Sprache ist Klang – Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck

18.11.2023Klassik ForumWDR 3Christian Möller —   –  Details

Jenny Erpenbeck

Beim Schreiben hat sie Klänge im Ohr. Die Musik in der Sprache ist genauso wichtig wie der Inhalt, sagt Jenny Erpenbeck. Welche Musik ihr Leben geprägt hat, erkundet sie im Gespräch mit Christian Möller. — Ihre Sätze geben zu denken, haben eine ganz eigene Melodie, Rhythmen, Tempowechsel. Oft auch Fragen ohne Antworten – wie musikalische Akkorde, die sich nicht auflösen lassen. Im aktuellen Roman «Kairos» öffnen sich durch klassische Musik unbewusste Räume. Sehnsuchtsorte, jenseits der Worte. Orte, die Jenny Erpenbeck sich selbst vielfach erträumt und erkämpft hat. Im WDR 3 Klassik Forum teilt sie Musik aus ihrer Jugend im sozialistischen Ost-Berlin: von Hanns Eisler, Nina Hagen und Queen. Übers Theater ist sie zur Oper gekommen und hat in Berlin, Graz und Aachen Regie geführt. — Heute schreibt sie selbst Texte fürs Musiktheater. Und sie wünscht sich Zeit – für die intensive und immer auch kritische Beschäftigung mit Kunst. Was ist wahrhaftig, was nur äußerlich und materiell? Wer kann uneitel zurücktreten hinter die Musik, wer kann aktiv zuhören? Das sind Fragen, die Jenny Erpenbeck bis heute umtreiben. Und dann ist da noch der Duft von frischgebügelter Wäsche. Auch der ist für sie sofort mit Musik verbunden. Warum? Das erzählt sie im Klassik Forum.

 
 

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Wut ist mein Territorium – Die französische Schriftstellerin Virginie Despentes

18.11.2023KulturfeatureWDR 3Alexander Musik —   –  Details

Virginie Despentes

Der Name Virginie Despentes steht in Frankreich für weibliche Radikalität: Ihren ersten Roman «Baise-moi – Fick mich» von 1994 verfilmte sie unter dem gleichnamigen Titel zusammen mit einer Pornodarstellerin. Ein trashiger road trip, der Publikum und Kritik verstört zurückließ. — Im Literaturbetrieb sorgt die radikale Feministin für Wirbel, mit Büchern und Essays, die rau und laut in die Welt von Drogen, Sex und Rock ›n› Roll eintauchen. Berühmt wurde Virginie Despentes mit der Roman-Trilogie «Das Leben des Vernon Subutex», deren erster Band 2015 erschien, als Paris von einer Reihe islamistischer Attentate erschüttert wurde. Vernon ist der charismatische Besitzer eines angesagten Pariser Plattenladens – bis er Laden und Wohnung verliert und als Obdachloser in einem großen Park im Pariser Norden strandet, dem Parc des Buttes Chaumont. Eben dort, wo sich auch die Attentäter gerne trafen, die später die Redaktion des Satiremagazins «Charlie Hebdo» umbrachten. In Belleville, gleich angrenzend, wohnt Virginie Despentes – wenn sie nicht gerade in Lyon oder Barcelona ist. Ihr jüngster Roman «Liebes Arschloch» ist gerade auf Deutsch erschienen.

 
 

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Zum 70. Geburtstag von Rens Newland

18.11.2023JazznachtÖ1Katharina Osztovics —   –  Details

Rens Newland

Gitarrist Rens Newland im Studio, das Martin Listabarth Trio 2023 im ORF RadioKulturhaus — Rens Newland. — Im Ö1 Jazznacht-Studio zu Gast ist Gitarrist Rens Newland. Anlässlich seines 70. Geburtstags, den er im September dieses Jahres gefeiert hat, erzählt der gebürtige Niederländer, warum es ihn schon in den 1970er Jahren nach Wien gezogen hat, und wo die Passion für Jazz, Fusion und Funk herrührt, die er seit 40 Jahren unter anderem in der Band Ostinato auslebt. Der vielseitige Musiker ist Mitbegründer des Labels Jive Music und machte sich auch mit seiner Band Groove It einen Namen. — Newland ist aber nicht nur auf der Bühne zu Hause, sondern auch dahinter und lässt die Hörer:innen an seiner Erfahrung bei Musical- und Theaterproduktionen teilhaben. Mit Katharina Osztovics spricht er über seine Tätigkeit als Bandleader, Sideman, Arrangeur und Produzent, unter anderem für den Österreichischen Rundfunk.

 

Martin Listabarth Trio, Wien 2023 — Im Zentrum der heute erklingenden Ö1-Konzertaufnahme steht das Martin Listabarth Trio. Der junge, virtuose Wiener Pianist Martin Listabarth, in den vergangenen Jahren vor allem mit Soloprogrammen hervorgetreten, hat sich unlängst erstmals mit seinen Trio-Weggefährten Gidi Kalchhauser (Kontrabass) und Alex Riepl (Schlagzeug) ins Studio begeben. Aufgenommen wurden sieben Stücke, von denen jedes eine kleine Geschichte erzählt, zum Beispiel über eine Metrostation in Madrid oder einen Friedhof in Paris. Am 13. Juni dieses Jahres präsentierten die drei Musiker ihr Album «Postcards» schließlich im ORF-Radiokulturhaus. Katharina Osztovics präsentiert das vom Publikum mit viel Applaus aufgenommene Konzert.

 
 

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Nachtbilder – Poesie und Musik ‹faschaun farena fagee› – Eva Lugbauer

18.11.2023NachtbilderÖ1Edith-Ulla Gasser —   –  Details

Eva Lugbauer

«Seelensprache» – das ist für die niederösterreichische Autorin Eva Lugbauer ihr Dialekt. «faschaun, farena, fagee» ist der Titel einer Sammlung von 50 Dialekt-Gedichten Lugbauers, die heuer bei der Literaturedition Niederösterreich erschienen sind. Lugbauers lyrisches Ich möchte am liebsten einfach nur sein – Zeit verstreichen lassen, auf einer Bank sitzen, dem Himmel beim Blau Sein zusehen Aber in einer Welt voller Hektik, in der vieles auf Effizienz und Produktivität abzielt, kommt das viel zu kurz.

 

»faschaun, farena, fagee»: Eva Lugbauers Gedichte sind eine Liebeserklärung ans Verlieben, eine Aufforderung zum Verlaufen und eine Auseinandersetzung mit dem Vergehen – und das alles mit Gelassenheit und Humor, an den richtigen Stellen aber auch Nachdruck und einer Portion Wut. Diese Stimmungen haben die Musikerinnen Anna Großberger und Viktoria Hofmarcher, die das Duo «zoat» bilden, in Zusammenarbeit mit der Autorin musikalisch interpretiert und vertont.

 

— »faschaun, farena, fagee» ist der Titel der CD mit Musik und Gedichten, die bei «Volkskultur Niederösterreich» erschienen ist, der gleichnamige Gedichtband wurde von der Literaturedition Niederösterreich veröffentlicht.

 
 

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Dunkelgraue Lieder

18.11.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Ludwig Hirsch

Ludwig Hirsch singt “Dunkelgraue Lieder”, Wolfgang Amadeus Mozart und Friedrich Cerha kommentieren. Und Kurt Schwertsik hat wienerisch Zeithistorisches anzumerken. — Sie sind sind und waren alle geborene Wiener, die da heute in “Le week-end” auftreten: Friedrich Cerha, Ernst Jandl und Kurt Schwertsik, auch Heinz Karl Gruber und Robert Opratko. Selbstverständlich galt Ludwig Hirsch, trotz eines steirischen Geburtsortes, ebenfalls als Wiener. Dunkelgraue, hämisch bis höhnische Lieder vereinen sie heute. Am 24.11. jährt sich der Todestag des Liederpoeten Ludwig Hirsch zum 12. Mal. Am 23.11. um 19.30 Uhr überträgt Ö1 ein Konzert mit dem RSO Wien in memoriam des heuer verstorbenen Friedrich Cerha, das bei Wien Modern 2023 stattgefunden hat.

 
 

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Digging the Deep South – Original Blues abseits des Rampenlichts

18.11.2023JazztimeSWR2Konrad Bott —   –  Details

Deep South

Der Blues war nicht als Marketingerfolg geplant. Trotzdem hat er sich dank seiner Ausdruckskraft über mehr als 150 Jahre durchgesetzt. Dabei sind seit seinen Anfängen viele der größten Blues-Heldinnen und -Helden nie gebührend gefeiert worden – weil sie arm waren und unterprivilegiert oder ganz einfach, weil das nächste Aufnahmestudio kaum erreichbar war. Wir graben einige der bemerkenswertesten Original-Blues-Phänomene und ihre Aufnahmen für Sie aus

 
 

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point of view [24] Bernard Parmegiani

18.11.2023Studio Elektronische MusikWDR 3Reinhold Friedl —   –  Details

Bernard Parmegiani

In den nächsten Tagen wird sich der Tod von Bernard Parmegiani zum 10ten mal jähren. Ein trauriger Anlass, aber auch Grund genug einmal ihn wieder hören zu lassen: in einem «point of view», wo er elektroakustische Musik kommentiert, die ihn beeinflusst hat, wo er aber auch über eigene Kompositionen spricht. — Bernard Parmegiani ist einer der Vaterfiguren der französischen elektroakustischen Musik. Er kam Anfang der Sechziger Jahre zur GRM, der Groupe de Recherche Musicale in Paris, nachdem er bei der Armee bereits als Tontechniker gearbeitet hatte. Bekannt wurde er auch durch seine technischen Meisterleistungen bei Mischung und Montage. Die beiden Altmeister Pierre Henry und Pierre Schaeffer gehörten zu seinen wegweisenden Einflüssen. Außerdem aber war er stark von der amerikanischen Minimalmusik, unter anderen auch von Philip Glass beeindruckt. Und Iannis Xenakis› Orient – Occident wird zu hören sein, das Parmegiani technisch umsetzte. — Bernard Parmegiani (* 27. Oktober 1927 in Paris; † 21. November 2013 in Paris)

 
 

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Die Kraft der Klänge – Warum berührt uns Musik?

18.11.2023Im GesprächDeutschlandfunk KulturMarkus Kreul, Gunter Kreutz —   –  Details

Markus Kreul

Bach oder Beatles? AC/DC oder Taylor Swift? Musik begleitet uns durch unser Leben. Sie kann trösten, beruhigen, aufputschen. Gemeinsam zu musizieren, macht nachweislich glücklich, hält jung – und kann heilen. Worin liegt die Kraft der Musik? — Der Pianist Markus Kreul und der Musikwissenschaftler Gunter Kreutz diskutieren mit den Hörern über Musik.

 
 

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Keine Macht für Niemand. Die zeitlose Urgewalt von Ton Steine Scherben

18.11.2023Nachtmix: ExtraBayern 2Wolfram Hanke —   –  Details

Ton Steine Scherben

15 Jahre lang hat es Ton Steine Scherben gegeben, bevor Sänger Rio Reiser die Band im Jahr 1985 offiziell aufgelöst hat. Klaus Götzner aka Funky, langjähriger Schlagzeuger von Ton Steine Scherben, will, so sagt er es im Interview mit dem Zündfunk, dass Popmusik nach wie vor eine Kraft ist. Wie schön, findet er, dass viele Scherben-Songs zeitlos sind und nach wie vor Gültigkeit besitzen. Wie “Keine Macht für Niemand”, “Allein machen sie Dich ein” oder “Wir müssen hier raus”. Noch heute gelten die Scherben als die Band, die in der deutschen Musik Klartext eingeführt hat. Vielleicht sind sie sogar die einflussreichste aller Revoluzzer-Bands. Ton Steine Scherben waren jedenfalls die Blaupause für unzählige Punkbands und sie waren eine echte Slogan-Maschine – denkt nur an “Macht kaputt, was euch kaputt macht”. Ihr erstes Konzert spielten die Scherben beim Love-and-Peace-Festival auf der Ostseeinsel Fehmarn. Die Veranstalter machen sich mit den Einnahmen davon und voller Wut ruft Scherben-Sänger Rio Reiser übers Mikrofon zur Revolte auf. Kurze Zeit später brennt die Bühne. Die Nähe der Scherben zur Revolution ist immer wieder erstaunlich. Die Band hat in einer WG am Tempelhofer Ufer in Berlin-Kreuzberg gewohnt, in der auch RAF-Terrorist Holger Meins gelebt hat. Holger Meins war zwar schon abgetaucht, als die Band einzieht. Trotzdem gibt es Verbindungen und die RAF bestellt bei der Band sogar ein Lied für den revolutionären Kampf. Die Scherben liefern “Keine Macht für Niemand”. Politischer Blödsinn und völlig unbrauchbar, urteilt die Oberste Kommandoebene der RAF. Der Song wird trotzdem zum Hit. In der Stunde über die Band Ton Steine Scherben erzählen wir die bewegte Bandgeschichte, sprechen mit den überlebenden Mitgliedern und mit Claudia Roth. Wiederholung vom 15. Juli 2023

 
 

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Vor 45 Jahren: Massenmord und Massensuizid bei der Sekte ‹Tempel des Volkes›

18.11.2023Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkChristian Röther —   –  Details

Jonestown Leichen

Vor 45 Jahren in Guyana — Der Massensuizid der Sekte «Tempel des Volkes» — Der selbsternannte Tempel-Gründer Jim Jones trieb 1978 im Dschungel von Guyana über 900 Menschen in den Tod. Seine Geschichte zeigt, wie ein talentierter Prediger zum Massenmörder wird – und ist zugleich eine Warnung. — Blick auf die von Leichen umsäten Scheunen von Jonestown. 923 Anhänger der Volkstempelsekte folgten ihrem Führer Jim Jones in den Tod.

 
 

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