haydn und Mozart. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein: Der eine, Heinz Holliger, ist Weltstar als Oboist und Dirigent, der andere, Urs Peter Schneider, Anwalt des Konzeptuellen, in Biel lebend und emsig in Nischen wirkend. Eine Berührung zweier Musikexistenzen, die so niemals stattgefunden hat.

 
 

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im Jahr 1784: Zirkusgründer Friedrich Knie wird geboren

19.12.2024ZeitZeichenWDR 3Claudia Friedrich —   –  Details

Friedrich Knie

Der Zirkus Knie ist eine Schweizer Institution – und einer der ältesten seiner Art. Gegründet wird er vom Sohn des Leibarztes von Kaiserin Maria Theresia. — Sein Leben liest sich wie aus einem Roman: Friedrich Knie wird 1784 in Erfurt geboren und studiert zunächst Medizin. Doch das Leben als Arzt füllt ihn nicht aus. Stattdessen verliebt er sich in eine Kunstreiterin, bricht das Studium ab, schließt sich einem Wanderzirkus an und wird Seiltänzer. — Mit 22 Jahren gründet er seine eigene Truppe, die später unter dem Namen «Arena Knie» bekannt wird. Bald tourt er mit seiner Familie durch die Schweiz. Die Knie-Dynastie ist geboren. — Vision und Beharrlichkeit führen ihn durch schwierige Zeiten, und bis heute begeistert der Zircus Knie mit einem abwechslungsreichen Programm aus Akrobatik, Tierdressuren und spektakulären Shows – eine Tradition, die untrennbar mit dem Erbe Friedrich Knies verbunden ist.

 
 

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2024 – Reviews and Previews

19.12.2024JazztimeBR-KlassikRalf Dombrowski —   –  Details

Keith Jarrett

Das Jazzjahr 2024 ist schwer zu fassen. Es gab viel zu hören und doch wenig Trends. Gefühlt boomt das Geschäft, nachgerechnet bleibt für Einzelne wenig übrig, wenn sie keine Superstars sind. Viele Konzerte sind voll, wenn die Namen bekannt sind, aber neue Künstler und Künstlerinnen haben es schwerer denn je, sich zu profilieren. Und so bietet sich ein musikalischer Rundgang mit Ausblick an. Ein paar alte Bekannte sind dabei, Tomasz Sta ko, Keith Jarrett oder Bill Laurance zum Beispiel. Ein paar sind wie The Bad Plus durchs Netz der Aufmerksamkeit gefallen, andere starten wie Henrique Gomide oder Simon Oslender gerade richtig durch.

 

Es ist viel in Bewegung. Was bleibt? Was kommt?

 
 

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