Ramsan Kadyrow soll im Koma liegen, nun zeigen ihn zwei Videos

15.09.2023NewsSpiegel OnlineN.N. —   –  Details

Ramsan Kadyrow

Noch vor wenigen Tagen berichteten ukrainische Medien, der tschetschenische Machthaber sei schwer krank. Telegram-Videos zeigen ihn auf einem Spazierweg: aufgedunsen, aber er spricht. — Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat Gerüchte über seinen schlechten Gesundheitszustand als «Lügen« zurückgewiesen. Als Reaktion auf ukrainische Medienberichte, wonach er im Koma liegen soll, wurden im Telegram-Kanal des engen Verbündeten von Kreml-Chef Wladimir Putin am Sonntag Videoaufnahmen veröffentlicht, auf denen er lächelnd in die Kamera schaut. — Dazu erklärt Kadyrow, er rate allen, «die im Internet nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können, frische Luft zu schnappen und ihre Gedanken zu ordnen«. Das Video zeigt den 46-Jährigen auf einem Spazierweg. Er trägt Kapuze, sein Gesicht ist erkennbar aufgedunsen. «Der Regen ist wunderbar belebend«, fügte Kadyrow in der Begleitbotschaft hinzu.— Tschetschenischer Machthaber Ramsan Kadyrow im Mai 2023: «Der Regen ist wunderbar belebend«

 
 

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Charles Gayle, Saxophonist von Fire and Brimstone, stirbt im Alter von 84 Jahren

15.09.2023NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Charles Gayle

Als intensiver und kompromissloser Musiker schuf er Musik, bei der es laut einem Kritiker mehr um «Bewegung und Geist» ging als um Tonzentren, Rhythmen und Melodien. — Charles Gayle , ein kompromissloser Saxophonist, der jahrelang auf den Straßen von New York lebte und dort auftrat, bevor er mit fast 50 Jahren eine Karriere als Musiker begann, starb am 5. September in Brooklyn. Er war 84. — Sein Sohn Ekwambu, der ihn während seiner Behandlung mit der Alzheimer-Krankheit betreut hatte, gab den Tod bekannt, nannte jedoch keine Ursache. — Herr Gayle sagte, er habe sich dafür entschieden, obdachlos zu sein, weil es ihm die Möglichkeit gab, Musik zu erkunden, ohne sich Sorgen über veränderte Geschmäcker oder Lebenshaltungskosten machen zu müssen. Er war Teil einer ekstatischen Linie von Jazz-Avantgardisten wie John Coltrane und Albert Ayler aus der Spätzeit, Vertreter eines Stils, der oft als «Feuermusik» bezeichnet wird. — Mr. Gayles Spiel wurde schließlich auf fast 40 Alben unter seinem Namen bei einer Vielzahl von Labels dokumentiert; außerdem nahm er mit dem Pianisten Cecil Taylor, dem Bassisten William Parker und dem Punksänger Henry Rollins auf. — Charles Gayle bei einem Auftritt in Manhattan im Jahr 2011. Er war Teil einer ekstatischen Linie von Jazz-Avantgardisten, deren Stil oft als «Feuermusik» bezeichnet wurde.

 
 

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Tadaaki Kuwayama, 91, stirbt; Maler, der sich seinen eigenen freien Weg bahnte

15.09.2023NewsThe New York TimesWill Heinrich —   –  Details

Tadaaki Kuwayama

Als er 1958 aus Japan nach New York kam, wollte er «Werke ohne jede Spur von Berührung» in kühlen, aber lebendigen Monochromen schaffen. — Tadaaki Kuwayama, ein gefeierter Maler, der mit kühlen, aber farbenfrohen Monochromen einen unverwechselbar minimalistischen Weg beschritt, starb am 18. August in Manhattan. Er war 91. — Seine Frau, die Künstlerin Rakuko Naito, sagte, die Ursache sei eine Gehirnblutung nach einem Sturz gewesen. — Als er 1958 in New York City ankam, wollte Herr Kuwayama sich unbedingt von Nihonga distanzieren , dem traditionellen japanischen Malstil, in dem er ausgebildet worden war. Doch der gestische Individualismus des Abstrakten Expressionismus, der sich damals am Ende seiner Vorherrschaft befand, hatte für ihn keinen Reiz mehr. — Stattdessen stellte er fest, dass er mehr mit Freunden und Bekannten wie Donald Judd und Frank Stella gemeinsam hatte, deren Werke später als minimalistisch bezeichnet wurden, obwohl er auch mit dieser Bezeichnung nichts anfangen konnte. Wie er es 2012 in einem Interview ausdrückte , wollte er «Werke ohne jede Spur von Berührung schaffen, die von jedem gemacht und endlos reproduziert werden können».

Tadaaki Kuwayama im New York der 1960er Jahre. Drei Jahre nach seiner Ankunft aus Japan hatte er seine erste Einzelausstellung in einer Galerie.

 
 

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Runde im Eckigen / Nachruf auf Fernando Botero

15.09.2023NewsSüddeutsche ZeitungJörg Häntzschel —   –  Details

Fernando Botero

Spät wurde er noch politisch: Der weltberühmte kolumbianische Künstler Fernando Botero ist im Alter von 91 Jahren gestorben. — Fast jeder hat die kugeligen Figuren von ihm schon gesehen, in vielen Orten rund um die Welt gehören sie zum Stadtbild: In Singapur ist es ein dicker Vogel, in Jerusalem ein dicker Mann auf einem dicken Pferd, in Bamberg und Vaduz sind es dicke liegende Frauen. Die riesigen Skulpturen mit dem großen Wiedererkennungswert, angesiedelt auf halbem Weg zwischen witzig und erhaben, machten den kolumbianischen Maler und Bildhauer Fernando Botero in den vergangenen Jahrzehnten zu einer der bekanntesten Marken der zeitgenössischen Kunst und zu einem der berühmtesten Künstler Lateinamerikas. — Fernando Botero 2017 vor einem seiner Gemälde.

 
 

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Filed under: Allgemein

Poetischer Störfaktor – Die Zukunft der Lyrikkritik

15.09.2023LiteraturDeutschlandfunk KulturNadja Küchenmeister —   –  Details

Michael Braun

Die Lyrikszene ist durchaus lebendig, obwohl Gedichte oft als «schwierig» gelten. Umso wichtiger, dass die Lyrikkritik Raum hat. Doch für Rezensionen ist zumindest in den klassischen Feuilletons wenig Platz. Steckt die Lyrikkritik in einer Krise?

Lyrik hatte es noch nie leicht, gelten Gedichte doch gemeinhin als «schwierig». Wie steht es dann um die Lyrikkritik?

Als der Lyrikkritiker Michael Braun am 23. Dezember 2022 unerwartet starb, löste das in der literarischen Welt große Bestürzung aus. Die Lyrikszene verlor mit ihm nicht nur einen bedeutenden Kenner der Szene, sondern auch einen ihrer wichtigsten Kritiker. Da Gedichte oft als «schwierig» gelten, ist es umso wichtiger, dass das Gespräch über Lyrik nicht aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet. Die Plätze für Besprechungen im Feuilleton sind allerdings rar und werden immer knapper. Lyrikkritik könnte sich zunehmend unter Lyrikerinnen und Lyrikern und fern der literarischen Öffentlichkeit abspielen. Steckt die Lyrikkritik in einer Krise?

 
 

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Pour en finir avec le jugement de Dieu – Antonin Artaud

15.09.2023KlangkunstDeutschlandfunk KulturAntonin Artaud —   –  Details

Antonin Artaud

Die Dinge des Lebens — Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus — Woche 11: Alter — Hörspiel: Das letzte Werk von Antonin Artaud — Regie der Synchronfassung: Götz Naleppa — Regie der Originalfassung: Antonin Artaud — Mit: Antonin Artaud, Maria Casarès, Roger Blin, Paul Thévenin und Christian Brückner — Produktion: Radiodiffusion française 1947 / Deutschlandfunk 1997 —

Im November 1947 bot der französische Rundfunk dem literarischen Exzentriker Antonin Artaud an, für die Sendung «La voix des poètes» einen radiophonen Vortrag zu erarbeiten. Das Ergebnis war so radikal, dass es jahrzehntelang nicht gesendet werden durfte. — Kurz vor seinem Tod produzierte der französische Dramatiker Antonin Artaud sein einziges Hörspiel: «Pour en finir avec le jugement de Dieu» («Schluss mit dem Gottesgericht») ist eine radikale Abrechnung mit der Gesellschaft, der Kirche und der Psychiatrie, die Artaud neun Jahre lang eingesperrt hatte. Mit Schreien, Geräuschen, Obszönitäten und beißender Ironie entfaltet Artaud sein «Theater der Grausamkeit» im Radio. Das Hörspiel wurde jedoch einen Tag vor dem Sendetermin «wegen Ungebührlichkeit» aus dem Programm genommen.

 

Wir bringen eine zweisprachige Fassung in Stereo: links das französische Original, rechts die deutsche Übersetzung. — Antonin Artaud (1896-1948) war Lyriker, Dramatiker, Theatermacher. Das von ihm entwickelte Konzept «Theater der Grausamkeit» war wegweisend für nicht-darstellende Aufführungsformate wie die Performance. Ihm ging es um existentielle Grenzerfahrungen, sowohl für die Menschen auf der Bühne als auch für all jene auf den Stühlen um sie herum.

 
 

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Vor 150 Jahren: Der Sozialdemokrat Otto Wels geboren

15.09.2023Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkMichael Kuhlmann —   –  Details

Otto Wels

Otto Wels bot Hitler im Reichstag die Stirn — Im März 1933 stellte Adolf Hitler mit dem Ermächtigungsgesetz im Reichstag die Weichen zur Diktatur. Nur eine Partei leistete noch Widerstand: die SPD. Deren Chef Otto Wels hielt dabei eine epochale Rede. — Der SPD-Politiker Otto Wels (undatierte Aufnahme) gab am 23. März 1933 die Erklärung der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei gegen das Ermächtigungsgesetz Hitlers ab.

 
 

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Mutters Schatten / Kehraus im Elternhaus – Lorenz Rollhäuser

15.09.2023Das FeatureDeutschlandfunkLorenz Rollhäuser —   –  Details

Rundfunk-Apparat

Die Dinge des Lebens — Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus — Woche 11: Alter — Das Haus still, nur der Klang der Schritte: Der Vater vor vier Jahren gestorben und nun auch die Mutter im Pflegeheim. Zum ersten Mal allein hier, in diesem vollgestellten Einfamilienhaus: 200 Quadratmeter, dazu Keller und Dachboden, seit Jahrzehnten nicht mehr richtig aufgeräumt. Häkeldeckchen, Schnapsgläser aus Stettin, vergilbte, blasse Fotos. Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, eine Jugend Ende der 1960er-, Anfang der 1970er-Jahre in der deutschen Provinz. Zusammen mit seinem Bruder leert der Autor das Haus.

 
 

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Der australische Sänger und Multiinstrumentalist Xavier Rudd

15.09.2023On StageDeutschlandfunkBabette Michel —   –  Details

Xavier Rudd

Aufnahme vom 9.7.2023 beim Rudolstadt Festival — «Seit meiner Kindheit singe ich über das, was ich liebe, über die Erde, das Land, den Ozean». Xavier Rudd, geboren 1978 in Torquay/Australien, spielt bei seinen Soloauftritten Schlagzeug, Perkussion und eine Vielzahl handgemachter Instrumente wie Digeridoos, Gitarren, Banjos und Mundharmonikas. Rudds Songs sind beeinflusst vom Musikgeschmack seines Vaters, der für Jimi Hendrix, Neil Young, The Doors und Leo Kottke schwärmte. Und von der Musik der australischen Aborigines, die in seine Musik einfließt. Sein Motto: «Alle sollten diese schöne Kultur kennenlernen, ihr Geist geht durch alle Menschen Australiens.» So weht neben ihm auf der Bühne die schwarz-rot-gelbe Flagge der Aborigines, und in einigen Songs tritt der Aborigines-Künstler Fred Leone als Sänger, Rapper und Tänzer in Erscheinung.

 
 

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So klingt London! (5/5)

15.09.2023MusikstundeSWR2Wolfgang Sandberger —   –  Details

James Bond

London – die Film- und Popmetropole — «Bing – bang – bong – dong» – wer je in London war und die Glocken des Big Ben nicht gehört hat, hat etwas verpasst. Keine andere Stadt der Welt hat ein so eindeutiges musikalisches Signet. Und in London spielt immer schon die Musik. Von William Byrd über Henry Purcell und den Wahlengländer Händel bis hin zu Edward Elgar oder Eric Coates: London ist keineswegs die Hauptstadt eines «Landes ohne Musik». Und die Metropole an der Themse ist zugleich ein Hotspot der Popkultur. Die Musikstunde ist in dieser Woche ein Streifzug durch die «Streets of London.

 
 

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