22.06.2023 – News – Frankfurter Rundschau – Christoph Gschoßmann — – Details
Jewgeni Prigoschin
Jewgeni Prigoschin will sich vom Kreml nichts gefallen lassen. Anstatt eines Vertrags des russischen Verteidigungsministeriums setzt er selbst ein Papier auf. — Bislang habe Prigoschin «ätzende Kritik» am russischen Verteidigungsministerium geübt, sich aber Putins Autorität gebeugt. Nun entwickle sich die Rhetorik des Wagner-Chefs aber hin zu «Missachtung breiterer Teile des russischen Establishments», so die Mitteilung weiter.
Der Kreml gegen die Wagner-Gruppe: Der Machtkampf zwischen Wladimir Putin und Jewgeni Prigoschin tobt seit Monaten. Der Chef der Söldertruppe will sich dem Machthaber in Moskau nicht unterordnen. Nun wird es zwischen den beiden Fronten offenbar ernst: Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilt, erhöhte Priogschin offenbar «den Einsatz.» — — — Prigoschin will Verteidigungsministerium Brief übergeben: «Frau hat Angst bekommen» — «Ich habe gerade versucht, den Brief dem Verteidigungsminister zu übergeben. Sie nehmen den Brief nicht an. Deshalb werden wir ihn jetzt veröffentlichen», sagte Prigoschin in einem Video. «Im Moment ist es 13:22 Uhr. Ich bin angekommen, um die Dokumente dem Verteidigungsminister Schoigu Sergei zu übergeben. Und zwar zwei Kopien der von meiner Seite unterzeichneten Vereinbarung. Mit meinen Unterschriften», fügte Prigoschin hinzu. «Leider hat die Frau (womöglich eine Frau im Ministerium, d. Red.) Angst bekommen. Sie tut mir leid. Sie unterliegt strengen Einschränkungen, hat das Fenster zugeschlagen und ist weggelaufen», so Prigoschin. «Der Brief wird nicht angenommen. Ich bin persönlich hierhergekommen und habe meinen Ausweis des Helden Russlands mitgebracht, sodass es keine Fragen darüber gibt, wer ich bin.» — — Prigoschins Wagner-Gruppe spielte eine wichtige Rolle bei den Bemühungen Russlands, die Industriestadt Bachmut in der Ostukraine einzunehmen. Prigoschin verschärfte die öffentliche Kritik an Russlands militärischer Führung, darunter Schoigu, bevor seine Truppen diesen Monat aus Bachmut abzogen. Er warf dem Verteidigungsminister vor, seinen Kämpfern absichtlich Munition und Unterstützung zu entziehen. Der Chef der Söldnertruppe warf Schoigu und Generalstabschef Valeri Gerassimow wiederholt Unfähigkeit vor. Wieder einmal forderte er eine Mobilmachung, um eine russische Niederlage zu verhindern. (cgsc mit dpa)
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