Die Strauss Dynastie – Ein Leben im Dreivierteltakt (2/5)

04.07.2023MusikstundeSWR2Andreas Maurer —   –  Details

Johann Strauss

Johann Strauss Sohn erobert die Welt. Mit schwungvollen Melodien haben Strauss Vater und seine Söhne die Welt erobert. Das Strauss-Ensemble gilt bald als das technisch beste Wiens. Die Qualität lässt sich vermarkten. Johann Strauss Vater wird zum Erfinder des Reise-Orchesters, seine Tourneen zu Sensationen. Später übernehmen die Söhne Johann, Joseph und Eduard das europaweit florierende Unternehmen und tragen den Dreivierteltakt in die Welt. Der Wiener Walzer wird zur Marke und für die Strauss-Familie zu einem Millionen-Geschäft.

 
 

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«Ich denke jede Nacht als Letztes an die Rosen in Mutters Garten» – die ukrainische Künstlerin Alyona Volkova spricht über den Krieg in ihrer Heimat

04.07.2023NewsNZZTara Hill —   –  Details

Alyona Volkova

Alyona Volkova wurde in diesem Juni an der Kunstmesse Volta in Basel als Shootingstar gehandelt. Die Arbeiten der 29-jährigen, in Frankfurt lebenden Ukrainerin beschäftigen sich mit den Grundfragen der Existenz. Die Künstlerin erzählt, wie sie den Krieg in ihrer Heimat erlebt. — Alyona Volkova ist eine elegante Erscheinung. Die Ukrainerin äussert sich vorsichtig, aber routiniert. Ja, die Liebe zur Kunst habe sich früh gezeigt. Ab dem zarten Alter von vier Jahren habe sie einen Kindergarten vis-à-vis einer Kunsthochschule besucht – und sei fasziniert gewesen: Schon als Kind habe sie nie schlafen können. Deshalb habe sie Kurse besucht: «Es ging darum, dieses Begehren zu kanalisieren. Während andere Kinder im Bett lagen, kam ich mit einem Kunstwerk zurück.»

«Ich möchte, dass meine Kunst Ruhe in Zeiten des Aufruhrs darstellt»: Alyona Volkova.

 
 

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Das Römische Reich ist nie untergegangen

04.07.2023NewsNZZClemens Klünemann —   –  Details

Kaiser Justinian

Der Historiker Bernhard Jussen rüttelt an scheinbaren Gewissheiten der Geschichtsschreibung

Zuerst war die Antike. Dann war Untergang und irgendwann Mittelalter. Falsch, sagt der Frankfurter Historiker Bernhard Jussen: Die Zeit vom 6. bis zum 16. Jahrhundert sei zwar von radikalen Umwälzungen bestimmt gewesen. Aber auch von Kontinuitäten. — Die Menschen im Mittelalter wussten nicht, dass sie in einem «Mittelalter» lebten. Einem Mittelalter, das immerhin ein Jahrtausend europäischer Geschichte ausmacht: Diese Erkenntnis ist banal, aber keineswegs harmlos. Geschichte wird von denen kategorisiert, die sie aus zeitlicher Distanz betrachten. In den vergangenen Jahren stellten Bücher wie Jacques Le Goffs «Geschichte ohne Epochen?» oder Thomas Bauers «Warum es kein islamisches Mittelalter gab» das Vertrauen in ein Geschichtsbild infrage, das die Jahrtausende in übersichtliche Einheiten einteilt, deren Akteuren die Historiker dann bestimmte Wesenszuschreibungen verpassen. — Der römische Kaiser Justinian im Kreis von weltlichen und geistlichen Würdenträgern: Mosaik aus der Kirche Riva San Vitale in Ravenna, 6. Jahrhundert.

 
 

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Winzig wie ein Salzkorn: Künstler stellen mikroskopisch kleine Luxushandtasche her – und versteigern sie für mehr als 60 000 Dollar

04.07.2023NewsNZZN.N. —   –  Details

MSCHF mikroskopische Handtasche

Die neuste Kreation des New Yorker Künstlerkollektivs MSCHF sieht man mit blossem Auge kaum. Trotzdem hat sich die Miniaturhandtasche mit Louis-Vuitton-Logo aus dem 3-D-Drucker gelohnt. — pop. Eine Künstlergruppe aus New York hat eine mikroskopisch kleine Handtasche aus Kunststoff hergestellt und diese vergangene Woche für 63 750 Dollar versteigern lassen. Weder ist das verwendete Material besonders wertvoll, noch handelt es sich tatsächlich um eine Handtasche von Louis Vuitton, dessen Label die nur 657 222 700 Mikrometer grosse Handtasche ziert. — «Die mikroskopische Handtasche von MSCHF ist kleiner als ein Salzkorn», heisst es in der Beschreibung für die Auktionäre. Joopiter pop. Eine Künstlergruppe aus New York hat eine mikroskopisch kleine Handtasche aus Kunststoff hergestellt und diese vergangene Woche für 63 750 Dollar versteigern lassen. Weder ist das verwendete Material besonders wertvoll, noch handelt es sich tatsächlich um eine Handtasche von Louis Vuitton, dessen Label die nur 657 222 700 Mikrometer grosse Handtasche ziert.

 
 

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Der Kibbuz-Kommunismus war weniger verlogen als der Sowjetsozialismus. Er hat nicht bloss fortschrittlich getan, sondern war es wirklich

04.07.2023NewsNZZZelda —   –  Details

Kibbuz-Kommunismus

Die 1936 in Nordisrael gegründete Kommune Hasorea existiert bis heute. Sie wurde modernisiert und blieb sich trotzdem treu. Nicht alle halten das Leben dort aus, einige suchen als Erwachsene das Weite, sobald sie können. Andere kehren zurück. — Nicole und ich kannten uns keine zehn Minuten, als sie mich zu ihrer Familie in den Kibbuz einlud. Wir sassen in einer grösseren Runde auf unbequemen Klappstühlen in der Uganda-Bar, und während ich mich darüber beschwerte, dass Tel Aviv, sosehr ich es liebe, mir eigentlich zu laut und zu stickig ist, unterbrach mich plötzlich die zierliche junge Frau, die bisher bloss leise in der Ecke gesessen und konzentriert zugehört hatte, und sagte: «Du musst mich unbedingt in Hasorea besuchen kommen! Dort ist es ruhig, und die Luft ist klar, wegen des Waldes, den die deutschen Pioniere vor fast hundert Jahren gepflanzt haben. Viele sagen, der Kibbuz Hasorea erinnere sie an Deutschland.» — — Zehn Jahre nach seiner Gründung wuchsen im Februar 1946 bereits die ersten Bäume im Kibbuz Hasorea, und die Zelte und Baracken wurden von festen Bauten abgelöst.

 
 

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Pascal Mercier hat der Literatur jenes Geheimnis wieder einpflanzt, das dem schnöden Alltag fehlt. Zum Tod des Erfolgsschriftstellers

04.07.2023NewsNZZPaul Jandl —   –  Details

Pascal Mercier

Lange Jahre machte er als Philosoph unter seinem bürgerlichen Namen Peter Bieri Karriere. Dann erfand er sich noch einmal neu, gab sich ein Pseudonym und wurde zum Bestsellerautor. — Der akademische Betrieb erfüllte den Philosophen Peter Bieri nicht, mit fünfzig Jahren wurde er Schriftsteller und bald erfolgreich. — Das grosse Thema des akademischen Philosophen Peter Bieri war die Zeit. Wer wollte sich darüber wundern, dass er unter dem Schriftstellerpseudonym Pascal Mercier den thematischen Anwendungsfall dazu geschaffen hat? Die wichtigsten Romane des 1944 in Bern geborenen Autors waren über 500 Seiten dick und damit eine Herausforderung für das Zeitbudget von Lesern, die sich aber genau davon nicht irritieren liessen. — Wer Pascal Mercier las, war einer von Millionen, hatte sich seit «Perlmanns Schweigen», dem Debüt von 1995, in einen Kosmos immer wieder ähnlicher Figuren eingelesen. Es sind grüblerische Aussenseiter, die oft auch noch aus ihren angestammten beruflichen Rollen fallen, weil sie einen Blick hinter die Kulissen der Wirklichkeit gewagt haben. Flach ist die Welt nur für den, der die Höhenkämme des Geistigen nicht sieht. Die Philosophie als Trost steckte immerhin in dieser Literatur. — Wer Peter Bieri alias Pascal Mercier las, wurde mit einem Phänomen bekanntgemacht, das der Autor am akademischen Wissenschaftsbetrieb beklagte. Der Geistesmensch und Philosophieprofessor, Schüler von Dieter Henrich und Ernst Tugendhat, zog sich 2007 aus dem Universitätsbetrieb zurück, weil er in dessen «Diktatur der Geschäftigkeit» nicht mehr arbeiten wollte.

 
 

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Let’s talk about Sex Positivity – Janelle Monáe & Sudan Archives

04.07.2023open: MultitrackWDR 3Diviam Hoffmann & Klaus Walter —   –  Details

Janelle Monáe

In ihren aktuellen Songs und Videos propagieren die afroamerikanischen Musikerinnen Janelle Monáe & Sudan Archives Sex Positivity. Pornoästhetik, trotzdem okay? Annäherungen & Antworten von den (weißen) Feministinnen Antonia Baum und Kersty Grether. — «Die Sex-Positive-Bewegung ist eine soziale und philosophische Bewegung, die darauf abzielt, kulturelle Einstellungen und Normen rund um die Sexualität zu ändern, indem sie die Anerkennung der Sexualität…» so weit, so wiki…

In der Praxis klingt das, äh, praktischer: Sie sei «much happier when my titties are out» sagt Janelle Monáe in Interviews zu ihrem neuen Album «The Age Of Pleasure» und zeigt ihre Brüste im Video «Lipstick Lover». «I just wanna have my titties out» singt derweil die gefeierte Sängerin & Geigerin Sudan Archives in ihrem Hit «NBPQ (Topless)» und tut in ihren Videos eben das. Ist das Sex-Positiv oder Sexploitation, also die Ausbeutung sexueller Inhalte (für den sogenannten male gaze, den männlichen Blick)? Oder beides, weil das eine ohne das andere nicht geht? «Einige feministisch denkende Frauen sagen, sie machen das alles nur für sich. Aber kann man das trennen, sich und den sogenannten männlichen Blick auf sich selbst? Nein, man bekommt das nie mehr auseinander.» Sagt Antonia Baum, Schriftstellerin und Autorin eines feministischen Essays über – ausgerechnet – Eminem. Monáes Video, das sei «krasse Pornoästhetik, für die ein Male Gaze natürlich konstitutiv ist, aber aus irgendeinem Grund wirkt sie nicht falsch und okay.»

Diese Fälle könne sie nicht so gut beurteilen, sagt Kersty Grether, Autorin und Musikerin, die in der letzten Ausgabe von Ex & Pop über das Phänomen Groupie gesprochen hat. «Das sind Schwarze Frauen in einer Schwarzen Kultur, die ja noch mal ganz anders sexualisiert werden.»

Auf dem Album von Janelle Monáe gastiert die gerade wieder omnipräsente Grace Jones, die kürzlich 75 wurde. War die jamaikanische Künstlerin eine Pionierin der Sex Positivity?

 
 

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Edward Fredkin, 88, der das Universum als einen großen Computer ansah, ist gestorben

04.07.2023NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Edward Fredkin

Als einflussreicher MIT-Professor und unkonventioneller Wissenschaftstheoretiker erlangte er mit seinen unorthodoxen Ansichten als Pionier der digitalen Physik Berühmtheit.

 

— Edward Fredkin arbeitete 1960 an einem frühen Computer, dem PDP-1. Obwohl er nie seinen College-Abschluss gemacht hatte, wurde er Professor am MIT und ein Pionier der künstlichen Intelligenz.Kredit… — Edward Fredkin, der, obwohl er nie einen Hochschulabschluss hatte, ein einflussreicher Professor für Informatik am Massachusetts Institute of Technology, ein Pionier der künstlichen Intelligenz und ein eigenwilliger Theoretiker wurde, der die Idee vertrat, dass das gesamte Universum wie ein großer Computer funktionieren könnte, starb weiter 13. Juni in Brookline, Massachusetts. Er war 88 Jahre alt. — Sein Tod in einem Krankenhaus wurde von seinem Sohn Richard bestätigt. — Angetrieben von einer scheinbar grenzenlosen wissenschaftlichen Vorstellungskraft und einer unbekümmerten Gleichgültigkeit gegenüber konventionellem Denken stürmte Professor Fredkin durch eine sich endlos verändernde Karriere, die ebenso verwirrend wirken konnte wie die ikonoklastischen Theorien, die ihn sowohl in der Informatik als auch in der Physik zu einer Kraft machten. — «Ed Fredkin hatte mehr Ideen pro Tag als die meisten Menschen in einem Monat», sagte Gerald Sussman, Professor für Elektrotechnik und langjähriger Kollege am MIT, in einem Telefoninterview. «Die meisten davon waren schlecht, und da hätte er mir zugestimmt. Aber es gab auch gute Ideen. Er hatte also im Laufe seines Lebens mehr gute Ideen als die meisten Menschen jemals.»

Nachdem Professor Fredkin Anfang der 1950er Jahre als Kampfpilot bei der Luftwaffe gedient hatte, wurde er zu einem renommierten, wenn auch unkonventionellen wissenschaftlichen Denker. Er war ein enger Freund und intellektueller Sparringspartner des berühmten Physikers Richard Feynman und des Informatikers Marvin Minsky , einem Vorreiter der künstlichen Intelligenz. — Als Autodidakt, der das College nach einem Jahr verließ, wurde er mit 34 Jahren dennoch ordentlicher Professor für Informatik am MIT. Später lehrte er an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh und an der Boston University. — Professor Fredkin gab sich nicht damit zufrieden, seine Energien auf den Elfenbeinturm zu beschränken, und gründete 1962 ein Unternehmen, das programmierbare Filmlesegeräte baute, die es Computern ermöglichten, von Kameras erfasste Daten, wie etwa Radarinformationen der Luftwaffe, zu analysieren. — Das Unternehmen Information International Incorporated ging 1968 an die Börse und brachte ihm ein Vermögen ein. Mit seinem neuen Reichtum kaufte er eine Karibikinsel auf den Britischen Jungferninseln, zu der er mit seinem Wasserflugzeug Cessna 206 reiste. Da es auf der Insel an Trinkwasser mangelte, entwickelte Professor Fredkin eine Umkehrosmose-Technologie zur Entsalzung von Meerwasser, die er zu einem weiteren Unternehmen machte. — Schließlich verkaufte er das Anwesen Mosquito Island für 25 Millionen Dollar an den britischen Milliardär Richard Branson. — Professor Fredkins Leben war voller Paradoxien, daher war es nur passend, dass ihm sein eigenes zugeschrieben wurde. Das sogenannte Fredkin-Paradoxon geht davon aus, dass man bei der Entscheidung zwischen zwei Optionen umso mehr Zeit damit verbringt, sich über die Entscheidung Gedanken zu machen, je ähnlicher sie sind, auch wenn der Unterschied bei der Wahl der einen oder anderen unbedeutend sein kann. Umgekehrt ist es wahrscheinlicher, dass man weniger Zeit mit der Entscheidung verbringt, wenn der Unterschied wesentlicher oder bedeutsamer ist. — Als früher Forscher auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz war Professor Fredkin vor einem halben Jahrhundert ein Vorbote der aktuellen Debatten über hyperintelligente Maschinen. — «Es erfordert eine Kombination aus Technik und Wissenschaft, und wir verfügen bereits über die Technik», sagte Fredkin 1977 in einem Interview mit der New York Times . «Um eine Maschine zu schaffen, die besser denkt als der Mensch, müssen wir nicht alles über den Menschen verstehen. Wir verstehen Federn immer noch nicht, aber wir können fliegen.»

Zunächst half er dabei, den Weg für Maschinen zu ebnen, die die Bobby Fischer dieser Welt schachmatt setzen konnten. Als Entwickler eines frühen Verarbeitungssystems für Schach rief Professor Fredkin 1980 den Fredkin-Preis ins Leben , eine mit 100.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung, die er an denjenigen vergab, der das erste Computerprogramm entwickeln und damit die Schachweltmeisterschaft gewinnen konnte. — Im Jahr 1997 tat ein Team von IBM-Programmierern genau das und nahm das sechsstellige Kopfgeld mit nach Hause , als ihr Computer Deep Blue den Schachweltmeister Garry Kasparov besiegte. —

 
 

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Sprachsnob auf Sinnsuche: Peter Bieri ist gestorben / Romancier Pascal Mercie

04.07.2023Kultur aktuell: ClipSRF 2 KulturAndré Perler —   –  Details

Pascal Mercier

Die Welt kennt ihn als Pascal Mercier und Autor von «Nachtzug von Lissabon» – Peter Bieri schrieb aber auch als Philosoph Bestseller. Nachruf auf einen, dessen Bücher Klarheit und Poesie vereinten. — Mit seinem dritten Roman «Nachtzug nach Lissabon» von 2004 gelang dem Philosophieprofessor Peter Bieri – unter seinem Pseudonym Pascal Mercier – ein Welterfolg. Das Buch wurde in über 30 Sprachen übersetzt und 2013 mit Jeremy Irons in der Hauptrolle verfilmt. — Die Geschichte vom braven Berner Gymnasiallehrer Raimund Gregorius, der Knall auf Fall alles Vertraute hinter sich lässt und in den Nachtzug nach Lissabon steigt, um einem geheimnisvollen portugiesischen Dichter nachzuforschen, lässt die Lesenden mit grundlegenden Fragen zurück: Wer bin ich eigentlich, abseits der Wege, die ich eingeschlagen habe?

 
 

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Schriftsteller Pascal Mercier ist tot / Nachtzug nach Lissabon

04.07.2023NewsTagesschaudpa —   –  Details

Pascal Mercier

Bekannt wurde er durch seinen Roman «Nachtzug nach Lissabon»: Der Schriftsteller Peter Bieri, der unter dem Namen Pascal Mercier publizierte, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der Schweizer lehrte auch als Professor für Philosophie. — Der Schweizer Schriftsteller Peter Bieri, der unter seinem Alias Pascal Mercier bekannt wurde, ist tot. Das teilte der Hanser Verlag mit. Der 79-Jährige ist für seinen Roman «Nachtzug nach Lissabon» bekannt. Er starb nach Angaben einer Sprecherin in Berlin, wo er zuletzt wohnte. Sein letzter Roman «Gewicht der Worte» erschien 2020. — «Wir verlieren einen großen Denker und Romancier», teilte Verleger Jo Lendle mit. «Peter Bieri hat in eigenem Namen und unter seinem nom de plume ein Leben lang gezeigt, wie sich Gedanken und Geschichten gegenseitig beflügeln: Der Philosoph hat vom Erzähler gelernt – und umgekehrt bringen seine Romane die großen Menschheitsfragen zum Leben. Seine Bücher bleiben. Wir sind ihm dankbar dafür.» — Philosoph und Sprachbegeisterter — Bieri lehrte seit Anfang der Achtzigerjahre als promovierter Professor für Philosophie an unterschiedlichen deutschen Universitäten, zuletzt bis 2007 an der Freien Universität Berlin. Die Schwerpunkte seiner Forschung waren analytische Philosophie, Philosophische Psychologie, Erkenntnistheorie und Moralphilosophie. Bieri war Mitbegründer des Forschungsschwerpunkts «Kognition und Gehirn» der Deutschen Forschungsgemeinschaft. — Ab 1995 trat Bieri dann unter dem Pseudonym «Pascal Mercier» als Romanautor in Erscheinung. Der Sprung in die Bestseller-Liga gelang ihm mit seinem dritten Roman «Nachtzug nach Lissabon». Das 2004 veröffentlichte Werk wurde später von Bille August mit Jeremy Irons in der Hauptrolle verfilmt. — Bieri war mit der Malerin Heike Bieri-Quentin verheiratet und wohnte zuletzt in einer kleinen Villa am Stadtrand von Berlin. Der Sprachbegeisterte Bieri, der bereits Latein, Griechisch, Französisch, Englisch, Hebräisch und Sanskrit gelernt hatte, befasste sich im Ruhestand auch mit der russischen und arabischen Sprache.

 
 

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