Songs rund ums Handy – Musik von Erykah Badu, Kacey Musgraves, Lily Allen und Labi Sifre

05.07.2023NachtmixBayern 2Ann-Kathrin Mittelstraß —   –  Details

Erykah Badu

Diese Stunde geht›s um einen Gegenstand, der unser ständiger Begleiter geworden ist, manche sagen gar eine Erweiterung unseres Selbst: das Handy. Es ist ein viel besungenes Thema im Pop geworden. Kein Wunder, schließlich widmen wir dem Handy sehr viel Lebenszeit, in Deutschland pro Woche durchschnittlich rund 20 Stunden. Viel Zeit geht dabei z.B. für Social Media drauf. Wir hören Songs, in denen es um die Tücken des Chattens geht wie bei der Punkband Team Scheisse und ihrem Song «2 Blaue Haken». Songs über fast leere Akkus: Oscar Schellers «1%» und Rapperin Ebows «4%». Die Orsons rappen über Dopaminsucht, Kacey Musgraves singt über Fotos vom Ex auf ihrem Handy, Erykah Badu will ihr Gegenüber dazu bringen, endlich das Handy wegzulegen. Und dem guten alten Festnetztelefon weinen wir auch ein, zwei Tränen nach.

 
 

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Leiden und Leidenschaft — Die brutale Klangsprache der Galina Ustwolskaja

04.07.2023Zeit-TonÖ1Rainer Elstner —   –  Details

Galina Ustwolskaja

Leiden und Leidenschaft. Ilan Volkov dirigiert Ustwolskaja-Symphonien bei den Salzburger Festspielen — «Passion» lautet das Motto der heurigen «Ouverture spirituelle» zu den Salzburger Festspielen. In dieser mehrtägigen Konzertreihe zu Beginn des Festivals spielt das Werk von Galina Ustwolskaja eine zentrale Rolle. Passend zum Leitthema, denn in Ustwolskajas Musik fallen Leiden und Leidenschaft exemplarisch zusammen. — Die Komponistin hat, vom Westen über Jahrzehnte kaum beachtet, eine in der Musikgeschichte einzigartige, brutal kompromisslose Klangsprache entwickelt, die kathartische Wirkung entfalten kann. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde das Werk der Schostakowitsch-Schülerin und -Vertrauten einem breiten Publikum bekannt. — Drei Konzerte der «Ouverture spirituelle» wurden heuer vom israelischen Dirigenten Ilan Volkov geleitet, der 2003 zum jüngsten Chefdirigenten in der Geschichte des BBC Scottish Symphony Orchestra berufen worden ist. Am 24. Juli 2018 dirigierte er das Klangforum Wien im Großen Saal der Stiftung Mozarteum – auf dem Programm standen u.a. die zweite und dritte Symphonie der russischen Komponistin. — Leiden und Trauer werden hier in überwältigender Weise in Töne transformiert. Möglich macht das die für Ustwolskaja typische ungewöhnliche Ensemblebesetzung ohne hohe Streicher aber mit mehrfach besetzten Bläsern in Kombination mit Perkussion und Stimmen.

 
 

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Flüchtiges Glück – Zum 80. Geburtstag des Posaunisten Conny Bauer

04.07.2023Jazz SessionSWR2Bert Noglik —   –  Details

Conny Bauer

Er hat den Jazz in Deutschland mitgeprägt – als tonangebender Posaunist in der DDR, bald darauf als international gefragter Musiker in der grenzenlosen Welt der improvisierten Musik. — Conny Bauer begann seine Laufbahn als Sänger und Gitarrist, wechselte mit der Modern Soul Band zur Posaune und war Mitbegründer von Gruppen wie FEZ, «Synopsis» (dem späteren Zentralquartett) oder «Doppelmoppel». Seine unverwechselbare Posaunensprache, die er in zahlreiche Kontexte – vom Duo bis zum Großformat – einzubringen vermag, findet besonders prägnanten Ausdruck in seinen Solokonzerten. —

 
 

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Die hab ich satt – Wolf Biermann – sein Leben in Liedern (2)

04.07.2023Der Tag: Cliprbb kulturOliver Kranz —   –  Details

Wolf Biermann

Der Liedermacher Wolf Biermann gehört zu den wichtigen Künstlern aus der Zeit der deutschen Teilung – 1936 in Hamburg geboren, 1953 in die DDR übergesiedelt, 1976 ausgebürgert. Das Deutsche Historische Museum ehrt ihn mit einer Ausstellung und auch wir blicken zurück auf seine Biografie. In einer Beitragsserie erzählen wir sein Leben in Liedern. — Im heutigen zweiten Teil berichtet Oliver Kranz über den Song «Die hab ich satt!».

 
 

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Die Strauss Dynastie – Ein Leben im Dreivierteltakt (2/5)

04.07.2023MusikstundeSWR2Andreas Maurer —   –  Details

Johann Strauss

Johann Strauss Sohn erobert die Welt. Mit schwungvollen Melodien haben Strauss Vater und seine Söhne die Welt erobert. Das Strauss-Ensemble gilt bald als das technisch beste Wiens. Die Qualität lässt sich vermarkten. Johann Strauss Vater wird zum Erfinder des Reise-Orchesters, seine Tourneen zu Sensationen. Später übernehmen die Söhne Johann, Joseph und Eduard das europaweit florierende Unternehmen und tragen den Dreivierteltakt in die Welt. Der Wiener Walzer wird zur Marke und für die Strauss-Familie zu einem Millionen-Geschäft.

 
 

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«Ich denke jede Nacht als Letztes an die Rosen in Mutters Garten» – die ukrainische Künstlerin Alyona Volkova spricht über den Krieg in ihrer Heimat

04.07.2023NewsNZZTara Hill —   –  Details

Alyona Volkova

Alyona Volkova wurde in diesem Juni an der Kunstmesse Volta in Basel als Shootingstar gehandelt. Die Arbeiten der 29-jährigen, in Frankfurt lebenden Ukrainerin beschäftigen sich mit den Grundfragen der Existenz. Die Künstlerin erzählt, wie sie den Krieg in ihrer Heimat erlebt. — Alyona Volkova ist eine elegante Erscheinung. Die Ukrainerin äussert sich vorsichtig, aber routiniert. Ja, die Liebe zur Kunst habe sich früh gezeigt. Ab dem zarten Alter von vier Jahren habe sie einen Kindergarten vis-à-vis einer Kunsthochschule besucht – und sei fasziniert gewesen: Schon als Kind habe sie nie schlafen können. Deshalb habe sie Kurse besucht: «Es ging darum, dieses Begehren zu kanalisieren. Während andere Kinder im Bett lagen, kam ich mit einem Kunstwerk zurück.»

«Ich möchte, dass meine Kunst Ruhe in Zeiten des Aufruhrs darstellt»: Alyona Volkova.

 
 

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Das Römische Reich ist nie untergegangen

04.07.2023NewsNZZClemens Klünemann —   –  Details

Kaiser Justinian

Der Historiker Bernhard Jussen rüttelt an scheinbaren Gewissheiten der Geschichtsschreibung

Zuerst war die Antike. Dann war Untergang und irgendwann Mittelalter. Falsch, sagt der Frankfurter Historiker Bernhard Jussen: Die Zeit vom 6. bis zum 16. Jahrhundert sei zwar von radikalen Umwälzungen bestimmt gewesen. Aber auch von Kontinuitäten. — Die Menschen im Mittelalter wussten nicht, dass sie in einem «Mittelalter» lebten. Einem Mittelalter, das immerhin ein Jahrtausend europäischer Geschichte ausmacht: Diese Erkenntnis ist banal, aber keineswegs harmlos. Geschichte wird von denen kategorisiert, die sie aus zeitlicher Distanz betrachten. In den vergangenen Jahren stellten Bücher wie Jacques Le Goffs «Geschichte ohne Epochen?» oder Thomas Bauers «Warum es kein islamisches Mittelalter gab» das Vertrauen in ein Geschichtsbild infrage, das die Jahrtausende in übersichtliche Einheiten einteilt, deren Akteuren die Historiker dann bestimmte Wesenszuschreibungen verpassen. — Der römische Kaiser Justinian im Kreis von weltlichen und geistlichen Würdenträgern: Mosaik aus der Kirche Riva San Vitale in Ravenna, 6. Jahrhundert.

 
 

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Winzig wie ein Salzkorn: Künstler stellen mikroskopisch kleine Luxushandtasche her – und versteigern sie für mehr als 60 000 Dollar

04.07.2023NewsNZZN.N. —   –  Details

MSCHF mikroskopische Handtasche

Die neuste Kreation des New Yorker Künstlerkollektivs MSCHF sieht man mit blossem Auge kaum. Trotzdem hat sich die Miniaturhandtasche mit Louis-Vuitton-Logo aus dem 3-D-Drucker gelohnt. — pop. Eine Künstlergruppe aus New York hat eine mikroskopisch kleine Handtasche aus Kunststoff hergestellt und diese vergangene Woche für 63 750 Dollar versteigern lassen. Weder ist das verwendete Material besonders wertvoll, noch handelt es sich tatsächlich um eine Handtasche von Louis Vuitton, dessen Label die nur 657 222 700 Mikrometer grosse Handtasche ziert. — «Die mikroskopische Handtasche von MSCHF ist kleiner als ein Salzkorn», heisst es in der Beschreibung für die Auktionäre. Joopiter pop. Eine Künstlergruppe aus New York hat eine mikroskopisch kleine Handtasche aus Kunststoff hergestellt und diese vergangene Woche für 63 750 Dollar versteigern lassen. Weder ist das verwendete Material besonders wertvoll, noch handelt es sich tatsächlich um eine Handtasche von Louis Vuitton, dessen Label die nur 657 222 700 Mikrometer grosse Handtasche ziert.

 
 

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Der Kibbuz-Kommunismus war weniger verlogen als der Sowjetsozialismus. Er hat nicht bloss fortschrittlich getan, sondern war es wirklich

04.07.2023NewsNZZZelda —   –  Details

Kibbuz-Kommunismus

Die 1936 in Nordisrael gegründete Kommune Hasorea existiert bis heute. Sie wurde modernisiert und blieb sich trotzdem treu. Nicht alle halten das Leben dort aus, einige suchen als Erwachsene das Weite, sobald sie können. Andere kehren zurück. — Nicole und ich kannten uns keine zehn Minuten, als sie mich zu ihrer Familie in den Kibbuz einlud. Wir sassen in einer grösseren Runde auf unbequemen Klappstühlen in der Uganda-Bar, und während ich mich darüber beschwerte, dass Tel Aviv, sosehr ich es liebe, mir eigentlich zu laut und zu stickig ist, unterbrach mich plötzlich die zierliche junge Frau, die bisher bloss leise in der Ecke gesessen und konzentriert zugehört hatte, und sagte: «Du musst mich unbedingt in Hasorea besuchen kommen! Dort ist es ruhig, und die Luft ist klar, wegen des Waldes, den die deutschen Pioniere vor fast hundert Jahren gepflanzt haben. Viele sagen, der Kibbuz Hasorea erinnere sie an Deutschland.» — — Zehn Jahre nach seiner Gründung wuchsen im Februar 1946 bereits die ersten Bäume im Kibbuz Hasorea, und die Zelte und Baracken wurden von festen Bauten abgelöst.

 
 

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Pascal Mercier hat der Literatur jenes Geheimnis wieder einpflanzt, das dem schnöden Alltag fehlt. Zum Tod des Erfolgsschriftstellers

04.07.2023NewsNZZPaul Jandl —   –  Details

Pascal Mercier

Lange Jahre machte er als Philosoph unter seinem bürgerlichen Namen Peter Bieri Karriere. Dann erfand er sich noch einmal neu, gab sich ein Pseudonym und wurde zum Bestsellerautor. — Der akademische Betrieb erfüllte den Philosophen Peter Bieri nicht, mit fünfzig Jahren wurde er Schriftsteller und bald erfolgreich. — Das grosse Thema des akademischen Philosophen Peter Bieri war die Zeit. Wer wollte sich darüber wundern, dass er unter dem Schriftstellerpseudonym Pascal Mercier den thematischen Anwendungsfall dazu geschaffen hat? Die wichtigsten Romane des 1944 in Bern geborenen Autors waren über 500 Seiten dick und damit eine Herausforderung für das Zeitbudget von Lesern, die sich aber genau davon nicht irritieren liessen. — Wer Pascal Mercier las, war einer von Millionen, hatte sich seit «Perlmanns Schweigen», dem Debüt von 1995, in einen Kosmos immer wieder ähnlicher Figuren eingelesen. Es sind grüblerische Aussenseiter, die oft auch noch aus ihren angestammten beruflichen Rollen fallen, weil sie einen Blick hinter die Kulissen der Wirklichkeit gewagt haben. Flach ist die Welt nur für den, der die Höhenkämme des Geistigen nicht sieht. Die Philosophie als Trost steckte immerhin in dieser Literatur. — Wer Peter Bieri alias Pascal Mercier las, wurde mit einem Phänomen bekanntgemacht, das der Autor am akademischen Wissenschaftsbetrieb beklagte. Der Geistesmensch und Philosophieprofessor, Schüler von Dieter Henrich und Ernst Tugendhat, zog sich 2007 aus dem Universitätsbetrieb zurück, weil er in dessen «Diktatur der Geschäftigkeit» nicht mehr arbeiten wollte.

 
 

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