30.10.2023 – News – Berliner Zeitung – Linus Rogsch — – Details
Henry Threadgill
Das 60. Jazzfest Berlin trumpft auf mit einem vielfältigen Programm im Haus der Berliner Festspiele, im A-Trane und im Quasimodo. Welche sind die Highlights dieses Jahr? — Zwanzig Finger beackern unermüdlich die Klaviatur. Alexander von Schlippenbach und Aki Takase wiederholen fast schon stur ihre dichten Dissonanzen, bis einer den Anstoß zum Akkord- oder Taktwechsel gibt. Und dann hacken sie andächtig weiter. Die Musik, die das Jazz-Ehepaar in einer Szene des Dokumentarfilms «Tastenarbeiter» von Tilman Urbach darbietet, ist nichts für schwache Nerven. Premiere feiert der Film am Donnerstag, dem 2. November, auf dem Jazzfest Berlin – eben jenem Festival, das den musikalischen Dialog dieser beiden Protagonisten wohl erst möglich gemacht hat. Denn nicht nur, dass die japanische Pianistin Takase beim Berliner Jazzfest 1981 ihr erstes Europakonzert spielte und mittlerweile seit Jahrzehnten in Berlin lebt; sondern das Jazzfest bietet eben auch genau den Raum für Experimente, der neue, nicht konforme Musik entstehen lässt. — Diesen Raum öffnet das Festival dieses Jahr zum 60. Mal. Die Jubiläumsausgabe huldigt zum einen alten Freunden und Bekannten, wie etwa Schlippenbach und Takase, die ihre vierarmige Flügel-Impro am Eröffnungs-Donnerstag zum Besten geben. Zum anderen ruhen sich die Veranstalter nicht auf den Klängen alter Meisterinnen und Meister aus, sondern folgen vor allem der Devise, Neues und Etabliertes zusammenzubringen. Viele Konzerte von internationalen Acts entstehen dabei in Zusammenarbeit mit der Berliner Musikszene. Gemeinsam wird improvisiert und Neues erschaffen. (…) — Jazzfest Berlin Haus der Berliner Festspiele, A-Trane, Quasimodo, Gedächtniskirche, 2. bis 5. November, Details auf — Quelle:
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