50 Years After – Terry Reid: River

09.09.2023Nachtmix: ExtraBayern 2Roderich Fabian —   –  Details

Terry Reid

Terry Reid ist ein verhinderter Superstar. 1968 lehnte der britische Ausnahme-Sänger und Gitarrist das Angebot ab, Sänger der neu zu gründenden Led Zeppelin zu werden und setzte stattdessen seine Solo-Karriere fort. 1973 erschien sein drittes Album «River», eine folkrockige Meditation in sieben Songs, die Terry Reid von der Kritik Lobeshymnen, aber leider kaum Plattenverkäufe einbrachte. Roderich Fabian erinnert sich an ein Album, das ihm damals viele Distinktionsgewinne verschaffte. Wiederholung vom 28. März 2023

 
 

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Marc Bohan, Designer, der jahrzehntelang den Dior-Look betreute, stirbt im Alter von 97 Jahren

09.09.2023NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Marc Bohan

Er war länger als sein Gründer die kreative Kraft von Christian Dior und bewahrte sich über die endlosen Zyklen der Mode hinweg einen Ruf für verspielte Eleganz. — Marc Bohan im Jahr 1969. Er übernahm 1960 die oberste Designposition bei Dior vom Außenseiter Yves Saint Laurent.Kredit… — Marc Bohan im Jahr 1969. Er übernahm 1960 die oberste Designposition bei Dior vom Außenseiter Yves Saint Laurent.

 
 

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Richard Davis, talentierter Bassist, der Genregrenzen überschreitet, stirbt im Alter von 93 Jahren

09.09.2023NewsThe New York TimesAndrey Henkin —   –  Details

Richard Davis

Bekannt wurde er vor allem durch seine Jazzmusik. Aber auch in Van Morrisons «Astral Weeks» und mit Orchestern unter der Leitung von Igor Strawinsky und Leonard Bernstein war er zu hören. — Richard Davis , ein angesehener Bassist, der nicht nur mit einigen der größten Namen des Jazz, sondern auch mit bedeutenden Persönlichkeiten der Klassik-, Pop- und Rockwelt spielte, starb am Mittwoch in Madison, Wisconsin. Er war 93 Jahre alt. — Seinen Tod gab Persia Davis, seine Tochter, bekannt, die sagte, er sei die letzten zwei Jahre in Hospizpflege gewesen. Herr Davis hatte Musik an der University of Wisconsin-Madison unterrichtet. — Herr Davis, der 2014 zum National Endowment for the Arts Jazz Master ernannt wurde , wirkte auf mehr als 600 Alben mit. Als erstklassiger Spieler einiger der bedeutendsten Persönlichkeiten der Jazzgeschichte hatte er eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Reed-Spieler Eric Dolphy (dessen Komposition « Iron Man» nach ihm benannt wurde) und dem Pianisten Andrew Hill . Er war Mitglied des Thad Jones-Mel Lewis Orchestra, das vom Debüt des Ensembles im Jahr 1966 bis 1972 jeden Montagabend im Village Vanguard in New York auftrat. — Seine fortgeschrittene Technik, insbesondere mit dem Bogen, führte zur Zusammenarbeit mit klassischen Orchestern unter Igor Strawinsky und Leonard Bernstein. Seine Anpassungsfähigkeit führte zu Sessions mit Van Morrison, Bruce Springsteen, Paul Simon und Bonnie Raitt. — — Der Bassist Richard Davis kam 1989 an die University of Wisconsin-Madison, wo er von 1977 bis 2016 Professor für Musik und Musikgeschichte war.

 
 

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Austrian Jazz Summit, Curtis Fowlkes, Golnar Shahyar

09.09.2023Jazznacht: MagazinÖ1Katharina Osztovics —   –  Details

Curtis Fowlkes

Heute mit Konzertempfehlungen aus Wien, einem Blick in Richtung Austrian Jazz Summit sowie einem Nachruf auf Curtis Fowlkes. Außerdem haben Sie die Chance auf das neue Album der Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin Golnar Shahyar, die auch im Jazznacht-Interview zu Gast ist – einfach die Quizfrage beantworten und gewinnen.

 
 

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Last Night of the Proms

09.09.2023KonzertÖ1Peter Kislinger —   –  Details

BBC-Proms

Konzert? Auch. Party? Auch. — «Das größte Klassikfestival der Welt» verlange ein großes Finale, meint die BBC. The Last Night of the Proms ist eher kein Konzert, sondern eine Party, zumindest nach der Pause. Fanfaren, Tänze, Hymnen und Arien, als bekannt Geltendes und Brandneues und Werke, die einige der Themen der 129. Saison, die vor zwei Monaten begonnen hat, Revue passieren lassen. Das BBC Symphony Orchestra, die zwei BBC-Chöre und die Dirigentin, Marian Alsop, haben für dieses 71. Konzert der Saison (in Summe waren es 84 Konzerte, zählt man die Proms außerhalb Londons mit) 18 Werke einstudiert. Die norwegische Sopranistin Lise Davidsen («die preisgekrönte Sopranistin», so die BBC) hätte schon 2022 beziehungsreich mit «Dich, teure Halle, grüß ich (wieder)» aus Richard Wagners «Tannhäuser» debütieren sollen. Das Schlusskonzert der BBC Proms wurde aber 48 Stunden vor Beginn abgesagt. Grund war das Ableben von Queen Elizabeth II. Lise Davidsen setzt mit Arien von Verdi, Mascagni und Imre Kálmán fort. Gemeinsam mit Sheku Kanneh-Mason (dem «Star-Cellisten», so die BBC) wird sie die «Cantilena» aus den Bachianas Brasileiras von Heitor Villa-Lobos zelebrieren.

 

Marin Alsop, seit 2019 Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters und seit 2007/08 des Baltimore Symphony Orchestra, war am 7. September 2013 die erste Frau, die dieses traditionsreiche- und belastete Konzert leitete. 2015 stand sie wieder am Pult des BBC Symphony Orchestra, das die Mehrzahl der Proms bestreitet.

Konzert? Auch. Party? Auch. — «Das größte Klassikfestival der Welt» verlange ein großes Finale, meint die BBC. The Last Night of the Proms ist eher kein Konzert, sondern eine Party, zumindest nach der Pause. Fanfaren, Tänze, Hymnen und Arien, als bekannt Geltendes und Brandneues und Werke, die einige der Themen der 129. Saison, die vor zwei Monaten begonnen hat, Revue passieren lassen. Das BBC Symphony Orchestra, die zwei BBC-Chöre und die Dirigentin, Marian Alsop, haben für dieses 71. Konzert der Saison (in Summe waren es 84 Konzerte, zählt man die Proms außerhalb Londons mit) 18 Werke einstudiert. Die norwegische Sopranistin Lise Davidsen («die preisgekrönte Sopranistin», so die BBC) hätte schon 2022 beziehungsreich mit «Dich, teure Halle, grüß ich (wieder)» aus Richard Wagners «Tannhäuser» debütieren sollen. Das Schlusskonzert der BBC Proms wurde aber 48 Stunden vor Beginn abgesagt. Grund war das Ableben von Queen Elizabeth II. Lise Davidsen setzt mit Arien von Verdi, Mascagni und Imre Kálmán fort. Gemeinsam mit Sheku Kanneh-Mason (dem «Star-Cellisten», so die BBC) wird sie die «Cantilena» aus den Bachianas Brasileiras von Heitor Villa-Lobos zelebrieren.

 

Marin Alsop, seit 2019 Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters und seit 2007/08 des Baltimore Symphony Orchestra, war am 7. September 2013 die erste Frau, die dieses traditionsreiche- und belastete Konzert leitete. 2015 stand sie wieder am Pult des BBC Symphony Orchestra, das die Mehrzahl der Proms bestreitet.

 

 
 

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Eine zeitlose Parabel über die Besessenheit Das Wechselbälgchen

09.09.2023le week-endÖ1N.N. —   –  Details

Christine Lavant

»Das Wechselbälgchen». Christine Lavant erzählt, was Kindern jahrhundertelang von Erwachsenen drohte. Die Kindheit – ein Alptraum. — Mit großer Eindringlichkeit, direkt, rau und zeitlos beschreibt Christine Lavant (1915 -1973) die Ausgrenzung einer Schwachen aus der Dorfgemeinschaft. Stoff und Motive schöpft Lavant aus der Volksüberlieferung, der (Kärntner) Zeit- und Sozialgeschichte und aus ihrer Biografie. Die Sage vom Wechselbalg, dem von dämonischen Mächten untergeschobenen, missgestalteten und unersättlichen Kind, das dem Haus, in dem es lebt, Unglück bringt, ist an die 1.000 Jahre alt und in unzähligen Variationen in ganz Europa verbreitet. Lavants zwischen 1945 und 1949 geschriebene Erzählung wurde erst 1998 veröffentlicht. — Peter Rosmaniths Inszenierung mit Sophie Rois als Erzählerin zeigt die Universalität des Themas. Irrationalität und Abwehr des «Fremden», des von der Norm Abweichenden gefährden die Basis zivilisierten Zusammenlebens – damals wie heute. «Das Wechselbälgchen ist eine zeitlose Parabel über die Besessenheit. Das schließt besonders mit ein, was nur wenige Jahre vor der Entstehung der Erzählung von den Nationalsozialisten, den deutschen und österreichischen, ins Werk gesetzt wurde: Die Vernichtung ,unwerten› Lebens» (zit. Klaus Amann). Das Wechselbälgchen: «Weltliteratur aus dem Lavanttal» (Klaus Nüchtern, Falter). — Mit Sophie Rois, Musik: Franz Hautzinger, Matthias Loibner, Peter Rosmanith, Textbearbeitung: Julia Hahn und Peter Rosmanith, Ton: Philipp Adelmann, Robin Gillard, Regie: Peter Rosmanith (ORF 2015)

 
 

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Back to school! Lernen üben, Römisch I

09.09.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Carla Bley

Mit Carla Bley, Johann Joachim Quantz, Johann Mattheson, Tom Lehrer, George Russell, Carl Philip Emanuel Bach und anderen. — Dieser Tage naht das Ende des Sommers und jene vielfältigen Institutionen, in denen man solch Kluges wie auch manch Unnützes lernt, öffnen wieder ihre Pforten. Vom Kindergarten über die Musikschulen bis zur Universität geht das pädagogische Treiben wieder los. — Auch in le week-end heißt es deshalb: «Back to School». Es wird wieder gelehrt und gelernt, gelauscht und geübt, Tonleitern am Klavier zum Beispiel:

Im Juli 1982 im burgenländischen Wiesen, damals eindeutig das bestbesetzte Jazzfestival Österreichs, und Carla Bley tritt mit ihrer Band auf, um das übrigens erst zwei Jahre später veröffentlichte Stück «The Piano Lesson», eine Tonleitern-Etüde, dem enthusiasmierten, österreichischen Publikum vorzustellen. Eine Jazzrarität aus unserem ORF Archiv: Carla Bley und Arturo O›Farrill spielten 1982 die Tasteninstrumente, Michael Mantler, Trompete, Steve Swallow, Bass, und Gary Valente mit seinem rauen Posaunensound sind unter den Bigband-Stars. — Geübt werden Tonleitern am Klavier, geübt und gelernt wird aber auch die Flöte. Eines der berühmtesten Lehrbücher über die Kunst des Flötespielens stammt vom deutschen Barockkomponisten Johann Joachim Quantz. Er veröffentlicht das Lehrbuch 1752, steht im Dienst von König Friedrich in Berlin, den er vor und nach dessen Krönung auf diesem Instrument auch unterrichtet.

 

»Johann Joachim Quantz, Königlich Preußischer Kammermusicus: Versuch einer Anweisung, die Flöte traversiere zu spielen: mit verschiedenen, zur Beförderung des guten Geschmackes in der praktischen Musik dienlichen Anmerkungen begleitet, und mit Exempeln erläutert.»

Auch Johann Mattheson schreibt in diesen Jahrzehnten, also in der Mitte des 18. Jahrhunderts, musikalische Lehrwerke, mehrere sogar. Es ist die Generation, in der sich das professionelle Musizieren langsam aus den Kirchen und den Schlössern hinaustraut und als semi-professionelles Musizieren auch in den bürgerlichen Haushalten Einzug hält. Und deswegen besteht plötzlich Nachfrage nach allgemein verständlichen Lehrwerken. Das bekannteste Buch von Johann Mattheson hat ohnedies auch echte Profis im Auge, «Der vollkommene Capellmeister» erscheint 1739. Schon zwei Jahrzehnte davor erscheint «Der brauchbare Virtuoso» und damit sind nun wirklich die Musiker in gepflegten Ratsstuben und städtischen Cafés gemeint. 1720 lässt Mattheson dem Theoriewerk «Der brauchbare Virtuoso» noch eine gleichnamige Sammlung von Sonaten folgen.

 
 

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50 Jahre Putsch in Chile – Auferstanden aus Ruinen

09.09.2023Aus den ArchivenDeutschlandfunk KulturN.N. —   –  Details

Augusto Pinochet

40 Jahre nach dem Putsch – Isabel Allende — Deutschlandradio Kultur 2013

Chiles Wutprobe – Revolution im Tränengas — Von Anne Herrberg — Deutschlandfunk Kultur 2019

Neue Verfassung in Chile – Kampf mit Pinochets Schatten — Von Anne Herrberg — Deutschlandfunk Kultur 2022

In Chile initiierte General Augusto Pinochet mit Unterstützung der US-Regierung am 11. September 1973 einen Militärputsch gegen die sozialistische Regierung Salvador Allendes, der bei dem Staatsstreich ums Leben kam. Es begann eine 16 Jahre dauernde blutige Diktatur. — Die linksgerichtete Minderheitsregierung war mit ihrem planwirtschaftlichen Programm gescheitert. 1972 begann ein landesweiter Streik von Angestellten, Arbeitern und Studenten gegen weitere drohende Verstaatlichungen. Angesichts von Straßenschlachten rief Allende den Notstand aus. Als sich durch den Wirtschaftsboykott der USA die Lage verschärfte, versuchte Allende durch eine Machtbeteiligung das Militär für sich zu gewinnnen. Doch der kurz zuvor zum Oberbefehlshaber ernannte Pinochet organisierte einen Staatsstreich. Die Junta ging brutal gegen die Opposition vor. Zehntausende landeten im Gefängnis, viele wurden gefoltert, mindestens 3.000 Menschen wurden ermordet. — Der Putschist: Augusto Pinochet im Sepember 1973 bei seiner ersten Pressekonferenz nachdem er Salvador Allende gestürzt hat.

 
 

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Einsame Männer – Lionel Quantin

09.09.2023FeatureDeutschlandfunk KulturLionel Quantin —   –  Details

Einsamer Mann?

Die Dinge des Lebens — Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus — Woche 11: Alter — Ton und Regie: der Autor — Im O-Ton zu hören: Michael Ziltz, Christian Find, Uwe Helmholz, Thomas Luthardt, Helmut Rohmann, Horst Sommerfeld, Micha Dubau — Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 — Länge: 54›15

Einsamkeit kann Menschen ein Leben lang begleiten, in den Vordergrund und in den Hintergrund treten; man kann mit ihr leben, man kann sie auch überwinden. Sieben Männer gehen in sich und gewähren Einblicke: ein akustisches Stillleben. — Einsamkeit: mitten in einem Raum beim Radiohören; in einem Auto, das auf einer Autobahnraststätte hält; beim flüchtigen Auftauchen eines Gesichts; tief in gefrorenen Löchern; entlang der grünen Alleen eines Waldes, wo in der Ferne ab und zu Silhouetten vorbeiziehen; während langer Fußmärsche, bei denen man zwangsläufig mit sich selbst spricht und laut Dinge wiederkäut, ohne dass irgendwer dabei zuhört; in allen Cafés, wo Blicke einander ausweichen; von jenen Armen umschlungen, die nur noch nach der Leere greifen; in der unergründlichen Schwärze des Weltalls; auf der Decke einer dunklen Wohnung, wenn das gelbe Licht eines Autoscheinwerfers vorbeihuscht; im hilflosen Blick eines Kindes am Rand eines Pausenhofs …

Lionel Quantin arbeitet als Regieassistent bei Radio France. Zuletzt für DKultur: «Der Königsforst» (2012) und «Leiser Regen auf der Autobahn» (2015). — Auf dem Weg: zur Arbeit. Zur U-Bahn. Allein unter Menschen.

 
 

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Vor 75 Jahren: Ernst Reuters Berliner Rede ‹Schaut auf diese Stadt!›

09.09.2023Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkTom Noga und Steffen Irlinger —   –  Details

Ernst Reuter

«Schaut auf diese Stadt!» / Ernst Reuters Berliner Rede — Im Sommer 1948 sind die Westsektoren Berlins abgeriegelt, die Stadt wird aus der Luft versorgt. Noch weiß niemand, wie das im Winter gehen soll. Bei einer Großkundgebung am 9. September hält der Oberbürgermeister Ernst Reuter eine historische Rede. — «Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt»: Berlins Oberbürgermeister Ernst Reuter bei seiner Rede am 9. September 1948 vor dem Reichstagsgebäude gegenüber 350.00 Menschen.

 
 

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Genie am Ball — Eine Lange Nacht über Aufstieg und Fall des Diego Armando Maradona

09.09.2023Lange NachtDeutschlandfunkTom Noga und Steffen Irlinger —   –  Details

Diego Armando Maradona

Diego Armando Maradona war der vielleicht größte Fußballer aller Zeiten. Ziemlich sicher jedoch der tragischste. Sein Leben war geprägt von unfassbarem Talent, unvergesslichen Toren und großen Erfolgen auf dem Platz, aber auch von geschäftlichen Pleiten, Drogenexzessen und schlimmen Abstürzen. Er stammt aus Villa Fiorito, einem armen Vorort von Buenos Aires, wo er unter anderem mit Orangen und Stoffballen das Fußballspielen erlernte. 1982 wechselte er nach langen Verhandlungen für die damalige Rekordsumme von 7,3 Millionen Dollar zum großen FC Barcelona, wo er sich jedoch unter anderem wegen einer schweren Verletzung, die ihm ein gegnerischer Spieler mutwillig zugefügt hatte, nicht zurechtfand. Außerdem empfand die Vereinsführung des noblen Vereins den Menschen und Fußballer Maradona als nicht «standesgemäß». Er lebte mit einer Gruppe von Freunden und Verwandten aus Argentinien in einem feinen Stadtteil Barcelonas und galt schon in jungen Jahren als Partykönig, der nichts ausließ. Trotzdem avancierte er zum unbestritten besten Spieler seiner Generation. Maradona war unter anderem Weltmeister mit Argentinien sowie italienischer Meister und UEFA-Cup-Sieger mit dem SSC Neapel, wohin er von Barcelona aus floh und wo er bis heute wie ein Heiliger verehrt wird. Nach seiner Spielerkarriere pendelte er – seiner eigentlichen Berufung beraubt – bis zu seinem frühen Tod 2020 verloren zwischen langen Klinikaufenthalten, kurzfristigen Jobs als Trainer und bizarren TV-Auftritten. Als er am 25. November 2020 – unter bis heute nicht ganz geklärten Umständen – verstarb, herrschte in den Straßen seiner Heimatstadt Buenos Aires der Ausnahmezustand. Für viele Argentinier war Maradona mehr als ein Fußballer. — Diego Armando Maradona beim Turnier Copa de Oro 1981 in Montevideo. Sein Leben spielte sich zwischen Triumph und Absturz ab.

 
 

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Unsichtbare Tinte und Gesänge der Hoffnung – Eduardo Cáceres‘ Kompositionen gegen die chilenische Militärdiktatur

09.09.2023Atelier neuer MusikDeutschlandfunkTina Vogel —   –  Details

Eduardo Cáceres

Vor 50 Jahren, am 11. September 1973, bombardierten die chilenischen Streitkräfte ihren eigenen Regierungspalast. Präsident Salvador Allende nahm sich das Leben, Augusto Pinochet nahm sich die Macht. Bis in die 1990er-Jahre sollte seine Militärjunta Chile regieren und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Der Komponist Eduardo Cáceres, Jahrgang 1955, erlebte diese Zeit von seinen Studienjahren an. Er gehört zum Gründungskreis einer lateinamerikanischen Avantgarde, die ihre politische Ästhetik im Angesicht der jüngsten Militärdiktaturen formte. Seine Stücke verbinden konkrete gesellschaftliche Anliegen mit übergeordneten historischen Fragestellungen von Identität und Unabhängigkeit. Autorin Tina Vogel untersucht in ihrer Sendung das Ensemblestück «Las siete preguntas» sowie die Oper «Suyai – La esperanza también es un canto», die die politisch-sozialen Verwerfungen der Vergangenheitsbewältigung in Chile thematisiert.

 
 

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