20.09.2024 – Im Gespräch – Ö1 – Renata Schmidtkunz — – Details
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Klaus von Dohnányi
Klaus von Dohnányi, geboren 1928 in Hamburg, stammt aus einer bedeutenden deutschen Familie: seine Mutter war die Schwester des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der am 9.April 1945 im KZ Flossenbürg ermordet wurde. Sein Vater Hans von Dohnányi war Jurist und arbeitete von 1929 bis 1938 im Reichsjustizministerium. Bereits seit 1934 hatte er Kontakt zu Kreisen des NS-Widerstandes unter den Wehrmachts-Offizieren. Nach dem Stauffenberg-Attentat am 20. Juli 1944, an dem Hans von Dohnányi beteiligt war, kam er ins KZ Sachsenhausen, wo er am 9. April 1945 hingerichtet wurde.
– – Nach dem Jus-Studium arbeitete er einige Jahren in US-amerikanischen Konzernen. Von 1969 bis 1981 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Kabinett von Willy Brandt war er von 1972 – 1974 Minister für Bildung und Wissenschaft. Von 1981 – 1988 war er Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Dohnányi ist Mitglied der «Atlantik-Brücke», einem 1952 gegründeten Verein zum Brückenschlag zwischen den USA und Deutschland und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Doch in den letzten Jahren wird der mittlerweile 96-jährige Dohnányi immer kritischer. 2022 erschien seine Streitschrift «Nationale Interessen», in dem er argumentierte, die USA hätten auch aus innenpolitischen Gründen und in der geografischen Distanz ganz andere und entgegengesetzte Interessen als Europa und Deutschland.
– – Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erinnert er sich 80 Jahre nach dem Stauffenberg-Attentat an seine vaterlose Kindheit und Jugend, die Lehren, die er aus dem Widerstand seiner Eltern gezogen hat und reflektiert über die globalen Machtverschiebungen, die gerade stattfinden.
SK-hehi