Wolfram Höfer, Gärtner und Landschaftsarchitekt / über Landschaft

21.09.2023Im GesprächÖ1Renata Schmidtkunz —   –  Details

Wolfram Höfer

Wolfram Höfer wurde 1962 im Ruhrgebiet geboren. Sein erster Beruf war der des Gärtners. Seither hat sich in seinem Leben viel getan. Heute ist Höfer Professor für Landschaftsarchitektur an der School of Environmental and Biological Sciences, Rutgers, The State University of New Jersey und Director des Center for Urban Environmental Sustainability. Seit dem Studium an der TU Berlin und der University of Oregon sowie der Promotion an der TU München liegt sein Schwerpunkt in Forschung und Lehre in der kulturellen Interpretation postindustrieller Landschaften als mögliche Elemente des öffentlichen Raumes. Aktuell wendet sich seine Forschung der Rolle von Landschaft in suburbanen Verflechtungsräumen zu. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Vergleich planerischer und gestalterischer Ansätze in Nordamerika und Europa. — Höfer interessiert, ob gegenwärtige Veränderungen in der Gesellschaft einen Einfluss auf die Vorstellung von Natur haben, und wenn ja, inwiefern sich daraus Konsequenzen für den gestalterischen Umgang mit Natur in der Landschaftsarchitektur ergeben. Wie sich die Klimakrise auf solche Prozesse und die Landschaftsgestaltung auswirkt, davon berichtet er im Gespräch mit Renata Schmidtkunz.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

Musikszene Budapest (4) Jazz zwischen Folk und Avantgarde

21.09.2023RadiokollegÖ1Eszter Hollosi, Thomas Mießgang —   –  Details

György Szabados

Der Budapest Jazz Club ist zwar groß und durchaus repräsentativ, doch, so erzählen es Musiker hinter vorgehaltener Hand, er zahle so schlechte Gagen, dass es sich gar nicht lohne, dort aufzutreten – verhungern könne man auch anderswo. Millionär wird man als ungarischer Jazzer wohl nicht, trotzdem ist die Szene lebendig und vital – und das schon seit Jahrzehnten. Verstorbene Innovatoren wie der Pianist (und Arzt) György Szabados, der, ähnlich wie Béla Bártok und György Ligeti, ungarische Volksmusik als Teil seiner musikalischen Grammatik begriff, bereiteten den Weg für heutige Improvisationsmusik wie den Saxophonisten Lajos Dés und dessen Sohn, den Multi-Perkussionisten András, der seit einiger Zeit in Wien/Bécs lebt. Doch es gibt auch ganz junge Leute, die wiederum ganz andere Klang-Ziele ansteuern: Der 27-jährige Klavierspieler Zsigmont Gerlozy zeigt sich fasziniert von den Multitrack-Studio-Konstruktionen des britischen Klangzauberers Jacob Collier und versucht in seiner Musik ähnliche Wege zu beschreiten – allerdings mit stark ungarischem Einschlag.

 

 
 

Audioplayer

SK-xxreko-23hehit

Vielfältige Opernnovitäten des Jahres 1773 – Pionierhaft, kosmopolitisch, unterhaltsam

21.09.2023Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

Opernnovitäten 1773

Weimar (knapp vor Goethe) erlebte Epochales: die von Herzogin Anna Amalia angestoßene Neugeburt einer deutschen Oper. Deutsch und ernst und fünfaktig präsentierte sich «Alceste», mit Text von Christoph Martin Wieland und Musik von Anton Schweitzer, die Anknüpfungspunkt für so manchen späteren «Klassiker» wurde. Während Johann Gottlieb Naumann (1773: «Armida», «L›isola disabitata», «Solimano») zwischen Italien und Dresden pendelte, versuchte der junge Antonio Salieri (am alten Burgtheater: «La locandiera» nach Goldoni) ganz und gar in Wien sein Glück. — Der aus Lüttich stammende André Ernest Modeste Grétry wiederum war nach Wanderjahren in Italien in Paris sesshaft und populär geworden, bespielte dort mit Erfolg höfische und bürgerliche Theater. Vor 250 Jahren von ihm herausgekommen: «Céphale et Procris», musikalisch eine pastorale Kitzelei, und «Le magnifique», Menschlich-Allzumenschliches thematisierend, munter und elegisch zugleich. Während das Jahr 1773 für Wolfgang Amadeus Mozart eines ohne Bühnenwerke ist, steht Joseph Haydn auf Schloss Esterháza «im Geschirr». «L›infedeltà delusa» ist die sommerliche Novität der Saison, die zu hören sogar Kaiserin Maria Theresia anreist.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

Neue Stimmen aus Barcelona – Alba Careta und Magalí Sare

21.09.2023SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Alba Careta

Barcelona hat in den letzten Jahren in regelmäßigen Abständen mit neuen Talenten aufhorchen lassen: Pianist Marco Mezquida, Trompeterin und Sängerin Andrea Motis, Posaunistin und Sängerin Rita Payés und andere verbreiten den Ruf der katalanischen Metropole als Jazzstadt. Nicht wenige Newcomer:innen – unter ihnen erfreulich viele junge Frauen – sind als Teenager dabei durch die Schule der berühmten Sant Andreu Jazz Band von Bassist Joan Chamorro gegangen. — Aktuell befinden sich weitere Musiker:innen aus Barcelona am Sprung zur internationalen Karriere, wie Veröffentlichungen beim kleinen Independent-Label Segell Microscopi zeigen: Sängerin/Trompeterin Alba Careta hat in Österreich bereits durch akklamierte Auftritte beim Jazzfestival Saalfelden 2022 und bei der Jazzbühne Lech 2023 auf sich aufmerksam gemacht. Mit ihrem Quintett-Album «Teia» bestätigt die 28-jährige, am Konservatorium von Amsterdam ausgebildete Musikerin ihre Qualitäten: durch eine glutvoll intonierte Trompete, eine schlanke Gesangsstimme und melodische Eigenkompositionen voll Saft und Kraft und Raffinesse. — Die ebenfalls in Barcelona geborene Sängerin Magalí Sare wiederum serviert im Rahmen ihres Duoalbums «re-tornar» mit Bassist Manuel Fortià argentinische Tangos, Boleros aus Mexico sowie Volkslieder aus der spanisch- und portugiesischsprachigen Welt in süffigen, kammerjazzigen Bearbeitungen.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

unerHÖRT! – 100 Jahre Ligeti / Tamara Stefanovich

21.09.2023KammerkonzertBR-KlassikN.N. —   –  Details

Tamara Stefanovich

Tamara Stefanovich, Klavier — Werke von György Ligeti, Ludwig van Beethoven, Claude Debussy, Sergej Rachmaninow, Alexander Skrjabin, Grazyna Bacewicz, Olivier Messiaen und Vasso Nicolaou — Aufnahme vom 1. Februar 2023 in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen

Anschließend: — Sergej Rachmaninow: Sinfonie Nr. 3 a-Moll (Orchestre de Paris: Paavo Järvi)

Ihr ist keine Partitur zu schwer: Tamara Stefanovich liebt Herausforderungen – und nicht zuletzt deshalb auch die Klaviermusik von György Ligeti. «Ich habe die Klavierkonzerte von Brahms und Rachmaninoff gespielt und dachte, ich bin ziemlich gut in Form! Aber dann lernte ich die Ligeti-Etüden kennen und hatte das Gefühl: Jetzt muss ich wieder zurück zur Schule», sagt die aus Belgrad stammende Pianistin. Kein Wunder: Mit seinen Stücken wollte der ungarische Avantgardist seine Interpreten bewusst über ihre Grenzen hinausführen. Mal kombiniert er verschiedene Geschwindigkeiten gleichzeitig, mal führt er das traditionelle Konzept der Virtuosität ad absurdum – und manchmal sind in diese raffinerten Stücke absoluter Musik tief existentielle Erfahrungen eines Komponisten eingeschrieben, der den Zweiten Weltkrieg, den Stalinismus und den Holocaust überlebt hat. «Man muss sich selber ein wenig brechen, um das zu spielen! Es geht nicht anders! Die Knochen müssen rausstechen!», sagt Tamara Stefanovich. In ihrem Recital anlässlich von Ligetis 100. Geburtstag in der Reihe «unerHÖRT» in Erlangen, veranstaltet von BR-KLASSIK und dem gVe, verzahnt sie Ligetis Etüden mit Beethoven, Debussy, Skrjabin und anderen. —

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

Vor 30 Jahren: Verfassungskrise in Russland

21.09.2023Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkFrederik Rother —   –  Details

Moskau: Weiße Haus

Todesstoß für die russische Demokratie? — Im Herbst 1993 lieferten sich das russische Parlament und der damalige Präsident Boris Jelzin einen Machtkampf, den Jelzin mit einem Dekret beendete. Es folgten Ausschreitungen und Gewalt. Die Folgen sind bis heute relevant.

 
 

Audioplayer

SK-xxreko-23hehit

Brillanter und neugieriger Virtuose – Der Pianist Michael Ponti (1937 – 2022)

21.09.2023Historische AufnahmenDeutschlandfunkKlaus Gehrke —   –  Details

Michael Ponti

Michael Ponti liebte pianistische Herausforderungen: So spielte er beispielsweise in einem Londoner Konzert Etüden von Liszt, Chopin und Schumann sowie die Sonate Nr. 4 von Skrjabin. Ponti studierte Klavier in Washington und in Frankfurt. 1964 gewann er den internationalen Busoni-Wettbewerb, mit dem seine internationale Karriere begann. Der US-amerikanische Pianist deutscher Herkunft war der erste, der das gesamte Klavierwerk von Tschaikowsky, Skrjabin und Rachmaninow für die Schallplatte einspielte. Gleichzeitig interessierten ihn damals vergessene Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Alkan und Thalberg. Nach einem Schlaganfall, der seine rechte Hand lähmte, erarbeitete Ponti sich das Klavierrepertoire für die linke Hand. Am 17. Oktober 2022 ist er verstorben.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxnoreko-23hehitt

Das Ein-Mann-Orchester / Der amerikanische Multi-Instrumentalist Ralph Towner

21.09.2023Jazz FactsDeutschlandfunkNiklas Wandt —   –  Details

Ralph Towner

Ralph Towners Vielseitigkeit spiegelt sich in seiner Biografie: In den USA erhielt er eine Trompetenausbildung, studierte Komposition und lernte autodidaktisch Klavier. Später klassisches Gitarrenstudium in Wien, seit über 30 Jahren lebt er in Rom. Die Jazzszene betrat er im New York der späten 1960er-Jahre. Er suchte den Kontakt zu Sidemen des von ihm verehrten Pianisten Bill Evans und schuf als Mitglied des Paul Winter Consort einen eingängigen Kammerjazz mit Folksensibilität und Einflüssen aus indischen und westafrikanischen Musikkulturen – ein Konzept, dem auch seine Band Oregon folgte, eine Ausnahmeerscheinung im vornehmlich elektrifizierten Jazz der 1970er-Jahre. Seit 40 Jahren ist Towners Schaffen in zahlreichen Aufnahmen für das Münchener Label ECM dokumentiert. Hier veröffentlichte er im März, mit 83 Jahren, das Soloalbum «At first light», auf dem einmal mehr die konzentrierte Kammerästhetik, der Lyrismus und die brillante kontrapunktische Technik seines Spiels beeindrucken. —

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxnoreko-23hehoi