Russischer Friedensaktivist im Gefängnis tot aufgefunden – Anwältin spricht von Folter

15.06.2023NewsntvAnatolij Beresikow, Irina Gak —   –  Details

Vitalii Matviienko

Vitalii Matviienko, Sprecher des ukrainischen Projekts „Ich will leben“ der Koordinierungsstelle für die Behandlung von Kriegsgefangenen — Der russische Aktivist Anatoli Beresikow, der sich bei einem ukrainischen Friedensprojekt engagierte, sei laut Menschenrechtler in einem Gefängnis zu Tode gefoltert worden. — Der russische Friedensaktivist Anatoli Beresikow ist Berichten zufolge in einem Spezialgefängnis in der russischen Region Rostow am Don gestorben.

 

— Dies berichtet Beresikows Anwältin, Irina Gak, gegenüber der Menschenrechtsgruppe OVD-Info. Die Anwältin sagt, sie habe ihren Mandanten am 14. Juni in dem Gefängnis besuchen wollen, habe aber erfahren, dass er sich nicht im Gebäude befinde. — Später habe dann im Hof des Gefängnisses beobachtet, wie Beresikows Leiche in ein Krankenwagen verladen und abtransportiert wurde.

 

— In den Tagen zuvor, so Gak weiter, habe sie an Berezikows Körper Abdrücke bemerkt, die «offensichtlich» von Elektroschockern stammten. Die Behörden hätten ihren Mandanten gefoltert, berichtet die Anwältin. Berezikow selbst habe ihr immer wieder von Todesdrohungen erzählt. Gak sagt, sie glaube nun, dass er während der Folterung getötet wurde.

 

— Wie auch die Novaya Gazeta Europe unter Berufung auf Aussagen von Aktivisten berichtet, hätten russische Beamte Berezikows Wohnung durchsucht und ihm dabei die Rippen gebrochen, bevor das Gericht ihn für 10 Tage inhaftieren ließ.

 
 

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«An seiner Stelle sprachen die Himars und die Artillerie des Feindes» / Russische Generäle im Fadenkreuz der Ukrainer

15.06.2023NewsNZZIvo Mijnssen —   –  Details

Ukr. Angrifssrouten

Trotz aller zur Schau getragenen Gleichmut gegenüber den Attacken der Ukrainer ist es Moskau nicht entgangen, dass der Gegner bisher erst 3 von 12 neugebildeten Brigaden und einen kleinen Teil der frischen schweren Waffen aus dem Westen an der Front eingesetzt hat. Um die Moral der bedrängten Soldaten zu stützen, verbreitet der Kreml deshalb nicht nur übertriebene Erfolgsmeldungen. Er schickt auch die eigenen Generäle nahe an die Front. — Himars gegen russische Division — Eine solch demonstrative Präsenz war bereits in früheren heiklen Kriegsphasen zu beobachten. Sie hat auch mit den stark hierarchischen Strukturen in den Streitkräften zu tun, die subalternen Offizieren wenig Spielraum für autonome Entscheidungen lassen. Doch die Strategie birgt Risiken: In den letzten Tagen berichteten kremlnahe Quellen über fatale ukrainische Angriffe im Zusammenhang mit Besuchen von Generälen. — Offiziell bestätigt sind diese Meldungen zwar nicht, doch vor allem eine sorgte am Mittwoch für einen Aufschrei unter russischen Analysten: Laut dem Telegram-Kanal Rybar geriet eine Division der 20. Gardearmee bei Kreminna in der Region Luhansk unter heftigen Beschuss durch Raketenwerfer. Dabei habe es hohe Verluste gegeben. Ein Blogger spricht von 100 Toten und 100 Verletzten. Andere Quellen beziffern diese mit einigen Dutzend.

 
 

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Virtuosin an einem unterschätzten Instrument – Blockflötistin Dorothee Oberlinger

15.06.2023Im GesprächDeutschlandfunk KulturBritta Bürger —   –  Details

Dorothee Oberlinger

Die Blockflötistin Dorothee Oberlinger gilt als große Expertin für Alte Musik. — Über Jahrhunderte war die Blockflöte in der Versenkung verschwunden. Auch Dorothee Oberlinger ist es zu verdanken, dass das Instrument seit einiger Zeit wieder zu seinem Recht kommt. Die Virtuosin und Expertin für Alte Musik besitzt selbst hundert Exemplare. —

 
 

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US-Verteidigungsminister verlangt mehr Flugabwehrhilfe für Ukraine

15.06.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Lloyd Austin

Lloyd Austin fordert von den westlichen Alliierten, der Ukraine mehr Waffen und Munition zur Verfügung zu stellen. Der Kampf gegen die russische Aggression sei ein «Marathon, kein Sprint«, sagt Austin bei einem Treffen der sogenannten Kontaktgruppe der rund 50 Unterstützer-Staaten der Ukraine in Brüssel. Es gehe dabei vor allem um Fähigkeiten zur Flugabwehr. Zudem müsse die Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte am Boden permanent angepasst werden.

 
 

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Ukrainische Armee meldet Erfolge bei der Offensive: Sieben Orte und über 100 Quadratkilometer befreit

15.06.2023NewsSpiegel OnlineOlexij Hromow – dpa —   –  Details

Ukraine Map

Im Zuge ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge bislang sieben Orte aus russischer Besatzung befreit. Im Gebiet Saporischschja seien die Russen seit vergangener Woche an zwei Abschnitten zurückgedrängt worden, sagte der Generalstabsvertreter, Olexij Hromow, auf einer Pressekonferenz in Kiew. Bei dem Ort Mala Tokmatschka in der Region Saporischschja sei das ukrainische Militär bis zu drei Kilometer vorgerückt und sieben Kilometer bei Welyka Nowosilka in Donezk. »Es wurde die Kontrolle über 100 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets wiederhergestellt.« Im östlichen Donezker Gebiet würden ukrainische Einheiten weiter südlich und nördlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut angreifen, fügte Hromow hinzu. Zugleich betonte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar, dass der Feind »heftigen Widerstand« leiste. Die ukrainischen Vorstöße würden durch dichte Minenfelder, starkes Artilleriefeuer und sogenannte Kamikazedrohnen erschwert. »Der Feind gibt seine Positionen nicht einfach auf«, sagte Maljar. Russland hat sich konkret noch nicht geäußert. In den vergangenen Tagen wurden ukrainische Angriffe meist bestätigt, aber stets wurde gemeldet, dass sie zurückgeschlagen worden seien.

 
 

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Eine Geschichte des Lärms / Kai-Ove Kessler: Die Welt ist laut

15.06.2023Der Tag: Cliprbb kulturAndreas Göbel —   –  Details

Kai-Ove Kessler

Eine Geschichte des Lärms — Lärm gehört zum Alltag, und er gilt als Phänomen der Neuzeit. Der Journalist, Historiker und Musiker Kai-Ove Kessler wollte der Sache etwas genauer auf den Grund gehen. Wie hat sich Lärm in der Vergangenheit angehört? Und wie kann man das heute überhaupt noch nachvollziehen? — Kai-Ove Kessler schreibt eine Weltgeschichte, chronologisch angeordnet, buchstäblich vom «Urknall» über Frühgeschichte, Antike, Mittelalter, Neuzeit bis heute – nur sind alle historischen Fakten auf die Frage bezogen: Wie hat das damals geklungen?

Lärm gab es schon immer — Die wichtigste Frage: Woher können wir das überhaupt wissen? Schließlich begannen erste Versuche mit der Tonaufzeichnung erst im späten 19. Jahrhundert. Immerhin gibt es zahlreiche Quellen, die der Autor auswertet: Beschreibungen, Bilder, Literatur und vieles mehr. Darunter auch Studien, aus denen man etwa ableiten kann, dass der Tyrannosaurus Rex wohl nicht wie im Kino geklungen hat, sondern eher ein Gurren wie eine monströse Taube von sich gegeben haben muss. — Ein Gedanke zieht sich durch das gesamte Buch: Lärm hat es schon immer gegeben, das ist kein Phänomen unserer Tage, und man wundert sich, wie laut es bereits vor vielen Jahrhunderten gewesen sein muss – ob im alten Rom mit Fuhrwerken, Straßenhändlern und Handwerkern oder im Mittelalter mit wenig feinen Tischsitten … — Konkrete Situationen — Vieles ist sehr originell beschrieben, immer mit Blick auf konkrete Situationen, etwa das Funktionieren einer Guillotine. Bei manchen Schilderungen bleibt das Lachen im Hals stecken, so wenn es um Kriegslärm geht. «Krieg ist Gewalt in akustischer Form», analysiert der Autor. Und wem die Beschreibungen nicht ausreichen, der kann unter einem halben Hundert QR-Codes YouTube-Videos finden, wo man sich vieles, meistens nachgestellt, anschauen und anhören kann. — Am Ende des Buches bleibt ein Fazit: «Die Menschen litten während der gesamten Weltgeschichte unter Lärm. Und unsere Epoche ist nicht die lauteste aller Zeiten. Aber sie ist diejenige, mit deren Lärm wir heute klarkommen müssen.»

Sicher, das ist nicht unbedingt besonders tiefgründig wie auch das ganze Buch nicht, aber doch immerhin originell und unterhaltsam zu lesen.

 
 

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Nichts als die Wahrheit – Jason Isbell

15.06.2023HappySadradioeinsChristine Heise —   –  Details

Jason Isbell

Was uns erstaunt, ist für den Songwriter und Americana Star Jason Isbell ein echter Grund um zu leiden: eine relevante Opposition ist in den USA schwer zu erkennen. Schon ein geplatzter Luftballon kann Angst vor einem Mass Shooting auslösen, Kampfgeist ist Resignation gewichen. Traurige Musik um sich besser zu fühlen – es funktioniert. «Weathervanes» heisst das neue Album mit seiner Band The 400 Unit, das ohne Roots Rock Redundanz auskommt. – Weathervanes von Jason Isbell And The 400 Unit | © Southeastern — Jenny Lewis (Rilo Kiley) hat dagegen ein sonnigeres Gemüt und gönnt sich nicht nur viel Fleetwood Mac Einfluss, sondern auch einen Margarita aufs älter-werden: «Joy›All» heisst ihr neues Album. —

Außerdem heute dabei: Devendra Banhart, Jonathan Wilson, Howie Payne, und wir freuen uns auf die Konzerte von Nathaniel Rateliff und Jen Cloher, für die es per Mail an happysad@radioeins.de auch Freikarten zu gewinnen gibt.

 
 

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Neue Alben von Erobique, Sigur Rós und Queens Of The Stone Age

15.06.2023Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Angie Portmann —   –  Details

Erobique

Die Neuheiten der Woche im kompakten Überblick. Neue Platten gibt›s von Erobique, Sigur Rós, Queens Of The Stone Age, Killer Mike, Django Django, Meshell Ndegeocello, Ahmed Ben Ali, King Gizzard & the Lizard Wizard und Saroos — Erobique – No. 2 — Schon das Eröffnungsstück hat eine Grandezza, eine Eleganz, die uns erwartungsvoll aufhorchen lässt. 25 Jahre nach dem Debüt jetzt also endlich Album «No. 2» von Carsten «Erobique» Meyer, dem genialen Hamburger Entertainer, der wie kein anderer mit großer Geste die Showtreppe heruntertanzt, um kurz darauf schon in der Kneipe um die Ecke sein ihm stets ergebenes Publikum zu unterhalten. Aber was hat der Mann nur so lange gemacht, warum mussten wir auf diesen genialen Zweitling ein Vierteljahrhundert warten? Nun, Carsten Meyer hat u.a. den Soundtrack zum Tatortreiniger geschrieben, hat für Film, Fernsehen und Theater komponiert, hat mit Oliver Polak, Jacques Palminger oder Carsten Friedrichs zusammengearbeitet, war Drummer der Funk-Instrumentalband Hamburg Spinners, mit DJ Koze und Cosmic DJ als International-Pony unterwegs, Redner auf Kongressen usw. usf. Mit Album «No. 2» kreuzt er jetzt verlässlich zwischen sonnigem Yachtpop, groovy Electro-Soul und humorvoller Feriendisco hin und her. «Hey ich bin dein Arpeggiator, mit dem Modulator, auf dem Ostenato, hey mein Pizzicato spiel ich im Staccato …» singt die wunderbare Sophia Kennedy und später lässt Nicola Rost von Laing: « wohltemperierte Kadenzen, durch die Galaxie gleiten»… inhaltlich durchwegs eher gaga, musikalisch ein Fest! Funky Exotica im 60›s Style, Housiges für den Strandurlaub, slicke, tiefenentspannte Italodisco. Erobique ist nach wie vor der Meister der guten Unterhaltung und seine smoothen Orgel- bzw. Keyboardklänge King. (8,2 von 10 Punkten)

Queens of the Stone Age – In times new roman — Da sind sie wieder. Groß und bedrohlich wie in ihren Anfangstagen: die Queens of The Stone Age (die dankenswerterweise vor über 25 Jahren, als es darum ging sich nach dem Ende des legendären Stoner Rock-Vorgängers Kyuss einen neuen Namen zu geben, auf die machistischen «Kings» verzichtet und sich für die «Queens» of the Stone Age entschieden haben). Der aktuelle Sound der Band hat relativ wenig mit dem poppigen Ansatz ihres letzten, von Mark Ronson produzierten Albums «Villains» zu tun. Stattdessen wollte die Band nach eigenen Angaben so «unbehaglich wie möglich» klingen. Und das ist ihnen gelungen. Es kratzt und bratzt aus den Verstärkern. Das Schlagzeug treibt uns durch die Dunkelheit. Und Josh Homme singt vernichtende Sätze wie «My love will not survive, Emotion sickness, I wanna die» oder «Emotional amputees with phantom pains from missing limbos of life».

 

Man spürt, hier hat sich eine Menge angestaut. Schmerz, Enttäuschung, Wut und Trauer. — Die vergangenen sechs Jahre waren aber auch nicht einfach für Josh Homme. Die Trennung von Brody Dalle, der Distillers-Sängerin und Mutter seiner drei Kinder, zog einen schmutzigen Rosenkrieg nach sich. Es ging um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Das hat den Familienmensch Homme hart getroffen. Dazu kam der Tod von zwei seiner engsten Freunde Mark Lanegan und Taylor Hawkins. Und nicht zuletzt, als wär das noch nicht genug, erkrankte der Musiker im vergangenen Jahr an Krebs, den er aber erfolgreich bekämpft hat, so Homme vor kurzem in einem Interview. «In times new roman» ist jetzt die Antwort auf all das und dazu ein grandioses Alternative-Rock-Album, roh und psychedelisch, voller Glam, Staub und Herzschmerz. Klassischer Queens of the Stone Age-Sound, nur besser. In dem Song «Carnavoyeur» zieht Josh Homme den Hut vor David Bowies Scary Monsters. Der Songtitel «Carnavoyeur» ist übrigens – genauso wie «Obscenery» – ein Phantasiewort, der Queens-Sänger liebt Wortneuschöpfungen, Dinge möglich machen, die es so vorher noch nicht gegeben hat … sei es auf Wort-, Melodie- oder Soundebene. Dazu Josh Homme: – «You know, words are really important to me, and I think as a younger man I was more into esoteric ways to protect myself from being too vulnerable at times. And I think by now, being vulnerable feels scary enough that I know that›s the direction with words I›ve got to go. And I thought: «In this environment, why can›t I make up words? I mean, Bill Shakespeare did it. Elbow, all the prefixes, impossible, inexcusable, you know?» And I love making the possible totally impossible, you know? [chuckles] I feel like making up words is very «aproposer» of today, you know?» (8,3 von 10 Punkten)

 
 

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Sonae: Ich möchte unbedingt wieder im Club spielen

15.06.2023open: MultitrackWDR 3Ilka Geyer —   –  Details

Sonae

Produzentin, Live-Performer und DJ Sonae hat an der Folkwang Universität der Künste Populäre Musik studiert und ist Teil des Kollektivs Monika Werkstatt. In ihrem Homestudio gab›s ein ausführliches Gespräch, u.a. über politische Aspekte ihrer Musik. — «it›s political – let›s be difficult» – die zweite Zeile auf der Homepage von Sonae, Produzentin, Live-Performer und DJ im Bereich experimenteller elektronischer Musik. Die Hingabe zur elektronischen Musik zog und zieht sie in Clubs – sowohl als Gast, später auch als DJ. Die Verbindung zu anderen Mitgliedern des internationalen Netzwerks female pressure für Akteur:innen im Bereich der elektronischen Musik ebnete den Weg für eigene Produktionen, ihr Debutalbum auf Monika Enterprise, ihr Studium im Bereich Popmusik an der Folkwang Universität der Künste, eine Künstlerresidenz im Klingklang Studio in Düsseldorf, ein «Women in Computer Music«-Stipendium am CCRMA der Stanford Universität in Kalifornien und ins NICA artist development Programm. — Beim Gespräch mit ihr ging›s vor allem um ihre Musik. Und um die intensiven Recherchen, die die Produktionsprozesse begleitet haben. Auf ihr sehr persönliches Debutalbum «Far Away Is Just Around The Corner» (2015) folgten «I Started Wearing Black» (2018) und «Music For People Who Shave Their Heads» (2019) – zwei Alben, die dezidiert politisch motiviert sind. Zuletzt erschienen ist «Summer», ein Auftragsalbum für das englische Label LAAPS, das mit einer besonderen Programmatik an seine Veröffentlichungen rangeht: Jeder Jahreszeit ist eine bestimmte musikalische Stimmung bzw. ein Genre zugeordnet. Und die einzelnen Alben sind musikalisch ineinander verwoben. Das erste Stück jedes Albums beginnt mit dem Ende der voran gegangenen Veröffentlichung.

 
 

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Filed under: Allgemein

Sandy Denny und Richard Thompson

15.06.2023The Voicerbb kulturSusanne Papawassiliu —   –  Details

Sandy Denny und Richard Thompson (Fairport Convention 1972)

Beide Singer-Songwriter hatten ihr musikalisches Zuhause bei der britischen Folk Rock Band Fairport Convention und sind dann eigene Wege gegangen. In dieser Folge von «The Voice» sind beide solo und gemeinsam zu hören: Thompson, berühmt für sein virtuoses Gitarrenspiel und seine gefühlvollen intelligenten Texte. Und Sandy Denny, die einstige Stimme von Fairport Convention mit ihrem rockigeren und eher wilden Stil.

 
 

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Ukraine zerstört mit Himars-Schlag fünf russische Haubitzen

14.06.2023NewsFocus OnlineSuhrab Akmedov —   –  Details

ukrainischer Himars-Raketenwerfer

Im Rahmen einer militärischen Operation hat die Ukraine mithilfe des Mehrfachraketenwerfers Himars fünf russische Panzerhaubitzen zerstört. Das zeigt ein Video, das am 14. Juni auf Telegram veröffentlicht wurde.

 

— Der Militärschlag gegen die russische Artillerie fand im Nordosten von Yalynskye in der Oblast Donezk statt. Bei den zerstörten Panzerhaubitzen handelt es sich Berichten zufolge um MSTA-S-Haubitzen, 152-mm-Kettenhaubitzen mit Eigenantrieb. Sie sind eine extrem mobile und robuste Artilleriegefährte, die auch unter starkem feindlichen Beschuss funktionieren sollen. — Mit 29 bis 36 Kilometern Reichweite reichen die Haubitzen allerdings nicht an die Reichweite des Himars-Mehrfachraketenwerfers heran. Mit einer maximalen Reichweite von 70 bis 90 Kilometern und gelenkten Raketen übertrifft das westliche System die der russischen Haubitze bei weitem und kann diese zerstören. Auch Drohnen kamen bei dem Einsatz sowohl zur Auskundschaftung als auch zur Überprüfung des Gefechtsschadens zum Einsatz.

 

— Nach Himars-Attacke auf größte russische Einheit sind Militärblogger fassungslos — Mit einer Himars-Attacke hatte die Ukraine am Mittwoch in Kreminna im Oblast Luhansk Russlands größte Einheit getroffen. Das berichtete die «Moscow Times». Bislang ist nicht klar, wie viele Todesopfer es gibt, nach Angaben von Militärbloggern dürften es aber einige sein. Und unter den Bloggern herrscht wegen des Vorfalls blanke Wut. Das geht aus zahlreichen Posts bei Telegram und in anderen sozialen Netzwerken hervor. Der Grund vor allem: Die Soldaten sollen auf ihren Kommandeur gewartet haben müssen.

 

— So schrieb der Militärblogger Rybar: «Zwei Stunden lang standen die Soldaten in einer Menschenmenge an einem Ort und warteten darauf, dass der Divisionskommandeur seine Motivationsansprache hält.» Dann sei die Himars-Attacke erfolgt. Laut Rybar seien mehr Leute gestorben als in den Kämpfen der vergangenen Tage in der Region zusammen.

 

— «Man kann nicht zwei Stunden lang in einer Kolonne an einem Ort stehen», zürnte ein anderer Militärblogger mit dem Namen «Two Majors». Und er führt aus: «Wir befinden uns im Krieg mit unserer eigenen Dummheit und Schlamperei.» — — Ein weiterer Blogger geht gar noch weiter und fordert, den Befehlshaber erschießen zu lassen. Laut Berichten fingen mehrere russische Blogger nur kurze Zeit nach dem Vorfall an, den hohen russischen General Suhrab Akmedov verantwortlich zu machen. Der hatte zuvor eine Marinebrigade befehligt, die sich wegen ihrer hohen Verluste unter Akmedov mit einem offenen Brief an die russische Regierung gewandt hatten.

 
 

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Cormac McCarthy, Romanautor eines dunkleren Amerikas, ist im Alter von 89 Jahren tot

13.06.2023NewsThe New York TimesDwight Garner —   –  Details

Cormac McCarthy

«All the Pretty Horses», «The Road» und «No Country for Old Men» gehörten zu seinen gefeierten Büchern, die eine trostlose Welt voller Gewalt und Außenseiter erforschen. — Cormac McCarthy, der beeindruckende und zurückgezogen lebende Autor von Appalachia und dem amerikanischen Südwesten, dessen zerlumpt verzierte frühe Romane über Außenseiter und Grotesken der üppigen Schweigsamkeit von «All the Pretty Horses» und dem apokalyptischen Minimalismus von «The Road» Platz machten, ist am Dienstag gestorben in seinem Haus in Santa Fe, New Mexico. Er war 89 Jahre alt. — Knopf, sein Verleger, sagte in einer Erklärung, sein Sohn John habe den Tod bestätigt. — Mr. McCarthys Romane hatten einen düsteren Blick auf die menschliche Verfassung und waren oft makaber. Er schmückte seine Romane mit Skalpierungen, Enthauptungen, Brandstiftung, Vergewaltigung, Inzest, Nekrophilie und Kannibalismus. «Es gibt kein Leben ohne Blutvergießen», sagte er 1992 in einem seltenen Interview dem Magazin The New York Times . «Ich halte die Vorstellung, dass die Arten auf irgendeine Weise verbessert werden können, dass alle in Harmonie leben könnten, für eine wirklich gefährliche Idee.»

Seine Charaktere waren Außenseiter, genau wie er. Er lebte ruhig und zielstrebig abseits des literarischen Mainstreams. Obwohl Mr. McCarthy nicht ganz so zurückgezogen wie Thomas Pynchon war, gab er keine Lesungen und keine Klappentexte für die Umschläge der Bücher anderer Autoren. Er engagierte sich nie für Journalismus oder unterrichtete Schreiben. Er gab nur eine Handvoll Interviews. — Der Mainstream kam jedoch irgendwann zu ihm. «All the Pretty Horses», ein nachdenklicher Western, der gegen den Strich seiner früheren Arbeit ging, gewann 1992 einen National Book Award und «The Road» gewann 2007 einen Pulitzer-Preis. Beide wurden verfilmt, ebenso wie Mr. McCarthys «No Country for Old Men», der 2008 den Oscar für den besten Film gewann.

 
 

SK-