Sie war jahrelang die ranghöchste Deutsche bei der Nato: Dr. Stefanie Babst kennt das Innere des Sicherheitsbündnisses wie kaum eine andere im Land. — Stefanie Babst arbeitete 22 Jahre lang im Nato-Hauptquartier. Im Interview spricht sie über Fehler der deutschen Russland-Politik und gibt Einblick in ihre Zeit bei der Nato.
Komponieren – Keine 40 Stunden-Woche (2/5) — Komponieren – Keine 40 Stunden-Woche (2/5) — Komponieren – Keine 40 Stunden-Woche (2/5) — 55 Min — vorherige Sendung — nächste Sendung — Arbeitsbedingungen in Deutschland und Frankreich.
Schon speziell, das Leben von Komponistinnen und Komponisten. Teamarbeit ist selten, Feierabend kennen Wenige, dafür gibt es keinen Chef, der über Schultern blickt. Andererseits: Die Arbeit muss getan werden. Ein Auftragswerk für ein Orchester, die Kirche will eine Messe oder der befreundete Pianist ein Klavierkonzert. Die SWR2 Musikstunde blickt hinter die Kulissen: Wie sieht denn der Arbeitsalltag bedeutender Komponist*innen und Interpret*innen aus? Wer bezahlt sie? Und wie lebt sich›s denn so mit dem Geld, das mal mehr, mal weniger fließt?
Ein russischer Helikopterpilot lief im Ukraine-Krieg auf die ukrainische Seite über und wurde von Kiew reich belohnt: Eine halbe Million US-Dollar (rund 463.000 Euro) erhält der Deserteur, wie auf einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt wurde. Doch offenbar hätte alles auch ganz anders ausgehen können, wie ein Bericht über seine spektakuläre Flucht zeigt. — Helikopterpilot gelingt spektakuläre Flucht in die Ukraine: Transponder ausgeschaltet — Der übergelaufene Helikopterpilot Maksim Kuzminow hatte seine Flucht wohl von langer Hand geplant, denn im Vorfeld hatte er seine Familie bereits aus Russland geschmuggelt. Schon Ende vergangenen Jahres hatte sich Kuzminow an den ukrainischen Militärgeheimdienst gewandt, mit dem er im Anschluss über etwa sechs Monate hinweg seinen ausgereiften Fluchtplan erarbeitete. Kommuniziert habe man über einen verschlüsselten Chat in der Applikation Telegram. Wer mit großem Kriegsgerät – etwa einem Hubschrauber – aus Russland desertiert, erhält von Kiew eine Belohnung von 500.000 US-Dollar sowie eine Sicherheitsgarantie.
Manchmal lässt sich Politik auf eine Zahl bringen. In diesem Fall lautet sie: 0,3 Prozent. Um 0,3 Prozent wird die deutsche Wirtschaft nach Vorhersagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr schrumpfen. Die 0,3 Prozent stehen stellvertretend für die Probleme des Landes: Zu viel Bürokratie, zu viel Sozialstaat, zu viel Ampel. Der Spiegel widmete der Zahl eine Titelgeschichte, der britische Economist stellte die Frage, ob Deutschland wieder der «kranke Mann Europas» sei und für CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann ist bereits klar: «Wir sind der kranke Mann der Welt.»
Bei der ertragreichen dritten Woche am Lucerne Festival wetteifern Andris Nelsons und Kirill Petrenko zusammen mit ihren Elite-Orchestern darum, wer die Besten der Besten sind. Doch dann hat der 96-jährige Herbert Blomstedt seinen Auftritt. — Seit gut drei Wochen suchen wir nach dem Paradies. Haben uns von Gustav Mahler zu höchsten Höhen tragen lassen, haben mit Richard Wagner in den Tiefen des Rheins nach dem verlorenen Urzustand der Natur getaucht, sind auf dem Weg mancher Erleuchtung und manchen Abgründen nahegekommen. Und nun dies: «Das Paradies – wo noch keiner war», so lautete der launige Titel des traditionell am Lucerne Festival veranstalteten NZZ-Podiums zum Spielzeitmotto. Da meldete sich also der Zweifel wieder: Waren alle die künstlerischen Höhenflüge seit Mitte August nur schöne Träume, alles bloss Schall samt ein bisschen Rauch?
In den 1920er Jahren reiste der Schriftsteller und Journalist Joseph Roth im Auftrag der Frankfurter Zeitung in die noch junge Sowjetunion und in Gebiete, die heute zur Ukraine gehören – wie Galizien. Dort, in der Stadt Brody nahe Lemberg, war Roth 1894 auf die Welt gekommen. Bis zum Ende des 1. Weltkriegs gehörte Galizien zum Habsburgerreich. Als Roth es bereiste, war es ein Teil Polens. Die ukrainische Minderheit dort interessierte ihn besonders. Aber es ging ihm auch um die großen geopolitischen Zusammenhänge. Roth konnte nicht verstehen, warum den Ukrainern, damals ein Volk von 30 Millionen, kein eigener Staat vergönnt war. Überhaupt ist vieles von dem, was der Schriftsteller vor fast 100 Jahren in seinen Reisereportagen aus dem Osten beschrieben hat, beklemmend aktuell.
Sie kamen aus Bayern an die Ostsee. Beatrix Wagner und Gerald Eckert brachten die Neue Musik nach Eckernförde. Vor 20 Jahren gründeten sie dort das Ensemble Reflexion K. und 2007 das Festival «Provinzlärm». — Kleine Ursachen können große Wirkungen haben. Dass es Beatrix Wagner und Gerald Eckert nach Eckernförde verschlug, war kaum mehr als ein Zufall. Doch sie erkannten sofort, dass es sich lohnt, dort etwas aufzubauen. Zeitgenössische Klänge waren in dem Ostsee-Städtchen bis dato kaum zu vernehmen. Das änderte sich Anfang der 2000er-Jahre rasch und nachhaltig: Das 2003 in Eckernförde ins Leben gerufene und von Gerald Eckert dirigierte Ensemble Reflexion K existiert bis heute. Und das Festival «Provinzlärm» erlangte mit Schwerpunkten auf Musik aus Nord- und Mitteleuropa überregionale Bedeutung – genauso wie Beatrix Wagner und Gerald Eckert selbst: Wagner als versierte Solistin für avanciertes Flöten-Repertoire und Eckert als Komponist mit höchst eigensinniger Klangsprache. — Zwei Musiker sitzen im Scheinwerferkegel auf einer dunklen Bühne
Nicht nur im Pferdesattel, auch im Motorradsattel ist der Westen erobert worden. 1903 gründeten die Brüder Davidson und ihr Freund William Harley ihre Firma in Milwaukee, Wisconsin. Ihr erstes Modell glich eher einem Fahrrad mit Stützmotor. Das Unternehmen hat die US-Armee mit Motorrädern versorgt und Rennmaschinen konstruiert. «Easy Rider» und «Born to be Wild» machen die Harley Davidson schließlich zum Mythos. Eines ihrer Markenzeichen ist der charakteristisch knatternde Motor. Doch wie klingt die Harley der Zukunft? Was wird aus dem Kult, wenn Elektro-Antriebe die Stahlpferde flüsterleise machen?
Die klassische Gitarre, noch vor drei oder vier Jahrzehnten mit namhaften Interpreten wie Julian, Bream, John Williams oder den Romeros auf allen Konzertpodien der Welt vertreten, fristet seither ein Nischendasein. Jetzt erlebt das Instrument so etwas wie eine kleine Renaissance: Eine neue Generation verhilft der Gitarre zu neuer Popularität und wagt sich an das ungemein schwierige Instrument heran. — Die 24-jährige Laura Lootens, ausgezeichnet mit dem Ersten Preis beim Andrés-Segovia-Wettbewerb in Spanien, einem der renommiertesten Gitarrenwettbewerbe der Welt, hat ihr Debüt-Album der Musik von Isaac Albeniz gewidmet – einem spanischen Komponisten, dessen Musik auf der Gitarre bekannter ist als deren Originalversionen für Klavier.
«Das Tier aus dem Abgrund» von Jewgeni Tschirikow (Ausschnitt aus dem Roman). Aus dem Russischen von Christine Hengevoß. Es liest Paul Matic. — Eine Kleinstadt im russischen Bürgerkrieg unweit einer Front zwischen «Weißen» und «Roten». Ein Gerücht macht die Runde, der Bürgermeister hätte seine Kuh und sein Klavier abtransportieren lassen. Die Folgen des Gerüchts sind verheerend … Ein Ausschnitt aus dem Roman «Das Tier aus dem Abgrund», den sein Autor «Poem» nannte, und der die «Menschheitsdämmerung» der Bürgerkriegsjahre 1917-1922 anhand des Schicksals einer Familie schildert. — Während Hemingway und Remarque ihre Kriegsliteratur in schmucklosem Telegrafen-Stil verfassen, bleibt Jewgeni Tschirikow (1864-1932) auch hier Impressionist, ein Vertreter des «Silbernen Zeitalters» Russlands. Vielstimmigkeit und Anspielungsreichtum kennzeichnen sowohl die beschreibenden Abschnitte als auch die Dialoge. In der Sowjetunion wurde Tschirikow allerdings nur als Autor von Kindergeschichten und als Sprachrohr der einfachen Leute wahrgenommen. Nach Jahren der Verbote wurde er mit der Perestroika wiederentdeckt, zählt aber im deutschsprachigen Raum noch immer zu den großen Unbekannten dieser Zeit.
Angebote von Hyaluron über Botox bis zum Brazilian Butt Lift sprießen online aus dem Boden und werden immer günstiger. Gleichzeitig investieren Influencerinnen wie Lisa Del Piero in Schönheitseingriffe, um mehr Geld zu generieren. Die dunkelhaarige Sportinfluencerin verspricht ihren Follower:innen etwa durch einen gebührenpflichtigen Workout Plan einen Traum-Po aufzubauen. Das Problem: Nicht hartes Training, sondern eine Schönheitsoperation haben Del Pieros Gesäß das Volumen gegeben. Unerreichbare Körperideale können in Kombination mit den zahlreichen Angeboten von Beauty-Eingriffen gefährlich werden. Gesundheitliche Risiken rücken in den Hintergrund und es entsteht der Eindruck, Schönheitseingriffe seien harmlos. Wie gefährlich dies werden kann, zeigte sich heuer in Deutschland. 22 Personen erlitten nach einer speziellen Magenbehandlung mit Botox eine Vergiftung.
Konstantin Krimmel, Bariton; Julius Drake, Klavier; Mathias Johansen, Violoncello. Franz Schubert: Der Wanderer D 489; Am Bach im Frühlinge D 361; Der Schiffer D 536; Nachtstück D 672; Des Fischers Liebesglück D 933; Auf dem Strom D 943; Auf der Bruck D 853; Hoffnung D 637; Der Pilgrim D 794; Der Taucher D 77; Abendstern, D 806 (Zugabe).
(aufgenommen am 28. August im Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg).
«Ich komme vom Gebirge her – es dampft das Tal, es braust das Meer…» mit diesen Worten aus Schuberts «Wanderer» eröffnete Konstantin Krimmel kürzlich ein Konzert bei der Schubertiade Schwarzenberg, das ganz im Zeichen des Namensgebers des Vorarlbergischen Festivals stand. Die sehnsuchtsvolle Abgründigkeit von Franz Schuberts Liederschaffen durchmisst der junge deutsch-rumänische Bariton an der Seite des erfahrenen britischen Liedbegleiters Julius Drake. Die Natur als Spiegel der menschlichen Seelenlandschaft begegnet uns in dem feinsinnig zusammengestellten Programm meist in Form von Wasser. Und so führt der Liederabend an liebliche Bäche und spiegelglatte Seen, zu brausenden Wogen und in die düsteren Untiefen des Meeres – und immer auch: des Menschlichen. Für «Auf dem Strom» gesellt sich im ersten Teil der deutsch-norwegische Cellist Mathias Johansen hinzu, und mit der ausladenden Ballade «Der Taucher» nach Friedrich Schiller endete schließlich der offizielle Teil des Konzerts. Groß war die Begeisterung bei Publikum und Presse über einen Abend, der «nur in den höchsten Lobestönen zu beschreiben ist» (Die Krone). — (Sarah Schulmeister)
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