26.10.2023 – News – The New York Times – Jay Root u.a. — – Details
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Migrant aus Mauretanien
Viele Migranten, die über die Südgrenze der USA einreisen, wurden von Verwandten, Politikern und Schmugglern nach New York City geleitet, teilweise aufgrund der Politik der Stadt zum Recht auf Unterkunft. — Ein Migrant aus Mauretanien schrieb die Adresse seines geplanten Ziels in New York auf einen Zettel, den er zur Sicherheit während seiner Reise in einen großen Ring steckte. — Mohamed befand sich auf einer Zick-Zack-Reise von seiner Heimat Mauretanien in Westafrika, wusste nicht genau, wo er landen würde, und es war ihm egal – solange es irgendwo in den Vereinigten Staaten war. — Doch nachdem er von Afrika in die Türkei und schließlich nach Nicaragua geflogen war, sagte ihm ein anderer Mauretanier, dass es nicht ausreiche, einfach die Grenze zu überqueren. Ohne ein bestimmtes Ziel könnte er von den US-Einwanderungsbehörden monatelang festgehalten werden. — «Sie müssen ihnen eine Adresse geben», sagte der Mann zu Mohamed. — Der Mitmigrant bot ihm eines an. Mohamed schrieb die Adresse auf einen Streifen Papier in der Größe einer Visitenkarte, den er wie eine Banknote mit sich herumtragen würde, bis er US-Territorium erreichte. Auf der Karte stand: «30. Straße: 400.» Und dann: «East 30th St. 1st Avenue. Manhattan. U-Bahn: 6 bis 28th St.»
Bevor er im Mai aus seinem Land floh, wusste Mohamed wenig über sein geplantes neues Zuhause. Er könnte die US-Hauptstadt in Washington platzieren. Er hatte von Miami gehört, vor allem als Touristenziel. Und er wusste, dass es in New York City einen Ort namens Times Square gab. — Jetzt hatte er plötzlich die Koordinaten – bis hin zur U-Bahn, die er nehmen sollte – für New Yorks wichtigstes Aufnahmezentrum für Obdachlose.
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