Kreml an USA: Offen für Dialog über atomare Rüstungskontrolle

05.06.2023NewsRNDdpa —   –  Details

Dmitri Peskow

Russland bleibt offen für den Dialog — Moskau hat sich gegenüber den USA offen für einen neuen Dialog über atomare Rüstungskontrolle geäußert. Der Kreml nannte ein Angebot des nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, zu Gesprächen ohne Vorbedingungen als «wichtige und positive Erklärung». — Russland hat sich offen für einen neuen Dialog mit den USA über atomare Rüstungskontrolle gezeigt. Der Kreml lobte am Montag ein Angebot des nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, zu Gesprächen ohne Vorbedingungen als «wichtige und positive Erklärung». Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau: «Wir rechnen damit, dass sie mit Schritten über diplomatische Kanäle gestärkt wird. Danach kann man schon die vorgeschlagenen Dialogvarianten prüfen.» — Im Februar hatte Russland den sogenannten New Start Vertrag zur Verringerung des Atomwaffenarsenals ausgesetzt. Zu einer möglichen Wiederaufnahme von Verhandlungen über Atomwaffenkontrollen sagte Peskow: «Russland bleibt offen für den Dialog. Wir halten ihn für außerordentlich wichtig. Aber wir müssen zuerst verstehen, wie dieser Vorschlag formuliert wird.» Russland und die USA verfügen mit großem Abstand über die meisten Atomwaffen weltweit.

 
 

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US-General sieht Ukraine ‹sehr gut auf Offensive vorbereitet› – erste Erfolge ärgern Prigoschin

05.06.2023NewsFrankfurter RundschauBettina Menzel, Daniel Dillmann u.a. —   –  Details

Mark Milley

Die Ukraine bereitet sich bereits seit mehreren Wochen auf eine Gegenoffensive in der Ostukraine vor. Mark Milley, Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff der Vereinigten Staaten, sagt dem US-Fernsehsender CNN zufolge nun, dass Kiew «sehr gut auf die Gegenoffensive vorbereitet» ist. Es sei jedoch noch zu früh, um vorauszusehen, welche Konsequenzen die Gegenoffensive nach sich ziehen werde. — Mit Hinblick auf die Ukraine sagte der amerikanische Top-General: «Sie befinden sich in einem Krieg, der eine existentielle Bedrohung für das Land darstellt und eine große Bedeutung für die gesamte Welt hat, für Europa und die USA.»

 
 

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Bia Ferreira: Die groovende Aktivistin

05.06.2023SpielräumeÖ1Astrid Schwarz —   –  Details

Bia Ferreira

Bia Ferreira ist Sängerin, Komponistin, Multiinstrumentatlistin und Aktivistin. Schon früh begann die 1993 geborene Brasilianerin Songs zu schreiben und veröffentlichte mit 18 «Cota Não é Esmola», übersetzt «Quote ist kein Almosen», in dem sie auf das Quotensystem brasilianischer Universitäten Bezug nahm und damit 13 Millionen Klicks erreichte. — 2019 erschien ihr Debütalbum «Igreja Lesbiteriana, Um Chamado» auf dem sie die kämpferische Hohepriesterin dieser «lesbyterianischen Kirche» ist. Die Anliegen der LGBTQIA+ Community wie auch Kritik an Rassismus und Sexismus thematisiert sie in ihren ausdrucksstarken Texten. Funk, Afrobeat oder Hip-Hop sind die Rhythmen, auf denen ihre Poesie groovt. — Nach einem Live-Album veröffentlichte sie ihr Album «Faminta» vergangenes Jahr. Trotz aller politischer Inhalte vermitteln ihre mitreißenden Songs vor allem eines: unabhängige, schrankenlose Liebe.

 
 

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Cabaret und Varieté – Tanzwütiges 19. Jahrhundert

05.06.2023AnklangÖ1Andreas Maurer —   –  Details

Apollo Theater

Artistik, Tanz, Akrobatik und Musik – alles kommt im Unterhaltungsprogramm der Varietétheater zusammen. Das Besondere dabei: Die einzelnen Darbietungen – jede für sich bildet eine künstlerisch geschlossene Einheit – formen zusammen eine gemeinsame Veranstaltung. In Österreich entwickelt sich eine Variante des französischen Varietés ohne artistische und akrobatische Einlagen. Hugo von Hofmannsthal, Gustav Klimt, Otto Wagner und Hugo Wolf applaudieren im Publikum des Ronacher. Das Cabaret Fledermaus ist gar als Gesamtkunstwerk konzipiert – auch inhaltlich. Bei der Eröffnung wird neben mittelalterlichen Gedichten ein Prolog von Peter Altenberg rezitiert, es gibt eine Tanzvorführung zu Edvard Griegs «Peer Gynt-Suite», abschließend einen spanischen Tanz. — Als europaweit beachtete und weltweit bekannteste Varieté-Bühne Wiens gilt aber das Apollo. Auf diesen «Brettern, die die Welt bedeuten» spielen Größen wie Grete Wiesenthal, Charly Chaplin oder Mata Hari. Mit der Wirtschaftskrise schließt das Apollo dann aber seine Pforten, heute kennt man es nur noch als Kino mit zwölf Sälen. Auch das Ronacher hat schwer zu kämpfen. Durch die neuen Kinos und die Entwicklung des Fernsehgerätes ist diese Art der Kunst nicht mehr sonderlich gefragt. Das Varietésterben ist nicht mehr aufzuhalten.

 
 

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Dem Rhythmus verfallen – Grace Jones (1) – Disco – Divas – Drag

05.06.2023RadiokollegÖ1Barbara Matzner-Volfing, Stefan Niederwieser —   –  Details

Grace Jones

Grace Jones ist eine Ikone der Popkultur des 20. Jahrhunderts. Ihre stilistische Fusion aus Disco, New Wave, Reggae und elektronischen Klängen eröffnete einen noch unbekannten Sound. Mit ihrer Musik und Performancekunst hat die gebürtige Jamaikanerin wegweisende Impulse für nachfolgende Künstler-Generationen gegeben. — Grace Beverly Jones rebelliert ihr Leben lang. Sie würde nach ihrer Mutter kommen, eine geborene Williams, man kann sie nicht retten, singt Grace Jones 2008 im autobiografischen Song «Williams Blood». Sie wurde sechzig Jahre zuvor, 1948, auf Jamaika in der Nähe der Hauptstadt geboren, wo sie als eines von sechs Kindern streng religiöser Eltern und viele Jahre bei ihrem gewalttätigen Stief-Großvater aufwuchs, von dem sie, – wie sie viel später bemerkte, – den alles überwachenden Blick lernt. Sehr jung wurde sie bereits ein internationales Supermodel und ihre ikonische Persona zeichnete sich bereits deutlich ab, als sie mit drei Disco-Alben den Grundstein einer fast kultischen Verehrung legte – dazu gehörten etwa ihr queer androgynes Aussehen, ihr einnehmender Blick oder ihr unterkühlter Gesangsstil. Sie umgab sich mit Stars, Divas und Künstlern in New Yorks boomender Disco-Szene, nahm an Pride-Paraden teil – sie finden seit den Stonewall Riots jährlich statt – und sang «I Need A Man», «Pride» oder «On Your Knees». — In Deutschland wurde ein Coverbild von Grace Jones 1978 zum Anlass, das Verhältnis von sexueller Revolution und Frauenbewegung im Wortsinn neu zu verhandeln. Mit der Anwältin der Zeitschrift Emma klagten neun weitere Frauen gegen die, wie sie sagen, beleidigende Darstellung: nackt, in der Hand ein phallisches Mikrofon und um die Fesseln schwere Ketten. Als Disco im Jahr 1979 regelrecht implodierte, erfindet sie sich neu.

 
 

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Adam Smith – Der Luther der Ökonomie (1) – Der gute Mensch von Kirkcaldy

05.06.2023RadiokollegÖ1Günter Kaindlstorfer —   –  Details

Adam Smith

Er gilt als Stammvater des Liberalismus und war einer der bedeutendsten Wirtschaftswissenschafter der Menschheitsgeschichte: der schottische Aufklärer Adam Smith. Eine Neubewertung zum 300. Geburtstag des großen Ökonomen. — «Der Wohlstand der Nationen»: Mit diesem Werk legte Adam Smith – wenn man so will: im Alleingang – die Grundlagen der modernen Wirtschaftswissenschaft. Dabei war der 1723 geborene Bürgersohn aus dem Hafenstädtchen Kirkcaldy bei Edinburgh nicht nur ein intellektuell brillanter, sondern auch ein gewinnender und allgemein als umgänglich geltender Mensch – ein freundlicher Humanist, so wird er beschrieben. Mit seinem schottischen Landsmann David Hume war Adam Smith ebenso befreundet wie mit seinen französischen Kollegen Diderot, Voltaire und dem Baron Holbach. Smith› Biograph Gerhard Streminger, emeritierter Professor an der Universität Graz, beschreibt den Stammvater der modernen Wirtschaftswissenschaft in seinem lesenswerten Adam-Smith-Buch als Genie der Freundschaft.

 

Der erste Teil dieses Radiokollegs zeichnet das Leben des schottischen Aufklärers nach, der sich als einer der Ersten, wenn nicht überhaupt als Erster, bemüht hat, die Gesetzmäßigkeiten des modernen Kapitalismus systematisch zu erfassen.

 
 

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Wenn Blicke töten könnten, wäre ich längst nicht mehr am Leben – Der Literaturkritiker Denis Scheck

Denis Scheck

Denis Scheck, Deutschlands bekanntester Literaturkritiker, weiß, was er tut. Seine Motivation: «Den guten Büchern Aufmerksamkeit sichern und wie eine Art Stiftung Warentest vor schlechten warnen». Selbiges sollte für schlechte Brötchen, Schuhe und Hosen gelten, sagt Scheck in SWR2.

 

Vor schlechten Büchern warnen wie eine Art Stiftung Warentest — Kritik diene der Weiterentwicklung, meint der gebürtige Stuttgarter. Aber ein bisschen Talent gehöre eben auch dazu, sagt er, der gut damit leben kann, das literarische Werk anderer «in die Tonne» zu werfen – so wie in «druckfrisch», dem legendären ARD-Literaturmagazin, das Denis Scheck seit 20 Jahren moderiert. Daneben moderiert er im SWR Fernsehen auch die Büchersendung «lesenswert» mit dem lesenswert Quartett.

Um sein großes Lesepensum zu schaffen, liest er von morgens in der Badewanne bis abend beim Einschlafen im Bett. Er sei ein sehr langsamer Leser, sagt Scheck: «Ich lese ja auch mit dem Stift in der Hand. Ich mache mir Anmerkungen, ich notiere mir was.Zumindest streiche ich mir ein Zitat an.»

 
 

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