Mit «A Filetta» und dem Yamma Ensemble — Konzertmitschnitte vom Rudolstadt-Festival 2023 — Musik aus Israel, traditionell und zeitgenössisch — Lebendig und leidenschaftlich vereint die israelische Sängerin Talya G.A. Solan mit dem Yamma Ensemble alte jüdische Musiktraditionen mit der zeitgenössischen Musik ihrer Heimat. Mit ihren Musikern aus dem Orient und Südosteuropa und einem Repertoire aus den verschiedensten jüdischen Communities webt sie so einen bunten Klangteppich, in dem auch Blasinstrumente wie Schofar oder die Nay-Flöte nicht fehlen. — Archaische Gesangskunst aus Korsika — Aus Korsika stammt das Vokalensemble «A Filetta». Sechs Männer mit A-Capella-Gesang, dessen diffizile Stimmverläufe faszinierend eigenwillig und oft archaisch klingen. Ihre Lieder bewegen sich zwischen Tradition und Komposition, handeln von Liebe und Natur, und erfüllen diese fast vergessene Gesangskultur mit neuem Leben.
Thilo Wolf Jazz Quartett — Leitung und Akkordeon: Enrique Ugarte — George Gershwin: «Girl Crazy», Ouvertüre; «Summertime»; «The man I love»; «Someone to watch over me»; «Fascinating rhythm»; «Embraceable you»; «I got rhythm»; «Gershwin in Hollywood», Suite; «Our love is here to stay»; «I loves you, Porgy»; «I got plenty o nuttin»; «Somebody loves me»; «It ain›t necessarily so»; «Ein Amerikaner in Paris», Suite; — Ein Konzert mit Gershwin-Melodien verspricht uns Zuhörern einen Kopf voll Musik zum Mitsummen und Nachpfeifen. Unsterbliche Songs hat uns George Gershwin hinterlassen, von «Summertime» über «Embraceable You» bis «Fascinating Rhythm». Und vor allem letzteres, der Rhythmus wird die Füße mitwippen lassen an diesem Abend, der ausschließlich den Werken Gershwins gewidmet ist. Ein All Gershwin Concert, so wie es sie in den 1930er Jahren gab, wo sich tausende in diesen Konzerten amüsierten. Die Spielfreude, Leidenschaft und den Swing dafür bringen das Thilo Wolf Jazz Quartett und das Münchner Rundfunkorchester mit. Geleitet wird der Abend von Enrique Ugarte, der am Pult des Rundfunkorchesters schon mehrfach Festivals mit Jazz und Blue Notes gefeiert hat.
Oliver Marquardt, besser bekannt als DJ Jauche, ist seit über drei Jahrzehnten ein gefeierter und erfolgreicher Produzent, Techno- Musiker und DJ. Seit aktuelles Doppelvinyl «Let Me Dance» verweist schon im Plattennamen, worum es vorrangig geht. Er ist Studiogast von Olaf Zimmermann in der ersten «elektro beats»- Stunde und stellt mit ihm gemeinsam die neuen Tracks vor. —
Ein weiteres Thema ist auch eine EP mit seinen Remixen des Karat- Klassikers «Der blaue Planet». Stunde 2 präsentiert dann u.a. Musik von OMD, Hania Rani, Brian Eno, Rival Consoles, Bruce Brubaker, Underworld, Evian Christ, DJ Hell & Naiborg, Kraftwerk, Machinedrum und Deena Abdelwahed.
Sprungbrett für angehende Autorinnen und Autoren, Stimmungsbild für die Branche – der Berliner «open mike».
— Der Berliner «open mike» gilt als wichtigste Bühne des literarischen Nachwuchses deutscher Sprache. Wenn es gut geht, beginnen mit ihm große Karrieren – Karen Duve, Juan S. Guse, Terézia Mora, Kathrin Röggla und viele andere haben es vorgemacht. Der «open mike» gilt als kleiner Bruder des Klagenfurter Bachmannpreises. Themen wie Formen sind aber meist vielfältiger, die Texte ungeschliffener. Damit gilt der Wettbewerb in der Branche auch als Stimmungsbild: Was passiert gerade in der jungen Literatur? Gibt es Neues zu entdecken? Corinne Orlowski hört sich bei der Vorjury und der Jury (Shida Bazyar, Anja Zag Golob und Senthuran Varatharajah) um und fängt vor Ort die Stimmung unter den Finalistinnen und Finalisten ein.
Medienkooperation mit der Universität Wien – — — (Aufzeichnung vom 07.11.2023, Großer Festsaal der Universität Wien) — — Patrick Bahners zeigt sich fasziniert von Hilary Mantels ungewöhnlich greifbarem Porträt des englischen Staatsmanns Thomas Cromwell. Ihre Romantrilogie über den «großen Kalkulator» und seine Zeit sei auch als politische Parabel lesbar.
Weiße Siedler brachten während des Goldrausches auch Sklaven mit nach Kalifornien. Als diese endlich in Freiheit leben konnten, nahm man ihnen ihr Land. Jonathan Burgess ist einer ihrer Nachfahren. Unbeirrt kämpft er um Anerkennung und Entschädigung. — Jonathan Burgess vor dem Land seiner Vorfahren. Neuerdings steht hier eine Infotafel, ein Resultat seiner Recherchen und Aufklärungsarbeit.
«Berta, das Ei ist hart» — Der Humorist Vicco von Bülow alias Loriot wurde am 12.11.1923 in Brandenburg geboren. Er karikierte gern skurrile Charaktere, Tücken des Alltags: wie er tollpatschig eine komplette Einrichtung zerstört, um ein Bild auch wirklich gerade aufzuhängen. — «Loriot» Vicco von Bülow in einer Szene seines Films «Pappa ante Portas», aufgenommen im Februar 1991. Dem Mops-Liebhaber («Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos») war ein feiner Humor eigen.
Theatermacher, Trommler, Lyriker, Zeichner, Installationskünstler? Manos Tsangaris nennt es einfach kom-ponieren, Dinge anders zusammensetzen: Klang, Licht, Wort, Bewegung, Raum. So entsteht neuer Sinn und eine neue Sicht auf die Wirklichkeit.
Friedemann Derschmidt wurde 1967 in Salzburg geboren und wuchs in einer großen Familie mit vielen Geschwistern auf. Auch in den Generationen davor gab es ungezählte Tanten, Onkel, Großonkel, Großtanten, Cousins, Cousinen – und auch eine dunkle Vergangenheit im Nationalsozialismus, über die wenig bis gar nicht gesprochen wurde. Schon früh erkannte Derschmidt, dass Erzählungen über das Leben immer dadurch gefärbt sind, wer erzählt – und wem erzählt wird. Wenn die Großmutter ihm Geschichten aus der Vergangenheit erzählte, waren diese ganz anders als jene, die sie dem Cousin erzählte. — Diese Unstimmigkeit ist der Ausgangspunkt von Friedemann Derschmidts künstlerischer Arbeit. Er brachte verschiedene Menschen spontan bei «Permanent Breakfast» zusammen: Im öffentlichen Raum wird ein Frühstücksbuffet aufgebaut, zufällig Vorbeikommende können Platz nehmen, essen, trinken und sich unterhalten. — In den Jahren nach der Jahrtausendwende begann Friedemann Derschmidts künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte, die er der Geschichte des Israeli Simon Lev gegenüberstellte: Auf der einen Seite ein Stammbaum mit hunderten Namen, sie führte zum Hygieniker und Vertreter der Rassentheorie Heinrich Reichel, Professor an der Universität Graz. Auf der anderen Seite die wenigen Namen einer in der Shoa ausgelöschten Familiengeschichte. — 2015 veröffentlichte Friedemann Derschmidt das Buch «Sag Du es Deinem Kinde. Nationalsozialismus in der eigenen Familie» und thematisierte, wie man mit den Nachgeborenen über die Nazivergangenheit älterer Verwandter sprechen kann. Diese Arbeit führte, auch über filmische Porträts Überlebender, zu den «Synoptischen Porträts», in denen die Vielstimmigkeit und auch die Unstimmigkeit biografischen und autobiografischen Erzählens sichtbar wird: Menschen erzählen in verschiedenen Sprachen über ihr Schicksal. — Aktuell präsentiert das Haus der Geschichte Österreich in der Ausstellung «Vielgeschichtig» die von Friedemann Derschmidt entwickelte Videomethode der synoptischen Portraits und das Künstlerhaus eine Installation von Derschmidt und Alaa Alkurdi im Rahmen der Gruppenausstellung «systemrelevant».
Mein Leben mit Text und Musik, so hat Friedrich Hollaender, ein Jahrhundert-Genie des Chansons, Kabarettist und Autor seine Autobiographie genannt. Es gibt keinen konkreten Anlass – einen runden Geburtstag oder Todestag oder ein anderes Jubiläum -, um ihm eine Sendung zu widmen: aber es gibt tausend Gründe es zu tun, hat er doch einen unglaublichen Schatz an Chansons hinterlassen. Mit dem Evergreen «Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt» hat ihm Marlene Dietrich ein musikalisches Denkmal gesetzt, Hollaender hatte die Musik 1930 zu Josef von Sternbergs Film «Der blaue Engel» komponiert. Drei Jahre später musste er fliehen. wurde im amerikanischen Exil zu Frederick Hollander und komponierte für Hollywood, viermal wurde er für seine Filmmusiken für den Oscar nominiert. Wen werden wir Hollaenders unvergessliche Revue-Musical-Filmsongs interpretieren hören? Tune in. —
Neues Solo nach 30 Jahren — Lilo Pfister, die älteste Schwester des Schweizer Exportschlagers «Die Geschwister Pfister», verließ ihre Brüder vor bald 30 Jahren und ging eigene Wege. Auf einer Alp, 2000 Bühnenmeter über dem Meeresspiegel lilosophiert sie in ihrem Solo über das Älterwerden, über den Klimawandel, über Liebe, Freundschaft und Glück. Musikalisch begleitet wird sie dabei von «Die drei von der Tankstelle»: Hank Shizzoe, Ben Jeger und Andi Hug. — «Nach einem langen Dornröschenschlaf erwacht Lilo Pfister zu neuem Leben. Als Fake Heidi verdient sie ihr Geld in der Tourismusbranche und verschenkt ihre Lieblingslieder und etwas «brain food» aus ihrem Rucksackproviant. Bisweilen ringt Lilo mit einer Naturgewalt oder ihrer kulturellen Bodenständigkeit. Wenn dann nur noch beten hilft, pfeift sie auf Traditionen, ruft den Alpsegen und lässt ihre eigenen musikalisch-poetischen «Lilosophien» erklingen.»
Saxofonist Nikolaus Holler und Niklouds 4tet im Studio 2 des Wiener Funkhauses
Angenehm entspannt, ohne jedwede Wettbewerbsambition, frönt Niklouds 4tet, die Band des 29-jährigen steirischen Saxofonisten Nikolaus Holler, der Musik. Gemeinsam mit weiteren exzellenten jungen Szene-Cats – Simon Raab am Klavier, Tobias Vedovelli am Kontrabass und dem brasilianischen Schlagzeuger Matheus Jardim – erzeugt Holler einen zuweilen melancholischen, stets wohldurchdachten Sound. — Der Bezug zur Jazztradition spielt eine große Rolle, die Kompositionen sind auch von der Ästhetik der John-Coltrane-Ära der 1960er Jahre inspiriert. Es ist integrative Musik, die etwas Bescheidenes, Zurückhaltendes ausstrahlt, was aber nicht im Widerspruch zur Intensität der Themen und der Improvisationen steht.
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