Zarah Leanders Stimme verzaubert noch immer. Elly Ney gilt bis heute als außergewöhnliche Beethoven-Interpretin und Walde Huth als wichtigste deutsche Modefotografin. Alle drei spielten im Dritten Reich ihre Rollen als gefragte Künstlerinnen. Wie haben sie sich in der NS-Zeit verhalten? Wie sehen wir sie heute? — Zarah Leander sang für die Deutschen und sorgte für die gute Laune, die Goebbels als wichtigste Waffe im Krieg bezeichnete. Dafür fiel sie in ihrem Heimatland Schweden in Ungnade. Kann es sein, dass sie in Wahrheit für Russland spionierte?
In ihrer Heimat galt Zarah Leander als Kollaborateurin der Nazis. Doch könnte das nur die halbe Wahrheit sein. Sie sang für die Deutschen – und spionierte für Russland, behauptet der russische Publizist Arkadi Waksberg. Tonbandprotokolle aus Moskauer Geheimarchiven scheinen das alte Gerücht zu bestätigen: Unter dem Decknamen «Rose-Marie» soll Zarah dem sowjetischen Geheimdienst Informationen geliefert haben. Kann das sein? In ihrem Feature begibt sich Jutta Jakobi auf Spurensuche quer durch Schweden und trifft Zarah Leanders Sekretärin und den damaligen Spionageabwehrchef bei der schwedischen Sicherheitspolizei.
Wolf Biermann gehört zu den wichtigsten Liedermachern aus der Zeit der deutschen Teilung – 1936 in Hamburg geboren, 1953 in die DDR übergesiedelt, 1976 ausgebürgert. Das Deutsche Historische Museum ehrt Wolf Biermann mit einer Ausstellung, auf rbbKultur blicken wir zurück auf seine Biografie: In einer Beitragsserie erzählen wir sein Leben in Liedern.
— Im ersten Teil berichtet Oliver Kranz über den Song «Soldat Soldat».
Der 1969 geborene Lionel Marchetti gilt als Naturbursche vom Land: im französischen Burgund aufgewachsen, hat er es nie verlassen, heute lebt er in Lyon. Im Alter von 17 Jahren hörte er – aus musikfernem Haushalt stammend – im Radio zufällig Musique concrète. — Das wurde sein Erweckungserlebnis, und er beschloss, sein Leben der Tonbandmusik zu widmen. Dabei ist seine Musik bis heute geprägt von Naturgeräuschen oder evoziert sie zumindest: plätscherndes Wasser, Vogelgezwitscher, berstendes Eis; die Stücke sind Bergen gewidmet oder Wolken oder Seen. — Marchetti entfaltet dabei ein Spiel zwischen akustischem Original und Abbild. Oft ist es kaum auszumachen, was wirklich Fieldrecording ist, was elektronisch nachkomponiertes Ambiente. Hat wirklich ein Käuzchen gerufen, oder ist es ein Synthesizer? Bläst da wirklich der Wind, oder ist es elektronisch erzeugtes Rauschen?
Heute tourt Marchetti weltweit, tritt auch als Improvisator auf und komponiert mittlerweile gar für Ensembles. Erfolgreiche Künstler, die nie nach Paris gezogen sind, haben in Frankreich Seltenheitswert. Marchetti ist einer von ihnen.
Fremde Länder, fremde Klänge in Features, Reportagen und Interviews. Ein internationales Autoren-Team präsentiert Musik rund um den Globus, vom Porträt bis zum Konzertmitschnitt. — Wie klingt die aktuelle Musik in Estland, Lettland und Litauen? — Unsere Reihe «Dialog der Kulturen – Aktuelle Projekte des Goethe-Instituts» gibt Antworten und stellt in einem Beitrag von BR-KLASSIK-Autorin Uta Sailer das «Double Baltic contrasts» vor: ein transeuropäisches Konzert mit Kompositionen aus den baltischen Ländern und aus Deutschland, u.a. von Helena Tulve, Gundega Smyte, Vikintas Baltakas und Thomas Hummel. Und es gibt naürlich wieder aktuelle CDs in diesem «Basar».
Leitung: Olivier Spilmont — Solisten: Hannah Ely, Sopran; Paul-Antoine Bénos-Dijan, Countertenor; Thomas Hobbs, Tenor; Romain Bockler, Bass — Johann Sebastian Bach: «Liebster Gott, wenn werd ich sterben», BWV 8; «Wer nur den lieben Gott lässt walten», BWV 690 (Emmanuel Arakélian, Orgel); «Allein zu dir, Herr Jesu Christ», Wie furchtsam wankten meine Schritte, BWV 33; «Meine Seufzer, meine Tränen», BWV 13; «Herr Jesu Christ, wahr› Mensch und Gott», BWV 127 — Aufnahme vom 28. Mai 2023
Vor 40 Jahren, Ende April 1983, kommt das Album «Weird Al» Yankovic raus, mit Musik des weirden Kaliforniers Alfred Yankovic, der ein Faible für das Akkordeon und humorvolle Neuinterpretationen bekannter Songs hat. Seine Versionen von Queen-Hits, Rockhymnen oder Michael-Jackson-Stücken haben bis heute eine riesige Fangemeinde, die nicht nur aus 11-Jährigen besteht (auch wenn manch Musikjournalist das nörglerisch anmerkt). Sein Debütalbum hatte Hits und eigene Stücke auf Lager und vor allem die Leidenschaft eines Musikers für Parodie und Polka. Das sehr verrückte Biopic «Weird – Al Yankovic» läuft seit kurzem auf dem Streamingdienst Netflix.
Zehn Jahre lang baute Jewgeni Prigoschin ein Medienimperium auf. Nun muss der gescheiterte Wagner-Chef zusehen, wie es zerschlagen wird und Tausende seiner Trolle plötzlich gegen ihn arbeiten. — Nachdem sein Aufstand gegen den Kreml in sich zusammenbrach, zerlegt nun das Moskauer Regime das Imperium von Jewgeni Prigoschin. In der Nacht zum Samstag wurde seine Medienholding «Patriot» aufgelöst. Das wichtigste Medium des ehemaligen Wagner-Chefs «Nevskiye Nowosti» hörte auf zu existieren. Hier wurden in der Vergangenheit kompromittierende Materialien über die Aktivitäten des Gouverneurs von St. Petersburg, Alexander Beglow, publik gemacht – einem engen Freund Putins, mit dem sich Prigoschin aber eine Fehde leistete. — — »Wir schließen und verlassen das Nachrichten-Segment des Landes», erklärte auch der Generaldirektor von Ria Fan Jewgeni Zubarew. Die Publikation zählte zu den bekanntesten Ausgaben der sogenannten «Medienfabrik», der Nachfolgeorganisation der «Troll-Fabrik», die unter der Ägide von Prigoschin das Informationsfeld manipuliert, Fake News verbreitet und das Narrativ des Kremls durch abertausende von «Trollen» in die Welt getragen hat. — —
Zehn Jahre lang baute Jewgeni Prigoschin ein Medienimperium auf. Nun muss der gescheiterte Wagner-Chef zusehen, wie es zerschlagen wird und Tausende seiner Trolle plötzlich gegen ihn arbeiten. — Nachdem sein Aufstand gegen den Kreml in sich zusammenbrach, zerlegt nun das Moskauer Regime das Imperium von Jewgeni Prigoschin. In der Nacht zum Samstag wurde seine Medienholding «Patriot» aufgelöst. Das wichtigste Medium des ehemaligen Wagner-Chefs «Nevskiye Nowosti» hörte auf zu existieren. Hier wurden in der Vergangenheit kompromittierende Materialien über die Aktivitäten des Gouverneurs von St. Petersburg, Alexander Beglow, publik gemacht – einem engen Freund Putins, mit dem sich Prigoschin aber eine Fehde leistete. — — »Wir schließen und verlassen das Nachrichten-Segment des Landes», erklärte auch der Generaldirektor von Ria Fan Jewgeni Zubarew. Die Publikation zählte zu den bekanntesten Ausgaben der sogenannten «Medienfabrik», der Nachfolgeorganisation der «Troll-Fabrik», die unter der Ägide von Prigoschin das Informationsfeld manipuliert, Fake News verbreitet und das Narrativ des Kremls durch abertausende von «Trollen» in die Welt getragen hat. — —
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