Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Die Geduld des Blicks: Der Kameramann Thomas Plenert ist tot

17.07.2023NewsBerliner ZeitungUlrich Seidler —   –  Details

Thomas Plenert

Wer die Filme sieht, die Thomas Plenert fotografiert hat, versteht, dass sich der Atem der Wirklichkeit aus Licht und Schatten zusammensetzt und in Licht und Schatten weiterlebt. Seine Aufnahmen reichen von den öl-, ruß- und staubverschmierten Nachtschichtarbeitern bis zu den hellen Ostseestränden und dem Himmel darüber. Es werden keine neuen Bilder von Thomas Plenert mehr dazukommen, der Kameramann hat seine Augen für immer geschlossen. — Plenert hat in den legendären Filmschulen in Babelsberg und ód sein Handwerk gelernt und vor allem als Dokumentarfilmer gewirkt. Die Protagonisten der Filme, die er unter anderem für Jürgen Böttcher, Hannes Schönemann, Rainer Ackermann, Tamara Trampe oder Helke Misselwitz drehte, waren einfache Leute: In «Rangierer» von Böttcher (1984) fällt kein Wort, man sieht Männern bei ihren Verrichtungen zu, Schnee, Schmiere, Atemwolken und die klingenden Geräusche des schweren Werkzeugs an den Waggonkupplungen und der Räder, die über die Schienenstöße rollen und die Weichen ächzen lassen. Irgendwann scheinen auch die Waggons nach ihren Reisen die Glieder auszustrecken, zu leben und zu erzählen. Solche Filme entstehen nicht mehr.

 
 

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Bibiana Zeller und eine seltsame Gesellschaft

17.07.2023HörspielSüddeutsche ZeitungChristine Dössel —   –  Details

Bibiana Zeller

Sie war Frau Kottan in «Kottan ermittelt» und am Wiener Burgtheater ganz groß in kleinen Rollen: Die Schauspielerin Bibiana Zeller ist im Alter von 95 Jahren gestorben. — Bibiana Zeller umgab bis ins hohe Alter etwas Mädchenhaftes. Sie hatte etwas Verschmitztes im Gesicht und eine helle, zerbrechliche Stimme, die ihr Markenzeichen wurde. Gerade in komischen Rollen konnte sie damit allerschönste Skurrilität erzeugen. Und komische Rollen hatte sie viele, am bekanntesten: Ilse Kottan, die Frau von Polizeimajor Adolf Kottan, in der satirischen, oft die Grenzen des Wahnsinns überschreitenden Krimiserie «Kottan ermittelt». Sie lief von 1976 bis 1984 im österreichischen Fernsehen und sorgte für große Empörung, bevor sie Kult wurde. Dass die Titelfigur in 19 Folgen von drei verschiedenen Schauspielern verkörpert wurde, zuletzt von Lukas Resetarits, kommentierte Zellers gewitzte Ilse einmal mit den Worten: «Du schaust heut irgendwie anders aus.» Einen tollen Schmäh hatte sie in dieser Rolle, mit der sie große Popularität erlangte.

 
 

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Sister Morphine – Musiker und Drogen

16.07.2023FreistilDeutschlandfunkBurkhard Reinartz —   –  Details

Janis Joplin

Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain, Amy Winehouse. Sie und viele andere Musikstars starben durch Alkohol und härtere Drogen. Wie kommt es zu der Faustregel «Musik braucht Drogen» – und gilt sie heute noch immer? —

 
 

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Philly Joe Jones spielt Tadd Dameron – Dameronia featuring Johnny Griffin: Look Stop Listen (1983)

16.07.2023MilestonesÖ1Xavier Plus —   –  Details

Philly Joe Jones

Am 15. Juli wäre der legendäre Jazz-Schlagzeuger Philly Joe Jones 100 Jahre alt geworden. Im Fokus der Aufmerksamkeit steht zumeist Jones› Arbeit in den 1950er und 60er Jahren, an der Seite von Größen wie Miles Davis, John Coltrane, Bill Evans und vielen mehr. Im gesamten Verlauf seiner Karriere unterhält der Drummer aus Philadelphia aber auch eigene Projekte, und eines davon steht im Fokus dieser Milestones: Am 11. Juli 1983, vier Tage vor seinem 60. Geburtstag, geht Philly Joe Jones mit seiner Band Dameronia ins Studio (und zwar in jenes von Rudy Van Gelder in Englewood Cliffs, New Jersey), um die zweite LP dieser Formation einzuspielen. Der Titel: «Look Stop Listen». Dameronia wurde 1981 von Jones ins Leben gerufen, um der Musik von Tadd Dameron zu huldigen. Philly Joe Jones und Tadd Dameron, der 1965 verstorbene Arrangeur, Komponist und Pianist, hatten in der Vergangenheit des Öfteren zusammengearbeitet. Dameron war einer der ersten Arbeitgeber des noch jungen Schlagzeugers gewesen, als dieser in den 1940er Jahren aus Philadelphia nach New York City kam. — Auf «Look Stop Listen» widmet sich ein prominent besetztes Nonett den Kompositionen und Arrangements Tadd Damerons, als Gastsolist ist Tenorsaxofonist Johnny Griffin geladen. Diese Hommage an einen alten Freund und Kollegen sollte zugleich Philly Joe Jones› letztes Album werden: Zwei Jahre nach der Aufnahme verstirbt er 62-jährig an einem Herzinfarkt. Xavier Plus holt diesen längst vergriffenen, späten Meilenstein von einem der bedeutendsten Schlagzeuger der Jazzgeschichte zu dessen 100. Geburtstag wieder aus dem Regal.

 
 

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Abgesänge – Die (wirklich) letzten Werke großer Meister

16.07.2023Kaisers Klängehr 2 kulturNiels Kaiser —   –  Details

Werke großer Meister

Starb Mozart wirklich über der Arbeit an seinem Requiem? Schloss Tschaikowsky die Augen, nachdem er seine letzte große Sinfonie vollendet hatte? Keineswegs, das alles sind Wunschbilder der Nachwelt. Bei den wirklich letzten Werken von großen Komponisten handelt es sich meistens um musikalisches Beiwerk, um nebenher produzierte Kleinigkeiten. — Kaisers Klänge stellen die vermeintlich letzten Werke den tatsächlichen Abgesängen gegenüber.

 
 

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Jane Birkin, Sängerin, Schauspielerin und Modeinspiration, stirbt im Alter von 76 Jahren

16.07.2023NewsThe New York TimesConstant Méheut, Alex Traub —   –  Details

Jane Birkin

Jane Birkin, die als Schauspielerin in künstlerischen und erotischen europäischen Filmen und in ihrer zu gleichen Teilen romantischen und künstlerischen Beziehung mit dem Sänger Serge Gainsbourg die schicke weibliche Sexualität der 1970er Jahre prägte, ist am Sonntag in Paris gestorben. Frau Birkin, die später als Inspiration für eine der bekanntesten Luxushandtaschenlinien bekannt wurde, war 76 Jahre alt. — Ihr Tod wurde vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron bestätigt, der sie in einer Nachricht auf Twitter als «eine französische Ikone» bezeichnete . Die französischen Nachrichtenmedien berichteten, dass Frau Birkin tot in ihrem Haus aufgefunden worden sei, die Ursache jedoch nicht sofort bekannt sei. — Als Kind einer berühmten Schauspielerin und eines sozial vernetzten britischen Marineoffiziers führte Frau Birkin ein Leben, das von vielen glücklichen Zufällen geprägt war. — Als sie 1984 auf einem Flug war, zerbrach eine Plastiktüte, in der sie ihre Besitztümer aufbewahrte, was sie dazu veranlasste, sich lautstark darüber zu beschweren, dass Hermès keine Tasche herstellte, in die alle ihre Sachen passten. Der Mann, der neben ihr saß, war zufällig Jean-Louis Dumas , damals Chefdesigner von Hermès (und später dessen Geschäftsführer). Das Unternehmen brachte im selben Jahr die Birkin-Taschenlinie auf den Markt – genau in der von ihr gewünschten großen Größe. — Die Romanze zwischen Jane Birken und Serge Gainsbourg faszinierte das französische Publikum: Sie war die junge, rehäugige Auswanderin, er das alternde, aber immer noch männliche künstlerische Genie.Kredit.

 
 

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Alcaraz entthront den siebenmaligen Champion Djokovic

16.07.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Carlos Alcaraz

Dramatisches Fünfsatzfinale in Wimbledon — Seit zehn Jahren hatte Novak Djokovi kein Match mehr auf dem Centre Court in Wimbledon verloren – bis der 20-jährige Carlos Alcaraz kam. Der Weltranglistenerste begann katastrophal und konnte doch triumphieren. — Der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz hat den siebenmaligen Champion Novak Djokovi im Finale des Turniers von Wimbledon bezwungen. Gegen den Serben siegte der 20-Jährige 1:6, 7:6 (8:6), 6:1, 3:6, 6:4. Es war der zweite Erfolg von Alcaraz bei einem Grand-Slam-Turnier. — ANZEIGE — — Das mit Spannung erwarteten Duell der beiden besten Spieler der Welt war zunächst keines auf Augenhöhe: Der 20-jährige Alcaraz reihte Fehler an Fehler und musste den ersten Satz nach nur 34 Minuten abgeben. 6:1 für Djokovi , es sah nicht gut aus für den Spanier.

 
 

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Französische Sängerin und Stilikone Jane Birkin ist tot

16.07.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Jane Birkin

Die Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin ist gestorben. Das berichten mehrere französische Medien übereinstimmend. Mit dem Lied «Je t›aime… moi non plus« wurde sie weltberühmt. — Die britisch-französische Sängerin, Schauspielerin und Stilikone der Siebzigerjahre Jane Birkin ist tot. Sie wurde 76 Jahre alt. Das berichten mehrere französische Medien übereinstimmend. Laut der Pariser Tageszeitung «Le Parisien« wurde Birkin am Sonntag leblos in ihrer Wohnung in Paris aufgefunden. — ANZEIGE — — Birkin wurde 1946 in London geboren, lebte jedoch den Großteil ihres Lebens in Frankreich und nahm die französische Staatsbürgerschaft an. In den Sechziger- und Siebzigerjahren wurde sie weltberühmt – 1967 hatte sie mit dem Film «Blow Up« ihren Durchbruch. Dieser wurde bei den Filmfestspielen in Cannes mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet. 1968 spielte sie an der Seite von Alain Delon und Romy Schneider im Film «La Piscine« («Der Swimmingpool«), der heute als Klassiker gilt.

 
 

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Macht ihnen ein unwiderstehliches Angebot! / Aufstand gegen Wladimir Putin

16.07.2023NewsZeit OnlineNikita Juferew —   –  Details

Nikita Juferew

Der Westen könnte Putins politisches Ende womöglich leicht herbeiführen – mit Geld und Garantien für die richtigen Leute, sagt der russische Dissident. — Russlands aktuelle Eliten sind klug und skrupellos genug, um Putin auf irgendeine Weise loszuwerden. Der Westen muss sie nur motivieren. © [M] ZEIT ONLINE; Illustration: Karsten Petrat für DIE ZEIT — Als Jewgeni Prigoschin mit den Gangstern seiner Wagner-Söldnergruppe auf Moskau zumarschierte, zeigte dies der Welt zwei wichtige Dinge: Wladimir Putins Macht ist nicht so gefestigt wie gedacht, angesichts von Verbündeten, die sich alles andere als loyal verhalten. Und: Das russische Volk ging nicht auf die Straße, um seinen Präsidenten zu verteidigen. Beides sind ganz wesentliche Verletzlichkeiten von Putins Regime. Der Westen sollte sie nutzen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. — Mantrahaft wiederholen westliche Politiker, wie wichtig es sei, die Ukraine weiterhin mit Waffen und Munition zu versorgen, damit die Kiewer Regierung all ihre Gebiete befreien kann. Aber wird das den Krieg wirklich beenden? Leider nicht unbedingt. Natürlich, die militärische Unterstützung für die Ukraine ist wichtig. Doch die Erwartungen, die daran geknüpft werden, werden sich höchstwahrscheinlich nicht erfüllen. Warum? Weil es eine Fehlannahme ist, zu glauben, dass Putin aufgeben wird, selbst wenn die Ukraine ihr gesamtes Territorium befreit haben sollte. Die militärischen Auseinandersetzungen kosten derweil Zehntausende von Ukrainern das Leben – und die westlichen Steuerzahler Milliarden von Euro.

 
 

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Niemand kann den Feind aufhalten / Russischer Hardliner Girkin befürchtet ukrainischen Durchbruch

16.07.2023NewsFrankfurter RundschauAndreas Apetz —   –  Details

Igor Girkin

Laut Girkin sei dem Ansturm der ukrainischen Streitkräfte im Osten der Ukraine nur schwer standzuhalten. Russland kämpfe mit «ständigen Verlusten». — Saporischschja – Der frühere russische Geheimdienstoffizier und prominente Militärblogger Igor Girkin glaubt an einen baldigen Durchbruch der ukrainischen Streitkräfte an den Frontlinien der Ostukraine. «Die Tatsache, dass der Feind durch unsere Verteidigungslinien brechen könnte, beängstigt mich», sagte Girkin in einem Video, das am Samstag (15. Juli) auf Twitter geteilt wurde. — Laut dem Russland-Hardliner versuche Kiew derzeit mit allen Mitteln in den beiden umkämpften Regionen Saporischschja und Bachmut weiter vorzudringen. Die Situation um Saporischschja ist aufgrund des dort befindlichen Atomkraftwerks besonders heikel.

— Laut dem Russland-Hardliner versuche Kiew derzeit mit allen Mitteln in den beiden umkämpften Regionen Saporischschja und Bachmut weiter vorzudringen. Die Situation um Saporischschja ist aufgrund des dort befindlichen Atomkraftwerks besonders heikel. — «Niemand kann den Feind aufhalten»: Girkin rechnete mit Frontlinienbruch im Osten — Girkin wirkt pessimistisch in seiner Ansprache. Nach mehreren gescheiterten Artillerie- und Luftangriffen sei die Ukraine nun zum Bodenkampf übergegangen. Noch könne man die Situation kontrollieren, allerdings auf Kosten hoher Verluste. Das vorhandene Personal und die Ausrüstung seien nicht ausreichend, um die russischen Truppen in der Ostukraine ausreichend durchzutauschen und den Soldaten Ruhephasen zu gönnen. «Und es gibt nicht genügend Reserven, die unsere Truppen in einen voll funktionsfähigen Zustand zurückzuversetzen», fügt Girkin hinzu. — Besonders in den stark umkämpften Gebieten sei Russlands Armee äußerst ausgedünnt. In den Brennpunkten des Ukraine-Kriegs kämpfe man mit weit weniger als 70 Prozent der ursprünglich eingesetzten Personalstärke. «Natürlich ist das kein Vergleich zu der Situation am Ende des letzten Sommers und Frühherbstes, als eine Personalstärke von 20 Prozent normal war. Aber unsere Truppen erleiden ständig Verluste, während der Strom von Verstärkungen und Reservisten aus dem Hinterland ausbleibt», erklärt Girkin.

 
 

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