Geschüttelt, nicht gerührt / Lorenz Hargassner – Cool-Jazzer & Bond-Fan

06.07.2023Round MidnightNDR KulturThomas Haak —   –  Details

Lorenz Hargassner

Lorenz Hargassner widmet sich mit seinem Projekt «Pure Desmond» James Bond Songs — «Durchsichtig, überschaubar, linear, kontrolliert emotional und zurückgelehnt bis zur totalen Entspannung» – dies schrieb die Jury des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 2012 überaus treffend über die edle kammermusikalische Anmutung des Albums «When Lights Are Low». — Acht Jahre nach der preisgekrönten Aufnahme legt das Quartett Pure Desmond um den 1978 geborenen Altsaxofonisten Lorenz Hargassner eine nicht minder edle und entspannte Hommage an den bekanntesten Geheimagenten der Welt vor, in der sich die Musik des Altsaxofonisten Paul Desmond mit der Weltläufigkeit und Eleganz glamouröser Casinos und Luxushotelsuiten paart. Wobei das Repertoire vom Bond-Titelsong «No Time To Die» des amerikanischen Shootingstars Billie Eilish bis hin zu den Bigband-Arrangements der 60er Jahre reicht. — Doch ganz gleich ob Pop- oder Jazz-Orchester-Original: In Pure Desmonds Hommage spiegelt sich die 60-jährige Bondgeschichte stets kammermusikalisch veredelt wieder. So, wie auch im übrigen Werk des in Hamburg lebenden gebürtigen Wieners, der für sein 2022 publiziertes Album «Golden Standards» zehn Goldstandarts des Great American Songbook verfeinerte

 
 

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Neue Platten von PJ Harvey, Gabriels und Anohni & The Johnsons

06.07.2023Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Ralf Summer —   –  Details

The Gabriels

Die Neuheiten der Woche im kompakten Überblick. Neue Platten gibt›s von PJ Harvey, Ahnoni & The Johnsons, Gabriels, Sepalot, Unloved, Little Dragon, V.A. The Songs Of Nick Drake, Tony Allen & Adrian Younge, African Headcharge, Alice Phoebe Lou und Galcher Lustwerk

Was bringt uns diese Woche an Pop-Neuheiten? Nach sieben Jahren Pause ein neues Album von PJ Harvey: auf «I Inside The Old Year Dying» erkennt man sie nicht so schnell wie sonst. Denn Polly Jean Harvey, die Grand Dame des englischen Indie-Sounds, wollte sich herausfordern und eine neue Stimme suchen. Gelungen – was aber leicht verstörend wirkt, weil man sie zT nicht mehr erkennt. Noch länger war es still um dieses Projekt: mit einer ebenfalls unverkennbaren Stimme: nach 13 Jahren Plattenpause melden sich die Johnsons aus New York zurück. Zur Erinnerung: früher hiess die Band «Antony & The Johnsons». Antony Hegarty wurde zu Anohni und 2016 die erste Transgender-Person, die für einen (Musik-)Oscar nominiert wurde. Das Rückkehr-Album «My Back Was A Bridge For You To Cross» zeigt auf dem Cover ein Bild der afro-amerikanischen Drag-Queen Marsha P. Johnson, eine der Figuren der Stonewall Riots in New York von 1969, die zum Christopher Street Day führten. Und deren Tod nie aufgeklärt werden konnte.

 

Neu dagegen noch die aufregende Stimme von Jacob Lusk – Sänger der schon gefeierten Gabriels. «Angels & Queens Part 2» ist das Debüt und Fortführung von «Angels & Queens Part 1», das das Gospel-Soul- Trio 2022 veröffentlichte.

 

Außerdem hören wir im Neuheiten-Check in die neuen Werke von: Sepalot (der ex-Blumentopf-Rap-Produzent mit Solo-Album und vielen Gast-Stimmen), Unloved (das Soundtrack-Trio um David Holmes mit dem 60´s-Psych-Pop-Score der Serie «Killing Eve»), Little Dragon («Slugs of Love» – ua mit Damon Albarn), V.A. The Endless Coloured Ways: The Songs Of Nick Drake (Tribute- Album), Tony Allen & Adrian Younge (posthume Platte des Afro-Beat- Pioniers mit dem US-Jazzer), African Headcharge, Alice Phoebe Lou, Galcher Lustwerk … da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

 
 

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Hilde Berger & Dieter Berner, Drehbuchautorin und Regisseur

06.07.2023Im GesprächÖ1Renata Schmidtkunz —   –  Details

Hilde & Dieter Berner

«Noch nie war ich so hingezogen wie zu dir» — Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Drehbuchautorin Hilde Berger und dem Regisseur Dieter Berner

In ihrem neuen Spielfilm «Alma und Oskar» rücken Drehbuchautorin Hilde Berger und Regisseur Dieter Berner zwei Ikonen der Wiener Moderne ins Licht: Sie – Alma Mahler – gab in der Wiener Gesellschaft den Ton an, er – ein expressionistischer Maler – galt als Enfant terrible der Kunstwelt. «Alma und Oskar» beginnt im Frühjahr 1912 und handelt von einer impulsiven Beziehung zwischen Macht und Abhängigkeit, Leidenschaft und verschiedenen Lebensentwürfen, die das Paar an den Rand der Selbstzerstörung führt. — Hilde Berger, geboren 1946 in Scharnstein, und Dieter Berner, geboren 1944 in Wien, haben bereits einmal eine Künstlerbiografie erfolgreich auf die Leinwand gebracht: 2016 führte Dieter Berner Regie bei «Egon Schiele – Tod und Mädchen», nach dem Drehbuch seiner Frau Hilde Berger. Hilde Berger hat sich als Theater- und Filmschauspielerin einen Namen gemacht und das Drehbuchforum Wien, den ersten österreichischen Drehbuchverband mitbegründet. Dieter Berner wurde überregional als Regisseur der Alpensaga bekannt. Seit 1983 unterrichtet er Filmregie und Drehbuchschreiben an verschiedenen Filmakademien in Wien, München und Berlin. Das Drehbuch für «Alma und Oskar» haben sie gemeinsam verfasst. — Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt das Ehepaar, wie die filmisch-künstlerische Zusammenarbeit funktioniert, wie sie sich Alma und Oskar angenähert haben und warum Almas Lebensart ein Akt der Selbstbehauptung war.

 
 

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Archivperle: John Cage und die Schweiz

05.07.2023Musik unserer ZeitSRF 2 KulturHildegard Kleeb und Werner Bärtschi — Florian Hauser —   –  Details

John Cage

Vor über 30 Jahren ist er gestorben, der sanfte Revolutionär John Cage. Welche Spuren hat Cage in der Schweiz hinterlassen und wie kam er hierzulande eigentlich an? Wie waren seine ersten Besuche in Zürich, seine Erlebnisse in Basel? — Dazu Gespräche mit den Pianisten Hildegard Kleeb und Werner Bärtschi, dem Journalisten Jürg Erni und dem Organisten und Kritiker Fritz Muggler.

 

— Erstausstrahlung: 02.09.2012

 
 

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Entspannt Euch! Neue Musik in Deutschland zwischen 1980 und 1990 (Teil 4)

05.07.2023Neue Musikhr2 kulturWerner Klüppelholz —   –  Details

Steffen Schleiermacher

Eine vierteilige Sendereihe von Werner Klüppelholz. Alles wurde lockerer: das Komponieren, die Kleidung, das Konzertpublikum und die Vorstellung, wie neue Musik zu klingen habe.

 

Ein Zeitzeuge erzählt, wie solche Liberalisierung einherging mit einer großen Orientierungslosigkeit. Nur Karlheinz Stockhausen kannte die Richtung: zurück ins Mittelalter. — Der Zeitzeuge Werner Klüppelholz berichtet, wie in der neuen Musik ab 1980 alles lockerer wurde. Die strengen Tabus der Avantgarde verloren beim Komponieren ihre Gültigkeit, das Publikum nutzte Konzerte etwa zur Meditation (gern auch im Liegen) und es traten Leute wie Arvo Pärt auf, die bis dahin nicht unbedingt zur neuen Musik gezählt worden wären. — Auch kamen in der BRD endlich Komponistinnen zum Zug. Eine solche Liberalisierung – die ebenfalls in der DDR spürbar wurde – kann man pluralistische Erweiterung nennen. Ihre Kehrseite war eine große Orientierungslosigkeit; ständig erklang die Frage, wohin die Entwicklung gehen solle.

 
 

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Wolf Biermann – Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland / DHM-Ausstellung

05.07.2023Der Tag: Cliprbb kulturOliver Kranz —   –  Details

Wolf Biermann

Neue Ausstellung im Deutschen Historischen Museum — ERöffnung — Der Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann ist zu einer Ikone des Widerstands in der DDR geworden. Das Deutsche Historische Museum in Berlin thematisiert in der Ausstellung «Wolf Biermann – Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland» das Leben und Werk Biermanns vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die die Kultur in der DDR einnahm. Gestern Abend wurde die Ausstellung in Anwesenheit von Wolf Biermann im DHM eröffnet. Oliver Kranz war dabei.

 
 

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Bilanzballade im dreißigsten Jahr – Wolf Biermann – sein Leben in Liedern (3)

05.07.2023Der Tag: Cliprbb kulturOliver Kranz —   –  Details

Wolf Biermann

Der Liedermacher Wolf Biermann gehört zu den wichtigen Künstlern aus der Zeit der deutschen Teilung – 1936 in Hamburg geboren, 1953 in die DDR übergesiedelt, 1976 ausgebürgert. Das Deutsche Historische Museum ehrt ihn mit einer Ausstellung und auch wir blicken zurück auf seine Biografie. In einer Beitragsserie erzählen wir sein Leben in Liedern. — Im heutigen dritten Teil berichtet Oliver Kranz über die «Bilanzballade im dreißigsten Jahr».

 
 

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Vladimir Jurowski dirigiert das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

05.07.2023Konzertrbb kulturCornelia de Reese

Vladimir Jurowski

Werke von Richard Strauss, Sergej Prokofjew, Dmitrij Schostakowitsch und Alfred Schnittke. — Konzertaufnahme vom 31.05.2020 im Großen Sendesaal des rbb in Berlin

Das Rundfunk-Sinfonieorchester präsentiert unter seinem Chefdirigenten Vladimir Jurowski Werke für Kammerensembles, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf zwei der ausgefallenen Kammerstücke von Richard Strauss folgen Stücke Sergej Prokofjews und seines musikalisch sehr verschiedenen Landsmanns Dmitrij Schostakowitsch. Daniel Hope trägt Alfred Schnittkes erste Violinsonate vor und wird dabei von Jurowski am Cembalo unterstützt.

 
 

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Die Strauss Dynastie – Ein Leben im Dreivierteltakt (3/5)

05.07.2023MusikstundeSWR2Andreas Maurer —   –  Details

Johann Strauss

Joseph, der zweite Sohn von Johann Strauss Vater wird von manchen Musikkritikern sogar höher geschätzt als sein berühmter Bruder, der Donauwalzer-Schöpfer Johann. Mit schwungvollen Melodien haben Strauss Vater und seine Söhne die Welt erobert. Das Strauss-Ensemble gilt bald als das technisch beste Wiens. Die Qualität lässt sich vermarkten. Johann Strauss Vater wird zum Erfinder des Reise-Orchesters, seine Tourneen zu Sensationen. Später übernehmen die Söhne Johann, Joseph und Eduard das europaweit florierende Unternehmen und tragen den Dreivierteltakt in die Welt. Der Wiener Walzer wird zur Marke und für die Strauss-Familie zu einem Millionen-Geschäft. —

 
 

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Maurice Ravel ganz nah / Das Linos Piano Trio

05.07.2023Des CisÖ1Daniela Fietzek —   –  Details

Linos Piano

Das Linos Piano Trio spielt Werke von Maurice Ravel auf Instrumenten des 19. Jahrhunderts.

 

Auf seinem neuen Album stellt sich das Linos Piano Trio die Frage, wie sich der Komponist Maurice Ravel die Aufführung seiner Werke wohl vorgestellt habe?

Um Antworten zu finden, verglichen die drei Musiker zahlreiche Aufnahmen von Zeitgenossen Ravels und Einspielungen des Komponisten höchstpersönlich, die mittels Klavierrolle entstanden sind. Ihr Fazit: Alle Aufnahmen vermitteln ein Gefühl von Freiheit und Direktheit.

 

Ein losgelöstes Spiel ist auch in der Interpretation des Linos Piano Trio hörbar. Um Ravels Musik noch authentischer zu präsentieren, kommen historische Instrumente aus dem 19. Jahrhundert zum Einsatz, wie etwa ein Érard-Flügel anno 1882. — Auf dem neuen Album sind Maurice Ravels Klaviertrio in a-Moll und zwei für Klaviertrio arrangierte Werke («Pavane pour une infante défunte» und «Le Tombeau de Couperin») zu hören. Durch die bedachte Interpretation und den Gebrauch dieser älteren, im Klangvolumen feineren Instrumente, wirkt Ravels ohnehin oftmals zarte Musik in dieser Einspielung noch zarter und inniger. — Außerdem in dieser Ausgabe von Des Cis: Eine Buchrezension von Helmut Jasbar: «Klassik» von Melanie Unseld. Und: Erinnerung an den Bühnenabschied von Maria Callas.

 
 

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Marcel Proust: Die Innenwelt der Außenwelt / In memoriam Nikolaus Halmer

05.07.2023DimensionenÖ1Nikolaus Halmer —   –  Details

Marcel Proust

In memoriam Nikolaus Halmer, der am 23. Juni völlig unerwartet verstorben ist, wiederholen die «Dimensionen» die letzte Sendung, die der langjährige Mitarbeiter der Ö1 Wissenschaftsredaktion für diese Sendereihe gestaltet hat. — Die Erinnerung an verschiedene Lebensphasen bestimmt das Gesamtwerk des französischen Schriftstellers Marcel Proust. Diese Erinnerungen werden von dem Autor nicht in chronologischer Abfolge präsentiert, sondern assoziativ verknüpft. Proust stellt in dem Roman die Einheit des Subjekts in Frage. Das Individuum besteht aus einer chaotischen Innenwelt von Sinneseindrücken, Erinnerungen und körperlichen Empfindungen; sie sind die Basis der bewussten Ich-Instanz, die sich als Chimäre erweist. Schon die surrealen Visionen der Träume und undeutliche Erinnerungen an vergangene Ereignisse machen deutlich, wie brüchig die Identität einer Person ist. Philosophische Reflexionen von dem französischen Moralisten Jean de La Bruyère, von Henri Bergson und Arthur Schopenhauer fließen in die Erkundung der labyrinthischen Innenwelt ein. Zeitgenössische Interpreten wie Roland Barthes oder Samuel Beckett sehen in dem Hauptwerk von Proust ein singuläres Dokument, das den allmählichen Rückzug von einer gesellschaftlichen Lebenswelt schildert, in der Täuschung, Lüge, Betrug und Eifersucht bestimmende Faktoren sind. Für Theodor W. Adorno war das Werk «ein grandioser Versuch, die Nichtidentität des psychologischen Subjekts inmitten seiner Identität darzustellen» (Wh v. 16.11.2022)

 
 

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Der Non-Dualist: Josef Mitterer stört die Kreise der Philosophie

05.07.2023Salzburger NachtstudioÖ1Martin Haidinger —   –  Details

Josef Mitterer

Der österreichische Philosoph Josef Mitterer, der dieser Tage 75 Jahre alt wird, wirbelt seit Jahrzehnten die Prinzipien seiner Wissenschaftsdisziplin gehörig durcheinander. Denn mit der Entwicklung des «Non-Dualismus» stellt er Denkgewohnheiten in Frage, die in der philosophischen Tradition fest verankert sind, vor allem eine bislang unhinterfragte Voraussetzung von Philosophie und Wissenschaft: die kategoriale Unterscheidung von Sprache und Wirklichkeit. Die «dualisierende Redeweise» über Sprache und Welt als Erkenntnisprinzip hält Mitterer für problematisch, weil damit das Objekt der Beschreibung in ein «Jenseits des Diskurses» verfrachtet wird. In Werken wie Das Jenseits der Philosophie, oder Die Flucht aus der Beliebigkeit hat er als Dozent und Professor an Universitäten in Graz, Innsbruck, Laibach und Klagenfurt die Fachwelt regelrecht verstört. — Im Gespräch mit dem Jubilar und der Grazer Philosophin Katharina Neges rückt Martin Haidinger in diesem «Salzburger Nachtstudio» dem Wirken Josef Mitterers zu Leibe. — Service

 
 

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