Der heutige Tag / Die Schriftstellerin Helga Schubert

12.08.2023DiskursMDR KulturKatrin Schumacher —   –  Details

Helga Schubert

Über fünfzig Jahre lang teilen sie ihr Leben. Doch nun ist der Mann schwer krank. Lange schon wird er palliativ umsorgt. Und so wird der Radius des Paares immer eingeschränkter, der Besuch seltener, die Abhängigkeit voneinander größer. Wie man unter diesen Umständen selbst den Verstand und der andere die Würde behält, darüber hat Helga Schubert geschrieben – ein «Stundenbuch der Liebe». Im Gespräch mit Katrin Schumacher spricht sie unter anderem darüber, wie ihr 2023 veröffentlichter Text entstanden ist, was ihr beim Schreiben geholfen hat und wie sich der Alltag einer Jahrzehnte alten Liebe verändert. — Nach langem Rückzug aus der literarischen Öffentlichkeit kehrte Helga Schubert 2020 zurück: Mit 80 Jahren wurde sie für ihren Text «Vom Aufstehen» mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis geehrt. Die 1940 in Berlin geborene Autorin studierte an der Humboldt Universität Psychologie und arbeitete viele Jahre lang als Psychotherapeutin und freie Schriftstellerin in der DDR. Sie schrieb Kinderbücher, Erzählbände, Theaterstücke, auch Hör- und Fernsehspiele. Eine Zeit lang engagierte sich Helga Schubert auch politisch: Als parteilose Pressesprecherin des Zentralen Runden Tisches bereitete sie in der Wendezeit die ersten freien Wahlen mit vor.

 
 

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Zum 80. Geburtstag von Michael Mantler

12.08.2023JazznachtÖ1Andreas Felber —   –  Details

Michael Mantler

00.05-01.00 Uhr — Schwerpunkt Michael Mantler, Teil 1: Der Trompeter und Komponist im Interview

Am 10. August 2023 feiert Trompeter und Komponist Michael Mantler seinen 80. Geburtstag – mit ihm einer der wenigen österreichischen Musiker, die von sich behaupten können, die Jazzgeschichte mitgeschrieben zu haben. Der gebürtige Wiener, aufgewachsen in St. Pölten, übersiedelte im Herbst 1962 in die USA und etablierte sich bemerkenswert rasch in der damaligen New Yorker Avantgarde-Szene. Mantler gründete mit seiner späteren Ehefrau Carla Bley 1966 das Jazz Composer›s Orchestra: Seine Kompositionen für diesen Klangkörper und Solisten wie Pharoah Sanders und Cecil Taylor, aufgenommen 1968, gelten bis heute als Pioniertaten in Bezug auf eine gelungene strukturelle Einfassung freier Improvisationsenergien.

 

Ab den 1970ern verlegte sich Mantler vermehrt auf die Vertonung von Texten u. a. von Samuel Beckett, Harold Pinter und Ernst Meister, für deren Aufnahme er u. a. die Sänger:innen Robert Wyatt, Jack Bruce, Linda Ronstadt und Marianne Faithfull engagierte.

 

Im Interview mit Andreas Felber erzählt der seit 1991 in Kopenhagen und Südfrankreich lebende Michael Mantler, warum er sich in den letzten Jahren vor allem mit der Bearbeitung und Neufassung älterer Werke beschäftigt. Und warum er sich von seinem Entschluss, keine neuen Kompositionen mehr zu schreiben, (erfreulicherweise) doch immer wieder abbringen lässt. — 01.03-03.00 Uhr — Schwerpunkt Michael Mantler, Teil 2: — Lieblingsaufnahmen von Michael Mantler aus sechs Schaffensdekaden

Michael Mantler blickt zurück und kommentiert aus Anlass seines 80. Geburtstags von ihm selbst ausgewählte Beispiele seines Oeuvres aus sechs Schaffensdekaden, von den berühmten Aufnahmen mit dem Jazz Composer›s Orchestra 1968 bis zur jüngsten Veröffentlichung «Coda – Orchestra Suites», erschienen 2021.

 

Ein Schnelldurchlauf durch das facettenreiche Oeuvre des Komponisten, der anfangs stark vom Free Jazz und der klassischen Moderne beeinflusst war, der in den 1970er Jahren vor allem für Stimmen komponierte und Minimal-Music- und Rock-Einflüsse einbezog, und der in den 1990er Jahren verstärkt für kammerorchestrale Besetzungen zu komponieren begann.

 
 

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Lukas König über sein Saalfelden-Projekt

12.08.2023JazznachtÖ1Andreas Felber —   –  Details

Lukas König

Saalfelden im Fokus: Lukas König im Interview

Das international bedeutsamste österreichische Jazzfestival steht wieder vor der Tür. Von 17. bis 20. August 2023 werden sich Musiker:innen aus aller Welt in Saalfelden in Salzburg die Klinke in die Hand geben. Der in Wien lebende Schlagzeuger Lukas König, 2019 bereits Artist in Residence in Saalfelden, kehrt 2023 zurück und eröffnet am 18. August im Auftrag des Festivals mit dem eigens dafür zusammen gestellten Projekt «Sound Hazard» den Konzertreigen auf der Hauptbühne. — König nutzt für die Besetzung dieser Band seine hervorragenden Connections nach New York City und holt unter anderem den Bassisten der Irreversible Entanglements, Luke Stewart, in den Salzburger Pinzgau. Im Gespräch mit Xavier Plus berichtet Lukas König von seinen Verbindungen zum Festival und auch über sein aktuelles Album «1 Above Minus Underground», das am 28. April 2023 erschienen ist. An dieser ambitionierten Arbeit wirken ebenfalls zahlreiche internationale Gäste wie die iranische Klangkünstlerin Rojin Sharafi und die New Yorker Rapperin Nappy Nina mit. — Außerdem plaudert König über seinen Bezug zum 2021 verstorbenen afroamerikanischen Schlagzeuger Milford Graves.

 
 

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Jules Massenet: Manon

12.08.2023le week-endÖ1N.N. —   –  Details

Manon Szene

Mit Amina Edris (Manon), Pene Pati (Chevalier Des Grieux), Jarett Ott (Lescaut), Jean-Vincent Blot (Comte Des Grieux), Albert Casals (Morfontaine), Tomeu Bibiloni (Brétigny) u.a.

 

Chor und Symphonieorchester des Gran Teatre del Liceu; Dirigent: Marc Minkowski.

 

(aufgenommen am 02. Mai 2023 im Gran Teatre des Liceu in Barcelona)

 
 

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Der Streik der Diebe von Jura Soyfer

12.08.2023le week-endÖ1N.N. —   –  Details

Jura Soyfer

»Ein Philosoph produziert Ideen, ein Poet Gedichte, ein Pastor Predigten, ein Professor Kompendien .. Ein Verbrecher produziert Verbrechen» – Kapitalismuskritik von Jura Soyfer nach Karl Marx. — «Wären Schlösser je zu ihrer jetzigen Vollkommenheit gediehn, wenn es keine Diebe gäbe? Wäre die Fabrikation von Banknoten zu ihrer gegenwärtigen Vollendung gediehn, gäbe es keine Falschmünzer? . Bis ins Detail können die Einwirkungen des Verbrechers auf die Entwicklung der Produktivkraft nachgewiesen werden», schreibt Karl Marx in «Theorien über den Mehrwert», 1863. — Jura Soyfer greift diese Idee auf und entwirft 70 Jahre später für ein Filmexposé eine polemische Groteske: Es herrscht Wirtschaftskrise. Die Diebe finden nichts mehr, was sie stehlen könnten. Sie beschließen zu streiken. Es wird nicht mehr eingebrochen, nichts wird gestohlen, nichts entwendet. Die Folge: Als erstes kollabiert die Sicherheitsindustrie. Niemand braucht mehr Tresore, Schlösser oder Überwachungssysteme. Und da die Menschen ihr Geld auch nicht mehr in die Bank tragen – weil es auch aus der Küchenlade nicht gestohlen wird – krachen alsbald die Banken. Auch die Polizei muss ihre Beamten entlassen, sie haben nichts mehr zu tun. Und schließlich dümpeln die Zeitungen. Es gibt nichts mehr zu berichten. Am Ende beschließt die Polizei, aus den eigenen Reihen Diebe auszubilden, um den Streik zu brechen. Nur so kann die Wirtschaft wieder angekurbelt werden … — Jura Soyfer, gestorben 1939 im Konzentrationslager Buchenwald, schrieb «Streik der Diebe» 1936 oder 1937 auf der Basis einer Kurzgeschichte von Franz Paul. — Mit Helmut Berger, Wolfgang Böck, Gerti Drassl, Adi Hirschal, Boris Eder, Rainer Frieb, Harald Harth, Johann Adam Oest und Andreas Vitasek als Erzähler, Musik: Max Nagl, Schnitt: Anna Kuncio, Katharina Böhm, Ton: Herta Werner, Hannes Stern, Bearbeitung und Regie: Götz Fritsch (ORF 2010)

 
 

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Geheimes Mallorca … i el Dimoni – A Sound Souvenir of Majorca

12.08.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Souvenir of Majorca

Mit Musik u.a. von Frederic Chopin, Pedro de San Lorenzo, Los Valldemosa, und Wa Koul Diop. — Umgeben ist man natürlich von Stränden, von vielen und von phantastischen Stränden, immerhin befinden wir uns auf einer Insel, die dafür bekannt und begehrt ist. Trotzdem werden wir die famosen Strände von Mallorca in dieser le week-end Stunde selten besuchen. Die Strände selbst zu finden, das trauen wir Ihnen, unserem treuen Auditorium, natürlich zu. Wir hingegen packen als sommerliches Reisegepäck ein paar schwer zu findende, musikalische Preziosen aus. — Mallorcinische Dudelsäcke und Pfeiferln aller Größen, unbegleiteter Männergesang, auch Ensembles mit Frauenstimmen und perkussiven Schweinebäuchen: Der heilige Antonius, einer der Hausgötter der Balearen, wird oft und in bis heute bemerkenswert archaisch erhaltenen Formen besungen. Wenn heutzutage die große Prozession durch die Stadt Palma zum dortigen Hauptweihnachtsfeiertag, dem 6. Jänner, zieht, mischen sich archaische Trommler und Dudelsackgruppen, Discoklänge und Dancefloor, Tanzgruppen und städtische Blasmusiken. Und manchmal laden letztere dann eben auch zum Fest eines Heiligen. Zum Beispiel zum Tanz für den Heiligen Ferriol. Zum «El Bal de Sant Ferriol» spielt die Banda Municipal de sa Pobla mit einer seltsam sowohl melancholischen sowie auch überschäumenden Einladung zum Ball. Und in der Stadt Sa Pobla findet man dann tatsächlich auch noch das «Museum Sant Antoni i El Dimoni». — Man würde es vielleicht nicht erwarten, aber Mallorca verfügt in seinen Kirchen über bemerkenswerte Orgeln und das seit den Tagen des Barock und mit faszinierenden Klangfarben. Eher zu erwarten ist natürlich Musik von Frederic Chopin, der gemeinsam mit George Sand diesen einen berühmten und eher unglücklichen «Winter auf Mallorca», wie Sands Buch heißt, verbrachte und dort auch fleißig komponierte. Gefunden haben wir auch eine klingende Postkarte aus den 60er Jahren, ein originelles Dokument des beginnenden Massentourismus: «A Sound Souvenir of Majorca». Und zwei Jahrzehnte später schwappte die «New Wave» auch nach Palma de Mallorca und ließ coole, urbane Popmusik entstehen, beispielsweise von und mit Guillem Sansó in den 1980ern.

 
 

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Bewegung mit Absichten – Diagonal zum Thema: Marsch auf Rom

12.08.2023DiagonalÖ1Luna Ragheb, Johanna Hirzberger —   –  Details

Marsch auf Rom

2022 jährte sich Benito Mussolinis «Marsch auf Rom» zum 100. Mal. Die Machtergreifung der italienischen Faschisten hatte nicht nur fatale Auswirkungen auf die nationale, sondern auch auf die gesamte europäische Geschichte. — Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: In memoriam jaimie branch (1983-2022)

Dieser Gang in die Katastrophe kann als Tragikomödie, als «politische Farce» erzählt werden, wie es der 1975 in Rom verstorbene, ehemalige Offizier und Parlamentsabgeordnete Emilio Lussu schon 1932 getan hat. Kürzlich erschien im Folio Verlag sein Buch: «Marsch auf Rom und Umgebung» in einer neuen Ausgabe. Der Zeitzeuge erzählt – die bitterböse Ironie ist schon im pseudotouristischen Titel angelegt – die italienische Zeitgeschichte als ein Paradebeispiel des Opportunismus, als Versagen demokratischer Institutionen. — Die Erzählung ist natürlich auch eine eindringliche, prinzipielle Warnung vor Dummheit und Despotie und als solches ein hochaktuelles Lehrstück für jede Demokratie, nicht zuletzt auch in Bezug auf die italienische Politik der letzten Jahrzehnte. — Der Duden weiß: Als «absichtsvoll organisierte Bewegung», zumeist einer großen Menschenmenge, ist der Marsch «logistisches Werkzeug militärischer und politischer, aber auch ziviler Interessen». Der Marsch ist Zeremoniell und Bekundung im Guten wie im Bösen. Mit Musik marschiert wird bei Demonstrationen und in der Freizeit; bei der Blasmusik, um zu trauern und zu feiern; und auch bei Brass Bands ist das gemeinsame, synchrone Gehen Teil des Spiels. Marschiert wird bei Wanderungen durch die Natur ebenso wie im Urbanen. Und nicht zuletzt wurde und wird immer wieder martialisch-kriegerisch marschiert. Die letzten Jahrzehnte aber lehrten uns: Auch für den Frieden kann man massenhaft Aufmärsche organisieren. Mauricio Kagel etwa konzipierte und komponierte 1979 zehn rotzfreche Märsche, «um den Sieg zu verfehlen». — Mit Beiträgen von Erich Klein, Michael Neuhauser, Klaus Nüchtern, Fritz Ostermayer, Cornelia Vospernik und Christoph Winder.

 
 

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Anschlag in Hanau: Am Wendepunkt III

12.08.2023HörbilderÖ1Luna Ragheb, Johanna Hirzberger —   –  Details

Anschlag in Hanau

Serpil Temiz Unvar erzählt, wie sie seit dem Tod ihres Sohnes gegen Rassismus kämpft. Ferhat Unvar ist bei dem Anschlag in Hanau ums Leben gekommen. — Christian E. Weißgerber steht 2010 am Höhepunkt seiner Karriere als Rechtsextremer. Im selben Jahr steigt er aus.

«Ich kämpfe, damit ich weiterleben kann.» — «Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst.» Diese Worte publizierte Ferhat Unvar 2015 auf seiner Facebookseite. Er starb am 19. Februar 2020 in Hanau bei einem rassistisch motivierten Anschlag mit acht weiteren Menschen. Seine Mutter Serpil Temiz Unvar hat sich die Parole zur Lebensaufgabe gemacht und in seinem Namen eine Bildungsinitiative gegründet, damit ihr Sohn stets in Erinnerung bleibt. Seither kämpfen an ihrer Seite viele junge Freund:innen von Ferhat. Gemeinsam junge Menschen stärken, gegen Rassismus sensibilisieren und Chancengleichheit im Bildungswesen fördern – das sind ihre Ziele für eine tolerante und demokratische Zukunft. Das Porträt einer Mutter, die in einer Nacht alles verloren hat. — «Ich wollte immer besser sein, als die anderen.» — Im Wendejahr der DDR geboren, wächst Christian E. Weißgerber in der ostdeutschen Mittelstadt Eisenach auf. Geprägt vom Verlust der Mutter, häuslicher Gewalt, dem ostdeutschen Arbeitermilieu und dem Bedürfnis «besser zu sein als die anderen» findet er in der Nazi-Szenen neue Perspektiven. Er gehört bald zur Führungsriege der «Autonomen Nationalisten» in Thüringen. Mit Anfang Zwanzig produziert Weißgerber Propaganda-Videos für YouTube, verfasst Kampfschriften und bereitet sich körperlich auf den Endkampf vor. Besessen davon, die Welt nach seinen Vorstellungen zu verändern, beginnt am Höhepunkt seiner rechtsextremen Karriere seine Ideologie zu bröckeln. — Auch als Podcast – Serie abrufbar unter «Doku & Stories»

Am Wendepunkt III — Wenn das Leben die Richtung ändert. — Eine Serie der Hörbilder. — Gestaltung: Luna Ragheb und Johanna Hirzberger — Soundstücke: Stefan Weber — Redaktion: Eva Roither und Elisabeth Stratka

 
 

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Mit Zunder und Zartheit – Die Neuerfindung des Schriftstellers Wolf Wondratschek

12.08.2023KulturfeatureWDR 3Corinne Orlowski —   –  Details

Wolf Wondratschek

Große Poesie und große Pose – bei Wolf Wondratschek lagen sie immer zum Verwechseln nah beieinander. Jetzt arbeitet er im Stillen an einem beeindruckenden Alterswerk. Ein Besuch zum 80. Geburtstag — Mit seinen Gedichtbänden erreichte Wolf Wondratschek Milllionenauflagen.

 

Viele ihrer Titel sind beinah sprichwörtlich geworden: «Früher begann der Tag mit einer Schusswunde»,«Carmen oder bin ich das Arschloch der 80er Jahre». Sein Image hat Wondratschek auch mit großen Reportagen aus der Halbwelt sorgfältig gepflegt – um dann gründlich damit zu brechen. Als formbewusster Erzähler und Prosastilist, als der er sich in den letzten Jahren zeigt, ist Wolf Wondratschek ein noch zu entdeckender Autor. Der mit seinem Spätwerk eine seltsame Neugier auf das Älterwerden weckt.

 
 

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Zum Tod des ‹Sugarman› – die Karriere des Sixto Rodriguez

12.08.2023Zündfunk: ExtraBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Sixto Rodriguez

Ein häufiges Schicksal: MusikerInnen nehmen in jungen Jahren visionäre Platten auf, die aber erstmal floppen. Mit viel Glück werden sie aber später nochmal entdeckt. So auch in seinem Fall. — Der aus Detroit stammende Folkie Sixto Rodriguez hatte in den frühen 70ern zwei exzellente Alben produziert, doch mangels Erfolg und Erlösen das Musikmachen schon aufgegeben. Er wusste nicht, dass seine Songs in Südafrika Kult-Status entwickelt hatten – seine Fans dort hielten ihn bereits für verstorben. Via Internet spürten sie ihn aber doch noch auf: 30 Jahre später. 2012 kam schließlich der Dokumentar-Film «Sugarman» ins Kino – benannt nach seinem Hit – wurde mit einem Oscar prämiert und zeigte neben seiner bewegten Lebensgeschichte, dass ihn seine Label auch noch finanziell betrogen haben. Der Film brachte den US-Songwriter im fortgeschrittenen Alter auf die verdienten Bühnen der Welt. Nun ist Rodriguez mit 81 in seiner Heimatstadt gestorben.

 

Wir würdigen ihn in dieser Stunde.

 
 

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Das Land meiner Träume – Eine Lange Nacht über Revolution und Widerstand der chilenischen Kultur

12.08.2023Lange NachtDeutschlandfunkPeter B. Schumann —   –  Details

Mauerbild der Ramona Parra-Brigade

Am 11. September 1973 putschte das Militär in Chile und zerstörte das einzigartige Projekt Salvador Allendes, demokratischen Sozialismus in Lateinamerika zu etablieren. In diesem politischen Prozess spielte die Kultur in all ihren Facetten eine treibende Rolle. Berühmt wurden die Brigadas Ramona Parra mit ihrer Wandmalerei und das neue politische Lied von Gruppen wie den Quilapayún und den Inti Illimani oder dem Liedermacher Víctor Jara. Ihre Protagonisten wurden in der Diktatur besonders brutal verfolgt, viele ihrer Werke zerstört und zahlreiche Kulturschaffende ins Exil getrieben. Andere leisteten in Chile Widerstand und erfanden dabei neue Ausdrucksformen. Im Ausland, unter anderem in Deutschland, überlebte die chilenische Kinematografie als antifaschistisches Exilkino, ein beispielloses Phänomen der Filmgeschichte. Den Traum von einem besseren Chile haben viele bis heute nicht aufgegeben – wie Patricio Guzmán, der legendäre Chronist der Allende-Zeit, in seinem jüngsten Film «Mi País Imaginario». — Mauerbild der Ramona Parra-Brigade, die jedes einzelne ihrer Bilder in Erinnerungen an die Opfer der Militärdiktatur malte. An diesem Ort in Santiago de Chile wurde der Sänger Victor Jara ermordet aufgefunden.

 
 

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