Putin, so ist zu vernehmen, heult im Kreml aus Selbstmitleid.

29.06.2023NewsNZZSergei Gerasimow —   –  Details

Sergei Gerasimow

SERIE — Dagegen weinen Menschen, über die er unvorstellbares Leid gebracht hat, seltsamerweise fast nie

Sergei Gerasimow befindet sich noch immer in Charkiw und führt sein Kriegstagebuch weiter. Auch wenn die Raketenangriffe nachgelassen haben, der Schrecken des Krieges mit seinen seelischen Abgründen und absurden Situationen bleibt in drängender Weise präsent.

 
 

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Das Gespür für Glück: Anne-Sophie Mutter zum 60. Geburtstag

29.06.2023NewsNZZEleonore Büning —   –  Details

Anne-Sophie Mutter

Die berühmte Geigerin feiert ihren runden Geburtstag mit neuen Herausforderungen. Der Startschuss zu ihrer beispiellosen Virtuosenkarriere fiel vor 47 Jahren – in Luzern. — Es war einmal, in Meggen am Vierwaldstättersee, in der Villa St. Charles, am 23. August anno 1976. Da begleitete, im Rahmen der neu aufgelegten Reihe «Junge Künstler» der Internationalen Musikfestwochen Luzern, Christoph Mutter seine kleine Schwester am Flügel. Er war vierzehn Jahre alt, Anne-Sophie dreizehn. Auf dem Programm: de Falla, Sarasate, Paganini. Die virtuosen Geschwister hatten zu diesem Zeitpunkt bereits beim deutschen Wettbewerb «Jugend musiziert» Furore gemacht, gleich zwei Mal nacheinander errangen sie den ersten Preis – «mit besonderer Auszeichnung». — Anne-Sophie Mutter, hier bei einer Preisverleihung 2019 in Berlin.

 
 

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«Man könnte sagen, die Wähler sind verdummt und kennen die europäische Idee nicht mehr.»

29.06.2023NewsNZZAndreas Scheiner —   –  Details

Robert Menasse

«Ist das nicht etwas überheblich, Herr Menasse?»

Für den österreichischen Schriftsteller Robert Menasse ist klar, dass der Nationalstaat absterben muss. Das habe schon die europäische Gründergeneration erkannt. Denn Nationalismus führe in letzter Konsequenz zu Auschwitz. — Der österreichische Autor Robert Menasse fürchtet um die Zukunft der europäischen Idee.

Robert Menasse ist ein Europa-Prediger. Das sagt er selber. Kürzlich trug der österreichische Schriftsteller im Aachener Dom, in der Europastadt, ein Mahnwort mit dem Titel «Glaube an Europa» vor (bei Suhrkamp online erhältlich). Aber auch in seinen Romanen «Die Hauptstadt» (Deutscher Buchpreis 2017) und jüngst «Die Erweiterung» befasst sich der 69-Jährige leidenschaftlich mit der EU. Während die literarischen Stoffe von ihrem phantastischen Witz leben, wird im Gespräch am Literaturfestival Leukerbad schnell klar: Menasse ist es mit seiner Brüssel-Liebe bitter ernst.

 

 
 

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Tanja Maljartschuks Rede zur deutschen Literatur / Schon jetzt ein Dokument

29.06.2023NewsSüddeutsche ZeitungFelix Stephan —   –  Details

Tanja Maljartschuk

Tanja Maljartschuk: «Vertrauen in die Literatur und – schlimmer noch – in die Sprache verloren.» — Zum Auftakt des Ingeborg-Bachmann-Preises hält die ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk in Klagenfurt eine große Rede. — In dem sehr eleganten, von der deutschen Öffentlichkeit leider kaum wahrgenommenen Essayband «Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus» hat die Schriftstellerin Tanja Maljartschuk die Ukraine kürzlich als «Land der großen Dinge» beschrieben. Die Städte seien dort größer als anderswo, die Flüsse mächtiger, die Felder unendlich und die Tragödien entsetzlich.

 
 

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Bassisten ‹für die Ewigkeit›

29.06.2023Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

Boris Christoff

Stimmgewalt und Ausdrucksstärke: Boris Christoff – Fjodor Schaljapin

Beider Nachruhm hat die Zeiten überdauert, und die von Beiden überlieferten Tondokumente belegen Stimmgewalt, Ausdruckskraft, ja -fanatismus, höchste Beherrschung der Mittel, höchste Individualität. Da ist einerseits der vor 150 Jahren im Russischen Kaiserreich geborene, 1938 in Paris gestorbene Fjodor Schaljapin, andererseits der gebürtige Bulgare Boris Christoff, dessen Leben vor 30 Jahren in Rom zu Ende ging. Keine Zufälle!

Während Schaljapin neben seinen russischen Opern-Paradepartien vor allem in französischer Opernliteratur Akzente setzte (Massenets «Don Quichotte» in Monte-Carlo!), war bei Boris Christoff die italienische Oper – speziell Verdi! – das große Atout, wenngleich wie beim Vorgänger ausgehend von Boris Godnunow, Dossifei, Iwan Sussanin und wie die monumentalen, düsteren Bass-Figuren russischer Provenienz alle heißen mögen. Einen wesentlichen Unterschied gab es zwischen Boris Christoff und Fjodor Schaljapin. Während Christoff vor allem durch seine Stimme und deren Ausstrahlung wirkte, machte Schaljapin als die Opernbühne schier sprengender Darsteller nach allermodernster Art Sensation – und ließ diesen enormen Schattierungsreichtum auch in seine Plattenaufnahmen einfließen.

 
 

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Filed under: Allgemein

T. C. Boyle, Schriftsteller

29.06.2023Im GesprächÖ1Renata Schmidtkunz —   –  Details

TC Boyle

«Lass es endlich regnen!» – Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Schriftsteller T.C. Boyle — Im Juni 2023 reist der bekannte US-amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle nach Wien. Mit im Gepäck hat er sein brandneues Buch «Blue Skies». Darin befasst sich der 1948 im Bundesstaat New York geborene Autor mit einem höchst aktuellen Thema: Der Klimakrise. Im Buch läuft der Countdown zur Apokalypse schon: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. — Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Gesellschaft. Bereits vor über 20 Jahren schrieb T.C. Boyle in seinem Roman «Ein Freund der Erde geschrieben» über Umweltzerstörung. Damals befasste sich der Autor mit den Folgen fehlender Biodiversität – verheerenden für Mensch und Tier. Über Umweltthemen postet er auch auf seiner persönlichen Website. Ende März schrieb er, dass es in Kalifornien, wo Boyle seit vielen Jahren lebt, nach langer Dürre endlich wieder regne. Mitte Juni präsentiert T.C. Boyle im Wiener «Theater im Park» sein neues Buch. — Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erklärt er, warum er den Klimawandel für die Hauptkrise unserer Zeit hält, wie sich die Klimakrise seit seinem Buch «Ein Freund der Erde» verschärft hat und wie er selbst mit Krisen umgeht.

 
 

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1 Above Minus Underground

29.06.2023Zeit-TonÖ1Heinrich Deisl —   –  Details

Lukas König

Lukas Königs internationaler HipHop — «1 Above Minus Underground» ist das aktuelle Projekt des österreichischen Schlagzeugers Lukas König. Ende April hatte es beim Kremser Donaufestival den ersten Auftritt, zu dem das gleichnamige Album auf Ventil Records erschien. Produziert mit dem Klangkünstler, Produzenten und Modular-Synthesizer-Spieler Nik Hummer und unter Beteiligung von acht Rapper:innen, ist «1 Above Minus Underground» sozialpolitischer HipHop at its best, ein klangliches Manifest gegen Patriachat und Unterdrückung, eine Noise-lastige Katharsis der gegenwärtigen Krisensituationen. Im Zeit-Ton erzählen die Produzenten und einige Beteiligte davon. — Von Wien in die Welt zu «Black Lives Matter», Protesten im Iran und Alltagsrassismen in Großbritannien: «1 Above Minus Underground» ist Österreichs wahrscheinlich aktuellste Platte zur Zeit. HipHop zwischen Klangexperimenten und Consciousness-Rap. — Lukas König und Nik Hummer arbeiten seit den mittleren 2010er Jahren miteinander: Kennengelernt hatte man sich bei Veranstaltungen der Jazzwerkstatt Wien und in Hummers Studio entstand Königs Solo-Debüt «Messing» (Ventil Records, 2020). Lukas König kennt man von Gruppen wie Koenigleopold und Mopcut, Nik Hummer als Musiker bei den Elektronik- und HipHop-Bands thilges3 und Metalycée.

The Revolution will be loud

Für «1 Above Minus Underground» hat König an Stücken gearbeitet, für die er Gesangs- und Rap-Beiträge von acht Künstler:innen bekam. Diese eindrucksvolle Liste umfasst u.a. Will Brooks von der US-Noise-Hip-Hop-Band Dälek, die iranisch-österreichische Elektronik-Komponistin Rojin Sharafi, die Free-Jazz-Poetin Moor Mother und die walisische Stimm-Improvisatorin Elvin Brandhi. Sie fangen Stimmungen und Themen ein, die sie umtreiben und reflektieren diese politisch und gesellschaftlich verworrenen Zeiten: Plädoyers für Haltung und Engagement. — Beim Donaufestival präsentierten König und Hummer sowohl das fulminant-brachiale Premieren-Konzert als auch das Debüt-Album, wortgewaltig unterstützt von einigen auf der Platte vertretenen MCs.

 

Der Zeit-Ton präsentiert «1 Above Minus Underground» mit Interviews mit König und Hummer sowie Statements von Nappy Nina, Victoria Shen, Guilty Simpson und MC Dälek.

 
 

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Heilung und Besinnung durch Theatervielfalt – Theater der Welt

29.06.2023FazitDeutschlandfunk KulturSusanne Burkhardt, André Mumot —   –  Details

Jetse Batelaan

Das glitzernde Musical «A fun night out 8+» von Jetse Batelaan ist beim Festival Theater der Welt zu sehen. — Zum ersten Mal bespielt das Festival «Theater der Welt» zwei Städte: In Frankfurt am Main und Offenbach gibt es über zwei Wochen lang Produktionen aus der ganzen Welt zu sehen. Im Mittelpunkt stehen die Zeit der Pandemie und ihre Folgen.

 

 
 

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Saxofonist Peter Brötzmann – Der Unbezähmbare — In memoriam Peter Brötzmann

29.06.2023Jazz FactsDeutschlandfunkKarl Lippegaus —   –  Details

Peter Brötzmann

In memoriam Peter Brötzmann (06.03.1941 – 22.06.2023) — Am 22. Juni 2023 verstarb der deutsche Saxofonist Peter Brötzmann im Alter von 82 Jahren. Brötzmann war einer der stilbildenden Musiker des Jazz. Aus diesem Anlasswiederholt der Deutschlandfunk eine JazzFacts-Sendung von 2021. — Die für den 29.06.2023 geplante JazzFacts Fragebogen-Sendung über den Saxofonisten Frank Gratkowski wird auf den 26.10.2023 verschoben. — Peter Brötzmann gehört zu den Mitbegründern des deutschen Free Jazz und erregte 1968 große Aufmerksamkeit mit seiner Platte «Machine Gun». Für seine radikale Spielweise wurde sogar eigens das Verb «brötzen» kreiert, das stellvertretend für das heftige Überblasen seines Instruments und die stakkato-artigen Tonfolgen steht. Bis zuletzt war Brötzmann als Musiker aktiv, wobei er seit langem auch international hohes Ansehen in der Jazzwelt genoss und immer den Kontakt zu anderen Genres sowie Musikerinnen und Musikern jüngerer Generationen suchte. — Programm-Änderung

 
 

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Static Roots Festival und die beste Songwriterin der Welt /

29.06.2023HappySadRadioeinsChristine Heise —   –  Details

Lucinda Williams

England hat sie, Irland hat sie, die Niederlande haben sie – was ist los mit Germany? In Oberhausen startet das einzige Americana-Festival Deutschlands: das Static Roots Festival. Macher Dietmar Leibecke ist zur Geschichte und zum Line-Up 2023 Gast im Studio. —

Beste Songwriterin der Welt? Das ist natürlich Ansichtssache… aber Lucinda Williams trägt diese Fahne sehr hoch. Ihr neues Album «Stories From A Rock›N›Roll Heart» erscheint in dieser Woche. Ausserdem dabei: neues von Teddy Thompson, Tommy Prine, Allisson Russell, Ryan Bingham u.a.

 
 

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Fotograf enthüllt verheerende Ukraine-Niederlage in russischer Falle / 8. Juni 2023

29.06.2023NewsFocus OnlineForbes —   –  Details

Minenfeld bei Mala Tokmachka

Minenfeld bei Mala Tokmachka — Die ukrainische Gegenoffensive verläuft anders als geplant: Große Geländegewinne bleiben offenbar aus, die Zahl der verwundeten und gefallenen Soldaten steigt. Auch die Niederlage der ukrainischen Armee bei Mala Tokmachka in der Südukraine am 8. Juni soll einem Bericht zufolge weitreichender gewesen sein als zunächst angenommen.

Offenbar Tausende tote oder verwundete Soldaten, viele verlorene Panzer: Die ukrainische Gegenoffensive stößt auf enormen russischen Widerstand. Trotz großer Anstrengungen konnten die ukrainischen Streitkräfte wohl nur wenige Quadratkilometer Land zurückerobern und mussten dabei empfindliche Verluste hinnehmen.

Auch die Niederlage der ukrainischen Armee bei Mala Tokmachka in der Südukraine am 8. Juni stellt sich im Nachhinein schlimmer dar als zunächst angenommen, berichtet nun das « Forbes «-Magazin. Der Versuch zweier ukrainischer Brigaden, ein Minenfeld zu überqueren, endete demnach in einer Katastrophe.

 
 

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Auf wen der Wagner-Chef bei seiner Rebellion zählte

29.06.2023NewsSpiegel OnlineMikhail Komin / Tagesspiegel —   –  Details

Michail Misinzew

Der Söldnerführer stützte sich bei seinem «Gerechtigkeitsmarsch» auf die Solidarität wichtiger Militärs. Beinahe schien sein Plan aufzugehen.

Als der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, am vergangenen Wochenende auf Moskau zumarschierte, um Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow abzusetzen, traf er auf überraschend wenig Gegenwehr. — Von ihren Feldlagern in der Ukraine gelangten seine Kämpfer mühelos über das südrussische Rostow am Don bis 200 Kilometer vor die Tore des Kremls. Grund dafür waren auch hochrangige Sympathisanten im russischen Militär, auf die Prigoschin zählen konnte. — Prigoschin wollte «Schlächter von Mariupol» statt Schoigu — Die russischen Streitkräfte bestehen aus einer Vielzahl verfeindeter Gruppen, die um Posten und Einnahmequellen konkurrieren. Längst nicht jeder in der Militärführung ist Schoigu und Gerassimow persönlich treu ergeben. — Oft sind es nur diejenigen, die mit ihrer Hilfe aufgestiegen sind oder lukrative Aufträge vom Ministerium erhalten haben. — In den letzten Monaten hat Prigoschin versucht, einige Generäle auf seine Seite zu ziehen . Sein Ziel waren jene Militärs, deren Karrieren unter den reformorientierten Vorgängern von Schoigu und Gerassimow begonnen hatten und seitdem ins Stocken geraten waren. — Als Teil dieser großen Umstrukturierungen in der Armee wurden zwischen 2008 und 2012 mehr als 70 Prozent der hochrangigen Offiziere ausgetauscht. — Jungoffiziere wurden Prigoschins Wunschkandidaten für militärische Ämter — Zwei der dadurch begünstigten Jungoffiziere sind zu Prigoschins Wunschkandidaten für wichtige militärische Ämter geworden. Schon lange vor der Meuterei erklärte er offen, dass er Schoigu gerne durch Michail Misinzew und Gerassimow durch Sergei Surowikin ersetzt sehen würde. — Misinzew, der aufgrund seiner verheerenden Belagerung der Stadt in westlichen Medien als «Schlächter von Mariupol» bekannt ist, wurde 2012 zum Leiter des Zentralkommandos des Generalstabs ernannt. Dort sollte er die Befehlskette der russischen Streitkräfte straffen. — Nach der Einnahme Mariupols wurde er zunächst degradiert und dann offenbar aus der Armee entlassen. Daraufhin wurde er zum Vize-Kommandanten bei Wagner. Sein Einfluss bei seinen ehemaligen Offizieren blieb jedoch bestehen – und half Prigoschin womöglich dabei, Rostow ohne Blutvergießen einzunehmen.

 
 

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