Werke der Bach-Familie – Alte Musik im Konzert: Mendelssohn Kammerorchester

31.07.2023KonzertÖ1Helene Breisach —   –  Details

Mendelssohn Kammerorchester

Alte Musik im Konzert. Mendelssohn Kammerorchester, Leitung und Violoncello: Peter Bruns; Reinhold Friedrich, Trompete. Johann Friedrich Fasch: Konzert für Trompete und Orchester D-Dur | Carl Philipp Emanuel Bach: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur | Johann Wilhelm Hertel: Konzert für Trompete und Orchester Nr. 1 Es-Dur | Wilhelm Friedemann Bach: Adagio und Fuge d-Moll | Johann Sebastian Bach: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069 (aufgenommen am 27. Juni im Großen Konzerthaussaal Wien im Rahmen der «Jeunesse»)

Im Jahr 2000 gründeten Studierende der Leipziger Musikhochschule das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig. Seit 2014 wird dieser Klangkörper vom Cellisten Peter Bruns geleitet. Gemeinsam mit dem Trompeter Reinhold Friedrich gestaltete das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig einen Jeunesse-Abend im Wiener Konzerthaus mit einem brillanten Barockprogramm. Zu hören waren Werke der Bach-Familie und aus ihrem Umkreis.

 
 

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Richard Wagner: Götterdämmerung / Bayreuth 2023

31.07.2023Bayreuther FestspieleBR-KlassikClemens Nicol —   –  Details

Brünnhilde / Siegfried

Dritter Tag des Bühnenfestspiels «Der Ring des Nibelungen» — Siegfried – Andreas Schager

Am 25. Juli ist BR-KLASSIK bei der Premiere der Neuproduktion von «Parsifal» unter der musikalischen Leitung von Pablo Heras-Casado und in der Regie von Jay Scheib live im Radio und im Videostream dabei! Der Neuproduktion folgen Wiederaufnahmen von den vier Teilen des «Rings», «Der Fliegende Holländer» und «Tristan und Isolde». — In einem vermoderten Schwimmbecken endet die «Ring»-Inszenierung von Valentin Schwarz, wodurch sich ein Kreis schließt. Denn in der ersten Szene des «Rheingolds» war ein belebter Swimmingpool mit Badegästen für das Bühnenbild bedeutsam. «Götterdämmerung», das nicht nur für den Regisseur, sondern auch für den Dirigenten in mancher Hinsicht herausforderndste Stück der «Ring»-Tetralogie, steht für Pietari Inkinen erstmals in Bayreuth an. Denn im Premierenjahr musste er krankheitshalber durch Cornelius Meister ersetzt werden. Anfang Juli hatte die Absage von Stephen Gould eine Umbesetzung des Siegfried zur Folge: Andreas Schager springt ein. Catherine Foster singt die Brünnhilde, wie früher in der Castorf-Inszenierung.

 
 

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Wer sich auf seine Romane einlässt, muss bereit sein, alle Hoffnung fahren zu lassen – zum Tod von David Albahari

31.07.2023NewsSüddeutsche ZeitungAndreas Breitenstein —   –  Details

David Albahari

Nach jahrelanger Krankheit ist der serbisch-jüdische Schriftsteller David Albahari gestorben. Er hinterlässt ein ebenso vielschichtiges wie aufwühlendes Werk. Albahari wird als überragender Diagnostiker der Epoche und als eminenter Agnostiker in die Weltliteratur eingehen. — Von allen bedeutenden Schriftstellern des blutig untergegangenen Jugoslawien hat der Serbe David Albahari wohl am schärfsten und unerbittlichsten über die Bedingungen der Wirklichkeit des Scheiterns des Vielvölkerstaates nachgedacht. Vom grausamen Bürgerkrieg fast aller gegen alle während des Zweiten Weltkriegs und der als Heilsutopie verbrämten kommunistischen Gewaltherrschaft Titos bis hin zu den brutalen Sezessionskriegen der neunziger Jahre – das Fegefeuer der Geschichte lodert, glüht und irrlichtert in all seinen Romanen und Erzählungen. Erbaulich ist hier gar rein nichts: Wer sich auf ihre Lektüre einlässt, muss bereit sein, alle Hoffnung fahren zu lassen. Er wird seine Seele durch den Fleischwolf gedreht sehen – und am Ende auf wundersame Weise beglückt und getröstet sein. — Standhalten ist alles und vollkommen nur der Zerfall: David Albahari, 2003.

 
 

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Es ist an den Menschen, weiterzuschreiben

31.07.2023NewsFAZ onlineTilman Spreckelsen —   –  Details

Cees Nooteboom

Sein Welterfolg ist «Die folgende Geschichte», seine Passion ist das Spiel mit der Zeit: Dem reisenden Erzähler Cees Nooteboom zum 90. Geburtstag. — Ein Mann schläft in Amsterdam ein und wacht in Lissabon auf – so beginnt eine der berühmtesten Novellen der letzten Jahrzehnte. Cees Nootebooms «Die folgende Geschichte» schildert aus mehreren Perspektiven ein Liebes-Quartett zwischen einem Lehrer-Ehepaar, einer Schülerin und einem weiteren Lehrer, dem Erzähler. Beim jähen Aufwachen in Lissabon fragt er sich, ob er tot ist oder ob er, wie der Träumer in Mihály Babits› Roman «Der Storchkalif», die Identität eines anderen einnimmt, ohne die ursprüngliche zu vergessen. Überhaupt, wer träumt hier wen? Der Amsterdamer den Lissabonner oder umgekehrt? — Getrennt sind die beiden durch zwanzig Jahre, so scheint es, der eine kehrt in die Vergangenheit des anderen zurück, und während der Erzähler von der «unerbittlichen» Zeit spricht, die stur und präzise voranschreite, unterläuft er diese Behauptung prompt, indem er den tiefen Graben der zwei Jahrzehnte mühelos überbrückt und die Zeiten mit den Worten «jetzt, genau wie damals» in eins fallen lässt. — Wie wir die Zeit erleben und uns darin, ist das große Thema des niederländischen Autors, hier und in zahllosen anderen Texten seines Riesenwerks. Es umfasst Reisereportagen und Romane, Gedichte und Essays, Reden und tagebuchartige Notizen, und nicht selten, etwa in seinen großen Aufzeichnungen aus dem Berlin der Wendezeit, gehen die Formen ineinander über. 2008 erschien zum 75. Geburtstag in seinem deutschen Verlag Suhrkamp eine Werkausgabe von insgesamt 6345 Seiten. Seitdem sind noch zwei schwere Bände dazugekommen, die Texte von 2008 bis 2021 umfassen und die Ausgabe um weitere 2050 Seiten ergänzen. Zudem hat der fleißige Autor jüngst das neue Buch «In den Bäumen blühen Steine» publiziert, das sich den Arbeiten des italienischen Künstlers Giuseppe Penone widmet und zugleich wiederum der eigenen Annäherung an Penones Skulpturen. (…) «Die Welt hatte mir noch alles mögliche zu erzählen, und das würde sie, wie es aussah, einstweilen auch weiter tun», sagt dieser Erzähler in einem weiteren Moment der gedehnten Zeit. Das klingt verheißungsvoll, auch für uns Leser. Heute feiert Cees Nooteboom seinen neunzigsten Geburtstag.

 
 

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