Johannes Wally, ‹Was dazwischen kommt›

18.09.2024RadiogeschichtenÖ1N.N. —   –  Details

Johannes Wally

Vor dem Hintergrund der jüngeren österreichischen Geschichte (zwischen dem Tod Jörg Haiders 2008 und der Ibiza-Affäre 2019) zeigt der Autor mehrere Biografien, die alle ein Ereignis vereint: der Tod des Schülers Karl Jesenky auf der Maturareise 1983. Haimo Wildner, einer der Hauptcharaktere, glaubt, dass er seinen Schulkollegen und besten Freund umgebracht hat. Erst in späteren Jahren kann der Anästhesist mit der Schuldfrage und der Frage der Vergebung umgehen und sich davon lösen. – – Die Personen, die am Anfang des Romans eingeführt werden, sind miteinander verbunden: sie begegnen sich, sind in Beziehungen, Freundschaften und Feindschaften, sie treffen sich wieder und verlieren sich wieder. Ihre Geschichten beleuchten die Hintergründe des Todes von Karl Jesenky aus vielen Blickwinkeln. Im Zentrum, so der Autor, stehe die Schuldfrage bzw. die Frage, wie man sich sein Leben erzähle. – – Johannes Wally wurde 1978 in Wien geboren, er lehrt und forscht am Institut für Anglistik an der Karl Franzens-Universität in Graz. Wally ist Autor von zwei wissenschaftlichen Monographien sowie von literarischen Büchern. Er publiziert regelmäßig in Fach- und Literaturzeitschriften, seine Arbeit wurde ausgezeichnet, u.a. mit dem Literaturpreis der Stmk. Sparkasse für sein literarisches Debüt «Absprunghöhen» (Leykam 2014).

 
 

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Auf zur Rave-olution! Techno-/House-Musik mit politischem Anspruch (3) Der Hardpop-Club von Ciudad Juárez/Mexiko

18.09.2024RadiokollegÖ1Susanne Lettenbauer —   –  Details

Ciudad Rave

Die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juarez war einst der gefährlichste Ort der Welt, das Epizentrum der Drogenkriege. Panzer der mexikanischen Armee rollten durch die Stadt. Drogenkartelle lieferten sich Straßenkämpfe, um die Kontrolle über die Stadt an der Grenze zu den US-Bundesstaaten Texas und New Mexico und damit den Zugang zum lukrativen amerikanischen Drogenmarkt zu bekommen. Heute schleusen die Kartelle Menschen über die Grenze am Rio Grande. Flüchtlinge versuchen die Nachbarstadt El Paso durch Tunnel zu erreichen. Knapp drei Kilometer von der übermannshohen, stacheldrahtbewehrten Grenzmauer entfernt, mitten in einem Gewerbegebiet, hämmern am Wochenende Techno-Rhythmen weltbekannter DJ-Stars wie der Belgierin Charlotte de Witte, des Hamburgers Oliver Huntemann oder des Spaniers Paco Osunta. Der Hardpop-Club wurde nach dem Vorbild Berliner Clubs gegründet. Das Logo – ein Adler. Viele Besucher kommen für den Abend aus dem texanischen El Paso. Die Message: Die mexikanisch-texanische Grenzregion ist mehr als nur Drogenkartelle, Flüchtlingshochburg und Menschenschmuggel.

 
 

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20 Jahre ‹Bohème› / Studiogast: Annett Louisan

18.09.2024NDR Kultur EXTRANDR KulturYared Dibaba —   –  Details

Annett Louisan

Als damals 27 Jahre alte Kunststudentin und Studiomusikerin brachte Annett Louisan mit spielerischer Leichtigkeit Chanson, Jazz und Pop zusammen. 2004 kam ihr erfolgreiches Debütalbum «Bohème» heraus, das sich mehr als eine halbe Million Mal verkaufte. Seitdem ist die zierliche Wahlhamburgerin nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Inzwischen hat Annett Louisan zehn Studioalben veröffentlicht und zahlreiche Tourneen veranstaltet. In diesem Jahr feiert sie deutschlandweit 20 Jahre «Bohème». Wir feiern mit! Bei NDR Kultur EXTRA gibt die Sängerin ein intimes Studiokonzert, nur begleitet von einem Pianisten und einer Geigerin. Durch die Sendung führt unser Moderator Yared Dibaba. Die ganze Show als Video gibt es vorab auf ndr.de/extra.

 
 

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Am Tisch mit Stefan Hördler, Historiker

18.09.2024Doppelkopfhr2 kulturSusanne Pütz —   –  Details

Stefan Hördler

«Der Nationalsozialismus ist eine transnationale Geschichte — Geschichte war nicht gestern, auch wenn das Geschehene Jahrzehnte zurückliegt. Für Stefan Hördler ist die Vergangenheit jeden Tag präsent. Sie ist ein Forschungsschwerpunkt für den Historiker, Autor und Internationalen Experte für die Zeit des Nationalsozialismus. — Der Wissenschaftler der Georg August Universität Göttingen und der University of Huddersfield in England sichtet Quellen dafür auf der ganzen Welt. Analysiert Akten, Briefe und auch Fotos. Sie sind vielfach eine entscheidende Quelle für den Historiker. Mit diesen Bildern lassen sich Geschehnisse vielfach neu bewerten. Sie zeigen nicht nur das, was man scheinbar sieht, sondern geben auch Raum für Fragen, nachdem was man nicht sieht. Längst sind noch nicht alle Fragen über diese Zeit beantwortet, gerade wenn es um Täter und Täterinnen geht. — Als Experte schaut Stefan Hördler immer wieder auf diese scheinbar alltäglichen Biografien und Geschichten. So entstehen auch Fernsehdokumentationen, die der Historiker mit realisiert hat, wie «Ein Tag in Auschwitz», «Karriere im KZ: Vom Bauernsohn zum NS-Verbrecher» – oder den 8-teiligen Podcast «NS-Cliquen von Menschen und Mördern».

 
 

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Paula Irmschler: Alles immer wegen damals (3/13)

18.09.2024Lesunghr2 kulturN.N. —   –  Details

Paula Irmschler

Die 1989 in Dresden geborene Schriftstellerin erzählt in ihrem zweiten Roman eine Mutter-Tochter-Geschichte zwischen Leipzig, Köln und Hamburg – und räumt ganz nebenbei mit einigen Ost-West-Klischees auf. Ein launig-mündlich verfasster Text, der in Birte Schnöinks Lesung zum großen Hörgenuss wird.

 
 

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Zeugnis ablegen (5/6) – Die Tagebücher des Victor Klemperer

18.09.2024HörspielDeutschlandfunk KulturKlaus Schlesinger —   –  Details

Victor Klemperer

• Zeitdokument • «Nerven behalten, Nerven behalten», ermahnt sich Victor Klemperer in seinen Tagebucheinträgen. Die Ehe mit Eva schützt ihn vor der Deportation nach Polen. Doch ihr Alltag ist von massiven Schikanen geprägt. — 1941/42: Klemperer wird wegen eines nicht verdunkelten Zimmers angezeigt und muss eine achttägige Haftstrafe antreten. Der Judenstern wird eingeführt und Judenverschickungen nach Polen beginnen. Die «Mischehe» mit Eva schützt ihn, doch ihr tägliches Leben ist geprägt von Einschränkungen und Demütigungen. Währenddessen setzt sich der Zweite Weltkrieg immer grausamer fort. — Die Tagebücher Victor Klemperers umfassen den Zeitraum von der Weimarer Republik bis 1960. Insbesondere die Jahre von 1933 bis zum Ende des Krieges 1945, in denen er als zwangsemeritierter Professor und verfolgter Jude den nationalsozialistischen Alltag beobachtet, zeigen ihn als wichtigen Zeitzeugen. Die hier vorliegende Hörspielfassung von Deutschlandradio Berlin und Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg in der Bearbeitung von Klaus Schlesinger wurde 1996 zum Hörbuch des Jahres gewählt.

 

Mehr zum Thema in unserem Podcast mit Leonie Schöler: «Die Geschichte geht weiter – Victor Klemperers Tagebücher 1918-1959».

Zeugnis ablegen (5/6) Die Tagebücher des Victor Klemperer Fünfter Teil: Die Jahre 1941 und 1942 Von Victor Klemperer Bearbeitung: Klaus Schlesinger Regie: Peter Groeger Mit: Udo Samel Ton und Technik: Peter Kainz und Dagmar Looke Produktion: DLR Berlin/ORB 1996 Eine Wiederholung vom 02.10.2019

 
 

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Frivoler Sprachenmischmasch – Der “Viersprachendruck› von Orlando di Lasso – Von Bernhard Schrammek – (Wdh. v. 04.12.2019) – – In seiner Sprachenvielfalt – Deutsch, Französisch, Italienisch, Latein – zeigt sich Orlando di Lasso als Europäer von Format.

18.09.2024Alte MusikDeutschlandfunk KulturBernhard Schrammek —   –  Details

Orlando di Lasso

Von Bernhard Schrammek – (Wdh. v. 04.12.2019) – – In seiner Sprachenvielfalt – Deutsch, Französisch, Italienisch, Latein – zeigt sich Orlando di Lasso als Europäer von Format.

 
 

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Vor 50 Jahren: Harry Beck, Designer der Londoner U-Bahn-Karte, gestorben

18.09.2024KalenderblattDeutschlandfunkN.N. —   –  Details

Harry Beck

U-Bahn-Netzplan — Revolutionäres Design für die Metropole London — U-Bahnen sind ein Gewirr aus Röhren und Stationen unter der Erde. Der Engländer Harry Beck war der erste, der es übersichtlich gemacht hat. Seine Londoner Tube Map hat Design-Geschichte geschrieben. Vor 50 Jahren ist er gestorben. — Die geniale Idee von Tube Map Erfinder Harry Beck: Sein Netzplan zeigt die Beziehungen der Bahnlinien untereinander, und nicht die Distanz zwischen den einzelnen Stationen.

 
 

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Die Schönheit der Verzweiflung: Neue Alben von Antilopen Gang, Die Nerven und International Music

17.09.2024NachtmixBayern 2Noe Noack —   –  Details

International Music

Wie verarbeitet man als Band die Erkenntnis, dass ein richtiges Leben im Falschen führen zu wollen, nicht möglich ist? Mit Nihilismus, Zynismus und Wut? Mit Verzweiflung, Fatalismus und Resignation? Oder mit der Suche nach der Schönheit und Liebe des Augenblicks? Drei deutsche Bands, Die Nerven, International Music und die Antilopen Gang werden in dieser Stunde mit ihren neuen Alben «WIR WAREN HIER», «Endless Rüttenscheid» und «Alles muss repariert werden» Antworten geben auf diese Fragen. Dabei treffen Noise Rock und Post Punk auf psychedelischen Krautrock mit lateinamerikanischen Folk-Einflüssen und Hip Hop auf Punkrock.

 
 

SK-newa240921

Eine Geschichte vom Überleben und Sterben: Der russische Exilschriftsteller Iwan Schmeljow schrieb 1923 ein Epos über die gemarterte Krim, das heute noch erschüttert

17.09.2024NewsNZZChristiane Pöhlmann — Franz Haas —   –  Details

Iwan Schmeljow

«Die Sonne der Toten» ist eine unerbittliche Abrechnung mit der kommunistischen Oktoberrevolution und jenen, die sie unterstützten. Thomas Mann plädierte, dass Iwan Schmeljow dafür den Nobelpreis bekommen sollte. Das Buch ist beklemmend aktuell geblieben. — Kunstvoll beredte Anklage: Iwan Sergejewitsch Schmeljow (1873–1950). — Wie vor hundert Jahren ist dieses grandiose Buch über die gemarterte Krim auch jetzt wieder von bedrückender Aktualität. Iwan Schmeljow hat es 1923 im französischen Exil publiziert, nachdem er dem bolschewistischen Terror und dem Hunger im russischen Bürgerkrieg nur knapp entkommen war. — Nachdem es mit dem Titel «Die Sonne der Toten» 1925 bei S. Fischer erschienen war, setzte sich Thomas Mann dafür ein, er schlug den Russen sogar für den Nobelpreis vor, den dann Iwan Bunin bekam. Erst jetzt gibt es endlich diese erschütternde, romanhafte Epopöe (so die Gattungsbezeichnung des Autors) vom Überleben und Sterben in der bukolischen Landschaft der Krim um das Jahr 1921 wieder auf Deutsch – mit dem preziöseren Titel «Der Toten Sonne», aber in der sprachakrobatisch exzellenten Übersetzung von Christiane Pöhlmann.

Kampf ums Überleben Iwan Schmeljow, geboren 1873 in eine Moskauer Kaufmannsfamilie, hatte früh Erfolg mit der Literatur, sympathisierte 1917 mit der Februarrevolution, nicht aber mit den Bolschewiken und zog sich 1918 in sein Haus auf die Krim zurück, wo er den roten Terror erlebte, dessen Opfer auch sein einziger Sohn wurde. 1922 gelang ihm und seiner Frau die Flucht ins Ausland, wo er sogleich in «Der Toten Sonne» seine kunstvoll beredte Anklage gegen ideologischen Furor, Willkür und Verbrechen erhob. — Später verlor er sich in Exileinsamkeit und Gottvertrauen, verirrte sich sogar so weit, dass er 1941 in den Nazis zunächst rettende Verbündete im Kampf gegen die Mörder seines Sohnes sah. Verarmt und vergessen starb er 1950 in Frankreich. (…)

 
 

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Seine Lieblingsdroge war Sex, und er hatte ständig halbnackte Gäste im Haus: Frank Zappa

17.09.2024NewsNZZJean-Martin Büttner —   –  Details

Frank Zappa

Frank Zappas Tochter schreibt über den abwesenden Vater und ihre chaotische Familie — Während Frank Zappa die Rockszene aufmischte, brach seine Familie auseinander. Die älteste Tochter Moon hat diesen Zerfall in ihren Memoiren beschrieben: aufrichtig, genau, traurig. — Einmal schob sie einen Brief unter seine Studiotür. «Daddy, hi! Ich bin 13 Jahre alt. Mein Name ist Moon. Bis jetzt habe ich versucht, dir bei deinen Aufnahmen nicht im Weg zu sein. Jetzt aber bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich gerne auf deinem neuen Album mitsingen würde.» Anders kam Moon Unit Zappa nicht an ihren Vater heran. Obwohl sie ihn über alles liebte – für seinen Humor, sein Talent und seine Intelligenz. Obwohl sie ihm in vielem glich, was die Hartnäckigkeit betraf oder das Bedürfnis nach Autonomie. — Scheinbares Familienidyll: Frank Zappa 1968 mit seiner Frau Gail und seiner ersten Tochter Moon Unit.

 
 

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